Outdoor Portraits

  • Outdoor Portraits

    Mich faszinieren besonders Outdoor Portraits mit schön gesättigtem Himmel und geblitztem Modell. Sowas würde ich auch gerne mal probieren, nur wie? Ich habe schon einige Tutorials gesehen und Bücher gelesen (zum Probieren fehlt mir leider die Zeit und ein geduldiges Modell) bin aber noch immer nicht schlau geworden. :( Der Himmel sollte um die 1-2 Blenden unterbelichtet werden, je nach gewünschte dramatischer Wirkung. Also messe ich mit der Kamera den Himmel mit der Blendenautomatik (t=1/250) und stelle die Kamera dann im M-Modus auf 1/250 und die gemessene Blende. Wie gehts es dann weiter? Wie erreiche ich die Unterbelichtung des Himmels (Blende weiter schließen, Belichtungszeit reduzieren, Belichtungskorrektur)? Wie stelle ich den Blitz ein? Als aktuelles Beispiel: bewöklten Himmel mit Kamera gemessen: 1/250s ergibt Blende 11, Gesicht mit Belichtungsmesser bei 1/250s ergibt Blende 3.2. Muss ich dann mit dem Blitz auch auf Blende 11? Bei strahlendem Sonnenschein (gemessene Blende 22) käme ich dann allerdings mit meinen Nikon Speedlights nicht weit. Geht sowas auch mit iTTL? Vielen Dank für Eure Tipps!!
  • Danke für die Tipps! Ich ersuche aber gleichzeitig diverse Meinungsverschiedenheiten woanders auszutragen. Acid Buf war immerhin bisher der einzige der eine nachvollziehbare Anleitung gegeben hat.
    Das Buch von Joe McNally habe ich schon gelesen, er arbeitet doch hauptsächlich mit iTTL. Leider ist seine Beschreibung für mich nicht ausreichend detailliiert
  • Die Aufsteckblitze haben nur begrenzte Leistung. Probiers selbst aus, bei Blende 16 kannst du auch mit allen Tricks kein Ganzkörperporträt mit dramatischen Himmel machen (ausser du hast einige davon). Das ist meine Erfahrung zu ITTL und Off-Kamera Blitzen, und ich fotografiere mit den kleinen Speedlights mehrmals die Woche und kenne so ziemlich alle Möglichkeiten dieser kleinen Wunderdinger.
  • Mit dem blitz auf der cam und irgendeiner automatik gemütlich drauflosblitzen wird da nichts bis wenig. Zuerst besorge dir einen brauchbaren lichtformer um damit den blitz indirekt einzusetzen. Aufsteckblitz pur ist beschissen weil zu hart und frontal. Ein brauchbarer lichtformer ist eine styroporplatte die du etwas seitlich von dir und eine spur höher als dein kopf montierst. Es gibt da gabeln mit stativgewinde auf die du die styroporplatte aufstecken kannst. Dann stell sowohl deine cam als auch den blitz auf manuell. Miss den himmel und belichte um den gewünschten wert unter. Richte den blitz in richtung styroporplatte. Dann stell die blitzleistung auf den erforderlichen wert, den du durch versuche mittels digi, messen mit spotbelichtungsmesser oder durch benutzung der entfernungstabelle deines blitzes ( gebrauchsanweisung) ermitteln kannst und los geht's.

    Wenn du nicht fotografieren sondern nur knipsen willst geht es natürlich auch mit dem blitz pur, wenn du an der cam eine minuskorrektur einstellst den blitz auf manuell stellst und probierst bis dir das ergebnis zusagt.

    Wenn dir zum probieren die zeit fehlt, dann verzichte aufs fotografieren und bleibe beim knipsen.

    sss
  • Der Blitz steckt in einer Ezybox auf einem Stativ und steht 45° links oben von der Kamera. Ich messe mit der Kamera den Himmel bei 1/250 mit f11, bei Messung des Gesichts ebenfalls bei 1/250 zeigt der Belichtungsmesser nur f3.2 an. Wird dann nicht zwangsläufig wenn ich die Blitzleistung auf f11 einstelle das Gesicht überbelichtet?

    @Mücke: Warum immer das Rad neu erfinden? Denn Sinn eines Forums sehe ich auch darin voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Eine Möglichkeit ist probieren, eine andere zu fragen. Gehe aber jetzt auch wieder mal probieren....
  • hmm?

    deine frage verstehe ich nicht ganz?! warum sollte das gesicht denn plötzlich überbelichtet sein?
    du stellst die kamera auf 1/250 f11 und stellst die lichtmenge des blitzes ebenfalls auf f11 => gesicht sollte "richtig" belichtet sein

    überbelichtet wäre es nur, wenn du die kamera auf 1/250 und f 3,2 belässt...

    kann dir für den anfang empfehlen eventuell tatsächlich einmal mit einem reflektor alleine (ohne blitz) zu beginnen. bei einem reflektor mit zb silberner beschichtung solltest du bereits eine deutliche aufhellung des gesichtes/der person bemerken.
  • Also, da ich mit TTL Blitzen, off Camera Blitzen von Speedlights und professionellem Blitzen sehr gut vertraut bin möchte ich noch eine Anregung geben.

    1) TTL Blitzen im High Speed Sync (Auto FP) gibt bei den besagten Outdoorporträts mit dramatischen Wolken nicht das optimale Ergebnis, da High Speed Blitzen mit enormen Leistungsverlust der kleinen Blitze arbeitet. So ist ein eher flaues Ergebnis nur mit offener Blende möglich - obwohl der Himmel dunkler wird. Nebeneffekt - bei HSS bekommt der Himmel häufig eine eigenwillige Farbe(über 1/1000stel) die unnatürlch wirkt. Mit der offenen Blende bekommst du Bilder mit wenig Schärfentiefe, das ist gewöhnlich nicht die Absicht für ein Outdoorporträt mit Drama- Himmel und Landschaft (o.ä) zu machen wo der Hintergrund unscharf ist.

    2.) Speedlights und Lichtformer: Die Lichtformer sind schon bei Blende 11 und höher nur mehr mit großem Leistungsverlust anwendbar. Je höher die Blende, desto mehr ist man gefordert das Licht auf die Person zu richten. Styropor ist gut gemeint, aber bei hoher Blende (kleine Öffnung) ein Leistungsfresser.

    3. Der Reflektor ist auch eine gute Sache, aber wenn du keinen Knecht bei dir hast der den Reflektor richtig hält oder der Wind geht, dann kannst du schwer damit arbeiten.

    Lösungsvorschlag:

    wie schon beschrieben:

    Ausmessen des Hintergrundes im S MOdus (TV) mit deiner Bltzsynchronzeit und in Matrixmessung!!!; Die Verschusszeit und den Blendenvorschlag auf den M -MOdus übertragen und dann den Blitz TTL oder Manuel anwenden. Damit der Himmel dramatischer ausfällt, die Blende um 1 bis zwei Blendenwerten schließen. Falls du den Bltiz manuell betreibst, hast du den Blitz auf die neue Blendensituation einzuregeln. Am Besten du achtest hier auf das Histogramm, Spitzlichter und vor allem das Hautbild deines Models.

    Du kannst auch den Blendenwert in den A Mode übernehmen und mit der Belichtungskorrektur und Blitzbelichtungskorrektur arbeiten - vorausgesetzt ist dabei der Systemblitz. DAbei wirst du aber in jedem Foto andere Lichtstimmungen einfangen, da im A Mode die Kamera die Verschlusszeit immer wieder neu regelt.

    Für das erste ist es zweitrangig (vom teschnischen Aspekt) ob du den Blitz auf der Kamera hast oder neben der Kamera betreibst. Mit dem gerichteten Licht von der Seite ist natürlich das Porträt plastischer -keine Frage.
  • Herby68 schrieb:



    @Mücke: Warum immer das Rad neu erfinden? Denn Sinn eines Forums sehe ich auch darin voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Eine Möglichkeit ist probieren, eine andere zu fragen. Gehe aber jetzt auch wieder mal probieren....


    Ich sehe das nicht so schwarz-weiß. Hab nicht geschrieben, dass du nur probieren sollst und dir brauchbare tipps geliefert. Brauchbar unter der bedingung, dass du ausreichende grundkenntnisse hast. Man frägt, bekommt know-how geliefert und probiert die tipps aus. Fotografie kann man nicht am pc sitzend erlernen. Wenn du denkst, dass die antworten alleine ausreichend sind, dann denk mal schön so weiter.

    sss
  • Acid Buf schrieb:

    .

    2.) Speedlights und Lichtformer: Die Lichtformer sind schon bei Blende 11 und höher nur mehr mit großem Leistungsverlust anwendbar. Je höher die Blende, desto mehr ist man gefordert das Licht auf die Person zu richten. Styropor ist gut gemeint, aber bei hoher Blende (kleine Öffnung) ein Leistungsfresser.


    Für das erste ist es zweitrangig (vom teschnischen Aspekt) ob du den Blitz auf der Kamera hast oder neben der Kamera betreibst. Mit dem gerichteten Licht von der Seite ist natürlich das Porträt plastischer -keine Frage.


    Eine blende kleiner als 8 ist beim portraitieren nicht empfehlenswert. Ich sehe eine blende zwischen 4- 5,6 als ideal bei vollformat an. Bei crop noch um eine stufe größer. Bei einem guten portrait beträgt die entfernung fotograf- fotografenopfer weniger als 2m. Dadurch legt das blitzlicht (blitz-styropor-modell) aufgerundet 4m zurück. Da spielt der lichtverlust durch den styroporreflektor bei einem mittelstarken aufsteckblitz und dem starken umgebungslicht am tage keine rolle. Natürlich ist ein reflektor mit höherem wirkungsgrad als styropor besser. Ein blitz mit klebeband am schaft eines schirmes montiert ist noch besser.

    sss

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Muecke ()

  • Dramatischer Himmel

    Meine Erfahrung ist es, daß es kaum Gelegenheiten gibt dramatische Himmel mit Blenden von 4 - 5,6 zu machen. Da muß man PhotoshopKünstler sein, damit man den Effekt erreicht. Mit Blendenwerten von 4 bis 5,6 bekommst du den "Persil-Himmel" nämlich weißer als Weiß.

    Lange Rede kurzer Sinn, probiers einfach aus wie anfangs erwähnt. Den Himmel bekommst du mit Drama nach der Methode wie Anfangs beschrieben.
  • RE: Dramatischer Himmel

    Acid Buf schrieb:

    Meine Erfahrung ist es, daß es kaum Gelegenheiten gibt dramatische Himmel mit Blenden von 4 - 5,6 zu machen. Da muß man PhotoshopKünstler sein, damit man den Effekt erreicht. Mit Blendenwerten von 4 bis 5,6 bekommst du den "Persil-Himmel" nämlich weißer als Weiß.


    Ist iso- tageszeit- und belichtungszeitabhängig. (Kurzzeitsynchronisation). Mittags bei strahlendem sonnenschein geht das natürlixch nicht. Wenn man den blitz auf die längste brennweite stellt ist die reduzierte blitzleistung bei kurzzeitsynchronisation ausreichend. Graufilter ist auch eine möglichkeit. Polfilter mit dem man den himmel schön dunkel bekommt eine weitere.

    sss

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Muecke ()

  • Hallo Mücke, dein Ansatz ist für das Outdoorporträt ohne starken Hintergrund gut. Aber damit bist du wieder mit Offenblende unterwegs. Die Bilder bekommen sicher nicht die Schärfentiefe die für ein gutes Ergebnis erforderlich sind. Graufilter hin oder her, HSS / FP Blitzen und sonst irgendwelche Tricks zielen im Endefekt nur drauf los, die Blende aufzumachen weil die Blitzleistung nicht da ist. Ein Outdoorporträt lebt von Tiefenschärfe, alles andere ist für die Katz. Wenn die Leistung der Blitzanlage nicht reicht, kannst du den Hintergrund auch ignorieren, auf Offenblende gehen und den HSS oder Graufilter nutzen, vielleicht noch ein langes Zoom drauf und schon hast ein tolles Porträt - aber ohne Drama-Himmel - dafür mit unscharfen Hintergrund.
  • Schwierig, einfach, einfacher - geht's oder geht's nicht?

    Hallo!
    Als antwort auf Dein post einfach mal ein Bild angehängt. Das war um kurz vor 5 Uhr Abends. Himmel schön dunkel, das alles mit Programmautomatik und einer Belichtungskorrektur von -5/3 Blenden. So, und zu aller erstaunen: das ding ist nur mit dem Kameraeigenen Blitz geblitzt, Leitzahl 11. Und jetzt bitte noch einmal den Kommentar: die Systemblitzgeräte reichen nicht aus, sie sind zu schwach. Und ich verspreche: ich bemühe mich, nicht zu lachen.
    Bilder
    • test1.jpg

      535 mal angesehen
  • f11 ist veil zu klein eine Blende für draußen mit einem Systemblitz. So stark sind sie nun nicht. 2,8-4 ist realistischer. Mit high speed synch, 1/1500-1/2500 Sek. usw. Ich bin kein Fan von direktem Blitz aber im Notfall ist es besser als nix. 1/2500 @ 3,5 sowiel ich mich erinnere. Canon 550 EX Blitz.
    lg, lens
    Bilder
    • _MG_4262_V6.jpg

      636 mal angesehen

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lensman ()

  • Hallo Lensman, gutes Foto und phantastisches Beispiel zum Thema. Es zeigt jedoch wieder auf, das die Dramatik im Hintergrund durch die geschlossene Blende erzeugt wird. Ich finde dein Beispiel super, damit können sich die Leser genau das Bild machen wie eine eher offene Blende den Hintergrund wiedergibt. Ich gebe dir auch Recht, besser HSS / FP - Fotos als gar kein Foto.

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