Stein des Anstosses: das Gschäft mit den Filtern

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    • Gala schrieb:

      steinbildhauerisch in der Kunst tätig
      Also egal ob Weiblein oder Männlein, mir sind einfach Leute suspekt die behaupten "in der Kunst tätig" zu sein.
      Vielleicht teilst uns noch freundlicherweise mit welcher Ausbildung du in die Kunst gelangt bist.

      M_Martin_M schrieb:

      du dich des Begriffs Realität bedienst.

      Gala schrieb:

      Ich "bediene" mich mit dem Begriff der Realität?
      Einfaches Deutsch solltest schon verstehen
    • Lassen wir das mir dem Deutsch lieber, ist schon so schwierig genug.
      Mit "Realität" reißt Du schon eine ziemliche Baustelle auf, da haben schon viele ihr philosophisches Pulver verschossen beim Versuch zu beschreiben, was denn das sein soll. Das ist es dann in der Kunst - wenn man es so nennen will- noch schwieriger, weil man es mit Abbildungen zu tun hat, also einem zusätzlichem Abstraktionsgrad.

      Beispiel: Du modellierst einen Dackel. Das ist dann eine real existierende Plastik, aber, bei aller Liebe, kein realer Dackel. Selbst wenn Du keiner abstrakten Richtung anhängst, selbst wenn Du mit Fell arbeitest: es ist kein realer Dackel.

      In der Fotografie ist das nicht ganz unähnlich. Letztlich schaffst Du ein Bild. Du bist im Prinzip frei in der Wahl der Mittel, Meißel oder Maus, quasi. Analog oder digital. Egal. Wenn der Betrachter davor steht, mißt er an etwas völlig anderem: ob Du ihm Deine Idee verständlich gemacht hast.

      Historisch betrachtet wurde übrigens in der Fotografie immer schon manipuliert nach allen Regeln der Kunst, da hast Du eine naive Vorstellung. Was technisch möglich war, wurde getan. Ok, es ist heute mehr möglich, also wird es genutzt. Ändert aber nichts am Prinzip.
      Daran ist nichts verwerflich, schließlich will man ja ein gutes BILD machen,nicht die Realität formen. Auch als Bildhauer mußt Du ab und zu Unzulänglichkeiten des Materials ausgleichen oder das Ohr des Dackels in jenen Winkel bringen, den Dein Model in drm Moment zwar gerade nicht gehabt hat, der aber Deiner Idee eines Dackels entspricht. Das nicht zu tun, da bräuchtest Du gar nicht mit der Arbeit zu beginnen, Du könntest Dich darauf beschränken zu behaupten, der Dackel wäre sowieso schon in dem Block Marmor enthalten.

      Letzter Begriff: Ästhetik. Oder vielleicht Mode. Derzeit haben Bilder Saison, da kriege ich Augenkrebs. Und ich glaube, darum geht es hier eigentlich: um Picasso vs. Da Vinci. Vielleicht auch um Christo vs. Michelangelo.
      Worum es aber nicht gehen kann: Realität vs. Abbildung vs. Technik vs. Persönliche Sichtweise, denn die sind dem Schaffen stets immanent.

      LG Ralph
    • Zurück zum Kellnerpunkt:

      Gala schrieb:

      In meinen Augen ist der Blick fürs Wesentliche viel wichtiger. Das einsetzten von Licht, kompositorischen Elementen und Un/Schärfe beeinflussen das Ergebnis genug
      Ist alles richtig, ein gutes Foto ist aber mehr als lediglich die Reproduktion eines Objektes.
      Es ist die bildhafte Auswertung durch den Fotografen aufgrund seines eigenen Erlebens, also das, was ihn am Objekt interessierte, was es ihm bedeutete, wie er es sah - und wie er es anderen zeigen möchte.
      Die Auswahl der Mittel und deren Einsatz obliegen - ganz simpel - dem Fotografen.
    • M_Martin_M schrieb:

      Also egal ob Weiblein oder Männlein, mir sind einfach Leute suspekt die behaupten "in der Kunst tätig" zu sein.
      Vielleicht teilst uns noch freundlicherweise mit welcher Ausbildung du in die Kunst gelangt bist.
      Entschuldigung, da habe ich mich vielleicht undeutlich ausgedrückt, denn ich wollte nicht wieder eine Diskussion lostreten, was Kunst und was ein Künstler ist. Ich selber sehe mich als Künstlerin. Ob das suspekt für manche ist, ist mir ziemlich egal. Da in meinen Augen Kunst mit Handwerk verbunden ist.
      Entscheidend ist ua. Talent, Einzigartigkeit ( eigener Stil) und Authentizität.

      Studiert habe ich Biologie, komme also aus den Naturwissenschaften und dem logischen Denken.
      Doch durch "Zufall" ( das sprengt diesen Rahmen und ist zu persönlich) bin ich zur Steinbildhauerei gekommen, kein Interesse sondern Herzblut. Einige Kurse habe ich schon absolviert ( Italien und Griechenland- nein nicht Zakynthos), aber hauptsächlich bin ich Autodidakt. Weil ich meinen eigenen Weg gehen will.
    • Gala schrieb:

      In der Steinbildhauerei kann man nach dem Akt des Erschaffens, so gut wie nichts ändern. Ist einfach gemeißelt. Nicht mehr, nicht weniger, dass dann jemand als gut oder schlecht empfindet.
      Bei Fotografie ist das früher auch so gewesen, aber heute wird das Festhalten des Gefühls von demjenigen der den Auslöser drückt, oft völlig verändert.
      Zum hundertsten Mal, es war nie so, dass man in der Fotografie nachträglich nichts ändern konnte - von Ausschnittsvergrößerungen angefangen, über die Wahl des Fotopapiers (Gradationen), diverse Techniken wie Abwedeln, Nachbelichten, etc bis hin zu Kompositionen (z. B. Sandwich), wo auch manipuliert werden konnte. Ich habe hier sicher noch nicht alle Möglichkeiten aufgezählt. Damals war es manuelle Tätigkeit in der DuKa, heute ist es Photoshop.

      Warum kannst Du in der Bildhauerei nach dem "Akt des Erschaffens" nichts mehr ändern? Du kannst doch solange daran herumklopfen, wie Du willst.

      Außerdem übersiehst Du, dass Du in der Kamera schon viele Möglichkeiten der Darstellung hast - gewollte Über- oder Unterbelichtung, Weißabgleich, Unschärfen, etc. Und das auch nicht erst bei digitalen Cams, bei analogen Cams eben durch Auswahl des Films (zB fein/grobkörniger, Farbtreue, etc), durch Pushen, etc.


      Gala schrieb:

      Klar jeder kann tun und machen was er will, aber mir ist es nicht egal, wie ein "gutes" Foto entsteht,denn sonst gäbe es keine Überzeugungen in dieser Welt, keine Ideen, Vorstellungen, Meinungsaustausch,subjektive Ambitionen und Mitteilungsbedürfnis.
      Natürlich ist das nicht egal, aber es steht Dir nicht zu, darüber zu urteilen - es gibt doch auch in der Bildhauerei, Malerei, etc unterschiedliche Techniken, urteilst Du dort auch so?

      Lg

      Wolfgang
    • Bei dieser Diskussion wird es kein sinnvolles Ergebnis geben, weil es hoffentlich jeder und jedem freisteht, die "Realität" so zu sehen oder wahrzunehmen, wie er/sie es will und das, was sie/er sieht auf eine eigene Art wiederzugeben. Un d wenn das was wiedergegeben werden soll, eine Nachbearbeitung mit einschließt, was spricht (auch aus KünstlerInnensicht) dagegen?

      Und ja, es gibt genug Fotografen, die - oft vergebens - versuchen, mit Photoshop zu retten, was nicht zu retten ist. Aber dies gleich allen zu unterstellen, die Fotos nachbearbeiten zeugt von Intoleranz, Voreingenommenheit und Überheblichkeit.

      Gruß
      Marko
    • Meine Meinung ist einfach. Die Dunkelkammer von gestern ist Photoshop (o.ä) von heute und wer damit nicht umgehen kann wird nie das beste aus seinen Bildern herausholen können.
      Vielleicht sind es ja gerade diejenigen die sich über die Bearbeitung aufregen. Das zu lernen ist aufwendig und braucht viel Zeit und Erfahrung.
      Fotografieren und Bearbeitung gehören einfach zusammen. Mit der Zeit kommt man aber drauf das weniger oft mehr ist.

      Ein kleines Beispiel ist nur die Hochzeitsfotografie. Kein Fotograf aber auch wirklich keiner gibt die Fotos out of cam heraus. Das wäre sein Untergang.

      Da wird weich gezeichnet ohne Ende. Retuschiert das sich die Balken biegen. Weißabgleich und Kontrast bei jeden Foto nachgebessert das hinaus geht.
      Bokeh wird, wenn nicht genug vorhanden, nachgebessert. (Der Mensch würde das Bokeh niemals mit eigenen Augen sehen.)
      Beispiele gibt es genug und das finde ich persönlich gut so. Da wird der Fotograf zum Künstler und das Brautpaar will es genau so haben.
      Ein Bild vom Brautpaar auf der Wiese einfach mal schnell abgedrückt wirkt halt nicht per´se Romantisch.

      Eine Modeschau out of cam zu Fotografieren ist schier unmöglich.
      Dessous Fotos ohne Photoshop. So will sich wahrscheinlich keiner sehen. Die Kamera sieht nicht wirklich so wie wir und da muss man nachbessern um es für das Menschliche Auge angenehmer zu machen.
      In der Tierfotografie ist ein nach schärfen und zuschneiden usus. Nicht jedes Foto lässt sich so planen das der Ausschnitt passt. Das geht vielleicht in der Landschaftsfotografie aber sicher nicht wenn man Menschen oder Tiere in Bewegung fotografiert und manchmal Hunderte Bilder pro Abend macht.

      Also mein Fazit:
      Wer Fotografie ernsthaft betreibt muss beides können und es gibt keinen Grund die Bildbearbeitung per´se schlecht zu reden.
    • AK111 schrieb:

      Die Kamera sieht nicht wirklich so wie wir
      Sie (die Kamera) lügt nicht, sie registriert sklavisch alles, was sich in ihrem Bildwinkel befindet.
      Irgendwann kommt der Fotograf an einen Punkt, wo die Gefahr, dass er ein "bildmäßig" schlechtes Bild macht, größer ist als die Gefahr, dass er eine "fototechnisch" schlechte Aufnahme herstellt.
      Ist auch der Moment, von dem an viele Anfänger in der Fotografie aufhören weiterzustreben, da sie in dem Irrtum befangen sind, wenn man das Fototechnische gemeistert habe, sei man automatisch ein guter Fotograf.
    • morgenrot schrieb:

      AK111 schrieb:

      Die Kamera sieht nicht wirklich so wie wir
      Sie (die Kamera) lügt nicht, sie registriert sklavisch alles, was sich in ihrem Bildwinkel befindet.
      Das stimmt aus meiner Sich nur Bedingt. Die Kamera sieht sklavisch alles was sie sehen soll, so wie wir ihr sagen das sie es sehen soll. Wir geben vor was die Kamera, wie, interpretieren soll. (Es gibt natürlich auch einen Automatikmodus, doch der gibt nur vor was sich der Hersteller vorgestellt hat und was die Sensoren erfassen.)
      Nichts ersetzt das Menschliche Auge.

      Also versuchen wir die Kamera so einzustellen das sie das gesehene so abbildet wie wir das möchten und das ist nicht unbedingt das was wir wirklich sehen.
      Ein Bokeh z.B. sehen wir gar nicht.
      Der Nebelige Schleier über einen Fluss bei einer Langzeitbelichtung ist ebenfalls nicht zu sehen. Bei diesen und anderen Dingen ist es eben die Kreativität und das Spiel mit der eigenen Vorstellungskraft.
      Wir spielen mit Licht und Schatten die wir künstlich erzeugen. Sei es mit Reflektoren, Blitzen, Richtungslicht, Softboxen uvm.

      Wir benutzen Objektive mit verschiedensten Parametern, von Lichtstärke bis beabsichtigter Verzerrung usw.
      Es stimmt schon. Die Kamera bildet alles Sklavisch ab aber eben nur so wie wir es einstellen.

      Das Ergebnis nachher zu bearbeiten ist Teil des Prozesses und vollendet die Vorstellung des Fotografen.
      Es ist durchaus legitim das nicht zu wollen. Doch wer es nicht will kann sich eigentlich ersparen in RAW zu fotografieren und der Kamera die Entscheidung über die Bearbeitung seiner jpg Dateien überlassen.

      Nur noch am Rande. Auch Composing gehört zur Fotografie, ist aber ohne Bildbearbeitung gar nicht möglich. Da liefert die Kamera eben nur das Rohmaterial.
      Es ist ein ewige Thema über das man trefflich Diskutieren kann. Das schöne daran. Am Ende hat jeder aus seiner Sicht Recht.
    • AK111 schrieb:

      morgenrot schrieb:

      AK111 schrieb:

      Die Kamera sieht nicht wirklich so wie wir
      Sie (die Kamera) lügt nicht, sie registriert sklavisch alles, was sich in ihrem Bildwinkel befindet.
      Das stimmt aus meiner Sich nur Bedingt. Die Kamera sieht sklavisch alles was sie sehen soll, so wie wir ihr sagen das sie es sehen soll.
      Wieso wächst da ein verwünschter Telegrafenmast aus dem Kopf meines Mädchens ?
      Sagen wir der Kamera, dass sie das sehen soll ? - wenn Du weißt was ich meine.
    • morgenrot schrieb:

      Wieso wächst da ein verwünschter Telegrafenmast aus dem Kopf meines Mädchens ?
      Sagen wir der Kamera, dass sie das sehen soll ? - wenn Du weißt was ich meine
      Wobei wir schon bei der Wortglauberei sind.
      Natürlich sieht die Kamera den Telegrafenmast. Wäre doch Blöd wenn die Kamera entscheidet was auf´s Bild kommt und was nicht. Aber sie sieht ihn so wie ich es will.
      Hell, Dunkel, weich, als Teil des Bokehs, verzerrt, über.- oder unterbelichtet etc. .........
      Aber keinesfalls so wie er in Natur dort steht. Ich kann die Einstellungen maximal so Exakt treffen das sie der Natur und der momentanen Stimmung am nächsten kommen. Wenn Du weißt was ich meine. ;)

      Und sollte tatsächlich mal ein Telegrafenmast oder anderes aus dem Kopf wachsen dann ist das ganz klar ein Fehler des Fotografen oder der Fotografin. (Resultiert meistens aus Gedankenlosigkeit)


      Wieso wächst da ein verwünschter Telegrafenmast aus dem Kopf meines Mädchens ?

      M_Martin_M schrieb:

      können die Rotpunktigen das noch immer nicht wegmachen?
      und ja, sie könnten das wegmachen. Zumindest wenn sie mit ihrem Werkzeug umgehen können.
    • AK111 schrieb:

      morgenrot schrieb:

      Wieso wächst da ein verwünschter Telegrafenmast aus dem Kopf meines Mädchens ?
      Sagen wir der Kamera, dass sie das sehen soll ? - wenn Du weißt was ich meine
      Wobei wir schon bei der Wortglauberei sind. Natürlich sieht die Kamera den Telegrafenmast. Wäre doch Blöd wenn die Kamera entscheidet was auf´s Bild kommt und was nicht. Aber sie sieht ihn so wie ich es will.
      Die Kamera lichtet den Telegrafenmast ab, so wie er zum Zeitpunkt des Auslösens da ist, also entscheidet sie auch, dass er aufs Bild kommt.
      Ich habe mich beim Auslösen so auf mein Mädchen konzentriert, das ich ihn (den Masten) gar nicht gesehen/bemerkt/registriert habe.

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