Iso und Schärfentiefe

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    • Iso und Schärfentiefe

      Hallo zusammen,

      in diesem Artikel ist mir bezüglich Brennweite und Blendenzahl alles klar, zumindest kann ich mir vorstellen, warum die Dinge so wirken wie beschrieben.

      Aber was hat die Isozahl mit der Schärfentiefe zu tun?
      In der Praxis benötigt man also bei einer lichtstarken Kamera mit
      kleinem Sensor eine deutlich geringere ISO-Zahl, um dieselbe
      Schärfentiefe wie mit einer Kleinbildkamera zu erzielen.
      Hier der ganze [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      LG, rolgal
    • Je kleiner der Sensor, desto mehr Schärfentiefe bei der gleichen Blende. Also, f5,6 bei Vollformat erzeugt eine Schärfentiefe die bei f2,8 (z.B.) mit einer 4/3 Kamera zu sehen ist. Das heisst, wenn du ISO 400 brauchst mit Vollformat um 5,6 zu verwenden, brauchst du nur ISO 100 mit dem kleineren Sensor.
      So verstehe ich was der Autor meint. Angenommen ist, dass die Verschlusszeit bleibt ungeändert.

      lg,
      Lensi
    • Lensman schrieb:

      Das heisst, wenn du ISO 400 brauchst mit Vollformat um 5,6 zu verwenden, brauchst du nur ISO 100 mit dem kleineren Sensor.
      Um aus der Hand verwacklungsfrei zu fotografieren, oder wie ist das gemeint? Am Stativ kann ich wohl immer auch beim VF (oder was auch immer) Iso 100 verwenden. Von der ev. Wirkung wie niedere/höhere Dynamik usw. mal abgesehen, aber um die ging es ja nicht, sondern eben um die Schärfentiefe generell und das will mir nicht eingehen.

      Danke dir, Roland
    • ΙSO selbst hat nix mit Schärfentiefe zu tun, aber der Autor vergleicht da Kleinbild mit kleineren Sensoren. Sagen wir du machst ein Bild in Kleinbild-Format um 1/1000 Sek. F/5,6, und willst das Aussehen des Bildes mit 4:3 erhalten. Verschlusszeit bleibt dann ungeaendert, aber um die Schaerfentiefe des Kleinbild-Formats zu erhalten, musst du jetzt 2,8 (z.B.) verwenden. Das schaffst du nur wenn du die ISO Nummer zu ein viertel einstellst (also von 400 auf 100, z.B.). Wie gesagt, das ist auf jeden Fall wie ich den Autor verstehe.

      Edit: Noch was, der Autor hätte auch sagen können man dürfte die ISO stehen lassen und 1/4000 Sek. gewählt, aber das würde möglicherweise Bewegung auf dem Bild noch weiter fest halten als auf dem Bild im Kleinbildformat. Ich nehme an der Autor spricht davon, dass man so gut wie möglich das Aussehen der 2 Versionen ähnlich halten will.

      Edit2: Natürlich, wenn man ein Stillleben mit Stativ fotografiert ist das alles mit ISO wurscht. Kannst einfach die Verschlusszeit umstellen, weil es keinen "Bewegungsfaktor" gibt. Du wirst ja die Blende noch aendern muessen um die gleiche Schaefentiefe zu behalten.

      Edit3: Ich verteidige nicht die Wortwahl des Autors, sondern versuche nur zu verstehen wie er es meint.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Lensman ()

    • Ich probier es mal: allerdings im Vergleich mit APS-C, weil für mich zur Zeit relevanter ist.
      Fotografiere ich mit einer APS-C Kamera mit einer Blende von 2,8 hat das dieselbe Wirkung auf die Schärfentiefe wie auf einer Kleinbildkamera mit ca. 4,2. Da aber der dahinterliegende Sensor trotzdem größer ist, braucht er mehr Licht um in der selben Situation gleich belichtet zu werden. Also muss ich, wenn sich die Verschlusszeit nicht ändern soll, die Iso von 100 bei APS-C bei der Kleinbildkamera auf 150 hochgehen.

      Richtig?

      LG, Roland
    • rolgal schrieb:

      Da aber der dahinterliegende Sensor trotzdem größer ist, braucht er mehr Licht um in der selben Situation gleich belichtet zu werden.


      Grössere Sensoren sind nicht weniger Empfindlich. Man basiert die Belichtung nicht auf Sensor-Größe. Oder wie meinst du das?
      Ich bin der Meinung, dass APS-C ungefähr 1 Blende mehr Schärfentiefe hat als Kleinbild. Nicht Wissenschaftlich festgestellt, sondern einfach in der Praxis. 2,8 mit APS-C ist für mich ziemlich ähnlich wie 4 mit Kleinbild. Also ISO 100 zu 200. Kannst es einfach probieren.
    • Nicht so kompliziert denken:

      Der Text versucht meiner Meinung nach nur eine relativ einfache Sache auf eine Seite auszudehnen.

      Kleinerer Sensor --> höhere Schärfentiefe bei gleicher Blende.

      Wenn du eine größere Schärfentiefe willst musst du abblenden. Bei (aus welchen Gründen auch immer) fixer Belichtungszeit musst du zum Ausgleich die ISO erhöhen, was zu Rauschen führen kann. In dieser sehr speziellen Situation sind die kleinen Sensoren im Vorteil.
    • Lensman schrieb:




      Grössere Sensoren sind nicht weniger Empfindlich. Man basiert die Belichtung nicht auf Sensor-Größe. Oder wie meinst du das?

      Nein, ich meinte nicht, dass sie per se weniger empfindlich sind, aber eine größere Fläche braucht länger um gleich belichtet zu werden, hätte ich gedacht. Sonst ist es ja erst wieder nicht zu verstehen, warum ich mit den Iso rauf muss, wenn ich dieselbe Belichtzungszeit bei beiden Kameras haben will.

      Der Rest deckt sich doch mit dem was ich geschrieben habe, oder?

      LG, rolgal
    • Digitalkameras mit kleinen Sensoren haben entsprechend kurze Brennweiten, im gegenständlichen Artikel
      6-64 mm Olympus Stylos und 8-73 mm RX 10. Heisst also bei den üblichen Aufnahmeentfernungen haben sie eine wesentlich größere Schärfentiefe als Kleinbildkameras.
      Und Abblenden empfiehlt der Autor bei derart kleinen maximalen Blendenöffnungen erst gar nicht.

      Jedes Bildelement des Sensors kann eine bestimmte Lichtmenge einfangen, bis es bildlich gesprochen "voll" ist. Der Zustand zwischen "leer" und "voll" wird dem Mikrocomputer der Kamera übermittelt. An Dir liegt es nun, über die Wahl der ISO-Empfindlichkeit festzulegen, welcher "Füllstand" der Bildelemente als "hell" interpretiert werden soll. Wenn du eine hohe Empfindlichkeit einstellst, wird eine geringe Menge einfallenden Lichtes zu einem "hellen" Bild führen. Wenn der Sensor dann allerdings mehr Licht einfängt, wird das Bild überbelichtet. Und wenn gar alle Bildelemente voll sind, erhältst Du als Bild nur noch eine strukturlose weiße Fläche.
    • ralph42 schrieb:


      rolgal schrieb:

      aber eine größere Fläche braucht länger um gleich belichtet zu werden
      Das glaube ich wieder weniger, wenn ich mir einen sonnigen Tag am Strand vor Augen halte.
      Am Strand wird die Belichtungszeit freilich kürzer sein, aber wenn die Größe des Sensor die Erklärung ist, dann braucht es auch dort etwas mehr Zeit bis die größere Fläche belichtet ist.

      LG, Roland
    • @morgenrot

      Das mit den Brennweiten usw. war mir alles schon klar, und auch mit den Iso, wie du es beschreibst. Wobei ich dachte, bei Iso geht es eigentlich nicht um die Empfindlichkeit, sondern darum wie sehr das eingehende Licht(Signal) verstärkt wird. Vielleicht aber auch ein unbedeutender oder gar kein Unterschied?

      Wie auch immer, schlussendlich hatte ich Iso nur damit in Verbindung gebracht und deshalb hat mich die am Anfang zitierte Aussage aus dem Artikel irritiert, weil sie doch verwirrend ist.

      Die Verschlusszeit hätte mir dann das plausibel erscheinen lassen, aber nur dann, wenn es auch um die von mir angesprochene größere Sensorfläche bzw. der damit einhergehenden längeren Zeit geht, die es für dieselbe Belichtung braucht. Die Zeit könnte dann freilich angepasst werden, wenn ich bei der VF Kamera die Iso erhöhe.

      LG, Roland

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von rolgal ()

    • rolgal schrieb:

      Am Strand wird die Belichtungszeit freilich kürzer sein, aber wenn die Größe des Sensor die Erklärung ist, dann braucht es auch dort etwas mehr Zeit bis die größere Fläche belichtet ist.


      Das Licht fällt ja gleichmäßig durch die Linse an der Blende vorbei bevor es auf den Sensor trifft. Bin jetzt nicht der Techniker, aber wenn ich mir die Lichtgeschwindigkeit vorstelle, kann das nicht wirklich eine große Auswirkung haben.
    • Photonen sind aber eben kein Wasser.

      Ein kleines Fenster wird vielleicht die gegenüberliegende Wand nicht vollständig ausleuchten, es dauert aber nicht länger, bis sich das Licht über eine größere Wandfläche ergießt.

      Wenn ich von meinem Belichtungsmesser eine bestimmte Kombination aus Blende/Belichtungszeit/ISO ablese, gilt die für die Fuji X100, die D90, die D800 und sogar für meine neue alte Mittelformat Film-Hassi.

      Die Schärfentiefe wird allerdings bei gleicher Einstellung (und gleicher Brennweite) bei allen Formaten eine andere sein.
    • @webwolfi

      Ich habe gerade Folgendes probiert. Zwei Fotos, einmal mit der Lumix Tz6, einmal mit der Alpha 57 (APS-C).
      Beide haben den fast exakt gleichen großen Bildausschnitt, nicht ganz 90mm equiv. KB.
      Jeweils ISO 800, bei der Lumix kann ich Blenden nicht wählen, aber ich habe mich gespielt und damit Blende 4.3 bekommen, bei der Alpha 57 4.5

      Der Unterschied, die Belichtungszeit: bei der Lumix 1/15, bei der Alpha 1/6.

      @edit: was mir zu dem Unterschied inzwischen selbst durch den Kopf ging.
      Liegt an SLT der Alpha, oder vielleicht wahrscheinlicher daran, dass die kamerainternen Belichtungen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Man liest ja nicht umsonst, dass die eine oder andere Kamera unter- bzw. überbelichtet.

      LG, rolgal

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von rolgal ()

    • rolgal schrieb:

      aber eine größere Fläche braucht länger um gleich belichtet zu werden, hätte ich gedacht. Sonst ist es ja erst wieder nicht zu verstehen, warum ich mit den Iso rauf muss, wenn ich dieselbe Belichtzungszeit bei beiden Kameras haben will.


      Rolgal,
      es ist egal, ob es Kleinbild, APS-C, oder sogar Grossformat ist. Es gibt nämlich keinen auf der Sensorfläche-Größe basierten Belichtungsfaktor den man ausrechnen muss um richtig zu belichten. Das heisst, wenn eine Landschaft mit 1/250 Sek, F8 gut belichtet ist, kann man auch seine Sinar 4x5 so einstellen, wie auch seine Hasselblad, usw., solange Filme und Sensoren alle die gleiche ISO Empfindlichkeit haben.

      Der Grund dafür, dass du "mit den ISO rauf [oder runter] muss(t)" ist, weil du die Blende veränderst, ohne eine entsprechende Veränderung in der Verschlusszeit. Das Beispiel oben setzt vor, dass die VF bei 5,6 ist und die Kleinsensor-Kamera 2,8. Wenn die Belichtungszeit fest bleibt, wirst du mit der Kleinsensor-Kamera 2 Blenden überbelichtet, es sei denn du die ISO verringerst. Das Ziel ist die Belichtung (oder besser gesagt, den Belichtungswert), die Verschlusszeit, und Schärfentiefe fest zu halten. Da verbleibt nur die ISO Nummer Einstellung zur Verfügung um Über-oder Unterbelichtung zu vermeiden.

      lg,
      Lensi

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Lensman ()

    • @Lensi

      Besonders der zweite Absatz deines letzten Postings und dieses [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] eines anderen Forums haben spät, aber doch Klarheit geschaffen.

      Der eingangs zitierte Satz hat mich heute, nach eh schon an zachen Tag, ordenltich aus der Bahn geworfen :D

      Allen anderen auch Danke für ihre Beiträge, das Beispiel mit dem Kübel habe ich übrigens mal auf einer Webseite gesehen, aber vielleicht ging es ja auch um ein bisschen was anderes,.. wenn ich es wieder finde, werde ich mir das noch mal ansehen.

      LG, Roland

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