VfGH: Meisterprüfungspflicht ist aufgehoben!

    • archman2000 schrieb:

      Ich musste so eine Entwicklung am eigenen Leib erfahren, dass die Qualität einer Branche massiv gelitten hat!
      Das wovon du hier sprichst ist immer eine subjektive Qualität. Für viele mag es durchaus in Ordnung sein, wenn sie für 30% des Geldes 50% der objektiven Qualität bekommen. Noch dazu, wenn sie sich 100% Qualität für 100% Kosten gar nicht leisten können oder wollen.

      Es wird sich genauso einpendeln wie in vielen anderen Branchen auch. In ein paar Jahren wird kein Hahn mehr nach einem Meisterbrief krähen.

      LG,
      Gerhard
    • Ich denke, dass mit der Regelung für Fotografen die Tore schon offen waren und kaum "Dämme brechen" werden.

      Das Leben als Pressefotograf dürfte wirtschaftlich gesehen schon jetzt kaum ein Honig schlecken sein dürfte.

      Meine Meinung ist, wer da überlebt, wird dort auch überleben.

      Wesentliche Überlebensstrategie ist es immer Kunden und vor Allem Aufträge zu finden. Nona.
      Dabei ist es immer Notwendig seine Besonderen Vorteile zur Geltung zu bringen und diese geeignet zu kommunizieren.

      Für den Fotografen wird das sein:
      * Ein überzeugenden Portfolio, Kontakte und Referenzen
      * eine Webseite (Überzeugend nicht unbedingt teueres hi tech)
      * Kunden, die zufrieden sind und die weiter empfehlen
      * Andere kreative Werbemethoden

      Hope it helps & lg Andreas
    • Das hat gar nicht zwingend was mit der gelieferten Qualität zu tun.

      Es wird von "JungunternehmerInnen" jeden Alters oft auch bei hoher Qualität zu niedrigen Preisen geliefert.

      1) im besten Fall bewusst und offen ausgesprochen. (Mein Preis liegt bei X. Ich bin neu, um mir ein Portfolio/Referenzen aufzubauen bekommen Sie bis zum soundsovielten einen Sonderpreis von X/2. Ich sage Ihnen gleich, dass Sie bei Folgeaufträgen X bezahlen müssen, den das ist meine Arbeit wert und außerdem kann ich von X/2 nicht leben. Es handelt sich um einen einmaligen Rabatt für Ihr Vertrauen in einen Unternehmensgründer.)

      2) sie können nicht kalkulieren und/oder verschätzen sich massiv bei Zeit und Aufwand.

      3) akuter oder notorischer Liquiditätsmangel zwingt sie jeden Auftrag anzunehmen.

      2 & 3 werden entweder schnell lernen und hart sparen, oder vom Markt verschwinden.

      1 -3 können bei einzelnen Aufträgen ein Problem für einen bestehenden Qualitätsanbieter darstellen.


      Wenn jemand Qualität der Kategorie C für ausreichend hält und dafür auch nur ein C-Budget hat, dann braucht das den A-Anbieter eigentlich nicht zu jucken, denn zu C-Preisen kann er sowieso nicht wirtschaftlich sinnvoll arbeiten.
    • Ihr vergesst hier einen nicht beachtlichen Teil der nebenberuflichen Berufsfotografen der am Markt sein wird!

      Der muss nicht davon leben , sondern kann s Dank Kleinunternehmerregelung das Verdiente netto 1:1 in neues Equipment inverstieren!

      Solche nebenerufliche können sich halt ein paar Rosinen rauspicken und müssen die "alten Omas" und Familienbilder nicht machen, sondern einfach lukrative Jobs suchen.

      Ich glaub ein hauptberuflicher Berufsfotograf wird es da genauso schwierig haben wie die Meisterfotografen

      Komplett abgesehen jetzt von der Qualität natürlich!
    • Ich war 15 Jahre selbständig in der IT-Branche. Da war damals schon keine Ausbildung nötig für Dienstleistungen, die ganz locker einen Auftraggeber ins organisatorische und wirtschaftliche Chaos stürzen können.
      Und natürlich gab und gibt es immer den Sohn von einem Freund vom Chef, der sich schon in der Schule ..und so... und der kann das doch auch ... viel billiger...
      Trotzdem könnte man jetzt nicht sagen, daß die IT weiß Gott wie krisengebeutelt wäre, daß man keine Qualität bekommt oder sonst was im Argen liegt. Fakt ist: Anbieter kommen und gehen, Kunden zahlen vielleicht 1-2 Mal Lehrgeld. Aber letztlich kann man leben, wenn man in der Lage ist, verläßlich Qualität zu liefern und dafür sorgt, daß das auch Andere wissen.

      Klar, daß das für Einige neue und ungemütliche Zeiten sind - die Apotheker wären ja auch mal dran :-), es handelt sich um nichts weniger als eine Änderung der Erwerbsgrundlage. Ich persönlich wünsche allen Beteiligten alles Gute in diesem Transformationsprozess: Denen, die plötzlich ohne Gehege dastehen genauso wie den ambitionierten Newcomern, die jetzt beweisen müssen, daß sie nicht nur fotographieren sondern auch wirtschaften können.

      LG
      Ralph
    • Picwish-Fotodesign schrieb:

      Ihr vergesst hier einen nicht beachtlichen Teil der nebenberuflichen Berufsfotografen der am Markt sein wird!



      Ich habe soeben den Berufsfototgrafen, zusätzlich zu meinem Untenehmensberater Gewerbeschein, über die gewerbeanmeldung Online mit Wirksamkeit 1.1.2014 angelmeldet, ohne dass ich vor haben von diesem zusätzlichen Gewerbe mein Leben zu bestreiten.
      Ich bin Softwareentwickler und im Rahmen dieser Tätigkeit besteht auch häuft die Notwendigkeit Fotos zu machen (Mitarbeiterfotos für neue Homepage, Produktbilder für Newsletter, ...). Dies war schon bisher im Rahmen des geltenden Gewerberechts möglich, nur mit dem freien Gewerbe Unternehmensberater. (... wirtschaftlich sinnvolle Ergänzung aus anderen Gewerbe ... )
      Den Berufsfototgrafen habe ich deshalb angemeldet, da es damit auch möglich ist, dass im Rahmen des Shootings für die Mitarbeiter private Fotos entstehen dürfen - zusätzlich zu denen für die Homepage. Und alleine die Beseitigung dieser rechtlichen Unsicherheit ist mir die 200 EUR im Jahr wert.
      Die Sorge, dass durch dumping-Preise der Markt ruiniert wird teile ich nicht. Wer gute Qualität liefert, wird auch einen angemessenen Preis bekommen, egal ob Software oder Fotos.
      Andreas
    • Es wird hier (wie auch bisher von der Innung) ganz massiv auf dem Thema Qualität herum geritten. Ich bin da etwas anderer Meinung. Meine Überzeugung ist, dass Qualität (oder das, was heir die Leute darunter verstehen) nicht das wesentliche Kriterium für einen wirtschaftlichen Erfolg darstellt. Sicher, wenn ich Produkt-, Lebensmittel- oder Industriefotograf bin, dann muss ich technsich hochwertige Bilder abliefern. Nur ist das ein verschwindend kleiner Anteil an Fotografen, die sich auf einem solchen Niveau tummeln.

      Wenn rein fachliche Qualität den Ausschlag geben würde, dann müssten so manche Meisterfotografen schon lange von der Bildfläche verschwunden sein.

      Ich vergleiche das mit dem Kunstmarkt. Nicht der Künstler ist erfolgreich, der die beste Kunst schafft, sondern jener der das beste Netzwerk und das beste Marketing hat und daran konsequent arbeitet. Ich meine, dass ähnliches bei nahezu allen kreativen Tätigkeiten gilt, egal ob mit Meisterbrief oder ohne.

      LG,
      Gerhard
    • Soeben information erhalten von der WKO:

      Die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes vom 27.11.2013 ist derzeit noch nicht in Kraft. Erst mit der Veröffentlichung des Bundesgesetzblattes kann die Berufsfotografie als freies Gewerbe angemeldet werden.


      Also wird sich die Kammerumlage vermutlich ändern. Mal abwarten...


      [edit]
      Ah seh gerade da war jemand schneller ;)
      Hab irgendwie das Gefühl die WKO beantwortet heute nur die gleichen Fragen :woot:
    • btw: zu der Qualität Diskussion stimme ich lumenesca vollkommen zu.

      Ich bin nämlich auch aus der IT Branche und das war immer schon ein freies Gewerbe.
      Hier gibt es nach wie vor genügend auch ohne Ausbildung die es versuchen... oder vieles Stundenten etc. die billiger sind...
      Tja da muss man halt durch und es ist dem Kunden seine Entscheidung.

      Ich finde das kein Problem.
      Es gibt etliche Hobbyfotografen die wirklich richtige Künstler sind und besser als ein ausgebildeter Berufs oder Pressefotograf, nur mal so nebenbei.
      Also jedem soll es freigestellt sein wenn er Selbständig ist bzw. sich Selbständig machen will. Also ich finde diese Entscheidung gut dass es in Österreich auch endlich ein freies Gewerbe ist. In vielen anderen Ländern funktioniert es doch auch.

      Klar, hätte ich eine Ausbildung von tausenden Euro gemacht und selbst bezahlen müssen wäre ich nun vermutlich auch etwas "stinkig" aber andererseits das nimmt einen keiner und man hat etwas in der Hand, das kommt beim Kunden sicherlich auch gut.
      Natürlich wird es nun einen Preiskampf geben durch mehr Mitbewerber, aber das ist vielleicht auch gut so.
      Aber im Grunde werden dies sowieso nur Leute in Anspruch nehmen die sich schon länger mit Fotografie beschäftigen und auch wirklich Selbständig werden wollen. Ich sehe da kein Problem von wegen Qualitätsverlust blabla... In anderen Branchen gibt es schon immer größeren Konkurenzkampf sowie gute und schlechte Dienstleister etc.
    • Endlich ist es nun auch in Österreich so weit, wie in anderen EU-Ländern schon seit Jahren!

      Gute Fotografen werden niemals untergehen. Und die schlechten Fotografen werden nun mal für "lau" verkaufen und den durchschnittlichen "Geiz-ist-geil"-Kunden bedienen.

      Ich glaube für die meisten von uns wird sich nicht viel ändern, außer dass sie nun legal arbeiten und Nachts besser schlafen können. Viel eher werden einige "Meisterfotografen" zum Umdenken gezwungen, damit sie marktkonforme Leistung erbringen - oder sie werden von der Bildfläche verschwinden.
    • Warum geht es hier um "Vorteile" oder "Nachteile" ?
      Außerdem bin ich hier die falsche Ansprechperson, das müsste man mit der WKO klären.

      Klar kann man es als Vorteil ansehen, eine Meisterprüfung zu haben, egal in welcher Branche, sofern es diese gibt.
      Ich halte das ganauso wie mit Titeln (Ing. Mag. etc.) - aber nötig ist es nicht, es gibt auch Qualifizierte Leute ohne Meisterprüfung oder Titel.

      Generell wird es auch ein Vorteil für Kunden sein, eine größere Auswahl an Fotografen zu haben.
      Es gibt sicher genügend die das bisher ohnehin machten nur nicht ganz offiziell... meistens als Hochzeitsfotograf etc.
      Wie schon gesagt ist eine "Meisterprüfung" kein Qualitätssiegel. Es gibt gute und schlecht, egal welche Ausbildung und Branchenunabhängig.
      Ein Kunde wählt ohnehin einen Dienstleister aus folgenden Gründen aus > gute Referenzen, gute Mundprobagande bzw. gute Bewertungen, faire Preise, gutes Service.

      Man sollte hier nicht Vor und Nachteile suchen.
      Vielmehr sollte man ohnehin schauen dass man Konkurrenzfähig ist.
      Wenn man gute Arbeit leistet braucht man sich keine Gedanken darüber machen als Berufsfotograf.
      Und Pressefotografen ohnehin nicht, ich denke mal dass man da nicht so schnell "rein kommt" für eine Zeitung etc. zu Arbeiten und es immer einen Vorteil hat mit der Ausbildung. Aber da kann ich wenig dazu sagen...

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