>20 Megapixel und dadurch geändertes Fotografierverhalten ?

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    • PitWi schrieb:

      Schärfe wird bei 1:1 am Bildschirm beurteilt und (fast) alles was nicht wirklich scharf ist landet im Shredder. Also der Perfektionismus steigt. Auch bei den Motiven. Ich denke also, dass mich der Fortschritt in der Technik auch in der Gestaltung weiter gebracht hat.
      ...und genau da frage ich mich: IST DAS WIRKLICH EIN FORTSCHRITT ????? 8)

      Durch die MP-Monster aller Firmen wird die Erwartungshaltung an ein Bild zuerst an einer schon fast ins perverse gesteigerten "Schärfe-Anforderung" definiert - Farbe, Bildgestaltung, etc. tritt immer mehr zurück zugunsten von der Möglichkeit, mit dem "Mausradl" möglichst weit in ein Pano reinzoomen zu können und dem Huberbauer seinen Gamsbart am Hut noch auf 10.000 Meter erkennen zu können.

      Ich denke, die meisten Menschen setzen die Megapixel zuallererst einmal mit Schärfe/Auflösung im Bild gleich - es ist ja auch menschlich und verständlich, wenn man alles möglichst GENAU drauf haben will und möglichst viele Details sehen will.

      Nur ich habe das Gefühl, das sich unser Fotografierverhalten dadurch rückwirkend auch ziemlich ändert. Technische Über-Perfektion wird erwartet - und der Fotograf versucht sie zu liefern.

      Früher sagte man: "Das ist eine gute Kamera, sie liefert mir genau das, was ich gesehen habe"

      Heute gilt eher schon: " Das ist eine gute Kamera, weil ich kann damit rausvergrößern, was ich selber gar nicht mehr sehen konnte" 8)

      Da bleib ich beim Motto vom Dr.Ostbahn um mich zu "heilen" - zumindest denk ich immer öfter beim Abdrücken an seinen Satz: "I wüs gor ned wissen, zumindest ned so genau" :D
    • Michael Rothauer schrieb:

      ...und genau da frage ich mich: IST DAS WIRKLICH EIN FORTSCHRITT ????? 8)


      Ja, das ist es. So kann ich ohne große Probleme einen Gutteil meiner Bilder als Ramsch aussortieren und löschen. Außerdem habe ich dadurch die Tendenz, weniger schlampig zu arbeiten, sonst ist es eh für den Müll, da könnte ich mir das Auspacken der Kamera sparen. Und falls ein nicht so scharfes Bild trotzdem besticht, muß es in anderen Aspekten schon sehr viel besser sein.

      Jo
    • Ich versuche noch mehr, absolut punktgenau zu belichten. Hat zwar für den Print keine Auswirkung, aber beim Webverkleinern kann durch die hohe Herunterskalierung bei nicht exakte Belichtung dann schon mal Banding in Verläufen etc. entstehen (D800 - war bei der D3/D700 noch nicht so problematisch). Ansonsten hab ich den Pixelpeepingwahn schon wieder etwas abgelegt, vor allem wenns nicht unbedingt groß raus muss.
    • Also ich bin schon froh über mehr MP... Ja, es müssen keine 36mp der D800 sein... Ich konnte früher auch gut mit meiner 300D arbeiten..

      Aber praktisch sind viele MP trotzdem (~21 meiner 5D MKII)... Man kann besser mit ausschnitten arbeiten ohne viel qualität zu verlieren. Da ich genau das sehr oft mache, hat sich für mich die Thematik schon erledigt :)
    • nadjap schrieb:

      Ansonsten hab ich den Pixelpeepingwahn schon wieder etwas abgelegt, vor allem wenns nicht unbedingt groß raus muss.
      OK, aber Frage an dich als Mit-800er(in) 8) - hast du bei Verwendung eines VR-Objektivs auch schon bei einigen Bildern die Mikropixel-Unschärfen bemerkt, die da manchmal entstehen ???

      Ich hab jetzt einige Vergleichsaufnahmen durch vom 24-120VR gegen eine 50mm/f1.4 und dann das 24-120 wieder mit VR auf OFF und irgendwie scheinen da die Bildstabis schon ein Wort mitzureden bei einigen Bildern.
    • gust schrieb:

      Aber praktisch sind viele MP trotzdem (~21 meiner 5D MKII)... Man kann besser mit ausschnitten arbeiten ohne viel qualität zu verlieren. Da ich genau das sehr oft mache, hat sich für mich die Thematik schon erledigt :)


      Das versteh ich nicht wirklich. Warum Qualität durch Ausschnitte verschenken? Als ehemaliger Diafotograf muss bei mir der Ausschnitt schon beim Rohbild passen.
    • PitWi schrieb:

      Das versteh ich nicht wirklich. Warum Qualität durch Ausschnitte verschenken? Als ehemaliger Diafotograf muss bei mir der Ausschnitt schon beim Rohbild passen.


      Ich bin auch ein ehemaliger Dia-Fotograf. Leider kein so sensationell guter, wie viele hier. Es kann natürlich auch sein, dass ich mich besser an meine Fehler erinnere, das kann ich nicht sagen.

      Ich habe jedenfalls haufenweise Bilder weggeschmissen, bei denen mir das Herz geblutet hat: eigentlich tolle Bilder, wo leider links oben was Störendes reinhängt oder ein sensationeller Sonnenuntergang, bei dem sich das Meer wegen dem beachtlichen Gefälle bestenfalls als Abfahrt zum Wasserschifahren eignet etc.

      Heute werden aus diesen guten Bildern mit blöden Bildausschnitt-Fehlern mit ein paar Klicks einfach gute Bilder. Die hohe Auflösung gibt da mehr Spielraum.

      Anderes Beispiel: bei einer Bildserie im Studio ist das "schönste Gesicht" leider nicht auf einem der close-up Portraits, sondern auf einem Halbkörper-Shot, bei dem irgendwo unten am Gewand vielleicht was nicht stimmt. Bei höherer Auflösung kann ich mit einem Crop das vielleicht beste Bild aus einer Serie daraus machen, und es bleibt trotzdem gut verwendbar für eine weitere Verarbeitung (Print).
    • PitWi schrieb:

      Das versteh ich nicht wirklich. Warum Qualität durch Ausschnitte verschenken? Als ehemaliger Diafotograf muss bei mir der Ausschnitt schon beim Rohbild passen.
      zumindest in meinem bereich (werbegrafik) sind die heutigen auflösungsreserven zum beschneiden aber wirklich sehr praktisch
      dass kunden ihre meinung, was wie wo am bild sein sollte, nach dem shooting noch 5x ändern ist echt keine seltenheit
    • M_Martin_M schrieb:

      und das bei einem Bayer- Sensor, wo sowieso alles interpolierter fake ist


      .... kopfschütteln ....

      bayer sensor - interpolation - mal gehört und was dazu sagen müssen ........ :)

      wir werden jetzt alle mit prismenkameras herumlaufen, damits nicht mehr wie fake aussieht :doh:

      nachtrag:
      auch die gleichverteilung von silberbromidkristallen auf einem trägermaterial ist interpoliert ....
      oder der versuch ein perfektes prisma zu bauen ....
      auch dein bildschirm ...
      dein jpg bild ....
      und sogar dein gehirn interpoliert wahrgenommene reize .... (s. optische täsuschungen)

      ergo -> das passt nicht zum thema oder wird hier über mathematik, teilchenphysik oder sigma nachgedacht ?

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von myLens ()

    • Schliesse mich PitWi und Webwolfi an. Als Diafotograf - ob gut oder weniger sei dahingestellt - habe ich Rohbildgestaltung zur digitalen Fotografie "mitgenommen", das wirkt sich bei mir mit relativ wenigen Ausschnittsvergrösserungen aus. Der Preis dafür ist das Mitschleppen von einigen Zoomobjektiven, um immer den für mich richtigen Ausschnitt ins Bild zu bringen. Für mich sind auch die Frames/sec nicht so wichtig - Diafilm war früher teuer und somit war die "richtige Bildgestaltung" auch ein Faktor. Mein Wiedereinstieg hat mich über Sony A340, Canon D50 schnell zur D5 MI und MII geführt -Sensor/Negativformat ist wie bei analog eigentlich entscheidend (ich habe nie mit Pocketformat gearbeitet) für die Bildqualität. Die 12,1 MP der D5 MI sind mir fast angenehmer wie die 21,2 der DII. Eine feine Sache bei digial ist die ständige freie Wahl der ISO und die sofortige Bildbeurteilung und die nachträglichen Korrekturen am PC. So, viele Pixel sind nicht alles - "Pixeln wir noch oder fotografieren wir schon? " sagte der Elch. ;)
    • gust schrieb:

      Also ich bin schon froh über mehr MP... Ja, es müssen keine 36mp der D800 sein... Ich konnte früher auch gut mit meiner 300D arbeiten..

      Aber praktisch sind viele MP trotzdem (~21 meiner 5D MKII)... Man kann besser mit ausschnitten arbeiten ohne viel qualität zu verlieren. Da ich genau das sehr oft mache, hat sich für mich die Thematik schon erledigt :)


      Wenn man 33, 33% wegschneidet, dann verliert man bei 30 mp ebenso 1/3 an schärfe wie mit 12mp. Mit 30 mp hat man etwas reserve. Die braucht ein guter fotograf bei pics bis 1m kantenlänge nicht. Durch das verlassen auf die reserve wird beim fotografieren weniger gedacht und weniger grfühlt wodurch das fotografieren zum gedankenlosen dahinknipsen verkommt bzw. verkommen kann und ein teil oder gar die ganze reserve den bach runtergeht. Ich verzichte auf ein vielpixelungeheuer und trainiere mit ausreichenden 12mp durch sorgfalt beim gestalten meine fotografischen fähigkeiten. Die würden beim unsorgffältigen dahinknipsen mit vielpixelungeheuer verkommen. Fürchte ich. Das langsame sorgfältige fotografieren ist ein genussvoller vorgang auf den ich nicht verzichten will. Künftig werden nach meiner vermutung und befürchtung von den fotografen drohnen mit eingebauter cam durch die gegend gejagt, die fotografen sitzen bequem vorm monitor und verreiben beim sortieren des angefallenen materials. Den genuss des langsam fotografierenden werden künftige fotografengenerationen wohl nur mehr vom hörensagen kennen. sss
    • Muecke schrieb:

      Durch das verlassen auf die reserve wird beim fotografieren weniger gedacht und weniger grfühlt wodurch das fotografieren zum gedankenlosen dahinknipsen verkommt bzw. verkommen kann und ein teil oder gar die ganze reserve den bach runtergeht.


      das würde ja bedeuten, dass jeder der mit mehr als 20 MP fotografiert weniger denkt und fühlt als einer der mit einer entsprechend pixelärmeren kamera arbeitet. die tatsache über eine reserve zu verfügen bedeutet ja mitnichten, dass man sich auch auf diese verlässt. findet ihr eure kommentare nicht manchmal selbst ein wenig schräg und unreflektiert ?

      jeder soll doch mit dem werkzeug kamera so arbeiten, wie es ihm am meisten spass macht und/oder er die für sich am besten resultate erzielt. die menschheit strebte immer nach mehr perfektion und das "hineinzoomen" in ein bild ist wohl eine der neuesten errungenschaften - aber deswegen muss doch nicht der fotograf oder die aufnahme a priori als künstlerisch nicht wertvoll dahingeknipst abqualifiziert werden nur weil die kamera digital oder der sensor pixelstark ist.

      :fassungslos:

      und die wirklichen puristen sollten dann doch auch konsequent sein und mit der graukarte und einem selen belichtungsmesser bewaffnet ihre werke auf platten oder rollenfilme projizieren, printen und mit uns teilen. mir hat damals die arbeit in der dunkelkammer (mein abgedunkeltes studentenzimmer) bald mehr freude bereitet als das fotografieren selbst und bestimmt steckte in jedem einzelnen bild (ob gut oder schlecht) mehr herzblut als in einem einfach entstandenen rasch publizierten digitalbild in einer immer schnelllebigeren zeit. ich werde meinen durst 70 jedenfalls bald wieder mal auspacken und laaaaaaaangsam fotos machen :)

      zum thema beschnitt fällt mir noch die naheinstellgrenze meines achso geliebten 70-200 bei portraitaufnahmen ein ...

      Anm: minus delta t ~ 7h aber dafür hoffentlich auch auf rechtschreibung geprüft .....

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von myLens ()

    • Muecke schrieb:

      Durch das verlassen auf die reserve wird beim fotografieren weniger gedacht und weniger grfühlt wodurch das fotografieren zum gedankenlosen dahinknipsen verkommt bzw. verkommen kann und ein teil oder gar die ganze reserve den bach runtergeht. Ich verzichte auf ein vielpixelungeheuer und trainiere mit ausreichenden 12mp durch sorgfalt beim gestalten meine fotografischen fähigkeiten. Die würden beim unsorgffältigen dahinknipsen mit vielpixelungeheuer verkommen. Fürchte ich.


      Das Gegenteil ist der Fall. Die "Beschnittreserve" ist ein nettes Gadget die manchmal des Leben ein wenig leichter macht.

      Aber:

      Durch die hohe Auflösung wirst du -wenn du es richtig angehst- gezwungen genauer und sorgfältiger zu arbeiten. Das wird dann klar, wenn man die höhere Auflösung als "höhere Messgenauigkeit" des Sensors denkt. Alles (oder das Meiste), was in den großen Diskussionen um die D800 als "Schwäche" diskutiert wurde und wird, hat mit dieser höheren Messgenauigkeit zu tun. Man kann eben z.B. Schwächen von Objektiven sehen, die (weil mit geringerer Auflösung nicht so genau "messbar") bei 12 MP nicht auffallen. Und genauso -und darum geht es mir hier- decken Kameras wie die D800 jeden noch so kleinen Fehler des Fotografen gnadenlos auf.

      Eine hohe Auflösung ist weder gut noch schlecht. Es kommt darauf an, was man daraus macht.

      Ich selber arbeite offenbar mit der D800 genauer, und zwar nicht nur, was z.B. den Fokus betrifft oder die Kamerahaltung, Wahl der richtigen Belichtungszeit, Blende ISO usw. sondern die Genauigkeit ist scheinbar bei mir dann allgemeiner Natur.

      Ich hab zB. gerade die Bilder eines längeren Shootings bearbeitet und mir ist aufgefallen, wie wenig ich im Vergleich zu sagen wir einmal vor einem Jahr nachbearbeitet werden musste. Das lag nicht an der besseren Kamera an sich, sondern an dem Umstand, dass ich mit diesem Gerät offenbar generell genauer arbeite.
    • Manchmal hilft die "Beschnittreserve" auch da, wo es gilt Einschränkungen der örtlichen Gegebenheiten zu kompensieren (und nicht Unvermögen des Fotografen.

      Typische Situation: Ganzkörper-Aufnahme vor Hintergrundkarton (oder anderem nicht allzu großem "Wunschhintergrund") unter eingeschränkten räumlichen Verhältnissen. Um die ganze Person mit ihren 1,90m aufs Bild zu bringen (oder gar eine Gruppe) musst du eine kürzere Brennweite wählen, die dir aber leider auch unerwünschte Teile ins Bild holt. "Fotografisch richtig" wäre es hier natürlich eine längere Linse zu nehmen und weiter weg zu gehen, damit würde man die Situation besser lösen. Das blöde ist nur: da ist eine Wand im weg, und da wo du stehen müsstest sitzt der Nachbar gerade beim Nachtmahl.

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