Hello World!

Ich beschäftige mich derzeit mit einer neuen Aufnahmetechnik bei der ich auch Langzeitbelichtungen von einer Szene brauche. Dafür habe ich meine D800 mit einem Graufilter für 6 Blendenstufen ausgestattet. Bei ziemlich offenen Blenden komme ich damit auf Belichtungszeiten bis ca. 30 Sekunden.

Manche Bilder passen zu dem was ich erwartet habe, andere (leider relativ viele) haben aber einen Fehler. Und zwar zeigt sich - je nach Motiv und Helligkeit - ein horizontaler weißer Streifen. Oberhalb dieses Streifens gibt es auch noch einen Schleier und Farbverfälschungen. Unterhalb dieses Streifens ist allen in Ordnung. Siehe angefügtes Bild.

Kennt jemand dieses Phänomen bzw. hat das jemand schon irgendwo gelesen?
Würde mich interessieren bevor ich beim Händler aktiv werde.

LG,
Gerhard

Nein, dann müsste es nämlich bei allen Bildern sein.

Welcher Filter? Harter oder weicher Verlauf?

Welche Blende hast du verwndet? Kann es sein das es sich um den Filterrand handelt?

LG Arnold

werden wohl reflexionen sein
würde erklären, warum nicht immer vorhanden
sonnenblende hast drauf?

ich würde auch auf die Okularabdeckung tippen. Auch wenn die Sonne von schräg vorne kommt.
Es scheint ja ein sehr heller Tag gewesen zu sein.

Oder welche Graufilter wurden verwendet? Cokin? Dann wunderts mich auch nicht.

hab gerade aus eigenem Interesse etwas recherchiert:

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die Beispielbilder haben den gleichen Fehler
scheinbar wirklich die Okularabdeckung

bei der D800 praktischerweise ja nur ein Knopferl an der Kamera

Der Filter ist ein durchgehender Graufilter, also kein Verlauf.
Blende war zwischen 2,8 und 4.
Die Sucherabdeckung hatte ich auch schon im Verdacht. Aber wie gesagt gibt es den Effekt auch bei geringerer Sonnenbeleuchtung.
Interne Reflexionen an sich schließe ich bei der D800 aus. Externe würde ich verstehen, wenn sie nicht bei mehreren Aufnahmesituationen so gleich ausfallen würden.

Sucherokular!

Ich hatte mit der D700 (auch bei bedecktem Himmel) das gleiche Phänomen. Belichtungszeit war, wie ich gesehen habe, 30 sek. und das Licht kam von schräg hinten.

Okularabdeckung rauf und gut isses.

Tipp, Reihenfolge nach Wahrscheinlichkeit:
1. Okular: müsste man abdecken können, wie bei der D700, denke ich!
2. habe derartige Reflexionen manchmal beim 14-24er mit Cokin X-Pro Universaladapter
und Filterhalter. Zwischen Filterhalter und Universaladapter ist ein freier Raum wo das
Sonnenlicht hereinkommen kann und von hinten über den Filter auf das Objektiv reflektiert.
Decke ich diesen Zwischenraum mit einem Tuch ab, passt es.
3. hatte bei D700 Pixelfehler bei aktivierter Funktion "Rauschred. bei Langzeitbelichtung"
bei Belichtungszeiten über 1 Sekunde. Fehler wurde durch Firmwareupdate behoben.

Punkt 3 halte ich in diesem Fall allerdings für unwahrscheinlich, Sonnenblende oben habe ich noch vergessen.

lg
Stefan

PS: habe gestern eine D800 in der Hand gehabt. Steiles Teil, das Display in der Liveview-Funktion
ist wesentlich besser als bei der D700. Ein paar Funktionshebel und -schalter haben sich geändert,
was ich weniger verstehe. Wahrscheinlich haben sie diese auf die D3/4-Serie ausgerichtet?

Mir wurde erklärt, dass die D800 ungemein kritisch ist bzgl. der
Anforderungen an das Objektiv. Bei vielen, auch teuren Optiken,
könne man Offenblende "vergessen", aber kleine Blenden ebenfalls.
Es bliebe häufig gerade mal der Bereich Blende 8-11 übrig.
Hast du diese Erfahrung gemacht?

lg
Stefan

bei dem bild oben ists aber lt. exif f/14?

ja ein kleiner Hebel neben dem Okular, wie bei der D700. (Viel Praktischer als der kleine Deckel, gegen den man die Gummimuschel austauschen muss (z.B. D90, D7000)



du hast zwar nicht mich gefragt, aber ich kann mittlerweile etwas dazu sagen. Die D800 liefert mit guten Objektiven (ich kann vom 24-70/f2,8 und dem 70-200/f2,8 VRII reden) auch Spitzenergebnisse und zwar bei allen Blenden.

Wenn du Dir die Bilder in 100% anschaust, dann siehst du vielleicht Schwächen von Objektiven, die du auf anderen Kameras nicht bemerkst, weil diese nicht in der Lage sind, so genau zu "messen". Diese Schwächen zeigen sich aber vor allem in den äußeren Bildbereichen und gerade bei Offenblende sind diese Bereiche ohnehin selten im Fokus. Das ist also mehr ein "Problem" das unter Laborbedingungen auftritt, als eines, das in der Praxis stört.

Ich hab leider keinen persönlichen Vergleich zur D700 aber alle vernünftigen Vergleich kommen auf ein Ergebnis:
1) Bei gleicher Ausgabegröße (Ausdruck im Format X bzw. selber Bildausschnitt auf die gleiche Pixelmaße am Bildschirm herunter gerechnet) liefert die D800 immer das bessere Ergebnis
2) Der gleiche Ausschnitt des Bildes (zB die Kirchturmuhr bei zwei gleichen Fotos einer Kirche, einmal mit D700 und einmal mit D800) ist bei der D800 schärfer und detailreicher.

aus eigener Erfahrung (deckt sich mit den sinnvollen Tests:
3) nur wenn du aus dem Originalfoto zB. einen Ausschnitt von 300x300 Pixel nimmst, machen sich diese Objektivfehler bemerkbar, weil du einen kleineren Bildausschnitt betrachtest und wenn du so willst "mit einer stärkeren Lupe draufschaust"
4) Bei gleicher Ausgabegröße ist das egal, aber bei der D800 siehst du deine eigenen Fehler (Bewegungsunschärfen aller Art) besser

Der Vergleich mit der "stärkeren Lupe" ist vielleicht für alle diese Phänomene passend. Die D800 löst höher auf, du hast also bei der Betrachtung eben diese "stärkere Lupe" zur Hand, unter der vieles, das bisher scharf und perfekt erschien sich eben als nicht ganz so perfekt herausstellt. Aber bei gleicher Ausgabegröße hast du trotzdem das bessere Bild.

@webwolfi:
Vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen!
Ich habe natürlich die "Probleme" in den Randbereichen
des Objektives gemeint, das habe ich schlampigerweise
weggelassen. Mea culpa. Demnach könnte ich meine Optiken eh schön
weiterverwenden. Mal schauen, wann es mich einfach
zu stark "juckt"...
lg
Stefan