Ab wann ist ein Aktfoto, ein Aktfoto?

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    • Was Akt und was Porno ist, mag jeder für sich entscheiden bzw. ist in den Regeln der der Communities enthalten.
      Der österreichische Pornojäger Hummer hätte bereits einen entblössten, weiblichen Brustansatz als Porno gegeisselt, der bereits genannte Schiele musste für die entblössten Mädchen ins Gefängnis, es gibt Kulturen, bei denen ist auch die Darstellung des Geschlechtsaktes durchaus positiv besetzt, in Bhutan hängt z.B. über jeder Haustür ein erregierter Penis usw.

      Ich finde, das Thema wird, wie so vieles in unserer Zeit, verklompliziert und viel zu verlogen behandelt.
      Solange die ohne Druck erreichte Zustimmung von Modell und Fotograf vorliegt, ist für mich alles möglich. Wer Bilder, aus welchen Gründen auch immer, nicht sehen will, soll sie nicht anschauen
    • Danke für die Feedbacks.

      @benutzername:
      Ich habs mal versucht und ich hab es schnell wieder sein lassen mich abzulichten. Denn es ist keine Leichtigkeit (m)einen Körper klassisch und ästhetisch fotografieren. Erst recht nicht, wenn die Natur einiges eingespart hat oder es zu gut gemeint hat.
      Kommt auch drauf an was man eben umsetzen möchte. Die Venus von Willendorf könnte sich ausgehen. Man muss halt nur ehrlich sein. :D


      Aber ich hab so nachgedacht, weil Martin die Malerei angesprochen hat… ja komisch, wenn ein Gemälde von einer nackten Frau mit groben Pinselstrichen zu sehen ist, dann könnte ich fast meinen, es ist mir egal wie „schiarch“ die Frau portraitiert wurde. Denn es wäre Kunst.
      Nur bei Fotografie, ist man bzw bin ich da etwas kritischer. Denn plötzlich will man das perfekte Abbild. Es soll schön sein.
    • C.S schrieb:

      Aber ich hab so nachgedacht, weil Martin die Malerei angesprochen hat… ja komisch, wenn ein Gemälde von einer nackten Frau mit groben Pinselstrichen zu sehen ist, dann könnte ich fast meinen, es ist mir egal wie „schiarch“ die Frau portraitiert wurde. Denn es wäre Kunst.
      Man ist versucht, das so zu meinen, ja. Ich kenne einige Leute, die zeichnen und malen, manche bezeichnen sich auch als Künstler. Aber auch dort sehen sich die meisten selbst eher nicht so. Da sind auch ein paar wirklich gute Leute dabei, die sich als Handwerker bezeichnen. Die Kriterien ob Kunst, Handwerk oder Spielerei sind beim zeichnen, malen oder fotografieren wohl gleich. Was den Unterschied macht ist vielleicht nur, ob das eine kleine "Elite" von Personen macht, oder ob es eine Massenerscheinung ist. Da hat die Fotografie dann natürlich schlechte Karten.

      Akte vom Herrn Bitesnich sind handwerklich und von der Kreativität vom Allerfeinsten, keine Frage. Ob das als Kunst bezeichnet werden kann/soll/darf das ist eine andere Frage. Kunst ist das für mich nicht. Und wenn, dann sind seine Modelle mindestens gleichwertige Künstler wie er.
    • da musst du schon viel früher anfangen - was ist ästhetik? was ist künstlerischer anspruch?

      so, wie du es darlegst, claudia, gibt es, körperlich, für dich ein ästethisches ideal. also etwa ausgeglicher hüft-brust-umfang, schlanke taille, schmale schenkel, was weiß ich. dass muss aber nicht die ästhetik von anderen sein. andere mögen vielleicht gar keine kurven.

      schwierig. lexika definieren aktfotografie als fotografie von nackten körpern mit künstlerischem anspruch. jetzt natürlich wieder: was ist künstlerischer anspruch?

      prinzipiell kommt akt nicht von nackt, sondern von aktion. soll heißen: ursprünglich waren das bewegungsstudien, da konnte das modell angezogen oder entkleidet sein. auch partielle akte waren möglich, also etwa ein bein, eine hand im schwung etc pp. nackt war das ganze halt treffender als bekleidet, weil muskeln, knochen etc. sichtbar. irgendwann wurde daraus die nicht-pornographische darstellung eines nackten körpers.

      die ganze ästhetik, von der du sprichst, linienführung, ausleuchtung, "schöne" darstellung des körpers .... das sind sozial normierte ansprüche, von denen man sich vielleicht trennen sollte (persönliche meinung ;) )
    • ralph42 schrieb:

      Mandragora schrieb:

      die ganze ästhetik, von der du sprichst, linienführung, ausleuchtung, "schöne" darstellung des körpers .... das sind sozial normierte ansprüche, von denen man sich vielleicht trennen sollte


      Bleibt dann nicht allein Beliebigkeit?

      Lg Ralph


      Wenn man den gängigen ästhetischen Richtlinien in seiner Kreativität ein eigenes ästhetisches Konzept entgegenstellt, entsteht nicht Beliebigkeit.
    • Ich erkenne mein Mißverständnis:

      "Ab wann ist ein Aktfoto, ein Aktfoto?" ->

      "das sind sozial normierte ansprüche, von denen man sich vielleicht trennen sollte" ->

      "Bleibt dann nicht allein Beliebigkeit? "

      So war mein Gedankengang. Daß man über den Zaun schauen muß, um ausdrucksmäßig weiter zu kommen, ist mir schon klar. Das mit dem "eigenen ästhetischen Konzept" ist meiner Meinung nach überhaupt eine der potentiell sinnvollen Antworten auf die Ausgangsfrage. Ohne Ästhetisches Konzept ist es viel eher Porno.
    • Ich möchte an meinen früheren Kommentar anknüpfen und frage mich, was spielt es denn überhaupt für eine Rolle, ob ein nackter Körper oder ein Körperdetail als Akt kategorisiert wird oder anders.
      Was bringt eine derartige Kategorisierung ?

      Ein Bild gefällt demjenigen, der es aufgenommen hat, oder auch nicht und beim Betrachter ist es das Gleiche. Die Kategorisierung als Akt, Stillleben oder was auch immer ändert daran doch nichts.

      Auch mit der Ästhätik ist das so eine Sache. Da hat in einer anderen Fotocommunity Bilder von einer Zahnbehandlung eingestellt, postwendend wurde der Ruf nach Zensur laut. Ein Bild muss nicht zwangsweise Ästhetisch sein, denn dann gäbe es die ganze Kriegsberichterstattung nicht. Aber trotzdem haben derartige Bilder einen Anspruch.

      Ich lande immer wieder bei der gleichen Erkenntnis, ein Bild spricht den Betrachter an, oder auch nicht. Wenn es den Betrachter anspricht, so ist der Zweck erfüllt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mia taugts ()

    • mia taugts schrieb:

      Ein Bild muss nicht zwangsweise Ästhetisch sein, denn dann gäbe es die ganze Kriegsberichterstattung nicht.


      Ästhetik und Gefälligkeit sind aber zwei grundlegend verschiedene Dinge. Auch die Kriegsberichterstattung hat ihre spezielle Ästhetik und Bildsprache. Ich finde die sogar ziemlich konservativ wenn man sich mal die Bilder aus dem World Press Photo Award der letzten 10-20 Jahre anschaut. Da wäre auch Nik Ut immer noch vorne mit dabei.
    • ralph42 schrieb:

      Mandragora schrieb:

      die ganze ästhetik, von der du sprichst, linienführung, ausleuchtung, "schöne" darstellung des körpers .... das sind sozial normierte ansprüche, von denen man sich vielleicht trennen sollte


      Bleibt dann nicht allein Beliebigkeit?

      Lg Ralph


      Nein, aber die Wahlfreiheit, was für dich ein schöner Körper ist. Oder Ästhetik. Oder 'schöne Lichsetzung'. ;)

      Claudia spricht für mich in ihren Posts sehr von Ästhetik und 'ins rechte Licht rücken' und orientiert sich da an gängigen Schönheitsidealen, die die Gesellschaft alle paar Jahre wieder mal neu definiert. Das hat aber mit Akt an sich, runtergebrachten auf die Basis, nichts zu tun.

      Für mich sollte Schönheit beliebig sein, ja. Also wie es jedem gefällt. Bildgestaltung kannst ja sogar noch mathematisch errechnen, aber zu sagen, dieses und jene körperliche Attribut ist ästhetischer als dieses und jenes andere körperliche Attribut ...... davon sollte man sich lösen (noch immer meine Meinung).

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mandragora ()

    • Im Hinterstübchen hat sich das klassische Ideal mit schlanken Körper und kleinen Brüsten eingebrannt.
      Ob es wirklich mein Ideal entspricht oder nur die Gesellschaft wiederspiegelt, kann ich manchmal nicht unterscheiden.
      Wahrscheinlich hängt eh alles zusammen und mein Hirn entscheidet in Bruchteilen einer Sekunde, ob ich mir das Foto weiter betrachte oder nicht.
      So gesehen ist das voll unfair. Ob Portrait oder Aktfoto.

      Gehen wir weg von dem klassischen Aktfoto.
      Wenn die Geschichte, die Idee, das Gesamtkonzept für mich persönlich passt, dann finde ich auch ein Mädel mit großen Brüsten oder mit Hüftgold nicht schlimm. Denn ansonsten würde ich mir einen Rubens im Museum nicht ansehen können. Der nackte Körper ist zwar im Vordergrund, aber durch die vielen Details im Bild rückt das nacktsein in den Hintergrund. Nur als Vergleich.
    • C.S schrieb:

      Ob es wirklich mein Ideal entspricht oder nur die Gesellschaft wiederspiegelt, kann ich manchmal nicht unterscheiden.
      Wir sind alle Teil dieser Gesellschaft, sollten uns also auch bei diesen Betrachtungen nicht herausnehmen. Sicher ist jeder Mensch individuell mit seinen Meinungen. Aber das was als "normal" gesehen wird, ist halt von einr großen Menge beeinflusst. Und es unterliegt auch einer permanenten Veränderung.

      C.S schrieb:

      Wahrscheinlich hängt eh alles zusammen und mein Hirn entscheidet in Bruchteilen einer Sekunde, ob ich mir das Foto weiter betrachte oder nicht.
      Das ist sogar ganz sicher so. Sieht man ein Bild das erste Mail, dann entscheidet unser Unterbewusstsein im Bruchteil einer Sekunde, ob wir es uns näher anschauen oder weg klicken. Es ist also nur in den seltensten Fällen so, dass ich ein Bild von Anfang an rein sachlich beurteile. Die erste Urteilsbildung ist mehr von Instinkten und Trieben gesteuert, können wir gar nicht kontrollieren. Womit ich wieder beim oben Geschriebenen bin. Das Unterbewusstsein wird wohl eher durch Gesellschaft, Kultur und das persönliche Umfeld geprägt und weniger durch die individuelle sachliche Kontrolle unserer Empfindungen.
    • C.S schrieb:

      Im Hinterstübchen hat sich das klassische Ideal mit schlanken Körper und kleinen Brüsten eingebrannt.
      Ob es wirklich mein Ideal entspricht oder nur die Gesellschaft wiederspiegelt, kann ich manchmal nicht unterscheiden.
      Wahrscheinlich hängt eh alles zusammen und mein Hirn entscheidet in Bruchteilen einer Sekunde, ob ich mir das Foto weiter betrachte oder nicht.
      So gesehen ist das voll unfair. Ob Portrait oder Aktfoto.

      Gehen wir weg von dem klassischen Aktfoto.
      Wenn die Geschichte, die Idee, das Gesamtkonzept für mich persönlich passt, dann finde ich auch ein Mädel mit großen Brüsten oder mit Hüftgold nicht schlimm. Denn ansonsten würde ich mir einen Rubens im Museum nicht ansehen können. Der nackte Körper ist zwar im Vordergrund, aber durch die vielen Details im Bild rückt das nacktsein in den Hintergrund. Nur als Vergleich.
      Ich
      geb Dir grundsätzlich Recht, aber Deine Bedenken mit ausserhalb des
      gängigen Schönheitsideals liegenden Körperteilen kann ich nicht
      nachvollziehen, denn diese schliessen interessante Aktaufnahmen nicht
      aus.
      Es gibt keinen Menschen, egal ob Männlein oder Weiblein, der in
      seinem Aussehen den Ansprüchen aller genügt. Allerdings hat jeder Mensch
      einen Charakter und eine Schokoladenseite, und die gilt es bei den
      Aufnahmen durch Pose, Lichtführung Hintergrund usw. heraus zu arbeiten.
      Nur
      ein kleines Beispiel: Ich habe vor Kurzem Akaufnahmen mit meiner Frau
      gemacht. Das interessante dabei war, daß wir Posen, Hintergrund unsw.
      von Aktaufnahmen vor 40 Jaheren wiederholt haben. Meine Frau ist 60 und
      natürlich hat das Leben seine Spuren hinterlassen. Wir haben uns beide
      sehr bemüht, ohne exzessive Nachbearbeitung das Beste heraus zu holen.
      Wir habenn uns anschliessend die Bilder angeschaut und wir sind beide
      sehr zufrieden mit dem Ergebnis (und meine Frau ist sehr
      selbstkritisch), .... meine Frau lässt sich sogar wieder fotografieren
      ;)

      Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn Fotograf(in) und Modell mit den Aufnahmen zufrieden sind, ist alles andere uninteressant.

      Und
      zur, in diesem Thread viel zitierten Kunst: Die großen Künstler (egal
      ob malend, zecihnend, modellierend oder fotografierend) haben sich einen
      Dreck um den Allerweltsgeschmack geschert und sind ihren Weg gegangen

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