Original von Stoffi
Hat schon mal einen Blitz selber gebastelt?

Dieser Satz kein Subjekt.

Ich habe folgendes Equipment im Privatmuseum:

Ringblitzleuchte Paffrath&Kemper UR110Z. Das ist eine Ringblitzleuchte inkl. Reflektor, aber ohne Elektronik, sondern mit Anschluss für externe Generatoren. Mittlerer Durchmesser der Röhre ca. 75mm. Lichte Weite der nackten Röhre ca. 70mm. Innendurchmesser kompletter Ringblitz 55mm, Einschraubgewinde 67mm. Außendurchmesser 110mm plus unten dran noch etwa 80x40mm wo das Kabel raus kommt. Betriebsspannung 300-360V. Minimalversion mit PK Generator B20 (wie ein kleiner Aufsteckblitz ohne Röhre), damit feste Leitzahl 8. Dabei auch ein Adapterkabel für den Generatorteil des Metz 60CT1. Leitzahl damit geschätzte 20.

Ich habe die Röhre damals erfolgreich an die Elektronik des Metz 45CT1 gekoppelt. Da ist nicht viel dabei. Auch Leistungsregelung über der externen Sensor zum Metz 45CT1 ist kein Problem. Der Umbau ging so vonstatten, dass der Metz eine Buchse bekommen hat, an der die Hochspannung für die Ringblitzlampe anlag. Der Ringblitz wurde einfach über sein eigenes Blitzkabel ausgelöst. Der Metz war weiterhin normal verwendbar, nur Metz und Ringblitz zugleich ging natürlich nicht. Ich würde meinen, dass jedes normale manuelle Kompaktblitzgerät als Generator herhalten könnte. Hightechgeräte mit TTL und Co. wäre ich eher skeptisch, schließe es allerdings nicht aus. Da müsste man den Schaltplan studieren. Für den Metz hatte ich einen und ich kann sowas lesen.

Die eigentliche Herausforderung:

Die Ringlampe plus Reflektor müsste in das UW-Gehäuse mit eingebaut werden, sonst wird das nix. Einen normalen Ringblitz wasserdicht kriegen halte ich mit endlichem Aufwand für unrealistisch. Das wäre aber im Falle des UR100Z (mit 70 statt 90mm Innendurchmesser der Röhre) schon eine Planscheibe mit mindestens 110mm Durchmesser plus noch irgendwo seitlichem Platz für den Kabelkasten. Auch die Blitzelektronik müsste irgendwo im Gehäuse Platz haben und eine Kamera soll vielleicht auch noch dazu.

Verwendbar wäre das Ganze sowieso nur im extremen Nahbereich, anderfalls sähe man auf dem Foto nur aufleuchtende Schwebstoffe. Auch müsste die Frontscheibe innen peinlich sauber gehalten werden, denn durch die Dicke der Ringlampe ist sie von der Objektivvorderkante mindestens 25mm weit weg. Idealerweise wäre die Ringlampe innen an der Frontscheibe befestigt und das Objektiv würde den Raum innerhalb der Röhre zum Fokussieren verwenden. Was allerdings einen Fronttubus mit weniger als 55mm Durchmesser voraus setzt. Die Lampe konventionell am Objektiv einschrauben halte ich für unsinnig, da man damit nur Spiegelungen an der Frontscheibe fotografiert.

Schlussfolgerung:

Ringblitz vergessen. Zwei kleine Unterwasserblitze links und rechts von Objektiv mit verstellbaren Gelenkarmen einrichten. Umbau am Unterwassergehäuse kann damit entfallen. Ist universell einsetzbar, auch zum Aufhellblitzen am Weitwinkeldom.

Nachsatz:

Es gab damals auch noch eine Variante UR130Z. Da könnte die 90mm Röhre drinnen gewesen sein. So viele verschiedene Versionen von Ringblitzröhren werden wohl auf dem europäischen Markt nicht umgegeistert sein.