Camera Obscura - SW Fotopapier, aber welches?

    • Camera Obscura - SW Fotopapier, aber welches?

      Liebe Fotografiebegeisterte!



      Bin gerade dabei mir eine Kamera Oscura (Lochkamera) zu basteln. Nach dem Prinzip der Dunkelkammer benötige ich hier fotografisches Papier. Hier befinde ich mich jedoch auf absolutem Neuland. Welches Papier bzw. welches Produkt eignet sich für die Anwendung hierfür? Bitte um Hilfe!



      lg, Bernhard
    • Das sollte ziemlich egal sein. PE-Papier mit einer fixer Gradation (2 oder 3) ist sicher ein guter Anfang. Ich vermute, kontrastvariable Papiere gehen auch, habe es aber noch nicht probiert. Das ganze wird dann so etwa ISO 2 oder 3 als Empfindlichkeit haben.

      Du solltest dabei nicht übersehen, daß du mit normalen Fotopapier ein Papiernegativ bekommst, daß du dann eventuell erst umkopieren mußt. Dazu brauchst im Prinzip auch nur ein zweites Blatt, eine Glasplatte und eine Lampe.

      Für beides wirst du dich an die richtigen Belichtungszeiten herantasten müssen.

      Am Einfachsten schaust du, ob in deiner Gegend jemand mit einem angebrochenem Packl Fotopapier ist.

      Jo
    • endemit schrieb:

      Bin gerade dabei mir eine Kamera Oscura (Lochkamera) zu basteln. Nach dem Prinzip der Dunkelkammer benötige ich hier fotografisches Papier. Hier befinde ich mich jedoch auf absolutem Neuland. Welches Papier bzw. welches Produkt eignet sich für die Anwendung hierfür? Bitte um Hilfe!


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    • Absoluter Killer-Tip für Pinhole Knipser : Von Ilford gibt es das sogenannte Direct Positiv Papier, da bekommst du direkt ein fertiges Positiv aus der Pinhole raus und nicht ein Papier negativ. Ist im Moment noch etwas schwer zu bekommen weil es ganz neu ist, aber es lohnt sich, ist fabelhaftes Material, extra für solche Anwendungen entwickelt. Da hast du sogar eine Pinhole Belichtungstabelle in der Schachtel drin :)
    • Laß dich nicht auf die Schaufel nehmen. Es hängt natürlich davon, wie klein das Loch deiner Lochblende ist und welche Blende sich daraus ergibt. Das kannst jetzt alles nachmessen und ausrechnen, oder du probierst es einfach aus. Beim Probieren wirst du auch nicht von so Dingern wie dem Schwarzschildeffekt - falls der auch auf Fotopapier zutrifft - überrascht oder unpräzisen Messungen der Lochgröße. Belichtungszeiten von 15 oder 30 Minuten können da leicht zustandekommen. Einfach einmal mit 10 Minuten anfangen. Ist das Papier ganz schwarz nächster Versuch mit 1 Minute, ist es ganz hell einfach länger belichten.

      Jo
    • Jodoform schrieb:

      Du solltest dabei nicht übersehen, daß du mit normalen Fotopapier ein Papiernegativ bekommst, daß du dann eventuell erst umkopieren mußt. Dazu brauchst im Prinzip auch nur ein zweites Blatt, eine Glasplatte und eine Lampe.


      Positivpapier und Negativpapier ist das selbe. Versteh ich das richtig? In welcher Reihenfolge ordne ich die Negativpapier, Positivpapier und Glasplatte an? Muss die Lampe spezielle Funktionen aufweisen - spezielle Glühbirne etc.?

      Ich hab noch keinen richtigen Durchblick!
    • endemit schrieb:

      Positivpapier und Negativpapier ist das selbe. Versteh ich das richtig?


      Nein. Positivpapier gibt dir sofort das richtige Bild, so etwa wie ein Dia. Positivpapier einlegen, belichten, entwickeln, fixieren, wässern, trocknen und fertig.

      Normales Fotopapier macht aus einem Negativ ein Bild, es kehrt also Schwarz und Weiß um. Wenn du es nun in deiner Camera Obscura verwendest, macht es dir ein Negativbild. Das kannst du dann mit einem zweiten Blatt des gleichen Fotopapiers auf ein normales Bild umkopieren.
      Also geht der volle Zyklus dann: 1. Blatt Papier in die Kamera, belichten, entwickeln, fixieren, wässern, leicht trocknen, mit Bildseiten nach unten auf 2. Blatt Papier legen, Glasplatte drauf, mit Lampe belichten, 2. Blatt entwickeln, fixieren, wässern, trocknen und fertig.

      Kling vielleicht kompliziert, ist es aber nicht wirklich.

      Jo
    • Oooooder ... mit Planfilm arbeiten und dann scannen/umkopieren. Oder natürlich auch Rollfilm ... schließlich kennen wir die Größe/Konstruktion seiner Lochkamera nicht. Hier automatisch von einer großen Schchtel auszugehen, wäre falsch.

      Die höhere Empfindlichkeit des Films gegenüber eines Papiers (selbst bei niedrigeren Empfindlichkeiten) würde die Belichtungszeit spürbar verkürzen.
    • M_Martin_M schrieb:

      Corvi schrieb:

      Von Ilford gibt es das sogenannte Direct Positiv Papier

      in welchen Größen gibts das wo? =O


      Falls du es nicht eh schon gefunden hast .. Größen gehen von 4x5" bis 16x20", im Endeffekt gibt es alle klassischen Großformat Formate direkt als Papier bzw als 3000x127cm Rolle zum selber schneiden. Bekommen tut man es in Europa im Moment nur direkt von Harman aus den UK leider, habe es sonst noch nirgends gefunden. In den US bei BH sogar im Laden zu bekommen, aber irgendwie wird der EU Markt stark vernachlässigt, dabei ists ne klasse Sache.

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    • endemit schrieb:

      Jodoform schrieb:

      Du solltest dabei nicht übersehen, daß du mit normalen Fotopapier ein Papiernegativ bekommst, daß du dann eventuell erst umkopieren mußt. Dazu brauchst im Prinzip auch nur ein zweites Blatt, eine Glasplatte und eine Lampe.


      Positivpapier und Negativpapier ist das selbe. Versteh ich das richtig? In welcher Reihenfolge ordne ich die Negativpapier, Positivpapier und Glasplatte an? Muss die Lampe spezielle Funktionen aufweisen - spezielle Glühbirne etc.?

      Ich hab noch keinen richtigen Durchblick!


      Das stimmt so nicht ganz. Du wirst das Papiernegativ nicht auf ein Positiv umkopieren können, da die meisten Negativpapiere einen PE Träger haben und dass dass umkopieren seeeeeeeehr schwer wenn nicht unmöglich macht es qualitativ halbwegs ordentlich hinzubekommen. Das ist eine riesen Fummelei mit Belichtungszeit, Papierdichte, usw usw, das ist den Aufwand und den Papierverbrauch nicht wert. Du bekommst also ein eigentlich nicht reproduzierbares Papiernegativ das du am besten Digital zu einem Positiv umkehren musst. Einzig in der Talbotypie, einer der frühesten Formen der Fotografie war es möglich durch Wachsen das Papieres dieses Transluzent zu machen um dann eine Positivkopie davon erstellen zu können. Danach wurden schon Glasplatten verwendet, das Thema hatte sich also erledigt. Auch ist eben Positiv und Negativpapier vom Aufbau her sehr unterschiedlich, also ganricht das selbe.

      Einfach so die Papiere aufeinanderklatschen und das Licht aussetzen tut es also nicht, da wird nichts dabei rauskommen. Bleibt dir also nur entweder direkt Negativfilm in die Kamera zu schneiden und zu vergrößern, Positivpapier zu verwenden oder Negativpapier zu verwenden und das dann nach dem Scannen am Rechner umkehren.


      Das Harman/Ilford DPP ist wirklich spitze, und kostet nicht großartig viel, kannst dich hier gerne von der Bildqualität überzeugen : [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      Würde da ehrlich gesagt nicht großartig den aufwand betreiben und es wenn dann gleich ordentlich machen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Corvi ()

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