Hartes Licht - weiches Licht?

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    • Hartes Licht - weiches Licht?

      In einem Fotobuch, dass ich mir letzte Woche gekauft habe, bin ich in der Beschreibung eines Lichtaufbaus auf folgendes gestossen:

      "Der Grund dafür liegt in der Nähe der Lichter und des Reflektors zum Model. Wenn das Licht von seiner Quelle kommt, wird es durch die Atmosphäre, die es passiert, auf natürliche Weise gestreut. Je größer die zurückgelegte Strecke ist,umso weicher wird das Licht. Ist der Abstand zwischen Model und Beauty Dish nur kurz...reist das Licht nicht besonders weit, so dass es kaum Möglichkeiten hat, sich zu zerstreuen und weicher zu werden."

      Das hat mich etwas verwirrt, meine bisherige Meinung war, wenn ich den Lichtformer näher an das Model bewege wird das Licht weicher, wenn ich ihn weiter weg bewege wird es härter.

      Was stimmt jetzt?
    • das sind zwei verschiedene Paar Schuhe...

      was in deinem Buch auf umständlichste Art beschrieben ist: stell dir einen dunklen Raum vor. Wenn du mit einer Taschenlampe in 10cm Entfernung auf die Wand leuchtest, hast du einen relativ kleinen, hellen Lichtpunkt... hartes Licht
      aus einigen Metern Entfernung beleuchtest du eine größere Fläche mit weicheren Übergängen... weiches Licht

      Die Regel die du kennst, stimmt auch, aber da geht es nicht um Streuung sondern um die scheinbare Größe der Lichtquelle aus der Sicht des Models/Objekts. Eine große Softbox in 1m Entfernung sieht aus der Sicht eines Portraitierten aus wie eine große Lichtfläche, die das Objekt (im Beispiel Portrait den Kopf) mit Licht "umspült": weiches Licht. Je weiter du die Softbox entfernst, desto kleiner wird diese Lichtfläche scheinbar. Das Licht wird härter. Wenn diese Lichtquelle aber keine Einrichtung hat, um das Licht zu richten (Wabengitter, hervorstehende "Lippe" am Rand). dann wird dieses "härter werden" durch die in Deinem Buch beschriebene Streuung abgemildert.



      edit: kleine Fehler korrigiert

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von webwolfi ()

    • Je weiter das Licht vom Model weg ist, umso dünkler wird das Gesicht des Models bei gleicher Brennleisung der Lichtlampe.
      Ebenso wird das Gesicht weicher, weil das Licht mehr Moleküle der Luft umgehen muss. Luft wiegt ja 1300 g pro Kubikmeter und da ist schon ordentlich was drinnen, in so einem Kubikmeterluft. Es hängt auch von der Raumtemperatur ab, weil hohe Temperatur nur bedeutet, dass sich die Luftmoleküle schneller bewegen, so wie wenn man beim Billard schneller die Kugel schießt und die andern Kugln sich in weiterer Folge schneller zwangsverzweigen müssen. Man kann also ein Motiv bei Lampenabstand 1m viel weicher anleuchten, wenn die runde Birne auf 3m Differenz (ohne Reflexionstrichter oder Wabe) entfernt wird. Oder man behält die Entfernung von 1m (= Metrisch Festgezurrte Differenz) und bring die Luftmoleküle zum Glühen, also man verwendet eine Heizkanone und erzeugt Temperaturen wie sie beim vielen Hitzeflimmern in der Sahara für die unzähligen Fati Morgani verantwortlich zeichnen. Hitzeflimmern ist auch weiches Licht.
      Viele Grüße

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von zauberblende ()

    • Köstlich - jetzt habt ihr endlich euren meister gefunden !
      Fügt sich auf wunderbare geschmeidige Art und Weise in das schimmernde Kleinod hier vertretener Lichtbildner und Zankschreiber !
      Ich werde morgen das Model kühlen um durch die gesteigerte Luftdichte ihrer Umgebungsluft ein verhüllendes Lichtkleid formen zu können. Da ich in diesem Forum dankenswerter Weise schon gestern über Blende, Belichtungszeit und ISO aufgeklärt wurde, kann ich mich ja jetzt diesen advanced techniques widmen !

      *wink*
    • zauberblende schrieb:

      Je weiter das Licht vom Model weg ist, umso dünkler wird das Gesicht des Models bei gleicher Brennleisung der Lichtlampe.
      Ebenso wird das Gesicht weicher, weil das Licht mehr Moleküle der Luft umgehen muss. Luft wiegt ja 1300 g pro Kubikmeter und da ist schon ordentlich was drinnen, in so einem Kubikmeterluft. Es hängt auch von der Raumtemperatur ab, weil hohe Temperatur nur bedeutet, dass sich die Luftmoleküle schneller bewegen, so wie wenn man beim Billard schneller die Kugel schießt und die andern Kugln sich in weiterer Folge schneller zwangsverzweigen müssen. Man kann also ein Motiv bei Lampenabstand 1m viel weicher anleuchten, wenn die runde Birne auf 3m Differenz (ohne Reflexionstrichter oder Wabe) entfernt wird. Oder man behält die Entfernung von 1m (= Metrisch Festgezurrte Differenz) und bring die Luftmoleküle zum Glühen, also man verwendet eine Heizkanone und erzeugt Temperaturen wie sie beim vielen Hitzeflimmern in der Sahara für die unzähligen Fati Morgani verantwortlich zeichnen. Hitzeflimmern ist auch weiches Licht.
      Viele Grüße


      ... muss man aufheben.
    • RE: Hartes Licht - weiches Licht?

      Frank Sanders schrieb:

      In einem Fotobuch, dass ich mir letzte Woche gekauft habe, bin ich in der Beschreibung eines Lichtaufbaus auf folgendes gestossen:

      "Der Grund dafür liegt in der Nähe der Lichter und des Reflektors zum Model. Wenn das Licht von seiner Quelle kommt, wird es durch die Atmosphäre, die es passiert, auf natürliche Weise gestreut. Je größer die zurückgelegte Strecke ist,umso weicher wird das Licht. Ist der Abstand zwischen Model und Beauty Dish nur kurz...reist das Licht nicht besonders weit, so dass es kaum Möglichkeiten hat, sich zu zerstreuen und weicher zu werden."

      Das hat mich etwas verwirrt, meine bisherige Meinung war, wenn ich den Lichtformer näher an das Model bewege wird das Licht weicher, wenn ich ihn weiter weg bewege wird es härter.

      Im studio wird licht nicht durch atmosphäre gestreut. Das passiert im freien und ist wetterabhängig. Bei strahlendem sonnenschein so gering, dass sonnenlicht eine der härtesten lichtarten sein kann. Nach der theorie des büchleinschreibers müsste das sonnenlicht wegen seiner entfernung das weichste licht sein. Weiches licht hat sich kreuzende lichtstrahlen, bei hartem licht sind diese fast parallel. Beim dish kreuzen sich die lichtstrahlen durch form und oberfläche des lichtformers. Dadurch das weiche licht. Wer versucht durch entfernen einer beleuchtung das licht weicher zu bekommen wird seine wunder erleben. Die lichtquelle +reflektor + entfernung ergibt die grundhärte einer beleuchtung. Die kann durch diffusoren manipuliert werden. Das aufhellen der schatten verändert nur den kontrast aber nicht die härte. (Übergangsbreite zwischen licht und schatten.) sss
    • Mississippiueen schrieb:

      zauberblende schrieb:

      Je weiter das Licht vom Model weg ist, umso dünkler wird das Gesicht des Models bei gleicher Brennleisung der Lichtlampe.
      Ebenso wird das Gesicht weicher, weil das Licht mehr Moleküle der Luft umgehen muss. Luft wiegt ja 1300 g pro Kubikmeter und da ist schon ordentlich was drinnen, in so einem Kubikmeterluft.

      Aber nur dann, wenn die luft staubig ist oder bei nebel, was in meinem studio nicht der fall ist. Die luftstreuung in einem studio mit normaler luft ist geringer als ein ameisenfurz und zu vernachlässigen. sss
      Es hängt auch von der Raumtemperatur ab, weil hohe Temperatur nur bedeutet, dass sich die Luftmoleküle schneller bewegen, so wie wenn man beim Billard schneller die Kugel schießt und die andern Kugln sich in weiterer Folge schneller zwangsverzweigen müssen. Man kann also ein Motiv bei Lampenabstand 1m viel weicher anleuchten, wenn die runde Birne auf 3m Differenz (ohne Reflexionstrichter oder Wabe) entfernt wird.

      Weicher nicht, aber kontrastärmer weil eine runde birne das ganze studio mit füllicht anfüllt. Wer fotografiert mit einer
      runden birne ohne lichtformer? Ich kenne viele, aber keinen der das so macht. Das mit dem hitzeflimmern durch heizkanone finde ich interessant, aber wegen der gefahr durch hitzekollaps für modell und fotografen sollte man damit vorsichtig umgehen. Lei Lei!


      Oder man behält die Entfernung von 1m (= Metrisch Festgezurrte Differenz) und bring die Luftmoleküle zum Glühen, also man verwendet eine Heizkanone und erzeugt Temperaturen wie sie beim vielen Hitzeflimmern in der Sahara für die unzähligen Fati Morgani verantwortlich zeichnen. Hitzeflimmern ist auch weiches Licht.
      Viele Grüße


      ... muss man aufheben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Muecke ()

    • Frank Sanders schrieb:

      @webwolfi: Danke für das Beispiel mit der Taschenlampe.
      Die Frage ist jetzt, ist eine 60 - 70 cm große Beauty Dish eine Taschenlampe oder eher eine Softbox? Gefühlsmäßig würde ich meinen, wenn ich im Studio die Beauty Dish näher an das Model rücke, wird das Licht weicher.


      die Lichtquelle per se ist ja nicht hart oder weich.... Ob das Licht "hart" oder "weich" ist, ergibt sich erst aus der Reflexion am Objekt, genauer
      1) aus dem Übergang von direkt beleuchteten Bereichen zu Schatten
      2) aus den Highlights, der direkten Reflexion der Lichtquelle

      Die Antwort auf deine Frage ist: kommt darauf an...

      von der Art des Lichtformers ist ein Beauty Dish potentiell weicher als ein Normalreflektor und härter als eine Softbox.

      zur Frage, was passiert, wenn ich die Entfernung verändere: kommt drauf an, wie nahe und wie weit entfernt.

      Manche Dinge kann man nicht wirklich gut theoretisch abhandeln, die muss man ausprobieren und ein Gefühl dafür bekommen.

      Wenn du Englisch kannst, empfehle ich dir das hier:
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      (mach auch die Übungen mit, dann kommt das Gefühl Stück für Stück)
    • Frank Sanders schrieb:

      Die Frage ist jetzt, ist eine 60 - 70 cm große Beauty Dish eine Taschenlampe oder eher eine Softbox? Gefühlsmäßig würde ich meinen, wenn ich im Studio die Beauty Dish näher an das Model rücke, wird das Licht weicher.


      eine beauty-dish (ohne wabengitter) fällt eindeutig unter softbox.
      aber nur, solange sie nicht zu weit weg ist vom model ;)

      grundsätzlich gilt:
      1. kleine lichtquelle -> hartes licht, große lichtquelle -> weiches licht
      2. kleiner abstand licht/model -> weiches licht, großer abstand licht/model -> hartes licht

      mein tip zu der aussage in dem buch:
      streiche die erklärung aus deinem gedächtnis (dis ist irgendwie saublöd formuliert) ;)
    • kohli-vie schrieb:

      grundsätzlich gilt:
      1. kleine lichtquelle -> hartes licht, große lichtquelle -> weiches licht
      2. kleiner abstand licht/model -> weiches licht, großer abstand licht/model -> hartes licht


      Vielleicht sollte man noch extra drauf hinweisen: Größe und Abstand der Lichtquelle müssen immer zusammen betrachtet werden weil am Ende zählt nur, wie groß die Lichtquelle am Objekt erscheint.

      Weil:

      Sonne ist groß aber -> sehr hartes Licht.
      Wolkenbedeckter Himmel hat großen Abstand aber -> sehr weiches Licht.

      Jo
    • panoptikum schrieb:

      Je punktförmiger die Lichtquelle ist, desto härter ist das Licht. Je weiter die Lichtquelle entfernt ist, desto kleiner wird sie auch.

      Extrem hartes Licht liefert ein Laserpointer (da ist der Abstand auch ziemlich egal).


      genau. Im ET geht es aber offenbar darum, dass nicht jede punktförmige Lichtquelle ein Laserpointer ist und damit als zusätzlicher Faktor Streuung ins Spiel kommt und diese Streuung macht das Licht wieder "weicher".

      @Frank_Sanders: vergiss vorerst das Buch. generell gilt das hier gesagte: je weiter weg, desto scheinbar kleiner die Lichtquelle, desto härter das Licht. Wenn die Streuung ein Problem wird (weil Bildteile vom Streulicht einer Lichtquelle beleuchtet werden, von denen du das nicht willst), kannst du dich immer noch damit befassen (und Snoots, Waben oder Abschatter verwenden).

      Noch was: Eine Lichtquelle wird auch weicher, in dem ein "Diffusor" zwischen Lichtquelle und Objekt gerät. Das kann ein Diffusor einer Softbox sein, ein heller Vorhang vorm Fenster oder eine Wolken-/Hochnebeldecke. Das ist dann Streuung. Und das passiert natürlich auch ein wenig in der "normalen" Luft, je feuchter/Partikelreicher umso mehr (Nebel/Rauch). Diesen Umstand hat dein Buch ziemlich umständlich erklärt.

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