Original von peterklerr
man beachte das GEWICHT!! 16 KILO (sechzehn)

Ist nicht so arg wie es sich anhört. Mein gutes altes Carl Zeiss Jena 5.6/1000mm lag zu Lebzeiten auch in dieser Gewichtsklasse und ich konnte das ohne weiteres 10 bis 15 Meter tragen ohne längere Pause. Was mich eher irritiert, ist dass der Typ alles Mögliche rumschleppt, nur kein Stativ. Und dass er damit aus freier Hand arbeitet, mag ich ihm nicht so ganz glauben.

Die Fantasie der Community in Ehren, aber:

- Was ich bisher so an "Paparazzi"-Fotos gesehen habe (war zugegebenermaßen nicht viel war) sah nicht nach einem Objektiv dieser Preisklasse aus. Sowas mach ich mit einem russischen Spiegeltele um EUR 300 aber locker auch. Teilweise waren die Fotos von einer Qualität, da hätte man auch Liesel von der Alm ohne BH als Nacktaufnahme von Britney und Co. verkaufen können.

- Der Paparazzi ist dort wo die Stars glauben dass er nicht ist. 20 Kilo zusätzliches Fluggepäck in einer kantigen Alukiste schlagen sich da auf die Mobilität. Ein Objektiv mit einem Meter Länge bleibt nicht lange unentdeckt. Wenn ich da mal an meine Erlebnisse mit einen gerade mal halb so großen Gerät denke... ("eh mann, kaa' ick daa ma durchkugge, waa?").

- Wenn das Russentele nicht reichte: Damals gab es noch Spiegellinsen wie das Minolta 1:11/1600mm, Pentax 1:13.5/2000mm, Nikkor 1:11/2000mm. Haben im Vergleich ein Taschengeld gekostet und waren - weil ohne Blende - einfach an jede beliebige Kamera adaptierbar. Von der Größe nicht gerade winzig, aber doch nur etwa halb so lang.

Für einen Profifotografen ist die Kalkulation einfach:

"Wieviele Bilder muss ich mit diesem Ding machen, die ich mit einem anderen Objektiv nicht machen könnte, um den Mehrpreis zu finanzieren?". Jeder der schon mal ein Foto verkauft hat, kann sich das ja in etwa ausdividieren.

Wir dürfen davon ausgehen, dass der Typ auf dem Foto (wenn es der Fotograf ist und nicht der Träger) diese Überlegung angestellt hat und dass sein Resumee war: "Scheiss drauf, ich will es trotzdem haben".

Kann man soweit nachvollziehen.

Gerade im Sportbereich regiert schon lange die Digital-SLR. Damit haben wir es im Minimum mit einem Cropfaktor von 1.3 zu tun. Damit würde schon das für Sportfotografen obligate 600mm F4 in diese Dimensionen vorstoßen. Bei einer angenommenen Breite des Motivs von 80cm und einem Cropfaktor von 1.3 ergibt sich - wenn ich mich nicht verrrechnet habe - ein Aufnahmeabstand von 18m. So nahe kann Pretty Adam als akkreditierter Sportfotograf locker dran gewesen sein.

Hi Stoffi!
Ich denke das für diese Bild ein einfaches 2.8/300 genügt, ein 400 er oder 800 er Film. und die Sache paßt.
Wenn das bei einer Kurzbahn Meisterschaft aufgenommen wurde genügt sogar die Fixe 180 mm Brennweite oder Halt ein 80-200.
Bei einem 50 meter ist es im letzten Drittel des Beckens mit den Brennweiten schon wieder vorbei! (Ohne Crop Faktor)
Lg Roland

Original von Stoffi
sicher das sie 2000 schon mit DSLR unterwegs waren?

Vor dem Schlafengehen liest Opa den Kindern aus dem Großen Buch[tm] vor (Orator Profi Katalog 1998, Kapitel 3):

Canon/Kodak EOS.DCS 3 - 1.3 Megapixel
Canon/Kodak EOS.DCS 1 - 6 Megapixel (!!!)
Fuji Fujix DS-505A - 1.3 Megapixel
Fuji Fujix DS-515A - 1.3 Megapixel
Nikon/Kodak NC2000e - keine Angabe
Minolta Digital Camera RD-175 - 3CCD System mit 3 x 1.8 Megapixel
Nikon E2N und E2Ns - 1.3 Megapixel

Richtpreis pro Modell: mit einer Viertelmillion österreichischer Schillinge war man in etwa dabei.

Zusätzlich gab es diverse Spezialkameras und Rückteile für Mittel und Großformatkameras mit bis zu 4 Megapixel. Keine Preisangabe, aber die waren teuer.

Wie schon von pumstl angedeutet, genügen bei Film je nach Abstand kürzere Brennweiten. Bei 600mm 14m, bei 400mm 9m, bei 300mm 7m. Wobei ich auf Grund der Perspektive auf das 600er tippe.

Mein Berechnungsbeispiel mit Digital stimmt wahrscheinlich nicht, weil die frühen Digitalkameras, meist mit Kodak-Chip, teilweise Vollformatmodelle ohne Verlängerungsfaktor waren.

Ein Bild sagt ja angeblich mehr als 1000 Worte. Da müssen doch eigentlich 2 Bilder mehr als 2000 Worte sagen, oder? Na schau mer mal. Nachträglich ein kleines Experiment, wie sich denn eigentlich so ein Objektiv aus der Kameraperspektive anfühlt.

Erstmal der Vergleich mit der Standardoptik. Vergleichsmaßstab ist hier die Normalbrennweite für Nikon DSLRs. Da das 1200-1700 ein P-Objektiv mit CPU ist, funktioniert es ja - obwohl MF - auf einer DSLR.

Da meine Brennweitenskala bei 1200mm endet, hier der Endanschlag eines solchen Objektives nur als Markierung: