Hautbearbeitung ich halt´s nicht aus

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    • Hautbearbeitung ich halt´s nicht aus

      Ich wollte keine Bilddiskussion starten (wird derzeit ohnehin stark strapaziert), da es nicht EIN Bild, sondern VIELE Bilder betrifft.
      Gebetsmühlenartig wird bei diversen Personenbildern die Hautbearbeitung kritisiert.
      Dem/der einen ist zuwenig retuschiert, dem/der anderen zu viel = egal wie man es macht - es ist falsch!
      Ist es nicht eine Frage des Geschmacks/Zwecks?
      Wer fühlt sich berufen, hier eine Definition einzuzementieren?
    • Für mich sollte das zwischen Model und Fotograf abgesprochen sein. Dann passt es auf jeden Fall. Die Bearbeitung sollte aber meiner Meinung nach noch immer so aussehen, als ob es sich um ein gut erstelltes Makeup handelt. Alles andere "Geschmiere oder Mörtelung" gefällt mir zum Beispiel nicht.
    • Ich sehe das ganz entspannt: wenn mir ein Bild und seine Bearbeitung gefällt, schreibe ich das. Wenn ich die Hautbearbeitung besch...eiden finde, dann sage ich das auch. Wahrscheinlich wird bei dem Punkt deshalb soviel diskutiert, weil viele Bildbearbeiter den Effekt sowas von übertreiben, dass es das gesamte Bild zusammen hauen. Und wenn etwas depat ausschaut, dann kann man das auch sagen.

      Geschmack hin oder her ... es gibt Leute die so weit über den schmalen Grat von gut und schlecht hinaus schießen, dass man nicht mehr von Geschmack reden kann.
    • Aber ich denke doch, dass wir nicht für die Medien arbeiten und MAN ist ein dehnbarer Begriff.
      Immerhin halte ich den Großteil von uns doch für der Fotografie verbunden und wir sollten den Einflüssen der Werbebranche (nicht der Medien) gegenüber etwas kritischer sein.
      Seit "vordigitalen" Zeiten haben z.B. Strumpfhersteller ihre "Models" um 2-4% gestreckt und es hat niemand nach den Techniken gefragt, wie man so etwas im Heimlabor nachzustellen kann.
      Deshalb, finde ich, sollten wir diesen "Pseudoidealen" hier in diesem Kreis nicht nacheifern.
      Dass diejenenigen, die mit Fotografie ihre Brötchen verdienen, sich den Idealismus nicht leisten können ist ebenfalls klar!

      LG Archie
    • Gehts jetzt um die große weite Werbewelt oder nur um Bearbeitung von Bildern hier im Forum allgemein?

      Ich kann nur für Bilder hier im Forum sprechen, denn in der Welt gibt es Auftraggeber mit verschiedensten wünschen. Ich bin sehr oft froh kein Photoshop zu haben, daher beschränke ich mich auf das Wesentliche. Bereits vor dem Auslösen auf viele Dinge zu achten. Haare aus dem Gesicht, mit einem Flusenroller über die Kleidung, kein oder wenig Schmuck, keine enge Kleidung, kein Essen vor und während des Shootings. Hauptproblembesprechnung gemeinsam mit Modell und Visa um evtl. Posen von vornherein zu vermeiden oder zu begünstigen. Ich verwende nur Elements11 zur Bearbeitung, da sind viele Dinge eingeschränkt, aber mir reicht es um Pickel und Hautreizungen oder kleinere Haare zu bearbeiten. Ich gebe jedoch kein Bild aus der Hand, wo ich nicht drüber geschaut habe. Manchmal dauert das 10 Minuten, manchmal 3 Stunden, manchmal auch mehr weil ich es halt nicht besser kann.
      Sprich: Ich arbeite mit geringster Software mit nach meinem Wissensstand größtmöglicher Sorgfalt und Genauigkeit aber keinesfalls möchte ich etwas verändern oder manipulieren. Ich denke, man sieht das auch an meinen Bildern. Manche Modelle fragen vor dem Shooting wie gut ich PS kann. Wenn ich darauf ehrlich antworte, ernte ich fürchterliche Blicke. Ich habe das Gefühl, dass es heutzutage zum guten Ton gehört den Busen zu vergrößern oder die Fettpolsterchen verschwinden zu lassen. Da antworte ich aber, dass wir gemeinsam eine vorteilhafte Pose finden werden und wir werden schon andere Tricks verwenden, wie z.B. ein Klebeband am Rücken um den Bauch zu straffen. Mit dieser Antwort waren diese wenigen Modelle zufrieden und nach dem Shooting haben sie gestaunt, dass man alleine durch eine gewisse Handhaltung einen strafferen Busen hat oder keine Falten im Hals u.s.w. Hier hilft mir aber auch das anatomische Wissen meiner Frau.

      Ich bin manchmal erschüttert zu sehen, wie manche Fotografen hier Bilder veröffentlichen. Drüberbügeln bis zur Unkenntlichkeit ist genau so krass wie überhaupt keine Bearbeitung. Einen Pickel am Hirn oder ein Katzenhaar am Pulli zu entfernen ist doch nicht zu viel verlangt zudem man dies ja wirklich mit einfachsten Mitteln machen kann und sogar ich zustande bekomme. Ein schönes Portrait mit Verstand und Gefühl bearbeitet ist ein Gewinn für den Betrachter. ABER: Da ich schon selber mit einem hochgeladenen Bild hier die Erfahrung gemacht habe, dass durch das kleine Ladeformat die Qualität leidet und ein kaum beareitetes Bild plötzlich aussieht, als hätte ich mit dem Weichzeichner übertrieben. Das sollte man hier eben auch berücksichtigen. Ebenso berücksichtigen sollte man hier den Wissenstand des Fotografen bzw. ob dies nicht zu seinem Stil gehört. Denn selbst eine übertriebene Bearbeitung kann einem Fotografen gefällig sein und eben sein Stil sein. Aber wenn man Kommentare zuläßt, dann muß man sich auch damit befassen und auseinandersetzen oder schom beim Einstellen des Bildes dazu schreiben warum man es so stark bearbeitet hat. Ein "weils mir halt gfällt" ist mir da aber zu wenig.

      Persönlich habe ich ein großes Problem mit der Werbewirtschaft, welche Fotos extrem verschlimmbessern und den Menschen mit der Produktwerbung ins Gesicht lügen und der Jugend falsche, nicht erreichbare Ideale vorgeben und diese, geplagt durch Komplexe, sich dann unters Messer begeben.

      LG
      Valentin
    • ValentinW schrieb:

      Persönlich habe ich ein großes Problem mit der Werbewirtschaft, welche Fotos extrem verschlimmbessern und den Menschen mit der Produktwerbung ins Gesicht lügen und der Jugend falsche, nicht erreichbare Ideale vorgeben und diese, geplagt durch Komplexe, sich dann unters Messer begeben.


      Ist auch eine Art der Evolution und die Natur hat immer recht, auch wenn sie etwas "weglöscht" 8)

      Ausserdem sehe ich da das klassische Henne und Ei-Problem - WER will denn perfekte Körper/Gesichter ? und WARUM zeigt sie die Werbewirtschaft genau so ?

      Der Rubens-Popo war vor 300 Jahren das Ideal - heute ist er ein no go - und wer Bilder für die nächsten 1000 Jahre machen will, dem kanns egal sein, weil irgendwann ist alles wieder mal sexy.

      Kurz und gut - ob man Haut jetzt so oder so sehen will ist wohl eher eine Geschmacksfrage als eine allgemein gültige Regel.

      Und die Antwort: "weils mir so gefällt" reicht MIR vollinhaltlich von einem der hier agierenden "Wimmerldrücker"

      lg Michael
    • e.kapfenberger schrieb:

      Ist es nicht eine Frage des Geschmacks/Zwecks?
      Wer fühlt sich berufen, hier eine Definition einzuzementieren?


      Es gibt Regeln, die seit der Antike bekannt sind!
      Die Allgemeinbildung! Und diese Bildung funktioniert und je mehr wir geschmacksbildend vernetzt sind, umso besser. Gültige Regeln sind seit je her gültig und müssen auch gegenwärtig gelten, sonst brauchen wir ja keine Gültigkeit mehr!
      Die Fotografie ist kein Ansatz zur Kunst, sondern eine bildschöpfende Kunst, die nahtlos das nostalgisch malerische Pinselwerkzeug der Vergangenheit durch brauchbarere Mittel, in Form elektronischer Gerätschaften, ersetzt hat. Evolution ist keine Inflation des Geschmackes, sondern vielmehr die quantitative Größenordnung eines kategorisch selbstverliebten Maximalwertes von künstlerischem Dahindünken der genetisch involvierten Säugetiersippen!
      Wie sonst, und das frage ich mich pausenlos und sogar unaufhaltsam während den seltenen Zeiten dazwischen, konnte der wahrscheinlich beste Bildschöpfer der Menschheitsgeschichte ein Bild malen, das so ein abgesoffenes Schwarz und gleichzeitig ein ausgefressenes Weiß hat? Ohne Dynamik!
      Und anders beschnitten gehörte das Bild natürlich auch noch!
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      bzw. -> missrosen.files.wordpress.com/2011/10/goya-francisco-de.jpg

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Impresario ()

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