Gewerbe oder Freiberuflich

DerFotografierende · 1. Oktober 2013, 14:50

Ich habe seit längere Zeit ein Gewerbe als Fotograf angemeldet. Meine Einkünfte werden aus Aufträgen sowie aus freien, künstlerischen Arbeiten gewonnen. Jetzt bin ich am überlegen ob ich nicht das Gewerbe abmelde und mich als Freiberufler anmelde.
Weiss jemand wie die Kriterien dafür sind bzw. ob das möglich ist?

Mandragora · 1. Oktober 2013, 15:47

solange du geld aus aufträgen lukrierst, bleibt dir das gewerbe nicht erspart.

webwolfi · 1. Oktober 2013, 16:01

Es ist eigentlich ganz einfach:

(Bei Erwebsabsicht + Selbstständigkeit)
Tätigkeit in der Gewerbeordnung geregelt ==> Gewerbe ==> Gewerbeschein Pflicht
Tätigkeit in der Gewerbeordnung nicht geregelt ==> "freiberuflich" ==> kein Gewerbeschein (aber ev. gewrbliche SozVers)

Fotografie ist in der Gewerbeordnung geregelt. Wenn nicht ausschließlich "Künstler" (das ist wieder eine eigene Sache) ==> Gewerbeschein

DerFotografierende · 2. Oktober 2013, 10:06

Mandragora schrieb:

solange du geld aus aufträgen lukrierst, bleibt dir das gewerbe nicht erspart.

naja, wie sieht es als Künstler aus? Ich kenne einige die mit Fotografie arbeiten- auch auftragsbedingt.
Da ich einen Abschluss an einer Kunsthochschule habe nehme ich es mir jetzt mal raus und sage dass in meiner Arbeit künstlerische Qualitäten liegen.

An welche Behörde kann man sich diesbezüglich eigentlich wenden, bzw. wer würde überhaupt Ärger machen wenn ich als Freiberufler arbeiten würde.

kohli-vie · 2. Oktober 2013, 10:18

DerFotografierende schrieb:

bzw. wer würde überhaupt Ärger machen wenn ich als Freiberufler arbeiten würde.

na zb Berufsfotografen, wenn du denen aufträge wegnimmst

denn du darfst ja dann nur mehr die künstlerischen arbeiten machen
hochzeiten, reportagen, etc fallen (wenn auch vielleicht künstlerisch wertvoll) nun mal nicht darunter

Andi_B · 2. Oktober 2013, 10:31

Es nützt nichts, wenn du dich selbst als Künstler bezeichnest, du musst staatlich anerkannt sein.
Zum Beispiel als Mitglied bei der Berufsvereinigung der bildenden Künstler ->[Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
Sozialversicherung etc. ist auch gesondert geregelt.
l.g.
Andi

DerFotografierende · 2. Oktober 2013, 10:43

Andi_B schrieb:

Es nützt nichts, wenn du dich selbst als Künstler bezeichnest, du musst staatlich anerkannt sein.

wie gesagt, ich habe einen akademischen Abschluss an einer staatlichen Kunstuniversität. Sollte somit auch staatlich anerkannt sein.
Aber nochmal, wer kann mir das behördlich bestätigen, was wäre da die richtige Anlaufstelle?!

M_Martin_M · 2. Oktober 2013, 10:50

zuständige Gewerbebehörde?

GeraldF · 2. Oktober 2013, 10:55

Den Link von Andi_B anklicken und die Seite dann durchlesen. Da ("Kontakt") wird Dir geholfen.
G, Gerald

Andi_B · 2. Oktober 2013, 10:56

DerFotografierende schrieb:

wer kann mir das behördlich bestätigen, was wäre da die richtige Anlaufstelle?!

Hier mal ein Auszug aus dem Künstler-Sozialversicherungsfondsgesetz :

„Künstlerin bzw. Künstler ist, wer in den Bereichen der
bildenden Kunst, der darstellenden Kunst, der Musik, der
Literatur, der Filmkunst oder in einer der zeitgenössischen
Ausformungen der Bereiche der Kunst
• auf Grund ihrer bzw. seiner künstlerischen Befähigung
• im Rahmen einer künstlerischen Tätigkeit
• Werke der Kunst schafft.”

Zur Klärung dieser Voraussetzung holen wir ein Gutachten
einer Kommission ein, die sich aus fachkundigen Vertretern
Ihrer Interessenvertretungen und der Verwertungsgesellschaften zusammensetzt

siehe auch:
[Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
[Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

l.g.
Andi

M_Martin_M · 2. Oktober 2013, 11:00

Andi_B schrieb:

auf Grund ihrer bzw. seiner künstlerischen Befähigung

die Befähigung wird sicher gegeben sein, die Frage ist: Was darf ein Künstler?

DerFotografierende · 2. Oktober 2013, 11:03

danke! das werd ich mir gleich mal genauer anschauen.

ich dachte eigentlich die "überprüfung" durch eine kommission wurde vor einiger zeit abgeschafft?!
wieder mal ewig veraltete strukturen in diesem land.

Andi_B · 2. Oktober 2013, 11:17

M_Martin_M schrieb:

Die Frage ist: Was darf ein Künstler?

Er darf im Rahmen seiner künstlerischen Tätigkeit Werke der Kunst schaffen.
Persönlich denke ich, dass ein z.B. "künstlerisches" Passfoto damit nicht gemeint ist, sondern Verkauf von bereits angefertigten Arbeiten und die Annahme von künstlerischen Aufträgen etc. Eine genaue Auflistung gibt es meines Wissens nicht.

DerFotografierende schrieb:

ich dachte eigentlich die "überprüfung" durch eine kommission wurde vor einiger zeit abgeschafft?!

Meine Werke wurden noch von einer Kommission geprüft, meiner Meinung sicherlich sinnvoll, da es für Künstler doch einige Besonderheiten gibt (SV, Finanz, Fonds, etc.)

DerFotografierende · 2. Oktober 2013, 11:31

ich habe jetzt mal bei magistrat, sva und wko angerufen.
magistrat und sva haben mir kaum auskunft geben können. wko bzw. innung meint natürlich dass man das gewerbe braucht -wenn man (auch) auftragsbedingt arbeitet. eigenartige regelung, auch künstler arbeiten auftragsbedingt, früher eigentlich ausschließlich.

webwolfi · 2. Oktober 2013, 20:30

es kommt neben der "Anerkennung" darauf an, welche Aufträge du annimmst.

Wenn das Werke der Kunst sind, dann gut, wenn nicht dann brauchst du einen Gewerbeschein, auch wenn du zusätzlich auch Künstler bist und in dieser Eigenschaft Kunstwerke schaffst.

Ob das jeweils der Fall ist, definierst nicht du, sondern es wird im Einzelfall entschieden, von der Behörde oder einem Gericht.

Was ist eigentlich so schlimm daran, den Gewerbeschein zu behalten?

M_Martin_M · 3. Oktober 2013, 09:44

webwolfi schrieb:

Was ist eigentlich so schlimm daran, den Gewerbeschein zu behalten?

+1

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Mandragora schrieb:

DerFotografierende schrieb:

Andi_B schrieb:

DerFotografierende schrieb:

Andi_B schrieb:

M_Martin_M schrieb:

DerFotografierende schrieb:

webwolfi schrieb:

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