Aurora-Fotografie

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    • Aurora-Fotografie

      Für eine Reise nach Nordnorwegen habe ich mich intensiv mit der Fotografie von Polarlichtern (Aurora) auseinandergesetzt und vor Ort auch noch einen sehr informativen und hilfreichen Vortrag eines angesehenen Profifotografen genossen. Dieser hat uns dann auch noch bei der praktischen Umsetzung begleitet und geholfen.

      Ich fasse die wesentlichen Aspekte mal, für alle die es interessiert, zusammen.

      Ich behandle hier nur Aurora Borealis, also die Nordlichter der nördl. Hemisphäre. In der südlichen Hemisphäre gibt es diese Erscheinung auch unter dem Namen Aurora australis oder Südlicht, allerdings zu anderen Jahreszeiten.
      Wer mehr dazu wissen will: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      1.) Vorbereitung, Allgemeines:

      • Jahreszeiten
        Nordlichter treten ganzjährig auf, sind allerdings nur in den Wintermonaten aufgrund der Dunkelheit zu sehen.
        Man sollte sich daher mind. nördl. des nördl. Polarkreises aufhalten.
      • Formen, Farben und Intensitäten
        Es gibt die unterschiedlichsten Formen, Farben und Intensitäten (siehe Link oben).
        Schwächere Intensitäten oder wolkenartige Formen sind für Neulinge oder Laien kaum von Wolken zu unterscheiden und nur schwer zu erkennen.
        Unterstützung von Einheimischen ist daher sehr hilfreich.
      • Auroraprognosen
        Es gibt zwar unter [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] Auroraprognosen, aber auch hier ist das Wissen der Einheimischen hilfreicher.
      • Ortsauswahl
        Die Auswahl des Ortes für die Aufnahmen sollte man am Tag durchführen, da sieht man die ganzen Rahmenparameter wie Vordergrund Hintergrund usw..
        Bitte beachten, dass in Orten die Sache aufgrund der Lichtverschmutzung erheblich schlechtere Ergebnisse bringt.
        Bäume, ein zugefrorener See, Brücken, auch still stehende Personen mit knalliger Kleidung können einen guten Vordergrund darstellen. Häuser können auch reizvoll sein, aber, nur mit schwachem Licht.
        Auch hier ist Unterstützung von Einheimischen sehr hilfreich.
      • Wetter:
        Auroras sind bei Schlechtwetter oder Bewölkung, wenn überhaupt, nur sehr schwach zu sehen. Auch hier ist das Wissen der Einheimische und ein Blick in Wetterprognosen gefragt.
      • Kleidung
        Nachdem es Spätherbst oder Winter jenseits des Polarkreises ist, kann es sehr kalt sein.
        Warmes und wasserdichtes Schuhwerk, Kleidung, Haube und Handschuhe sind daher wichtig.
      • Geduld
        Das Auftreten von Nordlichtern ist zwischen 22 und 23 Uhr am wahrscheinlichsten, kann sich aber durchaus über mehrere Stunden hinziehen. (siehe Kleidung)
        Geduld ist also gefragt.
        Man stelle sich vor, man hat abgebaut, befindet sich auf dem Rückweg und dann kommt die schönste Aurora.

      2.) Fotografische Voraussetzungen
      • Kamera
        Kamera mit Sensor,
        - der auch bei ISO3200 noch möglichst wenig Rauschen zeigt
        - eine vollständig manuelle Belichtungseinstellung zulässt
        - Bildspeicherung im RAW-Format zulässt
      • Objektiv
        - Lichtstarkes Zoom- oder Festbrennweitenobjektiv
        - Brennweite <= 20
        - Lichtstärke <= 2,8
        - Manueller Focus möglich und/oder Autofocus abschaltbar (Autofocus wird nicht funktionieren)
        Das Wissen über Hyperfokale Entfernung und die Temperaturabhängige Einstellung für ∞ ist sehr hilfreich (siehe [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] )
      • Stativ
        Stabiles Stativ, das sich bis in Bodennähe tiefstellen lässt, ist bei den zu erwartenden Belichtungszeiten unabdingbar
      • Fernauslöser
        Kabelgebunden oder andere erschütterungsfreie Auslösung
      • Taschenlampe und/oder Handy
        für die Einstellungen vor Ort und ggf. zur Aufhellung von Bildbereichen
        Weißer Schirm am Handy hat genug Leuchtkraft und hat sich gut bewährt, reicht im Normalfall aus

      3.) Jetzt geht’s los
      • Wenn Wetter, Nordlichtwahrscheinlichkeit usw. passen kann es los gehen
      • Kameraeinstellungen
        Für den Start haben sich folgende Einstellungen bewährt:
        - Belichtungszeit: 10-15 Sekunden
        - Blende: 2,8
        - ISO: 1.600 oder 3.200
        - Aufnahmeformat: RAW
        - Weißabgleich: Sonne (kann bei Bedarf nachträglich im RAW-Format verlustfrei angepasst werden)
        - Entfernungseinstellung: ∞ (Achtung nicht bis zum Anschlag, Temperatur beachten)
      • Flexibilität
        Wie bereits oben angeführt, gibt es Nordlichter in unterschiedlichsten Erscheinungs- und Stärkeformen. Man muss daher vor Ort über ISO oder Belichtungszeit anpassen. Belichtungszeiten über 20 sek. sind nicht gut, da wird die Aurora schwammig, dann besser über die ISO reagieren.

        Das Nordlicht tritt selten da auf, wo man es geplant hat, dann muss man reagieren und versuchen da beste daraus zu machen. Die Ausrichtung der Kamera kann aufgrund der Dunkelheit dann zum Blindflug werden.

        Tanzende Auroras machen das Ganze dann noch etwas komplizierter, da muss man mit der Belichtungszeit runter. Da wäre dann durchaus auch ein Timelapse eine Überlegung wert (ACHTUNG: keine Pausen zwischen den Belichtungen)

      Also Geduld und Flexibilität muss man unbedingt mitbringen, aber diese werden dann durch unvergessliche Erlebnisse belohnt.
      Vielleicht schaffe ich es, den/die Einen oder Anderen zu motivieren es zu versuchen und wünsche viel Spaß und Erfolg
    • Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: das fotografieren einfach mal vergessen und sich "nur" auf das Spektakel konzentrieren, es geniessen (Liegestuhl und warme Decke sind perfekt) und dabei staunen was die Natur da zu bieten hat.
      Es passiert (manchmal) so viel um einen rum, dass man beim fotografieren oft die besten Szenen verpasst.
      Ich habe dann dieses Ereignis lieber betrachtet als einige Fotos mehr auf meiner Speicherkarte ;)
      Aber trotzdem DANKE für deine Erläuterungen/Tips! :)
      LG Peter
    • haggiAustria schrieb:

      Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: das fotografieren einfach mal vergessen und sich "nur" auf das Spektakel konzentrieren, es geniessen (Liegestuhl und warme Decke sind perfekt) und dabei staunen was die Natur da zu bieten hat.
      Ich habe mich im fotografie-Forum auf das Fotografische beschränkt
      Nur Genossen haben wir natrülich auch, aber dafür brauchts im Normalfall kein Knwo-How :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mia taugts ()

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