Liebe Fotografierende,
da ich immer wieder ganz interessante Zahlen bei Models/Fotografen lese, wie viele Bilder bei einem Fotoshooting "geschossen" wurden (> 3000 Klicks/Shooting) und auch schon gehört habe, dass gute Fotografen viele Bilder "schießen" müssen, würden mich Eure Klicks/Shooting interessieren.

Ist schon klar, das dies vom Shooting abhängig ist (2-3h Shooting, Ganztages-Shooting etc., Fashion, Inszenierung etc.) und diese Information natürlich ebenso wichtig ist.

Bei meiner kiss&tell Serie:
Studioshooting, als Ziel sollten so 4-5 Bilder für die Serie verwendbar
Shooting etwa 30 Minuten 32 Bilder (inkl. Belichtungsmessungs-Bilder)
Shooting etwa 45 Minuten 58 Bilder (inkl. Belichtungsmessungs-Bilder)

Wie sieht das bei Euch aus?

l.g.
Andi

Andi_B schrieb:

Wie sieht das bei Euch aus?

da dies auch sehr stark von der erfahrung des models abhängig ist, lässt sich das m.E. sehr schwer vergleichen
und vom shooting-thema natürlich auch

deine zahlen sehen aber recht normal aus, eher ein speicher-spar-knipser

Speicherplatz hätte ich genug, ist nicht das Thema, ich positioniere mir halt vor dem "Klick" alles, so gut es geht, und mach danach erst "klick"

Unterschied zwischen erfahrenem und newcomer Model konnte ich persönlich nicht so extrem feststellen, einen Unterschied zwischen verschiedenen Models definitiv. Die Bilderanzahl veränderte sich dadurch jedoch nur wenig - eher der Zeitaufwand.

Das die Anzahl auch vom Shooting-Thema abhängt ist schon klar, mich würde interessieren, wie das bei anderen Fotografen ist:
.) ob bei einem durchschnittlichen Shooting der Spiegel 200 mal klappert oder 2000 mal.
.) ob eine "analoge" Vergangenheit hier eine Rolle spielt.
.) ob jemand eher viele Bilder schießt um danach zu selektieren.

Bei meinem letzten Projekt (clown drama) waren es ca. 10 Fotos pro Szene

Hallo Andi,

ich glaube Deine Frage muß man etwas differenzieren. Ob ein Amateur aus Lust und Laune ein Shooting macht, ein Profi ein Model bezahlt oder ob es ein Auftrag gegen Bares ist.

Für mich glaube ich sagen zu können, dass ich zwischen 200 und 400 Fotos mache (2 bis 3 Outfits dabei). Ich bin aber auch schon mal mit 80 nach Hause gegangen. Es werden aber zunehmend weniger Bilder, da ich vorher mehr nachdenke :-))

Ein Hochzeitsfotograf welcher 40 traumhafte Fotos gemacht hat und nur 5 Ausschuß waren, wird den Preis nicht erklären können, drum machens 500 Fotos damit es auch nach Arbeit ausschaut :-)))

Ich habe aber gehört, dass es hier einen Fotografen gibt, (ich sage keinen Namen) der "tischlert" 1 oder 2 Stunden am Setting rum, drückt ein max. 2 mal ab und das wars auch schon. Muß für das Modell echt krass sein :-))

LG
Valentin

Also bei einem Shooting im Studio (als Hobbyfotograf) liegt mein Durchschnitt bei ca. 200 Bildern.
Meistens dauert so ein Treffen um die 3 Stunden. Ab nach Hause und die Bilder mal auf den Computer überspielen.
Durchschauen und den offensichtlichen Schrott löschen ( unscharf, falsch belichtet....)
Übrigen bleiben um die 150 Fotos, welche ich erst mal ruhen lasse um etwas Abstand zu gewinnen und die erste Euphorie verflogen ist.
Nach zwei, drei Tagen suche ich mir meine Favoriten raus, würde sagen um die 15 bis 20 Bilder, welche ich noch nachbearbeite.
LG vom Attersee

Mich würde in dem Zusammenhang ja interessieren, wie lange jemand braucht um >2000 Fotos durchzusehen.

lg, Erich

ValentinW schrieb:

ich glaube Deine Frage muß man etwas differenzieren. Ob ein Amateur aus Lust und Laune ein Shooting macht, ein Profi ein Model bezahlt oder ob es ein Auftrag gegen Bares ist.

...da stimme ich dir gerne zu, ist natürlich ein Unterschied, ob ich für etwas bezahlt werde und Leistung abliefern MUSS oder einfach aus Spass an der Freud fotografiere. Ich könnte mir dennoch gut vorstellen, dass es auch bei den Profis Viel- und Wenigfotografierer gibt (bezieht sich jetzt auf die Anzahl der Bilder).

ValentinW schrieb:

Es werden aber zunehmend weniger Bilder, da ich vorher mehr nachdenke :-))

Das konnte ich bei mir auch feststellen

ValentinW schrieb:

Ein Hochzeitsfotograf welcher 40 traumhafte Fotos gemacht hat und nur 5 Ausschuß waren, wird den Preis nicht erklären können, drum machens 500 Fotos damit es auch nach Arbeit ausschaut :-)))

Ich habe aber gehört, dass es hier einen Fotografen gibt, (ich sage keinen Namen) der "tischlert" 1 oder 2 Stunden am Setting rum, drückt ein max. 2 mal ab und das wars auch schon. Muß für das Modell echt krass sein :-))

Ich denke auch, dass Hochzeits- und Eventfotografie hier nicht vergleichbar ist (siehe oben)

Und zu den max. 2 Bildern - wenn diese entsprechend gut sind, wäre es mir persönlich lieber, als 2 Stunden Dauerfeuer und kein gutes Bild dabei.



Auch ein speicher-spar-knipser - Scherz beiseite, persönlich hätte ich dich auch eher auf wenige Bilder eingeschätzt.




Den Punkt nehme ich mir so oft vor - doch immer wieder ist das so wie zu Weihnachten - ich kann es nicht erwarten.

ich arbeite ja nur sehr selten mit profi models
mein hauptarbeit sind ja die privatpersonen bzw babys

fazit:

model im schnitt 30 klicks pro Stunde
familie mit 2-3 kinder 60-80 Klicks pro stunde
babys/kleinkinder 40 klicks pro stunde
newborns 20 klicks pro stunde
portraits im schnitt 50 klicks pro stunde

das sind jetzt so ungefähre erfahrungswerte - kann natürlich mal mehr sein, hängt dann vom kunden ab

Ich denke, wenn ein Fotograf seinen Workflow so aufgebaut hat und das selektieren danach mittels Bewertungsprogramm (mit Sternderl und so) durchführt, ist das bestimmt ein gangbarer Weg.



Gerade von dir haben mich die Babys- und Newborns-Zahlen interessiert, da ich ja auch so einen kleinen Helden zu Hause habe und hier die Anzahl zwar ebenfalls nicht sehr hoch ist, jedoch der Zeitaufwand um einiges höher als bei den Erwachsenen.

hmmmm, eine nicht so einfache fragestellung - da es wie schon von anderen vorher geschrieben sehr darauf ankommt, was geshootet wird, und ob "spielen" erlaubt ist oder nicht

bei mir ist es meist so, dass ich die bilder die ich anfangs im kopf hab relativ rasch im kasten hab, aber dann gern noch dem model etwas freiraum lasse und schaue was noch kommt, und manchmal entstehen in dieser phase super ideen/ aufnahmen. es kommt grad bei den engen portraits auch sehr auf den ausdruck des models an, und da mach ich dann lieber statt 4 bildern ein paar mehr, um noch ein bisschen mehr auswahl zu haben. manchmal passierts halt, dass genau im moment des abdrückens geblinzelt wird, oder sonst was.

und auch ich muss sagen, dass es sehr auf das model ankommt, wieviele bilder notwendig sind! manche können die anweisungen tip top umsetzten, und andere muss man eben langsam in die richtige pose führen, und da klickst halt dann dazwischen auch mal damit der ablauf weitergeht

wenn neue setups, linsen, kameras etc zum einsatz kommen, klickts natürlich noch einpaar mal mehr, weil es ja darum geht etwas zu testen


ich denke, dass auch ein gewisser zusammenhang zum verwendeten aufnahmemedium besteht, da ich zb bei der GF-Kamera auf 18 negative beschränkt bin (ohne nachladen zum müssen) aber meist nur 10 negative geladen habe. und hier ist es dann so, dass ich da auch recht knausrig umgehe, und die GF meist zum Einsatz kommt, wenn das Model in hochstform ist, und da braucht es dann auch nur ein/zwei bilder pro portrait.

es ist also druchaus möglich sehr wenige aufnahmen zu machen

wie das dann die mädels bei einem TFP-shooting sehen, weiß ich nicht, wenn sie in summe nur ca 20 bilder von sich sehen. andererseits wenn bei den 20 alles passt, haben sie vielleicht mehr ausbeute als bei einem dauerfeuershooting mit 2000 bildern


lg

edit: beitrag ist in bezug auf die kontrollierbare sitution im studio zu sehen

Durchschnitt bei einem Shooting sind bei mir etwa 3-4 Rollen Film in 2 Stunden. Also etwa 36-48 Bilder, von denen 10% Ausschuss, der Rest ist verwendbar

ValentinW schrieb:

Ich habe aber gehört, dass es hier einen Fotografen gibt, (ich sage keinen Namen) der "tischlert" 1 oder 2 Stunden am Setting rum, drückt ein max. 2 mal ab und das wars auch schon. Muß für das Modell echt krass sein :-))

Wenn Du mich meinst - würde es nicht zutreffen!
Ich bastle gelegentlich auch länger am setting rum und bin mir dann hinterher nie sicher ob ich mich ärgern soll das ich so viele Bilder gemacht habe oder weil ich zuwenig gemacht habe!
Es kommt auch drauf an was man genau macht - ich hab erst vorgestern noch ein Portrait für die Ausstellung gemacht und 70 Bilder von dem Sujet das ich wollte gemacht - ein paar Tage vorher, auch für die Ausstellung ein Tanzbild, da waren es 300. Wobei wir mit etwas mit Issis Flügeln in Bewegung gemacht haben, wo es noch wesentlich länger gehen hätte können wenn es nicht so spät gewesen wäre Start 21,15 Ende 23.00.

Wobei ich schon mal nur ein paar Polaroids gemacht habe und glücklich war und ein andermal 500 Bilder gemacht hab und auch nis dabei war.

Von dem Projekt mit Marion Reiff gibt es vom vorgesehene Sujet zB nur 39 Bilder!

Ich kann nur jeden Raten für die Geschichte die er sich vornimmt mit so vielen Bildern zu dokumentieren bis er das Gefühl hat alle Möglichkeiten ausgereizt zu haben! Wenn es für den einen mit wenigen Bildern getan ist und der andere dafür 100 braucht ist egal - wesentlich ist das man für sich das Gefühl hat alles aus seiner Idee herausgeholt zu haben!

Schönes We
Roland

dem kann ich nur zustimmen

auch wenn ich noch gern das zitat (des leider mir unbekannten autors) hinzufügen möchte:
in der kunst ist nichs so schwierig wie zu wissen wann man aufhören soll....

Diese begeisterten Modelle werden doch nicht alle schmettern :-))) Ich meinte ja nicht das ganze Shooting sondern für eine Einstellung.

Dir eilt Dein guter Ruf mehr voraus als Du wahrscheinlich ahnst :-))

LG
Valentin

ValentinW schrieb:

Diese begeisterten Modelle werden doch nicht alle schmettern :-))) Ich meinte ja nicht das ganze Shooting sondern für eine Einstellung.

Das stimmr allerdings - von dem Bild von der Einladung gibts nur das eine - und aus!

@Andi, was mich interessieren würde. Wie viele Shots hast vom Sohnemann für die Weihnachtsengerlserie gemacht?

LG
Valentin

ich rechne mal eher pro outfit und weniger pro shooting. variiert aber da schon stark.

lookbook/outfit: 5-10 fotos
image, editorial/outfit: 20-80

werden entsprechend mehr, wenn es mal wieder um bewegung geht, sprünge, drehungen etc. dann an der oberen grenze.

raindeer schrieb:

in der kunst ist nichs so schwierig wie zu wissen wann man aufhören soll....

ValentinW schrieb:

@Andi, was mich interessieren würde. Wie viele Shots hast vom Sohnemann für die Weihnachtsengerlserie gemacht?

Wie schon vorhin von Soxy geschrieben, bei den Kleinen ist nicht die Anzahl das Thema, sondern das sie nicht wirklich "steuerbar" sind. Beim Weihnachtsengel waren es in Summe (inkl. Lichtsetting) so 20 bis 30 Bilder, wobei die Serie "no gifts" von den 3 Bildern innerhalb von wenigen Bildern gelegen hat (soweit ich mich erinnere waren es so 6-7 Bilder), für das "preparation" waren es z.b. etwa 10-15 Bilder. Hier habe ich aber ein sehr "schattenloses" Lichtsetup gewählt, damit ich mich nur auf die Mimik des kleinen (B)Engerl konzentrieren musste...


...da wird es dann sehr schwierig, da bei solchen Aufnahmen nicht wirklich alles "berechenbar" ist

hm..

kommt drauf an...

Durchschnitt ist bei mir 4 - 5 h 250 Fotos...

Davon max 10 - 20 ausgesucht

Dann nochmal mit haglichem Blick alles durchsehen und am Ende werden max 5 Bearbeitet.. je nach dem..

Bei der letzten Serie bin ich da ausgerissen... 35 tolle Pics, Tagelang durchgesucht..am Ende 25 für Supi befunden...und noch sind 10 ausständig zur Bearbeitung

Ich denk ja auch etwas an meinem Speicherplatz...auch wenn die TB Dinger nichts mehr kosten, macht es einen Unterschied, ob ich 2 Stehen hab, oder 10