Beauty-Retusche kennzeichnen?

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    • Schwachsinn: wo fängts an wo hörts auf.

      Müsst ma zB auch bei der Werbe-Model-Auswahl anfangen:
      - grün: Durchschnittstyp
      - gelb: stellt nur mehr 20% der Bevölkerung dar
      - rot: stellt nur mehr 2% der Bevölkerung dar

      Auch die überbordend fröhliche Familie auf Idealgewicht beim hochkalorischen Frühstücks-Schokoaufstrich müsste als Illusion gekennzeichnet werden ...

      usw
    • Die Werbewirtschaft spricht sich hingegen für eine Selbstregulierung und gegen eine Ampel-Kennzeichnung aus

      DAS ist sicher die Lösung :uebel:

      Ich glaube nicht, dass Retusche kennzeichnungspflichtig sein sollte, wir sind ja nicht in den USA, wo auf Mikrowellen darauf hingewiesen werden muss, dass damit keine Tiere getrocknet werden dürfen.

      Gut fände ich, wenn von FrauenministerInnen (seit der Ära Haupt muss man das ja gendern :) ) stattdessen Mittel für eine diesbezügliche Bewußtseinsbildung aufgewendet würden. So wie die grauslichen Bilder auf Zigarettenpackungen auch wenig Wirkung zeigen, wird eine Kennzeichnung kaum jemanden vom "Schlankheitswahn" befreien ...

      LG
      Martin
    • Ich bilde ja grad meine Tochter, die bei mir eine Lehre anstrebt, aus, wie vielleicht schon mancher mitbekommen hat. Im Rahmen dessen haben wir natürlich auch das Thema Beautyretusche durch genommen. Ich sag euch, ich war von mir selbst schockiert. Was in meinem Workflow ganz von alleine passiert bekommt durchs erklären erst eine neue Dimension. Die wimmerl-, muttermal- und narbenfrei Ideologie ist bei mir über die Jahre so internalisiert, dass es mir selbst in der Bearbeitung gar nicht mehr auffällt. Nein ich gehöre nicht zu denen die Poren wegretuschieren, aber doch zu jenen die - im vermentlichen Auftrag des Kunden - die letzte - für das Bild nicht unbedingt wichtige - Störung beseitigt. Schnell, rasch, zeitaufwandsgerecht aber doch weg.

      Im privaten tu ich das nicht, auch wenns um Bilder geht, die ich oder Freunde aufhängen wollen. Also kam für mich im Erklären der vielen unterschiedlichen Methoden, die Frage, warum. Die Antwort kam auch umgehend und zwar auf unterschiedlichen Ebenen.
      - das ist nicht mehr der selbe Mensch dem ich in die Augen sehe, den ich rieche, dessen Charakter ich auch an Haut, Narben etc ausmache
      - im privaten ist es nicht nötig eben diesen Charakter zu entfernen
      - in der Werbung will ich eben diesen Charakter gar nicht haben, der Mensch muss so glatt wie möglich wirken, damit sich möglichst viele damit identifizieren.

      Also hab ich mit meiner Tochter eine Diskussion darüber angestrengt und nicht schlecht geschaut was von ihr kam (und sie ist wahrlich keine die dem Trend folgt) Ihr Argument war nämlich weniger, dass die Jugendlichen dem Bild der Werbung folgen, sondern viel mehr, dass die Akzeptanz untereinander höher ist um so weniger Individualität man besitzt. Im Grunde also der gleiche Grund warum die Werbung dieser Philosophie folgt.

      Ich weiss schon, die versteckten Botschaften sind ganz andere. Ich zweifle daran. Letztendlich geht es immer darum vn der Allgemeinheit geliebt zu werden. Das eine is eine Anpassungsleistung das andere Widerstand. Die Verdammung der Werbung deswegen finde/fand ich als Werbetreibender ungerecht, weil sie ja nur einem Auftrag folgt. In der Weitergabe meines Wissens an meine Tochter habe ich aber erkannt, dass sich da etwas in mir verselbstständigt hat, etwas in mir weit übers Ziel hinaus schiesst.

      Genau darin sehe ich sowohl in der Werbung wie auch in der Jugendclique die Gefahr. Uniformierung von der Kleidung bis zur Haut bringt Unangreif-/Unanfechtbarkeit und damit Sicherheit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da eine Ampelregelung etwas bringt. Und ich glaub auch nicht, dass das eine das andere bedingt oder fördert, sondern das beides der selben Wurzel entspringt: Der menschlichen Angst davor nicht angenommen zu werden. Profitgier ist in meinen Augen nur eine Folge davon ... glaube ich zumindest ....
    • Das ist ja wohl der Scherz des Tages. Hauptsache 160 Experten haben was zu tun und dadurch weniger Zeit "Experte" zu sein und zu bleiben.
      Was kommt als nächstes - kleine Punkte auf Schokoriegel-Werbeplakaten, weil die Schokolade nicht so knackig aussieht wie auf dem Plakat, oder auf Tourimusanzeigen, weil der Himmel über dem Berg nicht so blau war. Wenn man dieses System anwendet, bricht die aktuelle Werbeindustrie in sich zusammen.

      Es gibt jetzt schon zu viele Gesetze und Regelungen. Die sollte lieber gestrafft werden, als neue zu "erfinden".
    • :daumenhoch: Ja genau

      Ich möchte es auch noch erweitern. Ich möchte, dass die Frau kennzeichnen muß (am besten durch dickes Einkreisen der Stelle), was wie geschminkt wurde, am Körper kleine Täfelchen angebracht werden müssen, was wie chirurgisch verändert wurde und auch gekennzeichnet wird, dass eine Bauchbinde oder Korsett getragen, ein Pushup BH oder eine Pushup Hose sich darunter befinden. Ebenso sollte die Angabe der echten Haarfarben nicht fehlen und das die Augenbrauen eh in Wirklichkeit da wären und wie die Originalfarbe der Pupillen einmal war und die Fingernägel gefaked sind. Ebenso ob Kontaktlinsen gerade in Verwendung und in welcher Generation die zu sehenden Zähne sind.

      Das sollte man heutzutage wirklich wissen, denn eine zuerst attraktive Diskobekanntschaft kann sich früh morgens als ganz anders darstellen.

      LG
      Valentin
    • Ich finde das ist ein ganz heikles Thema.
      Ich glaube nicht das das Kennzeichnen von Werbeplakaten oder sonstigen Bildern die Werbetechnisch im Umlauf sind wirklich irgendetwas an der Wahrnehmung ändern können. Irgendwie ist es dafür schon zu spät.
      Ich hab das Gefühl das sich durch diese Werbebilder sehr viel geändert hat bei den Menschen. Alleine was die Vorstellung vom Partner angeht. Was da manche für Erwartungen haben kommt mir vereinfacht gesagt sehr übertrieben vor und ich für das jetzt mal ganz banal auf das Großteils präsentierte Idealbild der Geschlechter aus der Werbung zurück, von denen sich keiner abwenden kann -sie werden einem überall auf die Nase gedrückt.
      Was dieses Bild mit der Selbstwahrnehmung der Frauen anrichtet ist für mich skandalös. Schon eine kleine ungleichheit der Brüste muss opperiert werden, wegen der kleinsten Falte im Bauchbereich wird jedem geschmacklichem Genuss entsagt.

      Und es ist für mich immer wieder erstaunlich wie selten "Normalos" (sprich nicht Fotografen= ) nicht erkennen das ein Bild bearbeitet worden ist. Oftmals erkennt man es ja schlicht und einfach nur daran das eben alles scheinbar perfekt ist.
      Mir fällt da zum Beispiel ein bereits etwas älteres Plakatsujet eines Untergattiherstellers ein, auf dem, ich glaub es waren vier, Frauen dargestellt waren mit unterschiedlichem Hautton. Wenn man aber genau hingesehen hat, haben die Kurven verdächtig genau gleich ausgesehen, nur der Hautton war eben unterschiedlich -mal gelb, mal eher rosa, etwas braun und was weiß ich noch.
      Auch wenn das vielleicht jetzt nicht so gemacht war wie ich vermute, läuft es aber trotzdem darauf hinaus das irgendwie etwas wegfällt, nämlich die Heterogenität im Angebot -oder so... Es wird immer nur ein/1 Idealbild propagiert -das was anderes auch Berechtigung hat zu existieren, bzw. auch schön ist wird einfach "überplakatiert".

      Ob das Markieren jetzt helfen kann weiß ich nicht -ich glaub großteils desshalb weil da andere Bereiche im Hirn aktiv sind -gerade beim Mann. Das was abläuft beim Betrachten der überall vorhandenen Kurven ist weit weg vom Wwahrnehmen eines roten, grünen oder gelben Punktes und die Frauen sind da aus was für einem Grund auch immer da nicht mit Vernunft zu erreichen -meiner Meinung nach ist da der "ständige Vergleichsmodus mit den anderen" evolutionär bedingt einfach permanent an.

      So, das war mein Gedankenerbrochenes -viel Spaß beim Bröckerl rauspicken... :uebel:
    • Ja, das stimmt schon das "Pimpen" keine Neuerfindung der Jetztzeit ist, aber wieviele Leute haben denn die Bilder gesehen in damaligen Zeiten, bzw. wieviele sind denn gemalt worden?
      Da hat sich Cleopatra an die Wand ihres Tempels malen lassen und die dies gesehen haben haben sich gedacht:" man, das muß die schönste Frau auf Rahs Erden sein...", aber es war ihnen klar, das daheim die eigene Frau wartet, die eben durchschnittlich aussah, die zwar auch ihre Kniffe hatte wie sie sich die Backen roter gezaubert hat, oder die Augen größer, aber da war kein Kasterl mit bewegten Bildern daheim in dem jede Frau wie Cleopatra ausgesehen hat, und am Klo ist keine Illu gelegen, wo die retouchierten Stars verraten haben, wie sie denn ihre Traumfigur halten können, während sie mit Strausseneiern und Flamingofleisch gefüttert werden.
    • gibt es jetzt auch schon ein mediales Winterloch (Pendant zum Sommerloch)?

      als gäbe es in Österreich keine wichtigeren Themen bzw. Probleme...

      der Kleidungsstil von Frau H.H. sollte auch mal durch ein Ampelregelung beurteilt werden.
      ich glaube, da würde diese Ampelreglung schnell Geschichte sein, oder sie würde Rat bei Herrn Lagerfeld oder Herrn Guido Maria Kretschmer suchen, um auch mal Grünlicht zu bekommen... ;)

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