BMWFJ - Meisterprüfungspflicht soll entfallen

obs stimmt, kann ich nicht garantieren
und auch keine ahnung, wie der kompromiss aussehen wird

Die Novelle hat ohne Änderung den Ministerrat passiert, wird aber offenbar noch bevor sie im Parlament behandelt wird, durch einen Deal zwischen Konrad SXXXXXX (ÖVP) und Christoph MXXXXXXXXX (SPÖ) massiv gefährdet.

Geht es nach den beiden Herren, soll durch einen schlechten Kompromiss die Freigabe verhindert und auch weiterhin die legale Gewerbeausübung für viele Fotografinnen und Fotografen be- und verhindert werden. Damit stellen sich ÖVP und SPÖ gegen den Willen der Regierung und auch gegen den Willen von bisher 10.000 Unterstützerinnen und Unterstützer der Freigabe (darunter auch die Mehrheit der Mitglieder der Fotografeninnung und betroffenen Fotografinnen und Fotografen).

Vielleicht eine akutelle Info:

Dass die Bundesregierung die Vorlage einstimmig beschlossen hat, ist ja schon klar und ein wichtiger Schritt. Es gibt nun einen offiziellen Gesetzesantrag. Die Copy+Paste Stellungnahmen der Öffnungsgegner haben das Ministerium nicht sehr beeindruckt.

Die Gegner der Freigabe stellen die Forderung aber jetzt als eine Forderung lediglich von Pressefotografen dar.

Weil der Druck ziemlich groß ist versuchen Mitglieder des Wirtschaftsausschusses eine Lösung zu finden, indem die Pressefotografen sozusagen "gekauft" werden, indem man deren Teilgewerbe zur Vollberechtigung aufwertet, aber gleichzeitig alle anderen weiterhin ausschließt. So nach dem Motto divide et impera. Es sind Politiker von ÖVP und SPÖ, nämlich der Obmann des Wirtschaftsausschusses Steindl sowie Obmann StV Matznetter, die an so eine Lösung denken, also das ist eine gefährliche Situation. Inoffiziell war auch schon über ein paar Ecken zu vernehmen, dass es darum geht, die Meister vor Konkurrenz zu schützen (was eh alle inoffizell wissen).

So also Leute, wehrt euch dagegen. Aber bitte nicht alle hier, sondern dort, wo es was bringt. Jeder, was er kann.

lg Thomas

sehr seltsamer konstrukt.
das würde ja bedeuten, dass es dann keine pressefotografen mehr gibt. nur mehr vollfotografen.

oder der pressefotograf bleibt
und man beantragt den freien pressefotografen und wird damit automatisch zum vollfotografen

jaaaa, das wäre wieder eine typisch österreichische lösung

oh, erst beim zweiten durchlesen aufgefallen, welch total falsche aussage sich dahinter versteckt

...der deal wäre echt das letzte...

Genau, also ich verstehe diesen Kompromissvorschlag nicht. Entweder wäre das eine Verschlechterung der Ist-Situation, da der jetzt freie Pressefotograf dann ja auch einen Meisterbrief brauchen würde, oder jeder wird beim Anmelden des Gewerbes Pressefotograf automatisch zum Vollfotografen, hätte ich nichts dagegen, verstehe ich aber den Nutzen für die Gegenseite nicht. Oder verstehe ich da was falsch?

<Realismus an>

Insofern wäre es ja dann nur ein weiterer in einer sehr langen Reihe fauler Kompromisse, die primär alle dasselbe Ziel haben: Jeder kann so weiterwurschteln wie bisher, Hauptsache es ändert sich nichts und wir tun keinem unserer "Haberer" weh.

So gesehen also eine klassisch österreichische Lösung, höchst konsequent und in sich konsistent gelöst. Wen interessiert schon die Zukunft, hinter uns die Sintflut. Da könnt' ja jeder kommen!

</Realismus aus>

Kein wirklich konstruktiver Beitrag zur Lösung des Themas, ich weiss. Aber ich kann gerade gar nicht so viel essen, wie ich k****n möchte...

Finde es ebenfalls sehr wichtig, jetzt etwas zu organisieren und auf uns aufmerksam zu machen!
Das Thema ist in den letzten Wochen auch leider aus den Medien verschwunden!

Und so viel Schutz und Abschottung für Einzelne ist tatsächlich zum Kotzen!

Meine Meinung:

Wenn man gut ist, überlebt man, ansonsten geht man unter! Sich unter dem Deckmantel Meisterpflicht zu verstecken nützt doch eh den wenigsten. Mal sehen, was dabei endgültig rauskommt.

LG thomas

Man muss einfach machtpolitisch denken. Das machen die Gegner (und wir auch). Die Pressefotografen sind eine sehr starke Gruppe, die für die Freigabe sind. Sie haben auch guten Kontakt zur Presse, die ebenso für die Freigabe ist. Weiters sind Pressefotografen Innungsmitglieder und haben nun bemerkt, dass sie Macht auch in der Innung haben.

Der Druck ist groß. Die Idee wäre die, dass man einfach alles so lässt wie es jetzt ist, aber Pressefotografen nach 5 Jahren Praxis automatisch die Vollberechtigung gibt. Das Kalkül ist das: Gibt man jetzt einfach den derzeitigen Pressefotografen per Gesetz die Vollberechtigung, dann sinkt deren Engagement für die Freigabe (einige werden danach auch dagegen sein). Damit ist die jetzt politisch durchaus starke Bewegung für die Freigabe durch Legalisierung eines Teiles geschwächt.

Das hat nichts mit rechtlicher Logik zu tun, das ist ein Machtspiel. Es geht z.B. um die politische Macht der Kammern (auch wenn die WKÖ in dieser Frage zerstritten ist, schlussendlich hat sich die WKÖ zu einer Meinung gegen die Freigae entschieden). Die Fronten verlaufen ja durch die Parteien - die Gegner Steindl (ÖVP) und Matznetter (SPÖ) kommen nicht ganz unzufällig aus der WKÖ. Die AK ist für die Freigabe, die AK-Kämmerer im Parlament auch von beiden Parteien.

Und natürlich ist der KOmpromiss keine Lösung, aber eine MÖglichkeit um vorläufig Luft aus der Diskussion zu nehmen und ein paar Jahre mit einer merkwürdigen Regelung weiterzuwurschteln.

glaubst, haben sie das erst jetzt bemerkt?

Ja, zumindest den vollen Umfang und ihre Möglichkeiten haben sie bisher nicht erkannt

Das kommt mir aber auch irgendwie eigenartig vor, wenn das angeblich bis zum jetzigen Zeitpunkt auf bundesweiter Ebene so gewesen sein soll!?

politisch gesehen gibts auch noch den Wirtschaftsbund, Dr. Reinhold Mitterlehner war jahrelang Generalsekretär dort und macht jetzt eine Gesetzesvorlage die den Interessen der Mitglieder klar zuwiderläuft; IMO sollten alle Fotografen, die dort (zahlende) Mitglieder sind, austreten.

Dann sollen sie halt austreten. Soviele sind das nicht und schaden tuts auch nicht, wenn solche Leute austreten

@thomas_l

in wie weit sind die beiden Herren Ausschussvorsitzen mit dem Gedanken vertraut, dass die derzeitige Regelung im Hinblick auf die Erwerbsfreiheit unter den heutigen Befingungen nur mehr schwer haltbar ist (und der Pressefotografenkompromiss dabei nicht wirklich hilft)?

@ thomas_l 'nd webwolfi

Sollte dieser Kompromiss zustande kommen, gibt es die Möglichkeit rechtlicher Schritte dagegen?
Abgesehen davon, was können reine Hobbyfotografen wie ich tun, um im Sinne der Freigabe etwas beizutragen?

lG Dominik

ja, zum VfGH gehen... aber dafür braucht man Zeit und auch ein wenig Geld