Eure Freude über die mögliche und eventuell vielleicht bevorstehende Freigabe des Fotografengewerbes in allen Ehren, aber habt ihr euch schon gefragt, warum?
Ich haben ein extremes Misstrauen gegenüber Politik, Kammern und sonstigen Lobbys, da die sich im Regelfall nur um ihre eigene Existenz und ihre eigenen Interessen kümmern. Demnach stellt sich mir die Frage nach dem "warum" dieses plötzlichen Sinneswandels.
Im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen hier gehe ich davon aus, dass es österreichweit doch eine Menge Leute geben wird, die mit der Fotografie eine Chance auf Selbständigkeit sehen. Das bringt nicht nur eine Legalisierung der derzeit "wild" Fotografierenden und somit Einnahmen für die Kammer (jährliche Kammerumlage), sondern auch die Möglichkeit einer Regulierung durch die Kammer mit Zwangsmitteln (Strafen). Man bedenke, dass heute z.B. ein Amateur, der Fotos "privat" verkauft, wesentlich weniger Probleme hat, als beispielsweise ein Pressefotograf, wenn dies nicht einwandfrei ein Foto ist, zu dem er legalisiert wird. Um kurz bei den Pressefotografen zu bleiben: Da werden für Bilder zwischen 15.- und 20.- Euro von den Medien bezahlt. Kann davon wer leben? Wann habt ihr zuletzt ein Copyright eines Fotografen bei sogenannten Tagesthemen gesehen? Polizei, Rettung und Feuerwehr, alle haben eigene Fotografen und übermitteln die Bilder an die Medien, weil es einfach um Imageverbesserung geht.
Und was wird in Zukunft nach der Freigabe für das Fotogewerbe anders sein? Alle jene, die ihren bisherigen "Pfusch" (dieses Wort jetzt im Sinne des Gewerberechts und nicht in der Qualität der Arbeit sehen) netto Kassa kassiert haben, teilen ab sofort mit Kammer, Sozialversicherung und Finanzamt.
70% jener, die sich einen neuen Gewerbeschein gelöst haben, werden innerhalb von höchstens 2 Jahren ihren Schein wieder zurück legen, weil er nur Geld kostet und nichts bringt. Nur weil man viele Angebote für Hochzeiten, Taufen und ähnliches hat, kann man nicht davon ausgehen, davon auch leben zu können.
Wenn ich mir die Preislisten der derzeitigen Fotografen ansehe, was die für ein Komplettangebot bei einer Hochzeit veranschlagen, dann darf ich mich nicht wundern, dass nur ein kleiner Kundenbereich wirklich bereit ist, das zu bezahlen. Dann kommt dazu, dass nahezu jeder einen Verwandten, Freund oder Bekannten hat, der einigermaßen gut fotografiert. Seit der Digitalkamera jedenfalls mit leidlich guten Ergebnissen.
Jetzt zu glauben, dass jeder, der gut fotografiert, nach der Freigabe auch wirklich legal und offiziell Geld mit der Fotografie verdienen wird können, erscheint mir ziemlich naiv. Letztlich werden nur ein paar übrig bleiben, aber viele Leute einen Frust über misslungene Fotos von Pseudofotografen haben.
Trotzdem wünsche ich allen, die den Sprung wagen, viel Glück.
LG Helmut
Ich haben ein extremes Misstrauen gegenüber Politik, Kammern und sonstigen Lobbys, da die sich im Regelfall nur um ihre eigene Existenz und ihre eigenen Interessen kümmern. Demnach stellt sich mir die Frage nach dem "warum" dieses plötzlichen Sinneswandels.
Im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen hier gehe ich davon aus, dass es österreichweit doch eine Menge Leute geben wird, die mit der Fotografie eine Chance auf Selbständigkeit sehen. Das bringt nicht nur eine Legalisierung der derzeit "wild" Fotografierenden und somit Einnahmen für die Kammer (jährliche Kammerumlage), sondern auch die Möglichkeit einer Regulierung durch die Kammer mit Zwangsmitteln (Strafen). Man bedenke, dass heute z.B. ein Amateur, der Fotos "privat" verkauft, wesentlich weniger Probleme hat, als beispielsweise ein Pressefotograf, wenn dies nicht einwandfrei ein Foto ist, zu dem er legalisiert wird. Um kurz bei den Pressefotografen zu bleiben: Da werden für Bilder zwischen 15.- und 20.- Euro von den Medien bezahlt. Kann davon wer leben? Wann habt ihr zuletzt ein Copyright eines Fotografen bei sogenannten Tagesthemen gesehen? Polizei, Rettung und Feuerwehr, alle haben eigene Fotografen und übermitteln die Bilder an die Medien, weil es einfach um Imageverbesserung geht.
Und was wird in Zukunft nach der Freigabe für das Fotogewerbe anders sein? Alle jene, die ihren bisherigen "Pfusch" (dieses Wort jetzt im Sinne des Gewerberechts und nicht in der Qualität der Arbeit sehen) netto Kassa kassiert haben, teilen ab sofort mit Kammer, Sozialversicherung und Finanzamt.
70% jener, die sich einen neuen Gewerbeschein gelöst haben, werden innerhalb von höchstens 2 Jahren ihren Schein wieder zurück legen, weil er nur Geld kostet und nichts bringt. Nur weil man viele Angebote für Hochzeiten, Taufen und ähnliches hat, kann man nicht davon ausgehen, davon auch leben zu können.
Wenn ich mir die Preislisten der derzeitigen Fotografen ansehe, was die für ein Komplettangebot bei einer Hochzeit veranschlagen, dann darf ich mich nicht wundern, dass nur ein kleiner Kundenbereich wirklich bereit ist, das zu bezahlen. Dann kommt dazu, dass nahezu jeder einen Verwandten, Freund oder Bekannten hat, der einigermaßen gut fotografiert. Seit der Digitalkamera jedenfalls mit leidlich guten Ergebnissen.
Jetzt zu glauben, dass jeder, der gut fotografiert, nach der Freigabe auch wirklich legal und offiziell Geld mit der Fotografie verdienen wird können, erscheint mir ziemlich naiv. Letztlich werden nur ein paar übrig bleiben, aber viele Leute einen Frust über misslungene Fotos von Pseudofotografen haben.
Trotzdem wünsche ich allen, die den Sprung wagen, viel Glück.
LG Helmut