Nikon p500 und Tiefenschärfe

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    • Nikon p500 und Tiefenschärfe

      Hallo,
      habe schon länger eine Nikon p500 und versuche gerade die Grundlagen der Fotografie (Technik, Bildgestaltung) usw. zu verstehen. Nach meinen Wissensstand hat eine Kompakt- bzw. Bridgekamera fast immer eine hohe Tiefenschärfe, weshabl eine selektive Schärfe nicht so einfach hinzubekommen ist.
      Falls man es doch hinbekommen möchte, sollte die Blende möglichst groß sein (Blendenwert klein). Doch leider bekomme ich es nicht so hin, wie Beispielsweise hier:

      Lt. den EXIF Informationen ist es eine Nikon p500! (f5.6, 1/60s)

      Bei mir wird der Hintergrund einfach nicht unscharf. Auch mit f3.4 nicht.
      Habe Beispielsweise einen Bleistift oder andere Gegenstände mit diesen Werten anvisiert, aber ich bekomme den Hintergrund einfach nicht unscharf!

      Was mache ich falsch?!
      Eine DSLR kommt für mich derzeit (noch) nicht in Frage.
      Ich möchte zuerst meine aktuelle Kamera ausreizen!
      Vielen Dank und

      LG
      Georg
    • fahr deinen Tsuuum mal auf Anschlag und schau was passiert....
      d.h. vergrössere den Abbildungsmaßstab deines Motivs und je weiter der Hintergrund vom Motiv entfernt umso besser.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Da Gead 2.8.3 ()

    • Jodoform schrieb:

      Du machst gar nichts falsch, du erlebst nur die Auswirkungen eines kleinen Sensors.
      mit dem kleinen Sensor wirst du es selbst mit längerer Brennweite und geringem Abstand nicht zufriedenstellend lösen können, zumal du dann ja auch mit deinem Bildausschnitt stark eingeschränkt bist. Es gibt allerdings schon recht günstige Systemkameras mit APS-C Sensor - z.B. die Samsung NX 100,- um ca. 300,- inkl. Objektiv erhältlich - da sind dann schon recht brauchbare Freistellungen möglich.

      LG
    • also nachdem laut netz die p500 einen 36x zoom hat, (mit kleinbildäquivalent 810 mm) sollte da schon was möglich sein (auch mit dem kleinen sensor). bzw beim makro mindestabstand von 1cm...

      edit: entsprechender Abstand zu den Lichtern im HG erleichtert natürlich das ganze Freistellen zusätzlich ;)

      noch ein edit: das Beispielbild wurde ja laut EXIFS mit einer P500 aufgenommen, also warum soll es nicht möglich sein SO ein bild mit dem kleinen Sensor aufzunehmen!?

      ich schätze dass er/sie relativ nahe an der Puppe war, da Brennweite 51mm und die Licht entsprechend weit im HG waren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von raindeer ()

    • Wahrscheinlich hat er die Puppe vors Fenster gesetzt und die Lichter sind entsprechend weit weg am anderen Ende der Straße. Wieder einmal ein Beispiel, daß der wichtigste Faktor für gute Bilder hinter der Kamera steht.

      Für einen Anfänger, der jetzt was ähnliches mit einer Puppe auf der Couch machen will, kann das schon ein wenig verwirrend sein, warum er keinen so unscharfen Hintergrund hin bekommt. Der kommt von selbst wahrscheinlich nie drauf, daß die 50m zwischen Vorder- und Hintergrund den Unterschied ausmachen.

      Jo
    • Vielen Dank für eure Antworten :)

      Das Bild im ersten Post ist mit einer Nikon p500 aufgenommen worden.
      Das ist keine Puppe, sondern eine Statue in Dresden ;)

      Also wenn ich zusammenfassen darf, sind eure Tipps:
      - Zoomen (mit viel Abstand) oder
      - Makro benutzen
      - Photoshopping ?

      Makro habe ich ausprobiert (Wäscheständer mit Kluppen drauf).
      Hier ist komischerweise die Kluppe im Vordergrund unscharf und die im Hintergrund scharf (20 cm Abstand).
      Wenn das Eingangsbild mit einer p500 aufgenommen wurde (f 5.6 und 1/50), dann müsste das doch auch irgendwie gehen. Klar mit einem größeren Sensor geht es besser, aber noch bin ich nicht am verzweifeln :)

      Was kann ich noch beachten?

      Könnte man eine Unschärfe mit Fotoshop Elements 10 nacträglich hinzufügen?
      Sprich beim Fotografieren fotografier ich "normal" mit hoher Tiefenschärfe, und bearbeite den Rest am PC?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von JohnSheridan ()

    • Jodoform schrieb:

      Wahrscheinlich hat er die Puppe vors Fenster gesetzt und die Lichter sind entsprechend weit weg am anderen Ende der Straße. Wieder einmal ein Beispiel, daß der wichtigste Faktor für gute Bilder hinter der Kamera steht.

      Für einen Anfänger, der jetzt was ähnliches mit einer Puppe auf der Couch machen will, kann das schon ein wenig verwirrend sein, warum er keinen so unscharfen Hintergrund hin bekommt. Der kommt von selbst wahrscheinlich nie drauf, daß die 50m zwischen Vorder- und Hintergrund den Unterschied ausmachen.

      Jo
      Hallo Jo,
      also du meinst, dass ist hauptsächlich der große Abstand zwischen Statue und Strassenhintergrund?
      Gilt das auch für DSLRs?
      LG
      Georg
    • Derzeit sehe ich die einzige Chance über den manuellen Focus, wo ich es halbwegs hinbekomme.
      Bitte vorerst ignorieren, dass die Bilder so dunkel sind :)



      Und dann Photoshoppen (Weichzeichenfilter):

      Was meint ihr, wo könnte ich noch optimieren?!

      Hallo Siegfried: Tolles Bild mit dem Hund.
      Genau solche Bilder meine ich :)

      LG
      Georg

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von JohnSheridan ()

    • Sehr gut Georg, deine Bilder mit dem Teddy zeigen mir, dass du die Ratschläge der Vorposter verstanden hast.
      Zum zusätzlichen Verständnis könntest du in einem gut sortiertem Photogeschäft die Funktionsweise für den bewussten Einsatz selektiver Schärfe an einem Objektiv mit einem feststehenden Ring auf dem der Index für die Entfernungseinstellung und eine Schärfentiefeskala eingraviert sind, anschaulich nachvollziehen. Weiters findest du auf dem beweglichen Entfernungseinstellring des Objektivs die Entfernungen von nah bis unendlich in m(eter) und feet eingraviert.
      Wenn du nun die Entfernung des Objektivs auf den Nahbereich einstellst, kannst du auf der Schärfentiefeskala erkennen, dass der Schärfetiefebereich klein/gering ist und sich bei offener Blende (kleine Blendenzahl) zusätzlich verkleinert. Umgekehrt wächst der Schärfentiefebereich bei zunehmender Entfernungseinstellung und geschlossener Blende (große Blendenzahl).
      Leider verfügen die meisten Objektive heute nicht mehr über die angeführten Skalen, wozu auch, im Zeitalter von Autofokus. Ich photographiere ohne Autofokus und kann die selektive Schärfe einsetzen um z.B. Tiefe anzudeuten oder die Aufmerksamkeit im Bild damit steuern.
      Wie du erkannt hast, ist der selektive Schärfeeinsatz eines von mehreren wesentlichen Gestaltungsmitteln in der Photographie.
      LG Siegfried
    • Habe mich heute noch ein wenig gespielt mit der Unschärfe:
      Es geht auch mit Auto Focus (AF-Spotmessung) und Bridgekamera (es müsste auch mit einer Kompaktkamera gehen). Der einzige Vorteil einer Spiegelreflexkamera ist - wenn ich es richtig verstanden habe - dass man näher an das Hauptmotiv (Häferl) rankann, oder ?:
      • Auf den Bildaufbau achten: Vordergrund und Hintergrund genügend weit entfernt
      • Hier war der Vorderung (Häferl) ca. 1,5m entfernt, die Palme 2,5m
      • Zoom verwenden.
      • Unmittelbar vor oder nach dem Hauptmotiv (Häferl) sollte auch kein Gegenstand stehen (Der blaue Rücken des Heftes im Bild 2 hinter dem Häferl macht den unscharfen Hintergrund zunichte, aber auch die Mauer)
      • Zuerst mit Zoom und Autofocus das Häferl anvisieren (Häferl muss in Mitte sein wegen AutoFocus),
      • dann Auslöser Halb runterdrücken, um die Messung zu speichern.
      • Kamera leicht verschieben, so dass der Bildaufbau passt.
      • Dann abdrücken
      • und hoffen :)
      Gelungenes Bild (aus technischer Sicht):

      Nicht so gutes Bild (aus technischer Sicht):

      Bitte um Korrektur, falls ich hier einen Blödsinn schreibe

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von JohnSheridan ()

    • Georg, ich glaube, dass du die Möglichkeiten der Nikon P500 für deine Zwecke sehr gut ausgeschöpft hast.
      Zusammenfassend und einfach:
      Die Ausdehnung der Schärfentiefe hängt von folgenden zwei Faktoren ab:

      1. Abstand zwischen Objektiv und Objekt.
      Je weiter das Aufnahmeobjekt entfernt ist, umso größer ist die Ausdehnung der scharf erfassten Zone und zwar bei jeder Blende. Also für dich: nahe ran an das Objekt der Begierde, umso mehr, weil bei kurzen Aufnahmeabständen das Abblenden „weniger wirksam“ für die Ausdehnung der Schärfentiefe ist, dir also bei deiner größtoffenen Blende 3,4 zusätzlich nützt.

      2. Die Brennweite des Objektivs.
      Bei gleichen Aufnahmeabständen weisen Objektive kurzer Brennweite (Weitwinkelobjektive) größere Schärfentiefe auf als Objektive langer Brennweite (Teleobjektive), wenn alle anderen Faktoren gleich sind, also Tsuuum (© Da Gead).

      Andererseits (Exkurs): Wenn die Abbildungsgrößen (der Abbildungsmaßstab) und die Blende gleich groß sind, ist auch die Schärfentiefe ohne Rücksicht auf die Brennweite dieselbe.
      Beispiel: Wird eine Bildaufnahme mit einem Objektiv von 50 mm aus einem Abstand von 1 m gemacht und eine zweite Aufnahme mit einem 135 mm Objektiv aus einem Abstand von 2,7 m, ist die Abbildungsgröße beide Male gleich. Und werden beide Aufnahmen mit derselben Blende vorgenommen, ist auch die Schärfentiefe in beiden Fällen gleich, obwohl die eine Aufnahme mit einem Objektiv kurzer und die andere mit einem Objektiv langer Brennweite gemacht wurde. Allerdings ist die Perspektive beider Aufnahmen recht verschieden – aber das ist eine andere Geschichte ..
    • Weil es hier gerade gut zum Thema passt:

      Ich versuche schon seit langem die Zusammenhänge bei der Schärfentiefe zu verstehen, nur umso mehr ich darüber lese, umso verwirrter bin ich und einiges Widerspricht sich auch. Wer mir das nun ein für alle mal wirklich verständlich erklären kann, dem bin ich wirklich zu echtem Dank verpflichtet.

      Die Blende beeinflusst die Schärfentiefe. Umso kleiner sprich umso höher die Blendenzahl umso höher ist die Schärfentiefe. Gut, alles noch sehr logisch und verständlich! Das wars aber jetzt auch schon von dem was ich wirklich verstehe. Folgendes leuchtet mir einfach nicht ein:

      These 1: Man sagt eine große Brennweite, hat eine geringere Tiefenschärfe als eine kleine Brennweite. Wie passt das aber nun mit These 2 zusammen, dass die Schärfentiefe bei gleichem Abbildungsmaßstab und gleicher Blende egal bei welcher Brennweite immer gleich ist? Diese Regel habe ich auch schon in einem alten Makrobuch aus den 70er Jahren gelesen. Auf folgender Seite wurde ein Motiv mit unterschiedlichen Brennweiten immer mit dem gleichen Abbildungsmaßstab fotografiert (ich nehme doch an bei gleichbleibender Blende): [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]. Die Schärfentiefe variiert extrem! Selber konnte ich auch diese Beobachtungen machen. Da würde sich doch nun eigentlich These 2 als falsch herausstellen?

      These 3: Ein kleiner Bildsensor/Filmebene erzeugt eine hohe Schärfentiefe. Jetzt habe ich aber auch schon mal in einer Abhandlung über die Schärfentiefe das komplette Gegenteil gelesen: These 4 besagt ein kleiner Sensor erzeugt eine kleine Schärfentiefe. Das Phänomen, dass kleine Knipsikameras aber dennoch eine so hohe Schärfentiefe besitzen erklären sie mit These 1.

      Ich bring jetzt noch eine These 5 auf: Egal wie groß der Bildsensor/Filmebene ist, die Schärfentiefe ist bei gleicher Brennweite und bei gleicher Blende immer gleich. Nachdem das nun meine persönliche These ist muss ich sie auch erklären. Ich mach das nun anhand eines analogen Beispiels: Man legt einen 35mm Film in eine Kamera ein. Man macht beispielsweise mit einem 50mm Objektiv bei Blende 4 zwei Fotos. Nach der Entwicklung schneide ich dann bei einem von den beiden Negativen rundherum 50% weg. Jetzt haben wir einen Crop von 1:2. Am Negativ wird sich aber nun nicht wie durch wundersameweise die Schärfentiefe verändern. Die Schärfentiefe ist bei Bild 1 und 2 identisch. Nur ist halt auf Bild 2 weniger drauf. Damit der selbe Ausschnitt drauf ist hätte ich ein Weitwinkel (25mm?) nehmen müssen. Wär der beschnittene Film vor der Belichtung in die Kamera eingelegt worden, hätte sich natürlich auch nichts am Ergebnis geändert. Deswegen kann das nach meiner Theorie 5 auch bei Sensoren nicht anders sein.

      Was ist jetzt die Wahrheit? All diese Thesen widersprechen sich mehr oder weniger. Ich verstehs einfach nicht. Ich würde mich echt total freuen wenn mir das jemand erklären kann.

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