Analoge Print Ausarbeitung

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    • Analoge Print Ausarbeitung

      Hallo zusammen,

      mein letztes Posting hier liegt ewig zurück - mitlesen reicht mir eigentlich - aber jetzt habe ich doch wieder mal ein paar Fragen die nach 'professioneller' Unterstützung verlangen ;)

      Die letzten Jahre bin ich mit 35mm Film, einem Nikon V Scanner, digitalem Workflow und Print-Ausarbeitung beim Dienstleister + selber drucken super 'über die Runden' gekommen.

      Vor einigen Wochen habe ich mir aber einen lang gehegten Wunsch erfüllt und mir endlich diese 'spezielle' Mittelformat-Kamera gegönnt, für die man in meiner Jugend eine Bank überfallen hätte müssen ;) Alles mechanisch - ein Traum!
      Neues Film-Format (6x6) wirft aber leider auch eine Vielzahl neuer Fragen auf:

      • Welcher Film? (B&W: Tri-X, T-MAX 100/400; Color: Kodak Ektar 100 Dia: Fuji Velvia 50) -> Verwende ich so auch für 35mm - will ich nicht ändern.

      • Wie und womit Entwickeln? (B&W: XTol -> Benutze ich seit Jahren - tut was es soll), Color/Dia: Diensleister)

      • Wie Scannen? (Flachbettscanner bin ich noch am Suchen oder etwas Ähnliches wie die Lösung von Martin [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] <- cooler Artikel!)

      • Digitaler Workflow (Lightroom + Photoshop -> Ebenfalls seit Jahren im Einsatz - tut was es soll, zumindest meistens ;))

      • Print Ausarbeitung (Bisher beim Dienstleister + Selber gedruckt)
        -> Und das möchte ich jetzt ändern !!!

      Die Print Ausarbeitung ist der Punkt an dem ich noch 'rum-knoble'. Ich hab bisher nie analoge Abzüge gemacht, weil es mir einfach zu viel Aufwand erschien. Aber ich möchte mir dafür jetzt einfach mal Zeit nehmen und das ausprobieren.

      Da ich in meinem Bekanntenkreis niemanden habe, der sich aktuell damit beschäftigt, wäre ich für jeden Beitrag zu folgenden Fragen dankbar:
      • Welcher Vergrösserer macht Sinn?
      • Welches Papier könnt ihr empfehlen?
      • Welchen Papierentwickler/Fixierer habt ihr im Einsatz?
      • Spezielle Tips & Tricks?
      Ich hab natürlich auch schon selber im Forum und per Google recherchiert, aber die meisten Infos sind dann auch schon ein paar Jahre alt und meinem Gefühl nach ändern sich momentan im analogen Umfeld die Dinge erstaunlich rasch (im Guten wie im Schlechten) ;)

      Vielen Dank für jede Unterstützung und schönes Wochenende euch allen,
      Andrew

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Blackmiller ()

    • Hallo Andrew,

      Ich glaube, dass sich viele Leute zu viele Gedanken über diese Kleinigkeiten machen und ich empfehle dir einfach anzufangen und dann siehst du schon ob das passt oder nicht. Fehler gehören in der Dunkelkammer dazu und man lernt auch jedesmal was dabei :) Meine Antworten sind sicherlich nicht allgemeingültig sondern zeigen einfach die Erfahrungen die ich gemacht hab.

      Zu Vergrößerern kann ich dir nicht so viel sagen. Für dich ist es wichtig, dass er mindestens 6x6 vergrößern kann. Ich persönlich habe einen Durst mit Farbkopf zu Hause und kann mich nicht beklagen.

      Papier: Du solltest auf jeden Fall mit PE-Papieren (oder auf englisch RC) anfangen. Die sind in der Verarbeitung deutlich angenehmer. Ebenso empfehle ich dir kontrastvariables Papier zu verwenden. Bis Dato habe ich Papiere von Adox, Ilford, Foma probiert und ich denke die Unterschiede sind Geschmackssache. Größenmäßig habe ich immer 13x18 und 24x30 auf Lager. Andere Größe verwende ich eher anlassbezogen.

      Papierentwickler: Bis dato habe Ilford Multigrade verwendet. Mit den Ergebnissen war ich ganz zufrieden. Ich werde aber Adox Adotol demnächst ausprobieren angeblich ist der nämlich ergiebiger.

      Fixierer: Ich verwende Ilford Rapidfix. Ich denke aber das andere Rapidfixierer gleichwertig sind.

      Tips&Tricks: Einfach anfangen, Fehler machen, Erfahrung sammeln und das wichtigste: Musik in der Dunkelkammer :)

      LG
      Thomas
    • Hallo Andrew

      Das sind viele Fragen auf einmal die ausführlich zu beantworten den Rahmen sprengen. Ich versuch dir eine schnell Start Antwort zu geben die meine persönliche Meinung darstellt und dir helfen soll Anfänger Fehler zu vermeiden.
      Grundsätzlich was du liest was vor 20 Jahren geschrieben wurde oder noch länger ist heute noch gültig. Ältere Bücher sind vom Inhalt noch immer gültig nur meistens langweilig zu lesen. Es kann sein das du über Material liest das es nicht mehr gibt oder jetzt vielleicht anders heißt.

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      Alleine die Frage das richtige Fachbuch bedarf schon eine länger ausführliche Antwort.
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      Hier mal was zum Starten.
      Wenn du einen Film mit 12 Bildern dir schnell mal ein paar Abzuge anfertigen willst dann abfotografieren oder scannen und drucken durchaus auch beim Dienstleister. Es muss dir klar sein das nur deine besten Negative es zum Vergrößern schaffen weil es sehr Zeit aufwendig ist. An einen Nachmittag schaffst du 3-4 Bilder auf PE/RC Papier 24x30. Bei dieser Sitzung erarbeitest du dir einen Belichtungsplan die du dann für größere Formate anwenden kannst z.B. 30x40. Mach nicht den Fehler und vergrößere aus kosten gründen Briefmarken. A4 sollte es schon sein und sei großzügig bei den Propestreifen nimm ruhig ein 1/3 Blatt und mach lieber einen Streifen mehr wenn du dir nicht sicher bist. Kauf dir nicht 25 Blatt Papier sondern gleich 500 die sind im nuh verbraten. Auch beim Papier könnte man wieder einen eigenen Fred aufmachen den jeder wird dir was anders sagen. Generell kann man nur sagen glänzendes Papier tiefes Schwarz aber empfindlich wegen Fingerabdrücke. Matt besser zum in der Runde zu zeigen da die Oberfläche nicht so empfindlich ist. Du musst selbst für dich rausfinden was du willst aber das hilft dir jetzt nicht daher gebe ich dir mal was vor was du bestellen kannst.

      Es gibt jetzt ein gutes Angebot bei Fotofachversand.
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      Bei dem Entwickler tritt schnell eine Schwärzung ein und die Entwicklung dauert ca. eine Minute.

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      Stopbad 2% Essiglösung oder Ascorbinsäure wenn es dir zu sehr richt. Du kannst aber auch einen Stopbad kaufen mit Indikator.
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      Bei den Vergrößerer wär schon wieder ein Fred fähig um rauszufinden was für dich in Frage kommt. Grundsätzlich würde ich eher raten zu einen 6x9 Vergrößerer oder größer weil man nicht weiß wo die Reise hin geht. Gängige Marken sind besser wie Exoten. Wichtiger ist aber das du ein Konvolut kaufst wo so ziemlich alles dabei ist. Vergrößerer sind billig Ersatzteile teuer. Die Objektive sollen 6 Linser sein egal von welcher Marke.

      Ich bin begeistert von Durst Vergrößerer 605/805/1200/138

      Diffuses Licht ist besser weil du nicht jedes Staubkorn siehst. (Farbkopf) Hartes Licht macht schönere Kontraste aber du musst dann mehr Zeit in die Retusche stecken da jedes Staubkörnchen am Abzug zu sehen ist. (Opallampe) Man muss auch die Negative je nach dem welchen Vergrößerer man verwendet anpassen bei der Entwicklung.
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      Also rechne mal mit 200-300€ Verbrauchsmaterial und 100-200€ für ein Konvolut DUKA Einrichtung. Bedenke alles was das Konvolut nicht einschließt wird teuer. Schau nicht auf die Marke sondern den Umfang des Angebots. Flachen, Mensuren, Objektive, Masken, Schallen……

      LG
      Franz
    • Ich mache das jetzt auch seit Kurzem. Hier ein kurzer Überblick über meine Erfahrungen:

      Papier:
      Ab 20x25 macht es echt Spaß, Postkartengröße zahlt sich nicht aus.
      Oberhalb von 30x40 wird es auch wieder schwierig bzw. stößt man da mit der Größe der Schalen langsam an die Grenzen des Machbaren.
      Es empfiehlt sich, recht bald zu einem Papier zu kommen, das man mag. Jedes ist anders, Du mußt sonst dauernd von vorne anfangen, Erfahrung mit den Belichtungszeiten zu sammeln. Bei mir ist es Ilford geworden, lieber matt als glänzend, aber das soll keine Werbung sein. Baryt macht mehr Arbeit als PE, ich sage nur: krieg die Dinger mal eben.
      Papier ist auch das, was bei dem ganzen Spiel ins Geld geht. Dennoch lohnt es sich eher nicht, hier zu sparen und alte abgelaufene Bestände zu kaufen: Allzu selten erreicht man damit herzeigbare Ergebnisse, der Arbeitsaufwand ist aber der selbe und der Frust daher meist recht groß.

      Entwickler:
      Mit Tetenal Eurobrom habe ich begonnen, jetzt bin ich bei Adox Adotol. Ist als Pulverentwickler zwar etwas aufwändiger (rechtzeitig ansetzen, damit sich alles auflösen kann), aber er bleibt länger benutzbar. Andere Entwickler verlieren schneller ihre Wirksamkeit, wenn sie unbenutzt in der Flasche ruhen. Wenn man nicht jeden Abend in der Dunkelkammer verbringt, kann das ein Argument sein.

      Stoppbad:
      Es gibt Leute, die alle möglichen Rezepte auf Basis von Haushaltsmitteln schätzen. Da aber die Anschaffungskosten eine Lappalie sind, empfehle ich ein Stoppbad mit Indikator. Das verfärbt sich, wenn es verbraucht ist.

      Fixierer:
      Keine eindeutige Empfehlung. Aber es lohnt sich, auf die Empfehlungen zur maximalen Verwendungsdauer zu achten, die meist in qm angegeben ist. Bei allen anderen auch, aber hier besonders, ist auf eine korrekte Entsorgung zu achten: Silberionen richten in der Kläranlage ein Massaker an.

      Vergrößerer:
      Bis 6x6 ist es einfach, da gibt es jede Menge Dursts, Duncos, Kaisers... Ein Gerät, das bis jetzt überlebt hat, wird nicht im Grunde schlecht sein. Ab 6x7 wird es schon etwas schwieriger, 1. war das wohl schon immer oberhalb der Reichweite des "Normalverbrauchers", daher sind 2. einfach weniger Geräte auf dem Markt.
      Wie Franz schon sagt, hier ist es wichtig, darauf zu achten, daß alles dabei ist,w as man braucht, sonst wird es schnell teuer beim Nachkaufen, da werden Apotherkerpreise aufgerufen. Ein 50mm 2.8 für Kleinbild, 80-90mm für 6x6 bis 6x7 und die dafür nötigen Bildbühnen und Objektivträger sind das Minimum. Objektiv-Bezeichnungen, die auf -on enden sind denen vorzuziehen, die auf -ar enden. APO ist schön, wenn man's hat, aber die Anwendungsfälle, wo das einen Unterschied macht, erlebt man selten.
      Ein Farbkopf hat Vorteile, weil man sehr einfach über die dann vorhandenen Farbfilter die Kontraste auf dem Papier ansteuern kann. Bei einem Kondensor-Gerät macht man das über eingeschobene Filter, die man meist auch noch extra kaufen muß. Ich habe beides probiert und muß sagen, daß mir die Kondensor-Ergebnisse mehr zusagen. Das Staub-Problem ist bei mir allerdings nicht so tragisch, da wir im gleichen Raum die Wäsche trocknen und die Luft daher feuchter ist als in einer Wohnung heute üblich.

      Sonstiges:
      Entwicklungsschalen, Meßbecher, Thermometer, Zeitschaltuhr, Flaschen zur Aufbewahrung von Chemie, Papierzangen, Möglichkeit zum Trocknen der fertigen Werke, Verdunklung, Kornscharfsteller, Wasseranschluß, DuKa-Lampe ... Wer Materialschlachten liebt, kann sich hier austoben. Da lohnt sich natürlich der Ankauf ganzer Konvolute besonders, ist ja nicht so, daß irgendetwas davon im Laufe der Zeit schlecht wird.

      Eines wollte ich noch anmerken: Es zahlt sich in jedem Fall aus. Die Möglichkeiten zur Beeinflussung sind viel größer, als man denkt, die Ergebnisse erfüllen mit mehr Stolz als jene vom Dienstleister. Abwedeln mit den eigenen Händen statt mit irgendwelchen Reglern am Bildschirm - ein Traum. Und das Ergebnis ist immer ein physikalisch vorhandenes Bild, das man jemandem in die Hand drücken kann, oder aufhängen oder was auch immer, und das kein kümmerliches Leben auf irgendeiner Festplatte fristen muß.


      LG Ralph
    • Da ist zwar nicht so viel Geld drin aber bei Messbechern, Rührpaddel kann man ruhig auf No-Names oder Muttis Küchenfundus zugreifen. Aber bitte niemals Lebensmittelbehälter z.B. leere PET-Limoflaschen zur Chemieaufbewahrung verwenden.

      Zu den anderen Dingen ist ohnehin schon das meiste gesagt.

      Beim Vergrößerer habe ich mit einem Meopta angefangen und alles zusammengetragen. Ist ein günstiger Einstieg aber durchaus brauchbar wenn man noch nicht sicher weiß ob man tatsächlich voll in die Materie einsteigen will. Top-Geräte mit APO-Objektiven sind immer noch nicht wirklich billig.
      Wenn so ein Einsteiger DIng für dich auch in Frage käme, dann kann ich ja mal schauen ob noch alles da ist und funzt. Schreib mir einfach eine PN bei Bedarf.
    • Das haut mich jetzt ja glatt vom Stuhl =O - Thomas, Franz, Ralph und 'divetommy' ... vielen, vielen Dank für so viel wertvolle Information !!!

      Ich muss das jetzt erst mal alles 'verdauen' ... super Links! .... aber ich halt euch am Laufenden wie sich die Sache entwickelt.
      Das ist echt spannend - kanns gar nicht erwarten das so richtig auszuprobieren !!!

      Einen netten Abend euch allen und nochmal vielen Dank vorerst!
      Andrew

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