Schärfebereich - Hyperfokale Distanz u.ä.

    • Schärfebereich - Hyperfokale Distanz u.ä.

      Hallo liebes Forum,
      dieses Bild:
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      zeigte mir wieder einmal wie das so ist mit dem Schärfebereich.
      Ich habe mit der Abblendtaste gearbeitet und dachte eigentlich ich
      hätte alles scharf drauf, aber eben wieder einmal - Irrtum! Der Grimming
      ist doch ein wenig unscharf. Das Foto gefällt mir trotzdem noch sehr gut,
      aber ich möchte ja noch besser werden! :)

      Ich habe aus diesem Anlass mal die hyperfokale Distanz ausgerechnet,
      ab der bei einer vorgegebenen Blende bis unendlich alles im Schärfebereich liegt.
      Ergebnis: Brennweite 48 mm Vollformat, Blende 11, Hyperfokaldistanz 6,84 m,
      Schärfebereich beginnt in einem Abstand von 4,06 m
      -> zuviel für meinen Zweck, ich hätte besser zwei Aufnahmen gemacht
      und in Photoshop zusammenführen sollen!

      Daher möchte ich fragen, wie ihr das in der Praxis handhabt!
      Rechnet ihr tatsächlich vor Ort mit der Hyperfokaldistanz?
      Arbeitet ihr mit der Abblendtaste?
      Habt ihr ein anderes Verfahren?


      Die Berechnung wäre ja kein Problem, ich habe Programme für das Handy.
      Aber der praktische Einsatz ist für mich problematisch:
      Wie stelle ich jetzt auf exakt diese z.B. 6,84 m scharf?
      Außerdem möchte ich solche Rechnereien vermeiden, wenn sie nicht
      unbedingt sein müssen.

      Vielen Dank für eure Antworten, auf eure Anregungen bin ich sehr gespannt!

      lg
      Stefan
    • Abgesehen von den Möglichkeiten einer GF- Kamera: egal wie man rechnet, der Schärfebereich bleibt immer gleich groß oder klein. Der einzige Parameter den man ändern kann ist ab wo der Vordergrund im Bild zu sehen ist, dh. je höher die Kameraposition desto weiter weg beginnt das Bild,
      also hohes Stativ oder Pickup, Adam Ansel hat auch vom LKW aus geknipst.
      Distanzen messen kann man heutzutage sehr einfach mit so Laserdingern aus dem Baumarkt
    • Leider ist es eine Unart von Kameraherstellern geworden essenziell wichtige Dinge von ihren Optiken wegzusparen, dabei würde es genau nur ein wenig Lack kosten.



      Ich hab so eine schöne Skala auf meinem Objektiv, die mich genau sehen lässt bei welcher Blende welcher Bereich scharf ist. Als Beispiel zb wenn ich bei f/8 auf 5m einstelle ist alles von 2,5 bis oo scharf, usw. Das ist mittlerweile so ins Blut übergegangen das ich dort garnicht mehr drauf schaue, und einfach nur fest auf 3 oder 5m bei entsprechenden Blenden einstelle. An dem 50/1.8er Nikkor das ich hier habe gibt es die Skala auch noch, allerdings nur mehr für f/11 und f/22. Schade irgendwie, ich finde das ganze extrem nützlich. Ansonsten ists halt sehr schwer, da die allermeisten Optiken keine Hilfe mehr für die Bestimmung der Distanz zum Objekt bieten, es also praktisch unmöglich wird sich etwas auszurechnen weil man weder genau weiß wie weit etwas weg ist noch wohin man scharfstellen soll. Abhilfe schafft da zb ein kleine Entfernungsmesser dens für ein paar Euros gibt. Einfach uf den Blitzschuh damit und das leben wird einfacher :)


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    • fast mehr als das weglassen der stricherln auf den objektiven wundert mich, dass die heutigen dSLRs mit ihren ganzen features und gimmiks keine derartigen einstellungen haben
      wäre doch sicher kein problem per software den AF auf hyperfokal zu stellen, die erforderlichen daten sind der kamera ja alle bekannt

      als zusätzlichen test für den check nur mit abblendtaste könntest du übrigens noch schauen, ob dein AF im manuellen modus einen fokus am berg bestätigt
      sonst ist rechnen und entfernungsmesser (oder maßband ;)) wahrscheinlich die sicherste lösung
    • Hallo,

      ich benutze meist das Live-View auf meiner 5D Mark II um das Ganze zu kontrollieren. Wenn ich mir nicht sicher bin, dann mache ich manchmal 2 oder 3 Aufnahmen um eine Absicherung zu haben und um notfalls auf Focus-Stacking zurückgreifen zu können.

      Am meisten Erfolg wirst du natürlich mit den Weitwinkel-Objektiven haben. Ich hab mal geguckt, was mein neues 21mm für eine HF-Distanz hat und das sieht gut als. Ich werde bei den meisten Bildern mit einer Aufnahmen für den Fokus auskommen. Vielleicht probier ich es an ein paar konkreten Beispielen und mache ein Tutorial für meine Webseite draus. Ist auf jeden Fall ein interessantes Thema. Was heutzutage toll ist, sind die Smartphones womit man Tools zum Ausrechnen immer dabei hat und auch gut bedienen kann.

      Viel Erfolg,
      Andreas
    • RE: Schärfebereich - Hyperfokale Distanz u.ä.

      Bergverführer schrieb:

      Ich habe aus diesem Anlass mal die hyperfokale Distanz ausgerechnet,
      ab der bei einer vorgegebenen Blende bis unendlich alles im Schärfebereich liegt.
      Ergebnis: Brennweite 48 mm Vollformat, Blende 11, Hyperfokaldistanz 6,84 m,
      Schärfebereich beginnt in einem Abstand von 4,06 m
      -> zuviel für meinen Zweck, ich hätte besser zwei Aufnahmen gemacht
      und in Photoshop zusammenführen sollen!
      Mehr Weitwinkel. Stärker abblenden (Stichwort "förderliche Blende"). Beides erhöht die Schärfentiefe.
      Bei Deinem Bild wäre ich mindestens auf f16 gegangen. Bei KB sind, denke ich, auch f22 - f32 noch kein Problem.

      Ich hab' auch schnell nachrechnen lassen: Brennweite 42mm (laut Exif), Entfernung 280 cm (hyperfokale Distanz = 274 cm), Blende 32, Schärfebereich von 1,39 m - unendlich.

      Selbst bei f22 und Entfernung 320 cm (hf = 313) ergibt von 1,58 bis unendlich scharf.
    • Hallo,
      Panoptikum hat dankenswerter Weise festgestellt, dass ich irrtümlich
      mit 48 mm Brennweite gerechnet habe. Deshalb ergänzend die neue
      Berechnung des "DOF-Masters" ([Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]):
      Brennweite 42 mm Vollformat, Blende 16,
      Hyperfokaldistanz 3,72 m, Nahscharfstellgrenze 2,7 m
      Für Blende 22: Hyperfokaldistanz 2,64 m, Nahscharfstellgrenze 2,07 m
      (22 = kleinste Blende für das Objektiv)

      Das Gras im Vordergrund ist näher als 2,07 m dran, also funktioniert nur
      das von Andreas erwähnte Focus stacking. Weitwinkel verschafft mir mehr
      Schärfebereich, ist klar, aber der Grimming wäre noch kleiner im Bild
      gewesen. Hatte ich ausprobiert und gefiel mir weniger. Dennoch werde ich
      beim nächsten Mal noch länger in Bodennähe herumprobieren! :)

      Zusammengefasst:
      - Berechnung in kritischen Situationen scheint unumgänglich
      - Exakter geht es nur mit zusätzlichem Entfernungsmesser, das muss man mögen.
      - Überprüfung mittels Abblendtaste oder Liev View ebenfalls erforderlich
      - möglichst hohe Kameraposition erreichen und damit die Entfernung zum Vordergrund vergrößern
      - "Sicherheitsbilder" zwecks Focus Stacking mitmachen.


      Vielen Dank jedenfalls, ihr habt mir schon jetzt sehr geholfen!

      lg
      Stefan

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bergverführer ()

    • Schau, vielleicht ists so einfacher.





      Ich habe Blende 8 eingestellt, also nehme ich auf der untersten Skala die beiden Grenzen für 8 her. Nun sehe ich am Fokusring wohin ich fokussiere, in diesem Fall auf 5m. Dort wo jetzt auf der untersten Skala die beiden Striche am Fokusring hinzeigen, das ist der Schärfebereich. Und diesem Fall zw 2-3m (also knapp 2.5) und oo.
    • Hallo zusammen,

      Panzerwolfs Idee mit einer kamerainternen Berechnung finde ich super. Alle anderen Vorschläge und Überlegungen sind im digitalen Zeitalter völlig unangebracht. Per Gefühl einstellen, drücken, am Monitor die Schärfe kontrollieren (ja, ein schwarzes Tuch ist nach wie vor sinnvoll), falls nötig nachjustieren und nochmal drücken. Kost nix, geht schnell und ist absolut sicher.

      Viele Grüße,
      Johannes
    • Johannes Plattner schrieb:

      Hallo zusammen,

      Panzerwolfs Idee mit einer kamerainternen Berechnung finde ich super. Alle anderen Vorschläge und Überlegungen sind im digitalen Zeitalter völlig unangebracht. Per Gefühl einstellen, drücken, am Monitor die Schärfe kontrollieren (ja, ein schwarzes Tuch ist nach wie vor sinnvoll), falls nötig nachjustieren und nochmal drücken. Kost nix, geht schnell und ist absolut sicher.

      Viele Grüße,
      Johannes


      Fuji macht das zb seit der X100 schon so. Die neue XPro1 kann das auch. Man hat dort im unteren Bereich des Suchers eine Skala eingeblendet mit den Entfernungen und dem Punkt wohin man fokussiert hat, und dort farbig unterlegt sieht man genau den Schärfebereich. Sehr kluge softwareseitige Lösung wie ich finde. Ist wohl nur eine frage der Zeit (oder der Patente) wie lange es brauch tbis andere Hersteller sowas auch anbieten.

    • PANZERWOLF schrieb:

      fast mehr als das weglassen der stricherln auf den objektiven wundert mich, dass die heutigen dSLRs mit ihren ganzen features und gimmiks keine derartigen einstellungen haben
      wäre doch sicher kein problem per software den AF auf hyperfokal zu stellen, die erforderlichen daten sind der kamera ja alle bekannt


      An das dachte ich auch. Bei automatischem Autofokus kann ich den EXIFs die Fokusdistanz entnehmen.
      Also könnte die Kamera wohl auch damit arbeiten, nehme ich an. Und zusätzlich den Schärfebereich irgendwie grafisch darstellen, ähnlich wie es von Corvi mit den "alten" Objektiven beschrieben wird.

      EDIT: Corvi hat inzwischen beschrieben, dass es dies schon längst gibt (Fuji). Danke!

      PANZERWOLF schrieb:


      als zusätzlichen test für den check nur mit abblendtaste könntest du übrigens noch schauen, ob dein AF im manuellen modus einen fokus am berg bestätigt

      Ob mein AF im manuellen Modus einen Fokus am Berg bestätigt?
      Meinst du die Bestätigung mittels eigenem Kontrollblick, oder sollte ein Fokusmessfeld am Berg angezeigt werden?
      Da stehe ich ein bisserl auf der Leitung.

      lg
      Stefan

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