Seit über zehn Jahren fotografiere ich mit Canon 75-300, 28-135 bzw. jetzt dem 17-85 IS. Meine Beobachtung ist,
1. die Stabilisierung funktioniert nicht immer gleich gut - hängt wohl davon ab wann man im Stabilisierungs-Zyklus abdrückt, so gesehen tw. wie aus freier Hand auch ein bisschen ein Glücksspiel
2. somit sind situationsabhängig ca. 2-3 Lichtstufen Gewinn in der Belichtungszeit machbar
3. um die 1/10-1/15s dürfte die absolute Grenze der Stabilisierung liegen - da die Linsenglieder des IS (wie er bei Canon heißt) bei längeren Zeiten eine Art "Nullpositions-Drift" aufweisen müssen, ist es offenbar wie bei einem Tiefpassfilter in der Elektrotechnik, schnelle Verwacklungen werden rausgefiltert, langsame Verwacklungen kommen trotzdem auf's Bild; Im Weitwinkel ist die Verwacklung (siehe 1/f-Regel) aber sowieso nicht so kritisch, daher findet man Stabis eher im Tele (wo der Zeitgewinn mitunter aber unter 2-3 LW ausfallen kann) - da wär's halt mal wieder Zeit für ein verbessertes Anti-Verwakclungsprogramm aller analoger EOS 10
4. es ist richtig, dass lichtstärkere Objektive prinzipiell einer Verwacklung entgegen wirken können (größere Blendenöffnung = kürzere Belichtungszeit), aber bildgestalterisch möchte ich nicht immer die Objektiv-Blende voll aufmachen wenn's finsterer wird, sondern mitunter für die passende Schärfentiefe auch mit Blenden um 8.0 herum fotografieren!
5. wie schon angesprochen gilt die 1/f-Regel (ohne Stabi) nur für Vollformat, bei APS-C ist noch mal ca. der Faktor 1.5-1.6 zu beachten (85mm am Vollformat sollten mit mindestens 1/90s fotografiert werden, so sollte man auch die entsprechenden 55mm am APS-C ohne Stabi mit Zeiten <= 1/90s fotografieren) - das gilt auch mit Stabi, jeweils halt dann mit um 2-3 Lichtstufen längeren Belichtungszeiten
6. Prinzipiell verschlechtert der optische IS die Qualität eines Objektivs gegenüber einem "quasi baugleichem Objektiv ohne IS", auch wenn der IS nicht eingeschaltet ist, da ja mehr "fehlerhafte" Linsenelemente im Strahlengang des IS-Objektivs verbaut sind. Dessen muss man sich, trotz aller Verbesserung bei langen Belichtungszeiten, bewußt sein.
7. Hohe ISOs (mit digitalen Kameras ja inzwischen schon sehr viel leichter und weiter nach oben zu realisieren als mit analogen) helfen natürlich auch gegen verwackeln, beeinträchtigen aber durch Rauschen die Bild-Qualität
8. optische (mechanische) Bildstabilisatoren sind technisch wohl die bessere Wahl als elektronische; elektronische Stabis versuchen meist primär durch höhere ISOs die kürzeren Belichtungszeiten zu erreichen, rechnerische Bildverschiebungen machen eigentlich nur bei Video Sinn; optische Stabilisatoren sind entweder im Objektiv als korrigierend "wackelndes" Linsenelement verbaut (teurer, da in jedem Objektiv nötig, allerdings besser für das jeweilige Objektiv optimierbar, ausserdem ist hier auch das optische Sucherbild beim Anvisieren stabilisiert!), oder als (über Piezos) verschiebbarer Sensor in der Kamera
9. mit den 2-stufigen IS-Systemen, die auf eine Achse für's Mitziehen beschränkt werden könne, habe ich keine Erfahrung
Mein Fazit, Outdoor möchte ich IS schon ab Normalbrennweiten möglichst nicht mehr missen! Man bedenke, gerade im Tele sind bei niedrigen ISOs dunkle Motive schon bei Sonnenschein mit 1/300s oder kürzer und ein bisschen abblenden durchaus lichtschwache Motive, da können Stabis schon massiv helfen!
1. die Stabilisierung funktioniert nicht immer gleich gut - hängt wohl davon ab wann man im Stabilisierungs-Zyklus abdrückt, so gesehen tw. wie aus freier Hand auch ein bisschen ein Glücksspiel
2. somit sind situationsabhängig ca. 2-3 Lichtstufen Gewinn in der Belichtungszeit machbar
3. um die 1/10-1/15s dürfte die absolute Grenze der Stabilisierung liegen - da die Linsenglieder des IS (wie er bei Canon heißt) bei längeren Zeiten eine Art "Nullpositions-Drift" aufweisen müssen, ist es offenbar wie bei einem Tiefpassfilter in der Elektrotechnik, schnelle Verwacklungen werden rausgefiltert, langsame Verwacklungen kommen trotzdem auf's Bild; Im Weitwinkel ist die Verwacklung (siehe 1/f-Regel) aber sowieso nicht so kritisch, daher findet man Stabis eher im Tele (wo der Zeitgewinn mitunter aber unter 2-3 LW ausfallen kann) - da wär's halt mal wieder Zeit für ein verbessertes Anti-Verwakclungsprogramm aller analoger EOS 10
4. es ist richtig, dass lichtstärkere Objektive prinzipiell einer Verwacklung entgegen wirken können (größere Blendenöffnung = kürzere Belichtungszeit), aber bildgestalterisch möchte ich nicht immer die Objektiv-Blende voll aufmachen wenn's finsterer wird, sondern mitunter für die passende Schärfentiefe auch mit Blenden um 8.0 herum fotografieren!
5. wie schon angesprochen gilt die 1/f-Regel (ohne Stabi) nur für Vollformat, bei APS-C ist noch mal ca. der Faktor 1.5-1.6 zu beachten (85mm am Vollformat sollten mit mindestens 1/90s fotografiert werden, so sollte man auch die entsprechenden 55mm am APS-C ohne Stabi mit Zeiten <= 1/90s fotografieren) - das gilt auch mit Stabi, jeweils halt dann mit um 2-3 Lichtstufen längeren Belichtungszeiten
6. Prinzipiell verschlechtert der optische IS die Qualität eines Objektivs gegenüber einem "quasi baugleichem Objektiv ohne IS", auch wenn der IS nicht eingeschaltet ist, da ja mehr "fehlerhafte" Linsenelemente im Strahlengang des IS-Objektivs verbaut sind. Dessen muss man sich, trotz aller Verbesserung bei langen Belichtungszeiten, bewußt sein.
7. Hohe ISOs (mit digitalen Kameras ja inzwischen schon sehr viel leichter und weiter nach oben zu realisieren als mit analogen) helfen natürlich auch gegen verwackeln, beeinträchtigen aber durch Rauschen die Bild-Qualität
8. optische (mechanische) Bildstabilisatoren sind technisch wohl die bessere Wahl als elektronische; elektronische Stabis versuchen meist primär durch höhere ISOs die kürzeren Belichtungszeiten zu erreichen, rechnerische Bildverschiebungen machen eigentlich nur bei Video Sinn; optische Stabilisatoren sind entweder im Objektiv als korrigierend "wackelndes" Linsenelement verbaut (teurer, da in jedem Objektiv nötig, allerdings besser für das jeweilige Objektiv optimierbar, ausserdem ist hier auch das optische Sucherbild beim Anvisieren stabilisiert!), oder als (über Piezos) verschiebbarer Sensor in der Kamera
9. mit den 2-stufigen IS-Systemen, die auf eine Achse für's Mitziehen beschränkt werden könne, habe ich keine Erfahrung
Mein Fazit, Outdoor möchte ich IS schon ab Normalbrennweiten möglichst nicht mehr missen! Man bedenke, gerade im Tele sind bei niedrigen ISOs dunkle Motive schon bei Sonnenschein mit 1/300s oder kürzer und ein bisschen abblenden durchaus lichtschwache Motive, da können Stabis schon massiv helfen!