Gestohlene Kreativleistung

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    • Gestohlene Kreativleistung

      Aus aktuellem Anlaß würde mich eurem Meinung zu obigem Thema interessieren.

      Hintergrund ist folgender: Im Zuge eines Workshops wird ein vom Veranstalter bezahltes Model geschminkt, der Workshopleiter erstellt das Arrangement, richtet das Model ein, macht das Lichtsetup und erklärt den Hintergrund des Arrangements sowie Schnitt und Nachbearbeitung anhand eines Musterfotos, dass der Workshop-Leiter im Vorfeld bei einem Testshooting mit demselben Model erstellt hat. Einer der Workshop-Teilnehmer macht nun im Zuge des Workshops einige Fotos die diesem Testfoto des Workshopleiters sehr ähnlich sind, reicht eines davon bei einem Wettbewerb ein und gewinnt damit einen Preis - obwohl im Zuge des Workshops ein Model-Release mit ausschließlich privater Nutzung von den Workshop-Teilnehmern unterzeichnet wurde.

      Selbiger Workshop-Teilnehmer nimmt sich ein Foto eines namhaften Fotografen und stellt dieses im Studio nach - reicht es bei einem anderen Wettbewerb ein und gewinnt damit ebenfalls einen Preis - ohne Wissen des Fotografen, der dieses Foto eigentlich kreativ erarbeitet hat.

      Meines Erachtens wird hier die Kreativleistung sowohl des Workshopleiters als auch des Fotografen mehr oder weniger gestohlen und damit ein gewisser Erfolg bzw. ein Ansehen als "guter Fotograf" erzielt. Die Frage ist nur, ob man als "Kreativleister" dagegen irgendetwas machen kann?
    • Jetzt einmal ganz salopp: Na und?

      Sicher, vom Teilnehmer ist das Vorgehen nicht korrekt und zeugt von schlechtem Charakter, aber zahlt es sich wirklich aus deshalb anzufangen zu streiten?

      Der Workshopleiter hat sein Geld bekommen. Wenn die Demoszenarien bei seinem Workshop so gut sind, daß sie für Siege bei Wettbewerben reichen, soll er sich doch freuen und damit Werbung machen. Und wenn der Workshopleiter in einem Workshop wirklich seine besten Überdrüberideen als Beispiele verbrät, daß er selbst keine besseren mehr auf Lager hat, sollte er einmal in sich gehen und prüfen, ob der Workshop mit weniger aufwendigen Ideen nicht genau so gut ginge.

      Jo
    • Timeout schrieb:

      Einer der Workshop-Teilnehmer macht nun im Zuge des Workshops einige Fotos die diesem Testfoto des Workshopleiters sehr ähnlich sind


      irgendwie logisch, wenn alles vorgegeben ist, dass die fotos alle sehr ähnlich sind ;)
      und schliesslich hat er (der teilnehmer) ja auch dafür gezahlt, dass er lernt und das er fotos machen darf

      Timeout schrieb:

      reicht eines davon bei einem Wettbewerb ein und gewinnt damit einen Preis - obwohl im Zuge des Workshops ein Model-Release mit ausschließlich privater Nutzung von den Workshop-Teilnehmern unterzeichnet wurde.


      99% aller wettbewerbe sind nun mal nicht kommerziell. im gegenteil, oft müssen die teilnehmer sogar zahlen, damit ihre bilder angenommen werden. somit würde ich wettbewerbe eindeutig als privat einstufen.
      wenn du das nicht willst, solltest du in deinem vertrag wettbewerbe explizit ausschliessen
    • lumenesca schrieb:

      Vertrag mit der Klausel ...Zustimmung
      So eine Einschränkung für einen Workshop halte ich für etwas zu restriktiv.... um nicht zu sagen vielleicht sogar unsittlich.
      Allenfalls schützt es den WS und den -Leiter vor Nominierungen der Teilnehmer,
      als "mit sowas traut sich der WS-Leiter seine Kunden weg zu gehen".

      Ich bin da ganz bei Jodoform; Eigentlich sollte das eine Werbung für den WS sein.
      Der WS-Besucher zahlt ja für gewöhnlich, dass er mit ordentlichen Bildern nach Hause geht,
      und hoffentlich nicht dafür dass ihm der Trainer die Cam gehalten hat.

      Darüber hinaus: Sind beim WS eh nur Ideen des WS-Leiters drin,
      und/oder haben 7 weitere WS-Besucher das gleich Bild
      sollte der Trainer den Kunden sowieso ihr Geld zurückgeben.

      Wie es im Eingangspost klingt ist es im Übrigen nicht der WS-Leiter, die Visa oder das Modell
      sondern ein Mit-Teilnehmer der dem Preisgewinner den Gewinn nicht gönnt.
      Klingt auch nicht so toll...

      Hope it helps & lg Andreas
    • Hallo zusammen,

      meiner Meinung nach betrügt sich der Teilnehmer nur selbst. Zu Beginn meiner Lehrzeit (genaugenommen am ersten Vormittag) hab ich auch gemeint, ich hätte das Foto gemacht, weil ich die Kamera eingestellt und den Auslöser gedrückt habe. Dass dieser Teil der Aufnahme bei Studiofotos der mit Abstand einfachste ist, sollte ein echter Fotograf dann doch recht bald verstehen.

      Viele Grüße,
      Johannes
    • Darum erarbeiten sich meine Teilnehmer ihre Ideen selbst und jeder Teilnehmer kommt mit seinen Bildern nach Hause - aber auch wenn ein TN bei einem WS meine vorgeführte Bildidee umsetzt und dann auch noch mit diesem Bild gewinnen sollte, wäre ich auch sehr stolz auf den TN.

      Wenn ich nur wenige Ideen habe, sollte ich dies nicht unter die Leute werfen, stimme ich Verena voll zu, muß jeder selbst für sich entscheiden.
      l.g.
      Andi

      P.S.: Wen es interessiert, ein [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] einer Teilnehmerin inkl. Bilder, und wer hier in der Galerie die Bilder betrachtet, wird das gleiche Model mit anderen Ideen (aber den selben Requisiten) finden ;)
    • hinsichtlich plagiaten sollte man sich mal ein Vorbild an Ian Anderson / Jethro Tull nehmen - hinsichtlich der Debatte, ob die Eagles mit Hotel California nicht Teile von Jethro Tulls "We used to know" kopiert haben:

      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Kern seiner Aussage:
      "It's difficult to find a chord sequence that hasn't been used, and hasn't been the focus of lots of pieces of music. It's harmonic progression is almost a mathematical certainty you're gonna crop up with the same thing sooner or later if you sit strumming a few chords on a guitar. There's certainly no bitterness or any sense of plagiarism attached to my view on it, although I do sometimes allude, in a joking way, to accepting it as a kind of tribute."- Ian Anderson


      We used to know - song: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      schon verdammt ähnlich ;) wie eine JethroTullisierte Version von Hotel California....

      Grüße
      StB
    • Wenn ein Workshopteilnehmer mit einem Worshopfoto einen Wettbewerb gewinnt würde ich ihm gratulieren und damit werben.

      Was ich allerdings nicht laut sagen würde ist, dass Teilnehmer meines Workshops auf keine andere Idee kommen, als ein Setup 1:1 abzufotografieren. Das spricht nicht gegen den Teilnehmer sondern eher gegen die Konzeption und den Workshopleiter.

      Die Teilnahme an einem Wettbewerb ist rechtlich wohl ziemlich eindeutig als private Nutzung einzustufen, selbst wenn die "Auszeichnung" dann zur geschäftlichen Werbung benutzt wird. Ausnahmen wären nur Einreichungen für "Firmenbewerbe" wo es z.B. um die Förderung von Jungunternehmern geht, oder Ausschreibungen (wo es um Auftragsvergaben geht) die manchmal (häufig in der Architektur) als Wettbewerb bezeichnet werden.

      Der zweite Fall ist rechtlich überhaupt völlig unproblematisch.
      - Es handelt sich um ein anderes Model --> Unterscheidung
      - Die Kameraposition unterscheidet sich gewiss zumindest geringfügig --> Unterscheidung
      und vor allem:
      Es wurde ja (so wie es sich liest) kein vorgegebenes Setup nachgebaut sondern ein Bild analysiert und dann (kreative Leistung!) ein passendes Setup erschaffen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von webwolfi ()

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