Die Frage ist doch: Worin liegt momentan der entscheidende Schwachpunkt? Wenn ich deine Bilder so anschaue, ist die Technik ja offenbar kein Problem für dich. Also solltest du versuchen möglichst genau zu formulieren, was dir noch nicht gefällt. Mir ist schon klar, dass das nicht so einfach ist, aber genau deshalb werden dich wahrscheinlich bisherige Versuche zur Weiterentwicklung (Kurse, Workshops...) nicht so vom Hocker gerissen haben. Sie haben wohl nicht das getroffen, was für die die Initialzündung sein könnte.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich nach ein paar Jahren des Fotografierens das Gefühl hatte einfach nicht weiter zu kommen. Ich fand die meisten meiner Bilder zeimlich langweilig, obwohl ich mir Zeit gelassen und sehr sorgfältig gestaltet habe. Das Problem damals lag vor allem darin, dass ich mir kein Thema ausgesucht habe, das mir wirklich am Herzen gelegen wäre. Meine Motive habe ich nur nach rein oberflächlichen Kriterien ausgewählt (Goldener Schnitt, Farbaufteilung usw.). So gesehen waren meine Bilder schon in Ordnung, aber sie waren inhaltlich sehr leer. Und es hat mich nicht wirklich interessiert, was drauf war. Dieser entscheidende Mangel ist mir damals nicht aufgefallen, und er wurde in allen Kursen, die ich gemacht hab, auch nicht thematisiert. Meistens stand die Technik erst mal im Vordergrund, und dann kamen gestalterische Fragen. Das hab ich nicht hinterfragt und so übernommen. Deshalb kam ich nicht weiter. Erst als ich dazu übergegangen bin, dass ich nicht "Motive gesucht" habe, sondern mehr eine Bildidee in den Vordergrund trat, an der ich gearbeitet habe, erst dann kam ich allmählich weiter. Heute sehe ich natürlich auch noch immer die vielen typischen Fotomotive, aber ich komme gar nicht mehr auf den Gedanken sie zu fotografieren, weil es einfach nicht meine Themen sind.