Hallo!

Ich soll meine Arbeitskollegen im Büro für unsere Website fotografieren, dabei wollen sie klassische Portraits und etwas lockerere Businessfotos.

Für mich eine tolle Gelegenheit mich endlich mit Portraitfotografie auseinander zu setzen, allerdings ist Studio nicht so mein Ding und ich hab auch kein Equipment, also möchte ich die Situation möglichst mit natürlichem Licht hinbekommen.

Es gibt im Gebäude eine Nische, etwa 2,5 mal 2,5 Meter mit einer Fensterfront vorne, weißen Wänden links und rechts, die ganz gut geeignet wäre.

Um diese Jahreszeit ist es immer nebelig und das Licht ist wunderbar diffus.

Ich habe schon Testfotos gemacht, blickt das Model Richtung Fenster ist das Gesicht flach und sieht eher unvorteilhaft und Mondgesichtig aus.

Steht das Model seitlich, ist zuviel Schatten auf der abgewandten Gesichtshälfte.

Ein weiters Problem ist die Lichtfarbe...die Models wirken eher grau-blau als rosig und Warmfilter im Photoshop hat kaum etwas gebracht.

Hat jemand in ähnlichen Situationen Erfahrung mit Mischlicht gemacht?
Mein einziges Equioment ist ein altes 1000 W Jetlite (Foto und Filmleuchte mit Osram Lampe 64580) mit Halogenlampe und ein Aufsteckblitz für die EOS 350. Evt. könnte ich den Strahler auf die gegenüberligende Wand richten um eine Wange aufzuhellen....ich weiß allerdings nicht was genau das Problem bei Mischlicht ist und wie ich die Probeme zumindest mildern kann.

Ich habe auch überlegt die Rückwand mittels Beamer mit verschieden Bildern die zur Firma passen von unten zu bestrahlen, auch wenn sie verzerrt sind. Wenn das Model ca. 1m von der Wand entfernt ist, würde das trotz Tageslicht wohl die Farbtemperatur beeinflussen?

Lg
Mips

Tatsächlich? Da könnte ich ja gleich die Models mit dem Beamer etwas anstrahlen bzw. indirekt anstrahlen oder?
Hab eben noch eine kleine Reflektorwand (wie Diawand) ausgegraben...mal sehen was das Ding hergiebt...

Lg
Beli

Das "Klassische portrait" stammt aus der zeit der ersten fotostudios nach 1850. Damals wurde mit tageslicht durch große fensterfronten das gesicht seitlich beleuchtet und die andere seite wurde mit aufhellern entsprechend aufgehellt. Mit den modernen digis, die bis 1600 iso und mehr eine hohe bildgüte haben, funktioniert das besser als in der ursprungszeit. Ehedem wurden wegen der belichtungszeit die körper angebunden und die köpfe abgestützt. Als aufheller bieten sich styroporplatten an. Ist der beleuchtungskontrast zu hoch, kann man den durch diffusoren am fenster oder durch stärkere aufheller (Zerknitterte alufolie) regeln. Durch diese methode haste auf allen seiten die gleiche farbtemperatur des lichtes. Ist das hauptlicht zu weich und dadurch unmodellierend kann man durch verkleinern der fensterfläche abhilfe schaffen. Direktes sonnenlicht durchs fenster ist zu hart und erfordert diffusoren (Vorhänge) Herumbeamern steht im widerspruch zu der aufgabe: Klassisches portrait und halogenlicht passt mit der farbtemperatur nicht. Idealer ist natürlich das arbeiten mit blitz und aufheller oder mit 2 blitzen sowie mit geeigneten lichtformern. Besonders weil in den durch tageslicht hell erleuchteten räumen die pupillen klein und die augen ausdrucksschwächer werden. sss

sorry vielleicht etwas off-topic,
aber ich kenn mich halt net so gut aus und man kann ja nie genug wissen aneignen
aber MIPS hat ja gesagt, dass das licht "Komisch" farben macht, die eben nicht natürlich erscheinen, was vermutlich vom verwendetn licht kommt (oder wie auch immer)
aber geht es nicht, dann einen weißabgleich zu machen,
erscheinen die farben nicht vll. auch deshalb "falsch"??
bzw. kann man so das verwendete licht nicht ein bisschen "abfangen" sprich man könnte auch halogenlampen nehmen?

Danke Muecke für die hilfreiche Antwort!

Ich werde mal die Reflektorwand ausprobieren und auch den Alufolientrick...mal schaun ob ich etwas finde um das Fenster abzuhängen, aber normalerweise ist das Licht eher zu "soft".

Und die Rückwand anstrahlen probier ich auch, theoretisch sollte sich das kaum auswirken, da das Tageslicht viel heller ist und der Beamer ja hinter dem Model steht. Vielleicht kann ich Montag schon Testphotos machen und uploaden.

Lg
Mips

Fensterlicht, ist wie erwähnt eigentlich eine sehr klassiche Auffassung.

Am besten das Modell nicht direkt vor das Fenster setzten, sondern eher etwas versetzt, so wird das Modell nicht voll bestrahlt sondern nur vom Licht gestreift was wesentlich weicher ist.

Ansonsten gilt nur Blende auf, und im Notfall hohe ISO.

Du zäumst das Pferd von der Falschen Seite auf!
Vergiß den Beamer und den ganzen Firlefanz - entweder Du bringst es mit dem vorhandenen Licht und einer Styroporplatte zusammen oder Du läst es - solange bis Du es an anderer Stelle ausprobierst und für Dich befriedigende Ergebnisse erzielst!
Je mehr "untaugliche" Hilfsmittel (Beamer) Du versuchst einzusetzten desto größer ist die Mißerfolgsrate! Wenn Du mit dem vorhandenen Licht schon nichts zusammenbringst wird Dich der Beamer auch nicht retten!

Dein bester Kumpel in der Firma soll einen nachmittag herhalten, den setzt Du in die Nische möglichst weit von der Wand weg, Das Objektiv um zumindestens eine Blende abblenden damit die Abbildungsleistung des Objektivs ansprechend wird, vorher einen weißabgleich machen, Zeit dementsprechend wählen, Bild machen, Bild ansehen, sollte was zu dunkel erscheinen Storopor einsetzten, kann ruhig halbwegs nah am Kopf sein, nochmals kontzrollieren und so weiter bis es paßt!

Und wenn das geklapt hat alles aufschreiben damit es nicht vergessen wird, und hoffen das es an den photographietagen ähnliches Licht gibt!

Viel Erfolg
Roland

Hey danke für die Tips,

die Farbe kommt nicht von den Neonröhren, da ich auch ohne Deckenleuchten probegeknippst habe...könnte tatsächlich an den Fenstern liegen, an diese Möglichkeit habe ich gar nicht gedacht. Werd mich noch etwas mit dem Weißabgleich spielen...hab bei den Testphotos nicht soviel wert darauf gelegt, war nur erstaunt wie grün die Bilder geworden sind.

Was meinst du mit Abblenden damit die Abbildungsleistung des Objektivs ansprechend wird...darunter kann ich mir nichts vorstellen?

Den Tipp mit der Blitzfolie merke ich mir auf jeden Fall, falls ich in den Büros auch noch das eine oder andere Bild mache!

Lg
Mips