Millionenklage nach Urheberrechtsverletzung

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    • M_Martin_M schrieb:

      Franz, jetzt krieg dich wieder ein, wenn das 580 Verletzungen pro Bild waren bei 7 Bildern sind das 4060 Verletzungen, macht bei 2 mio 492.- pro Bild pro Verletzung, setzt sich in Etwa zusammen aus internationale Nutzung, in Printmedien, ohne Namensnennung, Strafgebühr für unerlaubt, das sind ein Haufen Zuschläge, soviel glück hat der nie wieder.


      klemensistschonvergeben schrieb:

      die Million ist eine Schlagzeile - der Betrag trotzdem hoch, weil 7 Bilder, 2 Jahre, keine Namensnennung (100%), keine Bekanntgabe (100%) ...


      na dann hab ich das eh richtig verstanden, gratuliere jedenfalls zum Jackpot 8)
    • Hallo Klemens

      Zunächst mal Super das du dich angemeldet hast und uns schreibst.

      Dann möchte ich dir noch alles Gute wünschen und das dich nicht die Rechtsanwalt kosten auffressen und du den Rest deines Lebens dafür arbeiten musst. Bei Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand.

      Dein Fall ist ja eigentlich austauschbar und es sollte keine Kritik an dir Persönlich sein.

      Was mir da aufstößt sind die Summen die da verschoben werden und wer aller da mitschneidet und am Schluss zahlen es indirekt die kleinen Leute.
      Es geht mir um die Relation und Wertschätzung von der Arbeitskraft die wir alle verkaufen und das die einen nicht mal ihre Grundbedürfnisse befriedigen können und andere exorbitante Honorare verrechnen und genau diese Leute dann z.B Praktikanten einstellen und ihnen für ihre Arbeit Garnichts zahlen.

      LG
      Adi
    • Vielen Dank Martin und Adi für eure Unterstützung ! das hilft wirklich, viele melden sich hier und bestätigen, dass die Entscheidung richtig war. es ist nicht leicht, gegen einen solchen Konzern vorzugehen. alleine an man(woman)-power sind wir heilos unterlegen

      vielen Dank Adi, ich weiß was du meinst, geht mir genauso - hier meine Antwort:

      Zit."Was mir da aufstößt sind die Summen die da verschoben werden und wer aller da mitschneidet und am Schluss zahlen es indirekt die kleinen Leute. Es geht mir um die Relation und Wertschätzung von der Arbeitskraft die wir alle verkaufen und das die einen nicht mal ihre Grundbedürfnisse befriedigen können und andere exorbitante Honorare verrechnen und genau diese Leute dann z.B Praktikanten einstellen und ihnen für ihre Arbeit Garnichts zahlen."

      die Summen sind hoch, das stimmt. gerechnet an der Verwendung und gerechnet an dem Werbewert und den daraus erfolgten Buchungen für Sofitel und Accor ist das dennoch nicht viel. Accor ist weltweit einer der größten Hotelkonzerne: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      es ist wie bei einem Buch - wenn viele Bücher verkauft werden, wird der Urheber/der Autor entsprechend der Auflage honoriert.

      ... und indirekt bezahlen es keine kleinen Leute - ein Suite kostet in Wien bis €660,-/Nacht, ein Konferenzzi das 10fache. die Leute bei Sofitel sind übrigens persönlich nicht haftbar - das Team von damals gar nicht mehr dort.

      ganz im Gegenteil! wenn der französische Konzern bezahlt, kommen 48% der österr. Bevölkerung zu gute (weil Einkommenssteuer) + 27% der Krankenversicherung SVA (bis zum Höchstbeitrag). so gesehen Klemens Hood Horvath :)

      zu den Praktikanten: ich zahle immer meine Mitarbeiter, vorallem Praktikanten und Assistenten. ich könnte es, weil viele sich gratis anbieten, aber ich bezahle immer meine Leute. ein Assistent bekommt von mir 200-220€/Tag und 150€/Halbtag. das sind gute junge Fotografen (die noch ein bisschen helfen und workflow "spionieren") und müssen Steuer und SVA bezahlen. dazu habe ich zulange selbst assistiert, dass ich das vergessen könnte. und sie werden immer zuerst bezahlt (oft vorausgelegt) - da gibts nichts - mein Team geht immer vor!

      aber ich weiß was du meinst - viele meiner Freunde machen Übersetzungsdienste, Praxis bei großen Firmen, unterrichten auf der Uni, oder treten auf etc ... und werden nicht bezahlt. scheinbar wird alles, was gefällt, nicht mehr honoriert.

      bei Künstlerhonoraren ist das überhaupt so eine Sache: es werden ja leider nur die Shooting-Tage, höchstens mal ein bisschen Vorbereitungszeit und die Retusche (wenn überhaupt) bezahlt + eben WNB.

      viel Zeit, die überhaupt nicht bezahlt wird. da meine ich die vielen freien Arbeiten, um eine Präsentationsmappe zu bekommen - um überhaupt so einen Job zu bekommen, so ein Level zu erreichen. der überwiegende Teil der Arbeit eines selbständigen ist unbezahlt. alle Besprechungen, alle Scoutings, Vorbereitungen, die gesamt Organisation - ob Steuer-, SVA-, WKo .... wir arbeiten monatelang ohne income - erst bei Produktionen (wenn wir eine gute an Land ziehen) gibts Geld

      ... und Sofitel ist wirklich eine Ausnahme und evtl. wirklich ein sehr gutes Honorar - nur die Sorgen bis dahin sind auch nicht ohne ;)

      also gutes Licht heute, schönen Tag - heute ist zwar trüb, aber Spitzen-Licht für gute, weiche Hauttöne !


      alles Liebe,
      schönen Tag, Klemens
    • Ach unser guter Franz sieht manche Dinge etwas simplifiziert, vor allem sieht er nicht dass diese enorme Summe nur durch das Versäumnis des Auftraggebers entstanden ist, ich denk mir wenn sie dir rechtzeitig 1000 € für die nächsten 2 Jahre Nutzung bezahlt hätten wäre die Sache erledigt gewesen.

      Abgesehen davon ist Franz aber eh ein Lieber, der immer bemüht ist anderen in Sachen analoger Technik mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sein großes Wissen zu teilen. 8)

      PS: Persönlich glaub ich nicht, dass da wirklich ein Prozess zustande kommt, tippe eher auf einen außergerichtlichen Vergleich. die wissen ja dass sie letztlich zahlen werden müssen, hoff ich zumindest.
    • Danke Martin aber im Aphog und im Großformatforum gibt es andere Kapazunder und ein guter Fotograf bin ich bei weiten nicht.

      Ich hab ja auch geschrieben dass es ungerecht ist den Klemens als Beispiel zu nehmen für die Ungerechtigkeiten der Welt. Aber um bei den Fotografen zu bleiben es gibt nur wenige die richtig Geld machen und die bleiben meistens unter sich und schreiben nicht in unserem Forum.

      LG
      Adi
    • klemensistschonvergeben schrieb:

      es stimmt: ich bin nicht billig


      webwolfi schrieb:

      Vermutlich ruft ein solcher Konzern auch nicht einfach bei irgend einem Fotografen, den der Herold gefunden hat, an. Er hat wohl investiert um einen Ruf bzw. ein Portfolio aufzubauen und ist vielleicht auch ordentlich lange gelaufen, um den Auftrag zu bekommen.

      Da steckt ja mehr Arbeit dahinter als nur hinfahren und Fotos machen.


      Du hast das dann ohnehin noch genauer ausgeführt. Ich finde nicht, dass das so übertrieben teuer ist (der Grundpreis meine ich), im Gegenteil, das ist eben der Wert einer guten Dienstleistung, da können dann eben auch noch Assistentinnen fair bezahlt werden oder Vorarbeiten einkalkuliert werden. Dass viele das nicht verlangen (können) hat schon viel mit geringer Solidarität und niedrigem Organisationsgrad (bei ArbeitnehmerInnen) zu tun.
    • RE: hier bin ich

      klemensistschonvergeben schrieb:

      es geht bei Sofitel vorallem darum, dass 7 Fotos in HighRes (in Druckgröße von ca. 40x50cm) zum Downloaden weltweit verbreitet, sogar umworben wurden - wenn man nur Sofitel Vienna Stephansdom als Photocredit schreibt.

      die Nutzung ist ohne Übertreibung millionenfach. die Bilder wurden von der Financial Times New York bis zur Elle Japan/ Huffington Post, The Times bis zur El Mundo in Lateinamerika verwendet . Harpers Bazaar, FRAME, Grazia, .... und von der Voest Alpine bis zum Posterdrucker in Phuket

      (in Thailand wirbt sogar ein völlig anderes Hotel mit den Bildern für sein Hotel :)


      Lieber Klemens,

      ich drücke beide Daumen, dass Du zu Deinem Recht kommen mögest!

      Die (scheinbar) hohe Forderungssumme mag beim Einen oder Anderen Erstaunen oder zumindest Unverständnis hervorrufen. Wer sich mit Schadenersatzprozessen an Konzerne, insbesondere international oder in USA, auseinandersetzt, dem kommt diese Summe nicht hoch sondern eher normal vor. Was in Österreich leider noch abgeht ist bisweilen das globale Denken (im positiven Sinn). Wenn Deine Bilder sich weltweit verbreitet haben, kommen eben auch sehr große Honorarforderungen zusammen. Diese wären zwar unter "normalen" Bedingungen (wenn die Bilder kostenpflichtig zum Standardhonorar angeboten worden wären) gar nicht erst eicht erwachsen, das zu hoffen wäre illusorisch, und daher rührt vielleicht auch das Erstaunen von Franz.

      Die zahlreichen Urheberrechtsverletzer haben vermutlich dankbar zugegriffen, als ihnen qualitativ hochwertige Fotos - und anscheinend noch dazu honorarfrei - überlassen wurden. Um so härter soll Sofitel bzw. Accor die Strafe treffen, denn sie haben den Urheberrechtsverweis ja unbefugt verändert, und sich damit die Bilder quasi "zu eigen gemacht" - was etwas höflicher formuliert als "gestohlen" ist, rechtlich aber auf das Gleiche hinausläuft. Wenn eine Hotelkette wirklich "zu dumm" sein sollte, um simples Copyright korrekt handzuhaben, wäre das eine Bankrotterklärung, also muss man schon eher Absicht unterstellen, unter dem Motte: Ist ja nur ein österreichischer Fotograf, der vielleicht noch froh sein sollte, dass seine Fotos auf Covers landen. So geht es aber nicht!

      Zu dem Totengräber-Vergleich: der gräbt ja jedesmal "nur" genau einen Toten ein. Sein Honorar, pro einzelner Rechteverletzung bei dem Bilderklau angesetzt, würde dann noch einiges mehr als eine Millon (oder zwei?) ergeben, also ist der Totengräber letztlich sogar besser bezahlt, bezogen auf die Nutzung seiner Arbeitsleistung.

      Und wer sich nicht den besten Anwalt nimmt, kann sein Geld gleich bein Fenster rausschmeißen. Wie bei guten Fotografen resultiert das Honorar aus seinem Können, und somit ist er offenbar sein Geld wert. Viele großartige Anwälte sind sogar so entgegenkommend, bei interessanten (und lukrativen) Fällen auf einen Großteil ihres Fixums zu verzichten, um sich auf Ergfolgsbasis honorieren zu lassen.

      lg Alex

      p.s.: Ich würde einen kleinen Finger dafür geben, Assistent bei Helmut Newton gewesen zu sein. Er ist einer meiner Helden. =O
    • @[Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      mia taugts schrieb:

      In der Architekturfotografie kenn ich mich ein bisschen aus. Eine Frau Margherita Spiluttini war in der österreichischen Architekturfotografie sicher eine der Besten, kam aber nicht aus elitären Kreisen, sondern hat sich ihren Ruf hart durch Qualität erarbeitet.
      Natürlich hatte die einen Preis der weit über dem normal Üblichen lag und hat auch nur gute Sachen fotografiert.
      Aber da sind Neidgefühle falsch am Platz. Viel besser wäre es, zu verrsuchen, von den Spitzenleuten zu lernen.

      PS: Ich vergass zu erwähnen, daß das konkrete Beispiel Sofitel vom eine der ganz Großen in der modernen Architektur, nämlich Kean Nouvel stammt und somit natürlich auch die Bilder von Spitzenleuten kommen sollten
      Genau das, was Du in Deinem Beitrag anführst, versuchte ich in meinem früheren Beitrag zu erklären, als Beispiel habe ich nicht Dich, sondern Frau Spiluttini angeführt. Ich hoffe auf Deine Nachsicht;-)
      Leider bin ich mit meinem Beitrag auf Unverständnis gestossen
    • Lieber Alex, MiaTaugts, M_Martin, Franz, Webwolfi,

      vielen Dank nochmals, dass ihr mich unterstützt und vielen Dank fürs Daumendrücken. Ist keine leichte Sache und muss gestehen, ich fotografiere lieber, als dass ich mich tagtäglich um Juristerei kümmern muss. Aber das kommt sicher wieder.
      Margeritha Spiluttini find ich übrigens sehr gut, hat hier so ein bisschen deutsche Sachlichkeit importiert. Mein Favorit ist jedoch Andreas Gursky - und natürlich Helmut Neustadt aka Newton. Die beiden Großmeister des Bildaufbaues.

      ... übrigens Alex - die Zusammenarbeit mit Newton war von einer großen Erfahrung geprägt: bis zum Schluß für seine Sache kämpfen - no compromises. Jeder Print, jeder Druck - alles bis aufs genaueste checken und falls notwendig nochmals und nochmals korrigieren (immer sehr nett und sachlich argumentiert) - bis es passt. wir haben Prints solange wiederholt, bis sie wirklich passen. ... hier auch wichtig zu erwähnen, dass wir hier in Wien mit Natascha Auenhammer (Zebra) eine der besten Printer der Welt haben - sie hat Newton meistens glücklich gemacht :). ... tja bisschen schade, dass das Analoge so ganz aus dem kommerziell vertretbaren gefallen ist. habe immer mit der Sinar auf 4x5 inch gearbeitet, die 47XL mm von Sinar ... ein Traum.

      also ich halt euch am Laufenden - möcht im September wieder eine Ausstellung machen (25 Jahr-Jubiläum) - viell wirds ja eine größere Pary - hope so :) ich hoffe ja auch, dass es nicht erst zum ewig langen Prozess kommt ...


      liebe Grüße, Klemens

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