Das Studio

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    • Auf einigen making of Bildern, Bildern selber oder in Videos sehe ich immer die gleichen Fehler. Habe einmal versucht die grundlegenden Gedanken für ein kleines Studio zusammenzufassen. Natürlich erhebt mein nachfolgender Text keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne kann er weiter- und ausgeführt oder ergänzt werden. Dann bitte per PN oder Mail an mich und ich füge es unter Nennung des Autors ein. Vielleicht bekommen wir so mal eine gute und vollständige Studiobeschreibung zusammen. Wenn es funktioniert werden wir es mit anderen und neuen Themen dann so weiter führen


      fotografie@frank-herlet.de

      Das Studio
      1.)
      Bevor ich mich über die Größe eines Studios auslasse erst einmal grundsätzliche Gedanken.
      Ein Fotostudio sollte rundherum inklusive der Decken schwarz sein. Das verhindert massiv die Reflektion der Lichter. Jede weiße Wand und auch die Decken in weiß sind potenzielle Reflektoren. Das wirkt sich insbesondere aus, wenn mit weichem streuendem Licht gearbeitet wird. Nur wirken solche schwarzen Höhlen auf die Dauer, wenn man viel in einem Studio arbeitet, nicht gerade positiv auf einen, sondern eher depressiv. Somit haben viele Fotografen ihre Studios weiß gestrichen (ich auch). Aber für diesen „Luxus“ muss man sich gesonderte Hilfsmittel schaffen. Es gibt da diverse Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist es, schwarzen Stoff (Molton) auf Keilrahmen zu spannen. Bilderkeilrahmen gibt es im Baumarkt bis zu 2 Meter Länge und mehr (?) zu kaufen und man kann sie sich auf gewünschte Größe zurechtsägen. Schwarzer Molton aufspannen, tackern und fertig. Diese schwarzen Stellwände sind leicht zu handhaben und lassen sich auch gut verstauen bzw. gegen eine Wand stapeln. Gute und ideale Größen sind 2x2, 2x1 Wände. Hat man ein Aufnahmeset aufgebaut, lassen sich die Wände sehr einfach um das Set gruppieren und verhindert so ungewolltes Streulicht. Dieses Streulicht mindert auch die Brillanz der Bilder.
      Wer immer nur in seiner Wohnung fotografieren kann mag sich anders behelfen. Da sollte dann in zwei oder vier Autopole (Klemmstangen) investiert werden. Zwischen diesen Autopole kann dann der Morton gespannt werden

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      Zusammenfassung:
      Schwarze oder dunkelgraue Wände oder schwarze mobile Wände

      2.)
      Die Größe des Studios ist eigentlich abhängig davon, was man so fotografieren möchte. Die meisten von Euch werden wohl nur mit einem kleinen Raum vorlieb nehmen können. Für die, welche sich rein der Produktfotografie verschrieben haben (hier gilt Punkt 1 ebenso), kommen mit einer niedrigen Deckehöhe hin. Hier reicht völlig eine Deckenhöhe zwischen 2,20 und 2,70 oder höher. Diejenigen, die in die Peoplefotografie gehen möchten sollten nicht unter 3,00 m anfangen. Hier gilt je höher umso besser oder mindesten die Höhe welches ein großes Stativ voll ausgefahren erreichen vermag 3,50 und mehr.
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      Hier gilt besonders Punkt 1
      Wer Ganzkörperaufnahmen macht, sollte schon eine nötige Raumtiefe von mindesten 7 Meter haben. Die Breite sollte dann schon 5 Meter betragen. Jeder Zentimeter mehr ist auch besser. Das Maß von 5x7 wäre so ziemlich das Minimum um zu verhindern dass bei Ganzkörperaufnahmen ein Weitwinkel eingesetzt werden muss. Für reine Portraitaufnahmen ist die Größe 5x7 völlig ausreichend.
      Der Fußboden sollte hart und eben sein. Daher wichtig, dass die Hintergrundrolle glatt und sauber auf dem Boden liegt. Völlig falsch ist es einen Teppich im Aufnahmebereich zu haben. Das führt zu unschönen Eindrücken in dem Hintergrundkarton.
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      Die Tiefe ist deshalb auch wichtig, weil oft das Model zu nahe vor den Hintergrund gestellt wird. Dieses sehe ich immer wieder. Objekt oder Model weg vom Hintergrund und separat beleuchten. Das heißt, vermeiden dass Hauptlicht gleichzeitig Hintergrundlicht wird. Besonderer Vorteil ist, dass so gezielter der Hintergrund Lichttechnisch gestaltet werden kann.
      Zusammenfassung: Ausreichende Deckenhöhe, Raumtiefe, glatter und fester Boden. Getrennte Beleuchtung.


      Extra
      Geht gar nicht oder so machen ....

      • Kabeltrommel immer abwickeln und nicht genutzte Kabellänge seitwärts weglegen. Bei zu hoher Belastung wird der Kabelkern (bei Nichtabwicklung) warm oder sogar heiß und kann zur Schmelzung führen.
      • Nie Dreiersteckdose an Dreiersteckdose usw. (gilt auch für 4, 5, 6 usw. *g)
      • Wünschenswert und zur Empfehlung, ein Blitz, eine Steckdose, eine Sicherung.
      • Den Laptop oder Computer immer an einen anderen Stromkreis als die Blitze anstecken. Zur Not mit Kabeltrommel Strom von irgendwoher holen.
      • Immer alle Kabel senkrecht am Stativ nach unten und sauber in eine Richtung verlegen.
      • Nie Kabel schräg durch den Raum hängen lassen.
      • Wenn möglich Kabel auf dem Boden mit Signalband fixieren und versehen.
      • Bei De-oder Ummontage von Lichtformer am Blitzkopf (Schirm, Wanne, Reflektor) NIE in die Blitzröhre schauen. Blitze können sich durch irgendwelche Impulse selbständig auslösen. Besonders wichtig, wenn man nicht alleine im Studio ist. Irgendjemand löst die Blitze durch Zufall aus. Gefahr von äußerst schwerer Verletzung im Auge, speziell der Netzhaut. Blitz ausschalten oder immer daran vorbeischauen.
      • Dreibein Lampenstative immer so ausrichten, dass ein Bein in Richtung Schwerpunkt der Lampe zeigt oder steht. Bei schweren Lampenköpfen oder ultra großen Wannen empfiehlt es sich auf der gegenüber liegenden Seite ein Gewicht am Dreibeinfuß anzubringen. Leichte Sandsäcke reichen da schon, welche auf die Gabel der Stative gehängt werden.
      • Sind die Lampen in großer Höhe, und die Bedienung außer Reichweite empfiehlt es sich immer mit einer Leiter die Änderungen (Einstellungen) vorzunehmen. Lampe nach unten, umstellen und wieder hoch, führt auch (meistens) zu einer Veränderung der Lichtführung.
      • Lampenstative welche gerade mal die Höhe 170 cm oder Kopfhöhe des Models erreichen sind völlig unbrauchbar und lediglich bei Tabletop einsetzbar.
      • Hintergrundpapier nie ungeschützt betreten. Dies gilt auch für das Model, solange das Licht eingestellt wird und Probaufnahmen erfolgen. Den Untergrund mit altem Papier, Stoff oder ähnlichem bedecken. Der Schutz wird erst zur Aufnahme weggezogen. Sollte der Visagist, Stylist oder der Fotograf zwischenzeitzeitlich zum Model, muss der Schutz wieder hin.
      • Ich habe dafür immer eine Malerkrepprolle (Baumarkt) im Studio. Leicht ab-, aus- und wieder aufzurollen. (senkt den Verbrauch von Hintergrundrolle enorm) Kleiner Tipp: die Schuhsohlen der Modele mit Malerband abkleben
      • Rauchen im Studio verändert die Farbtemperatur und macht das Licht weich. Rauche selber und bemühe mich immer außerhalb des Aufnahmeraums zu rauchen.
      • Auf die Verlängerungskabel achten. Dünne Verlängerungen an schwache Lampen und dicke Verlängerungen an Leistungsstarke (Watt) Lampen. Das gilt als Faustregel weil man den genauen Kabelquerschnitt meistens nicht kennt.
      • Die Arbeitsgeräte nicht kreuz und quer im Studio herumliegen lassen. Neben dem Kamerastativ einen kleinen Tisch deponieren. Hier liegt alles. Kamera, Objektive, Karten, Belichtungsmesser (*g), Graukarte, Funkauslöser usw.
      • Alles was am Set an Lampen, Stativen, Kabeln nicht benötigt wird, weg von dort um ausreichend Platz für die schwarzen Wände zu schaffen.


      3.)
      Der Hintergrund.
      Es gibt da verschieden Arten. Der Klassiker ist die 2,75 m breite und 11 m lange Hintergrundrolle. Diese gibt es in unendlich vielen Farben.
      In weniger Farben aber über 3 m oder nur 1 m breit weniger Auswahl.
      Befestigt oder aufgehängt wird die Hintergrundrolle zwischen zwei Autopole mit Haken oder Stative
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      Darauf zu achten ist, dass das Papier schön lang gezogen wird und eine feine weiche Kehle
      entsteht. So erzeugt man einen Endloshorizont.
      Es empfiehlt sich, den Hintergrund weich zu beleuchten und nicht mit hartem Licht von der Seite. Die Hintergrundpapiere haben die unangenehme Eigenschaft immer leicht wellig zu sein. Es gehört etwas Übung für eine saubere Ausleuchtung. Aber das ist ein anderes Thema
      *************************


      Aktualisierung 14.01.2009 um 10:39

      Original von __Cash__

      @Cash:
      Das Deckenschienensystem schaut ja genial aus. Aber ein Feinjustierung stell ich mir etwas schwierig damit vor.
      nun, nicht wirklich. die kabel sind so ausgelegt dass mit dem vorderen Teil locker bis nach hinten kommst...

      eine feinjustierung, wenn der eine Blitz ganz hinten ist, wäre dann wirklich möglich, wenn ich auf jedem laufrad diese kleinen bremsen montiere... dann bleiben die auch dort wo sie sollen, auch wenn das kabel bisl spannt...
      das schöne hierbei ist, dass es direkt mit einer hand über dem modell platzieren, und das mit einer hand...
      es sind federn drin, die das unerwartete absenken und hochfahren verhindern...

      ich für meinen teil, habe mit stativen gearbeitet.. und sie waren mir immer im weg.. wennst einen größeren raum hast, sag ich nichts..
      aber bei 4x3m muss man kompromisse eingehen, da haben wieder die stative eingeengt.
      Und wennst jetzt so einen dreibein stehen hast, dann liegt das kabel daneben... und so gehts dahin...

      is das stativ voll ausgefahren, empfehle ich gewichte unten an den stativen zu montieren, außer man hat die schweren stative von walimex, die da super sind...
      glg


      Cash hat mir zwei Bilder zu Verfügung gestellt, Danke dafür:
      Also, ein Deckenschienesystem und Stative konkurrieren nicht miteinander oder sind alleine für sich immer eine Insellösung. Zusammen allerdings schon eine recht professionelle Lösung.
      Der absolute Vorteil der Deckenschienen ist, dass man die Lampen direkter und einfacher hinter oder über dem Model platzieren kann.

      Für schmale Räume sind die Schiene ideal.
      Siehe linkes Bild. Cash hat es mit Deckenschienen gelöst. Ideal ist es wenn man einen zweiten Raum zu Verfügung hat, durch welchen man den Aufnahmeabstand verlängern kann. So ist es auch im F.at Studio in Wien gelöst.
      Schön kann man links schwarze Stellwände zum abdunkeln und rechts weiße Wände zur Aufhellung sehen. X wäre eine Lampenposition die so nur gut mit Deckensystem erzielbar wäre.

      Eine alternative Lösung für über Kopf oder direktes Gegenlicht sind die Galgen.
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      oder
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      Original von __Cash__
      ich komme mit dem DSS weiter nach unten... ich kann den blitz bis 50cm überhalb vom boden palzieren.. da gibt ein stativ schon längst auf ;)

      Die von cash erwähnten 50 cm Bodenhöhe sind zwar gut, geht aber auch anders.
      Es gibt kleine Bodenstative, die erreichen eine Höhe von ca. 10 cm. Oder alternativ die Seitenausleger welche mit einer Superclamb befestigt werden.
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      oder
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      Für Hintergrundlösungen bzw deren Aufhängung siehe auch den Thread:
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      und
      Für schwarze Wände siehe:
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      oder
      für Shootings auf kleinem Raum siehe:
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      Bilder
      • cash-studio.jpg

        1.251 mal angesehen

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Frank_Herlet ()

    • toller thread :bravo:

      hab das mit dem drunterlegen für den HG gelesen, wenn mans betritt...

      ich überlege schon die ganze zeit, alles mit hartfasserplatten auszulegen, und dann mit weißer dispersionsfarbe drüber zu streichen... :hmm:

      dann hätt ich auch eine schönere Hohlkehle. na mal sehen...

      und sonst rate ich zu einem Deckenschienensystem, zwar hängen hier noch bisl die kabel, aber die kabelhalter sind grad nicht so schnell lieferbar...

      ich würde das mit den 5x7m gerne haben... in diesen räumlichkeiten leider ein ding der unmöglichkeit... aber hier habe ich schon mehr mals einmal Ganzkörperaufnahmen gemacht und das model stand immer fast 2m vom HG weg... is sich zwar kanpp ausgegangen, aber sonst gibts ja noch ps :)

      danke für die Hinweise. ;)
      Bilder
      • studio_1605.jpg

        1.637 mal angesehen
    • Original von __Cash__
      und sonst rate ich zu einem Deckenschienensystem,


      Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hab schon mit beidem gearbeitet und gefunden, das Schienensystem engt mich zu sehr ein! Klar wenn man sich nur in bestimmten Stilbereichen bewegt, dann kann es schon kompatibel sein, aber bei unkonventionellen Lichtsetzungen kann es auch ziemlich im Weg sein.

      LG Wolfgang

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von lupus-corridor ()

    • Original von wozel
      Danke Frank für die ausführliche Beschreibung :bravo:

      @Cash:
      Das Deckenschienensystem schaut ja genial aus. Aber ein Feinjustierung stell ich mir etwas schwierig damit vor.


      nun, nicht wirklich. die kabel sind so ausgelegt dassd mit dem vorderen Teil locker bis nach hinten kommst...

      eine feinjustierung, wenn der eine Blitz ganz hinten ist, wäre dann wirklich möglich, wenn ich auf jedem laufrad diese kleinen bremsen montiere... dann bleiben die auch dort wo sie sollen, auch wenn das kabel bisl spannt...

      das schöne hierbei ist, dass es direkt mit einer hand über dem modell platzieren, und das mit einer hand...

      es sind federn drin, die das unerwartete absenken und hochfahren verhindern...

      ich für meinen teil, habe mit stativen gearbeitet.. und sie waren mir immer im weg.. wennst einen größeren raum hast, sag ich nichts..

      aber bei 4x3m muss man kompromisse eingehen, da haben wieder die stative eingeengt.

      Und wennst jetzt so einen dreibein stehen hast, dann liegt das kabel daneben... und so gehts dahin...

      is das stativ voll ausgefahren, empfehle ich gewichte unten an den stativen zu montieren, außer man hat die schweren stative von walimex, die da super sind...

      je höher der blitz mit der softbox umso teurer wird... glaubt mir, ich hab das mit 500,- bezahlen dürfen.. das teil war voll ausgefahren... nicht aufgepasst...

      da waren 500,- flöten.. und gleich drauf ergab sich die gelegenheit eines DSS's...

      naja.. ich bereue es überhaupt nicht... is ja auch FOBA ;)

      glg

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von __Cash__ ()

    • ich find beide lösungen sowiso ok..

      und was der eine an vorteil hat, hat der andere im nachteil,

      ich wollt einfach verhindern, dass ich noch einen Blitz abschieße :D so potschad wie i bi ( hab i des jetzt richtig geschrieben?? ) :D

      thx stefan... :D

      wann sehe ich dich wieder im studio ?? oder das studio dich ? :D

      glg

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