Stein des Anstosses: das Gschäft mit den Filtern

    • Gala schrieb:

      Es ist ein Festhalten des Jetzt, nicht mehr und nichtweniger, und was nachher dazukommt, war vorher nicht da.
      das ist dein Zugang zur Photographie, das visuelle Gedächtnis.

      trotzdem sind deine Bilder genauso falsch wie welche, die stundenlang nachbearbeitet wurden.

      und weisst du warum?

      weil andere beim Betrachten deiner Bilder nicht das selbe Empfinden und Erinnern habe wie du. das heisst deine Bilder funktionieren nur für dich und sonst niemanden. was jetzt weder gut noch schlecht ist, aber ihre Wahrheit existiert nur in deinem Kopf.
    • lumenesca schrieb:

      Gala schrieb:

      weil ein jeder daherkommenkann, der die Bildbearbeitung beherrscht, somit ein „gutes“ Bild produzierenkann, aber eigentlich talentfrei ist
      Du merkst hoffentlich, wie du dir widersprichst. Ein guter Bildbearbeiter ist sicher nicht talentfrei. Genauso wenig wie ein guter Fotograf.
      Wie gesagt: Toleranz heisst das Zauberwort...
      Kollege lumenesca ist mir zuvorgekommen:

      Ich denke hier liegt der Knackpunkt deiner Sichtweise. Wenn du dich näher mit Bildbearbeitung beschäftigst, wirst du feststellen das gute Bildbearbeitung entweder sehr viel Zeit zum Lernen benötigt oder man ist eben ein "Naturtalent". Jene die für Bildbearbeitung viel Talent mitbringen haben meist auch ein gutes Gefühl für Fotografie oder ganz allgemein für bildende Kunst.

      Ich kann dir daher nur empfehlen dich näher in die Bildbearbeitung einzuarbeiten. Dann wirst Du feststellen, dass sich Fotografie und Bildbearbeitung ganz gut ergänzen.
    • Damit das nicht so trocken bleibt und sich sonst niemand auf die Zehen getreten fühlt verlinke ich ein Bild von mir:



      Das Bild ist 95% Out Of Cam. Die Farben sind OOC und ergeben sich aus einer Einstellung in der Kamera (Fuji Chorme Effekt). Lediglich die Vignette, welche sich aus der Objektiv/Filter Kombination ergibt wurde etwas in Lightroom abgemildert. Ist das jetzt schon Bildbearbeitung oder nicht? Darf ich aus deiner Sicht in der Kamera Filmsimulationen aktivieren oder nicht? Moderne Kameras sind heutzutage schließlich schon halbe Bildbearbeiter.

      Vor kurzen hat mich ein geschätzter Fotograf darauf aufmerksam gemacht, dass links unten im Vordergrund ein fetter heller Grashalm stört. Er hat recht und am Original habe ich ihn bereits entfernt bzw abgedunkelt.

      Wenn ich deiner Argumentation folge, habe ich etwas entfernt was da war und somit entspricht das Bild nicht mehr der Realität. Aus meiner Sicht hat es dem Bild geholfen.
    • "Warum ist es unredlich die Realität, die für jeden subjektivist, mittels dem (ich sags nochmal) kurzlebigen Akt der Fotografie,darzustellen?"

      Wenn Du genau liest, geht es in meinem Posting um etwas völlig anderes. Lies es bitte nochmal.
      Und bitte noch eines: bei meinem Zugang zur Fotografie kann man nicht von 'kurzlebig' sprechen. Im Sinne von: der Vorgang geht so irrsinnig flüchtig vorbei :) Stell Dich einmal hin mit einer Großformatkamera, mach ein Bild und dann reden wir noch einmal über diese Sache mit der Realität.
    • Ich verfolge den Thread mit rapid abnehmenden Interesse
      Irgendwie kommt mir vor, als ob sich die Verfechter der Einen oder der Anderen Richtung rechtfertigen wollen und müssen. Oder die Verfechter der Einen oder der Anderen Richtung die andersdenkenden von der eigenen Einstellung überzeugen wollen.
      Das kann es doch wohl nicht sein :(
      Jeder soll es doch so machen, wie es ihm richtig erscheint, ob das den anderen gefällt oder nicht, ist doch völlig wurscht.


      lumenesca schrieb:

      Wie gesagt: Toleranz heisst das Zauberwort...
      :daumenhoch:
    • ralph42 schrieb:

      M_Martin_M schrieb:

      ralph42 schrieb:

      Stell Dich einmal hin mit einer Großformatkamera, mach ein Bild und dann reden wir noch einmal über diese Sache mit der Realität.
      was hat das miteinander zu tun?
      Weil meiner Meinung nach bei dieser Form der Fotografie der Unterschied zwischen Gestaltung des Bildes und "Abbildung der Realität " besonders deutlich wird.
      Meiner Meinung nach schließen die Gestaltung des Bildes und die Abbildung der Realität einander nicht aus.
      Oder habe ich etwas falsch verstanden?
    • ralph42 schrieb:

      Ich habe von Unterschied, nicht von Gegensatz gesprochen.
      Wenn ich ein Bild gestelte, dann stelle ich damit doch meine Form der Realität dar, oder? Die Wahl der Kamera und ihre Einstellungen gehören da dazu, oder? Eine Kamera an sich ist ein rein technisches Werkzeug, das von Gestaltung und Interpretation des Fotografen keine Ahnung hat.

      Ich weiß das ist etwas philosophisch, aber bildnerische Gestaltung und Philosophie sind meiner Meinung nach eng miteinander verbunden. Wie solche Diskussionen ja zeigen.
    • GRUBERND schrieb:

      man verwendet die Realität um sein Bild zu gestalten.
      die Realität ist also sowas wie der Lehm für den Töpfer. Ausgangsmaterial.
      Also doch?
      Meine Frage war ja eigentlich die, ob für manche hier im Forum es nicht umgekehrt ist. Das die Bildbearbeitung, die nach dem eigentlichen kreativen Akt, also die einzigartige Sicht eines Fotografen, der etwas abbildet, das Ausgangsmaterial ist.
      Viele Leute können zB photoshop auf die gleiche Weise nützen, aber das Ausgangsfoto ist einzigartig.

      Selbst wenn ich mit der gleichen Kamera, das selbe Motiv aufnehme. Doch photoshop deckt die Einzigartigkeit ( in meinen Augen) zu.

      Nun etwas persönliches zu mir: ich bin ja, wie schon gesagt, neu im Sektor der Fotografie und seit 2000 steinbildhauerisch in der Kunst tätig. Zwei ganz verschiedene Paar Schuhe und doch auch nicht.
      In der Steinbildhauerei kann man nach dem Akt des Erschaffens, so gut wie nichts ändern. Ist einfach gemeißelt. Nicht mehr, nicht weniger, dass dann jemand als gut oder schlecht empfindet.
      Bei Fotografie ist das früher auch so gewesen, aber heute wird das Festhalten des Gefühls von demjenigen der den Auslöser drückt, oft völlig verändert.
      Ich lese von guten und schlechten Bildern, wo jedes Mittel egal ist, wer bestimmt das und wieso ist es egal?
      Ich rede von der Ehrlichkeit in der Kunst, die heutzutage leider untergeht. ( meine Meinung).

      "Ich kann dir daher nur empfehlen dich näher in die Bildbearbeitung einzuarbeiten. Dann wirst Du feststellen, dass sich Fotografie und Bildbearbeitung ganz gut ergänzen."

      Komischer Weise, habe ich mich mit Bildbearbeitung auch auseinander gesetzt, deshalb ja meine Allergie auf übertriebene Ergebnisse, die nicht sein müssen.
      Meine Sichtweise und Motivation der Kunst, ist die intuitive, es ist ein Prozess, der einfach bei der Fotografie kürzer dauert als bei einem Steinprojekt. Ich mache keine Modelle, verwende so gut wie keine Maschinen, also Handarbeit ( wo wir wieder beim Thema Handwerk wären) .
      Jeder kann so etwas lernen, aber muss nicht Talent besitzen.
      Fotografie KANN sich mit Bildbearbeitung gut ergänzen , doch mir kommt vor, dass die meisten Fotografen hier glauben, sie machen bessere Fotos, nur WEIL sie photoshop bedienen können.

      Ich könnte es auch, finde aber nicht, dass meine Fotos dadurch besser werden.

      Klar jeder kann tun und machen was er will, aber mir ist es nicht egal, wie ein "gutes" Foto entsteht,denn sonst gäbe es keine Überzeugungen in dieser Welt, keine Ideen, Vorstellungen, Meinungsaustausch,subjektive Ambitionen und Mitteilungsbedürfnis.

      Ich finde schon, man sollte zwischen Talent und anerlerntem Können unterscheiden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gala ()

    • Gala schrieb:

      Ich "bediene" mich mit dem Begriff der Realität?
      Finde ich amüsant, wenn mir jemand Tipps für die Literaturliste gibt...
      Kommt so rüber, als ob ich ein naives Armutschkerl Weiblein bin...
      Ich weiß, ist wieder respektlos...
      Du solltest das lockerer sehen, ich denke nicht, dass dich hier jemand belehren will. Aber Du hast ein Thema eröffnet, das man sehr kon­t­ro­ver­si­ell diskutieren kann. Niemand will Dir "deinen" Zugang zur Fotografie nehmen, aber es würde schon helfen, wenn Du auch jene Arten Bildgestaltung anerkennst die auf "alternativen" Wegen zum Ergebnis kommen.

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