Objektive von analoger Spiegelreflex für digitale verwendbar

    • RE: Objektive von analoger Spiegelreflex für digitale verwendbar

      taha schrieb:

      Kann ich die Ausrüstung übernehmen ...

      Sämtliche EF Objektive, welche an Kameras für Film passen, passen auch an digitale EOS Kameras, egal ob Vollformat (EOS 1Ds Serie, EOS 5 Serie), Dreiviertelformat (1D Serie) oder Halbformat (alle anderen). Die Frage ist, ob gerade billige Setobjektive oder Fremdobjektive älteren Datums an hochauflösenden digitalen Kameras die Leistung bringen können, welche die Kamera verlangt, um die Ergebnisse zu zeigen, welche der Sensor wiedergeben kann. Das muss für jedes Objektiv individuell beantwortet werden. Und eigentlich auch für jeden Benutzer. Manche kleben am Monitor und zählen die Pixel nach, andere sehen das entspannt, solange die Ausdrucke bis A4 ok sind. Detto kann es Einschränkungen bei älteren Blitzgeräten geben.

      Mit Kameraempfehlungen ist das so eine Sache. Wenn du mit der 500er zufrieden warst, dann gibt es diverse Modelle mit drei- und vierstelligen Nummern, die sich an ein ähnliches Kundensegment wenden. Geh zum Händler deines Vertrauens und nimm einmal ein paar zur Hand. Gerade Einsteigerkameras sind gerne recht winzig und liegen nicht gut in großen Händen.

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    • Bevor jetzt wieder das los geht was immer los geht, vielleicht noch eine kurze Botschaft an den Neueinsteiger, bevor wir ihn vielleicht wieder verlieren:

      Was Edgear ausdrücken wollte, ist dass Kameras mit einem Sensorformat kleiner als 24x36mm (Kleinbild) nur einen Teil des vom Objektiv gelieferten Bildformates nutzen, was sich im Endergebnis in einem engeren Bildwinkel auswirkt, analog der Wirkung eines Telekonverters. Das folgende Bild habe ich einmal für ein anderes Forum geschnitzt, es passt aber auch dafür. Ersetze D3 durch Vollformatkamera und D300 durch Einsteiger- bis semiprofessionelle Kamera. Die Sache mit dem Abbildungsmaßstab ignoriere, da ging es um eine andere Fragestellung.

      Das obere Bild symbolisiert das Kleinbildformat, wie es deine vorhandenen Objektive ausleuchten. Eine Vollformatkkamera (heisst bei Nikon FX) liefert das gleiche Format wie auf Film (äußerer Rahmen). Eine APS-C Kamera (bei Nikon DX) verwendet ein kleineres Sensorformat und nützt damit nur die Bildmitte des KB-Formates (innerer Rahmen). Wenn du beide Aufnahmen auf das gleiche Papierformat ausdruckst (Vergleichsbilder unten) dann sieht das APS-C Format aus, als wäre es mit einem 1.6-fach Telekonverter aufgenommen worden. Dieser scheinbare Verlängerungsfaktor wird auch Cropfaktor genannt. Dieser Faktor ist bei Nikon, Pentax, Sony, Samsung 1.5x, bei den kleinen Canons 1.6x, bei Sigma außer der SD-1 1,7x und bei Olympus und Panasonic 2x.

      Heisst in kurzen Worten, dass deine alten Objektive im Weitwinkelbereich verlieren und im Telebereich zulegen. Wenn du ein Weitwinkelfan bist, wirst du ein neues Objektiv brauchen, welches auch am kleinen Sensor den Weitwinkelbereich abdeckt.
    • Mal ganz vorsichtig die Hand hebe. :winken:
      Und wo liegen da die Vor ,-und Nachteile einer APS-C- Kamera gegenüber einer Vollformatkamera?
      Ich denke eigentlich könnte es ja egal sein ob ich mit so einer oder so einer Kamera fotografiere, denn den Bildausschnitt habe ich ja sowieso im Sucher. Ob es da noch wichtig ist, dass ich den Cropfaktor kennen sollte/muss? Ok Normen sollten sein aber...
      Ich weiß, klingt jetzt sehr Laienhaft aber manchmal frage ich mich das schon.

      @wilber Hast Du aber gut dargestellt ;)
    • erwin* schrieb:

      ... den Bildausschnitt habe ich ja sowieso im Sucher. Ob es da noch wichtig ist, dass ich den Cropfaktor kennen sollte/muss?


      Naja, stimmt schon, dass du das Bild bereits im Sucher siehst – und damit auch den Bildausschnitt.
      Aber wenn man bereits weiß, welche Brennweite aufgrund des (im Vergleich zur KB-Negativfläche) kleineren Chips entsteht, ist das schon eine wichtige Info.

      Ich nehme mal stark an, dass du auch nicht ins Geschäft gehst und irgendein Objektiv zwischen 50 und 85 mm bestellst, sondern deine Brennweite sehr genau definierst. Nämlich genau deshalb, weil du bestimmte Bildgestaltungen vor Augen hast.

      Genau das tut man auch, indem man den Cropfaktor berücksichtigt. Da wird nämlich mal schnell aus 50 mm 85 mm -> ist ja doch irgendwie ein Unterschied, oder?
    • RE: Objektive von analoger Spiegelreflex für digitale verwendbar

      taha schrieb:

      Hallo,

      ich habe eine Canon EOS 500 analoge Spiegelreflex und möchte nun auf digital wechseln.

      Kann ich die Ausrüstung übernehmen und wenn ja, welche Cam könnt ihr mir da empfehlen?



      LG

      Hagen


      Du kannst schon, Ich habe eine EOS 300 Analog und wollte die Objektive weiterverwenden. Inzwischen habe ich mir für die 500D Objektive gekauft. MIt Bild-Stabi usw. du verlierst wegen dem Crop-Faktor von x1,6 schon einiges an Brennweite.

      Ich denke du hast das 28-80mm, ja mal 1,6 halt. Auch von der Lichtstärke her sind für Digital SLR hergestellte Objektive meiner Meinung nach besser.
      Im direkten Vergleich mit dem 28-80mm auf 28mm Brennweite und meinen neuen Canon 18-55mm IS Objektiv ist schon ein gewaltiger Unterschied finde ich.

      Wie gesagt ich stand vor der gleichen Frage und hab ähnliche Antworten hier bekommen. Aus eigener Erfahrung würde ich dior empfehlen zumindest das 18-55 zu kaufen, mit IS (Bild-Stabi) kostet um ca. 30 Euro mehr als das ohne IS. (das IS zzt. in etwa 118.- Euro)

      lg
    • RE: RE: Objektive von analoger Spiegelreflex für digitale verwendbar

      devnull1970 schrieb:

      Auch von der Lichtstärke her sind für Digital SLR hergestellte Objektive meiner Meinung nach besser.


      Also DAS hängt natürlich immer vom Objektiv ab und lässt sich wirklich nicht verallgemeinern.
      Ich glaube sogar, einen Artikel gelesen zu haben, in dem steht, warum die "normalen" Digitallinsen eher Richtung Lichtschwäche tendieren und gar nicht so sehr auf riesige Offenblende ausgelegt sind. Werde recherieren und, sobald ich fündig werde, hier im Posting nachreichen.

      Aber wie gesagt: Lichtstärke ist immer bauartbedingt – unabhängig davon, welcher Kamera hinten am Objektiv hängt.

      -------------------

      Nachtrag:
      Doch schneller gefunden als erwartet: Die Erklärung, warum Digi-Objektive zumeist nicht soooo lichtstark gebaut werden, wie es bei Analogobjektiven der Fall war – ich finde es schlüssig.
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    • erwin* schrieb:

      Und wo liegen da die Vor ,-und Nachteile einer APS-C- Kamera gegenüber einer Vollformatkamera?

      Darüber könnte man jetzt kilometerlange Abhandlungen schreiben. Versuchen wir's mal in Kurzform:

      - Der Cropfaktor stammt aus einer Zeit, als die ersten leistbaren Digitalkameras auf den noch vom Film dominierten Markt kamen. Grundsätzlich sagt die Brennweite alleine gar nichts über die Bildwirkung aus, da kommt als zweite Größe noch das Aufnahmeformat dazu. So ist 50mm bei kleinen Videocams ein starkes Tele, bei APS-C ein "Porträtobjektiv", bei KB ein Normalobjektiv, bei 6x4.5 ein mittleres und bei 6x7 ein starkes Weitwinkel. Bei Kleinbildkameras war das Format fix durch den Film gegeben und jeder Fotograf, egal ob mit teurer SLR oder mit billiger Kompaktkamera hatte ein Gefühl dafür, wie sich ein 50mm Objektiv so anfühlt. Bei Digicams kann der Sensor irgend ein Format haben, vom Fliegenschisssensor des Fotohandys bis zum Mittelformatsensor. Man hat sich daher frühzeitig angewöhnt, bei digitalen Kompaktkameras ein "35mm Äquvalent" anzugeben, was soviel heisst wie "macht Fotos wie eine Kleinbildkameras mit einem 35-150mm Objektiv". Bei Kameras mit Wechselobjektiven hat man eben den Umrechnungsfaktor mitgegeben, dann kann sich jeder selber ausrechnen, wie sich seine vorhandenen Objektive verhalten.

      Man wird natürlich irgendwann die Frage stellen müssen, wie lange ein auf Film bezogener Cropfaktor noch Sinn macht. Mittlerweile sind 10 Jahre vergangen und das "Gefühl" für die Brennweite wird bei den meisten Leuten, die nie auf Film fotografiert haben, durch das 18-55mm Kitobjektiv ihrer ersten DSLR vorgegeben. Für die ist ein "35mm Äquivalent" eine eher theoretische Größe.

      - Die Vor- und Nachteile von APS-C und Vollformat heben sich meiner Meinung nach auf und müssen für jede Anwendung individuell abgeschätzt werden. Wenn ich Seeadler knipsen gehe, nehme ich den kleinen Sensor, weil der aus dem 600er mit 1.7x Konverter ein "1500er Tele" macht und damit erkennt man schon ein bissel was. Für Weitwinkelaufnahmen nehme ich Vollformat. weil ich dafür die deutlich besseren Objektive habe. Im Makrobereich kriege ich kleines Viehzeug mit dem kleinen Sensor größer abgelichtet, dafür ist beim großen Sensor die Trennung vom Hintergrund besser und die Beugungsunschärfe tritt nicht so früh ein. Allerdings sind alle diese Unterschiede im Bereich einer Blendenstufe und damit auch im direkten Vergleich eher gering. Interessanter ist da eher der Vergleich Vollformat gegen 4/3 oder DSLR gegen Kompaktknipse mit Minisensor.

      Dass unterm Strich - wenn die Börse nicht zu schmal ist - die Vorteile des Vollformates überwiegen, liegt auch und vor allem daran, dass das Objektivangebot speziell für den kleinen Sensor sich eher am Einsteigerbedarf orientiert. Professionelle Linsen sind dagegen fast immer Vollformatlinsen. Damit bleibt der kleine Sensor letztlich unter seinen Möglichkeiten.

      Nachtrag:
      Ein für mich sehr wesentlicher Unterschied ist auch der erhebliche bessere Sucher der Vollformatkamera. Manuelle Fokussierung - welche im Tele- oder Makrobereich immer wieder notwendig ist, wenn Objekte im Vordergrund den AF irritieren - ist mit den bescheidenen Suchern billiger Kameras schon wirklich nur Schätzerei. Dort ist der Sucher für die Wahl des Bildausschnittes, richtig scharfstellen kann da nur der AF.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wilber ()

    • wilber schrieb:


      Man wird natürlich irgendwann die Frage stellen müssen, wie lange ein auf Film bezogener Cropfaktor noch Sinn macht.


      Die Antwort ist ganz einfach und du gibst sie dir in deiner (übrigens sehr gut geschriebenen) Erklärung bereits selbst: Der Bezug auf den 35mm-Film ist so lange nötig, wie es eben verschieden große Sensoren gibt. Nur dadurch hat man eine fixe Größe, an der man sich orientieren kann. Ob das nachher "Film" oder "Vollformat-Sensor" heißt, ist ja egal. Entscheidend ist, dass man einen Ausgangspunkt hat.
    • wilber schrieb:

      Man wird natürlich irgendwann die Frage stellen müssen, wie lange ein auf Film bezogener Cropfaktor noch Sinn macht.

      Es wird doch immer Sinn machen. Was hier noch nicht erwähnt wurde, ist die Änderung der (tatsächlichen) Schärfentiefe durch den Crop-Faktor. Also nicht nur, dass die an das Objektiv "geschriebene" Brennweite nicht stimmt, zusätzlich muss auch die eingestellte Blende um den Crop-Faktor multipliziert werden, um die (aus Sicht der Schärfentiefe wirksame) "echte" Blende herauszubekommen, oder umgekehrt, um eine bestimmte Blende(nwirkung) zu erreichen muss eine um den Crop-Faktor reduzierte Blende eingestellt werden. Blende 4 auf Crop, bezogen auf die Schärfentiefe, ist nicht 4.

      Ich würde ein wenig auch die Aussage "da du eine 500er Canon hast, such dir eine 3stellige digi aus" (nicht genau zitiert :) ) anfechten: In der analogen Welt wurde die Bildqualität (neben dem Fotografen :) ) nur durch das Objektiv und den Film bestimmt, das Gehäuse war (ist!) egal. Bei Digital ist es nicht mehr so.
    • M_Martin_M schrieb:

      Nyuli schrieb:

      ....In der analogen Welt wurde die Bildqualität (neben dem Fotografen :) ) nur durch das Objektiv und den Film bestimmt, das Gehäuse war (ist!) egal...


      Was auch immer das bedeuten soll^^

      Es bedeutet genau das, was dort steht, ist ja nicht so schwer... Nach einer Kleinbildformat-Kamera (auch wenn analog) einfach zu sagen, kauf´ dir eine Einsteigerdigi, ist nicht ganz OK, weil bei Digital das Gehäuse nun mal entscheidend ist (sowohl im Format, als auch in der Qualität). Weitere Ausführungen würden nur die ewige "was ist besser: analog oder digital"-Diskussion lostreten, das ist aber nicht mein Ziel.

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