VfGH: Meisterprüfungspflicht ist aufgehoben!

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    • M_Martin_M schrieb:

      Lehrling ist gut, wozu soll das jetzt noch dienen


      Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun ?
      Also verstehe da diese Ansichten nicht.

      Ich hab EDV Techniker gelernt und war Lehrling, das war schon immer ein freies Gewerbe.
      Und es gibt etliche andere... warum soll also ein Lehrling jetzt unsinnig sein?

      Ganz im Gegenteil, nun würde es wohl dann auch endlich den Lehrlingsberuf "Fotograf" geben und damit eine neue Berufssparte.
      Damals gab es den Lehrberuf Fotograf nicht, da kann ich mich noch erinnern dass mich das auch interessiert hat und vielleicht diesen Beruf erlernt hätte.
    • morgenrot schrieb:

      Also was jetzt? Ja oder Nein, haben die Meister noch Vorteile oder nicht?


      Ja, aber nicht weil sie Meister sind, sondern weil sie schon länger am Markt sind, das heißt sie haben vermutlich im Vergleich zu Neueinsteigern folgende Vorteile:

      - geringere Miete weil Altverträge im Vergleich zu den derzeit extremen Preisen (zumindest in Wien)
      - "langlebige" Produktionsmittel vom Schreibtisch bis zum Lichtformer sind bereits lange abgeschrieben
      - bestehender Kundenstock
      - (hoffentlich) guter Ruf
    • morgenrot schrieb:

      LeXaRt schrieb:

      M_Martin_M schrieb:

      Lehrling ist gut, wozu soll das jetzt noch dienen


      Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun ?
      Also verstehe da diese Ansichten nicht.

      Ich hab EDV Techniker gelernt und war Lehrling, das war schon immer ein freies Gewerbe.
      Und es gibt etliche andere... warum soll also ein Lehrling jetzt unsinnig sein?

      Weil man keine Ausbildung nachweisen muss.


      Und? :D
      Das heisst man sollte jetzt einfach keine Lehrlinge mehr ausbilden, weil man eh nix vorweisen muss? :D
    • morgenrot schrieb:

      Wozu sollte ich mir eine Lehrlingsausbildung nach antun?
      Ist doch logisch: um von jemandem, der gut ist, zu lernen und womöglich sogar sagen zu können "Ich hab bei XY gelernt!". Nicht wie bisher um überhaupt in dem Metier arbeiten zu dürfen.
      Gerade in der Branche profitiert man doch außerdem immens davon, wenn man von
      mehreren "Meistern" lernen kann und nicht nur von einem alleine.

      Wenn die Innung schlau ist (*hüstel*), wird sie alles daran setzen, so schnell wie möglich sinnvolle Kriterien zu schaffen für Dinge wie:
      • Zertifizierungen und Spezialisierungen (hier könnte man den bestehenden Meistern als Zuckerl einiges anrechnen) für z.B.: Produktfotografie, Hochzeit, Portrait, Fashion, Analogtechnik, ...
      • Praktika o.ä. mit vernünftiger Bezahlung, von denen beide Seiten profitieren und die in irgendeiner Form wiederum als "Zertifikat" genutzt werden können, als Ersatz für die jetzige Lehrlingsausbildung.

      Als gelernter Österreicher befürchte ich allerdings, dass die Innung nicht so schlau sein wird und statt dessen lieber jammernd in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Dann soll es so sein.

      Meine Damen und Herren Innungsmenschen: zeigen Sie, dass Sie zu etwas nütze sind! Es liegt an Ihnen.
    • Sorry, ich finds Haaresträubend. Es geht doch garnicht um den Meistertitel. Einer der Vorredner hats eh schon angesprochen. Ganze Branchen haben das erlebt und das viel zitierte Ausland ist für mich nicht das erstrebenswerte sondern das abschreckende. Wer mal in Amerika oder Asien gearbeitet hat oder gelebt hat der weiss, dass das für einen Europäer nicht erstrebenswert sein kann. Dieses Argument kommt nur aus unserem Wohlstand heraus und der ewigen Selbstüberschätzung, dass man selbst besser sei als andere.

      Ich hab letzte Woche Grafiker gesucht. Freelancer. Das war mal ein Beruf da konnte man wirklich gut Geld verdienen. 55 Angebote hab ich in 2 Tagen bekommen. Spannbreite 8 - 125 Euro/h. Schwerpunkt (26) unter 26 Euro. Leuts, rechnets mal durch, der hat bei Vollauslastung brutto vor Steuern 4.200 oder so. Klingt super, nur hat er Vollauslastung? Die 12 die unter 10 Euro lagen, tun mir da nur leid.

      Vor meiner MP hab ich den Michael gefragt, ob die Innung zahlen hat, wie die Berufsfotografen wirtschaftlich denn da stehen. Er hat eher geschwiegen als geantwortet. Selber recherchiert kam raus, dass über 80% der Kollegen überschuldet sind. Zu Meisterzeiten.

      So und jetzt drängt eine Brigade an Hobbyfotografen die das auch klar deklarieren nebenberuflich in den Markt, weil sie sich so das Hobby refinanzieren können. was ich grundsätzlich verstehe. Dem Kunden ist das wurscht. Der sieht nur den günstigen Preis. Er kann auch oft das gute vom schlechten Resultat nicht unterscheiden. (Wobei ich glaube dass das Resultat bei den Hobbyleuten oft besser ist als bei den Pro`s, weil sie eben nicht auf die Uhr schauen müssen. Die Miete zahlen sie nämlich vom Gehalt.)

      Für mich ist das wie bei der Wahl. Uns gehts allen so gut, dass wir mit dem System das uns diesen Wohlstand geschaffen hat, plötzlich nimmer zufrieden sind und Zustände wollen, die wir meinen wo anders zu sehen ohne sie erlebt zu haben. Wer aber die Masse an Topfotografen zum Beispiel in NY kennt, die einen zweit und Drittjob haben, die allseitsbeliebte medikamente schlucken mit denen man weiterarbeiten kann, weil man für 3 Stunden glaubt eh wieder gesund zu sein, der weiss glaub ich, dass ach so liberale Systeme in Wirklichkeit viel menschenverachtender sind als das unsere "Alte".

      Hab mir für diese Anschauung schon auf FB meine Ohrfeigen geholt. Steh aber dazu. Ich finde es unmoralisch einem Grafiker 8Euro/h zu zahlen. Und ich finde es auch unmoralisch einen Berufsstand zu untergraben. Das die Meisterprüfung nicht adäquat war okay. Da bin ich schon dacor. Aber gott behüte uns eine Branchenveränderung ála Energetiker oder so, wo jeder machen kann was er will und alle darunter leiden.

      Ich weiss ich bin viel zu emotional ....
    • Kleiner Einwurf am (oder vom) Rande:

      Ob wir es nun gut finden oder nicht: Es ist wie es ist, weil das unsere Verfassung so vorsieht.
      Es sind nun neue bzw. veränderte Bedingungen mit denen man leben bzw. an die man sich anpassen muss.

      Es wird solche geben, die davon profitieren, es wird welche geben, die darunter leiden, manche werden vom Markt verschwinden, neue werden kommen und Erfolg haben, mache werden kurz auftauchen und schnell wieder weg sein.

      Eigentlich ganz normale Marktwirtschaft.
    • Die Landesinnung schreibt mir...

      und sie ist viel sachlicher als die Bundesinnung oder sie hat über Nacht ihr Mütchen gekühlt:

      Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes (VfGH)


      Aus gegebenem Anlass dürfen wir Sie informieren, dass der Verfassungsgerichtshof (VfGH) am 18. Dezember 2013, auf Antrag des Verwaltungsgerichtshofes (VwGH) entschieden hat, dass die Reglementierung des Gewerbes Berufsfotograf aufgehoben wird.

      In der Verfassung ist das Recht auf Freiheit der Erwerbsbetätigung verankert, wegen des technischen Fortschritts in der Fotografie, gebe es laut Urteil keinen Grund mehr für einen Eingriff in dieses Recht.

      Demnach hat der VfGH entschieden, dass § 94 Z 20 Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194 idF BGBl. I Nr. 42/2008 als verfassungswidrig aufgehoben wird. Hier das Erkenntnis des VfGH.

      Sobald die Entscheidung per Bundesgesetzblatt kundgemacht wird, tritt diese in Kraft. Wenn diesbezüglich ergänzende Informationen vorliegen werden wir Sie umgehend informieren.

      Freundliche Grüße
      Landesinnung Wien der Berufsfotografen
      Wirtschaftskammer Wien
    • shrikaam schrieb:

      Uns gehts allen so gut, dass wir mit dem System das uns diesen Wohlstand geschaffen hat, plötzlich nimmer zufrieden sind und Zustände wollen, die wir meinen wo anders zu sehen ohne sie erlebt zu haben.
      Ehrlich gesagt muss man die Sache schon differenzierter angehen. Der Wohlstand, den wir haben, hat mit vielem zu tun, aber sicherlich nichts mit der Meisterprüfung für Berufsfotografen. Das ist völlig lächerlich.

      Es gibt Bereiche, in denen in letzter Zeit reglementiert wurde und Prüfungen eingeführt wurden, wie z.B. bei Vermögensberatern, was im Übrigen auch sinnvoll ist. Es ist also jetzt wirklich nicht so, dass der schreckliche amerikanische Kapitalismus bei uns ausbricht

      Und nochmal: Die Verfassungsbestimmung ist übrigens schon 1867 in Kraft und Fotograf war deshalb auch bis 1934 ein freies Gewerbe......dass die Verfassung 1933 weggeputscht wurde hat uns die Meisterprüfung für Berufsfotografen beschert und das ist sicherlich nicht die Grundlage unseres Wohlstandes

      lg Thomas

      P.S. und im Übrigen sollte man ein Sozialsystem von Berufszugangsbeschränkungen unterscheiden können

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