Warum funktionier Belichtung mit Graukarte nicht(immer)?

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    • Warum funktionier Belichtung mit Graukarte nicht(immer)?

      Grüss Gott
      Ich frage mich öfter, warum die Belichtung mit einer Graukarte nicht funktioniert.
      Oft ließt man das es für schwierige Lichtverhältnisse ideal sei, auf eine Graukarte zu belichten jedoch funktioniert dies meist nichtmal bei normalen oder einfachen Lichtbedingungen.
      Ich fotografiere meist, fast ausschließlich in Modus "M".
      Graukarte nehme ich für den Weißabgleich und Belichtung, stelle also meine gewünschte Blende ein halte Sucherfüllend auf die Graukarte und stelle die Verschlußzeit ein bis die EV Anzeige im Sucher weder Über- noch Unterbelichtung anzeigt.(also "Null")
      Führe den Weißabgleich durch, weil ja nun alle Kanäle "gleich" sind.(aber das nur am Rande, Problem ist dann die Belichtung)
      So, jetzt müssten ja eigentlich alle Belichtungen korrekt werden, alle Tonwerte richtig fallen.
      Egal ob Spot, Mittenbetont oder Mehrfeldmessung.
      Werden sie aber nicht.
      Z.B. im Winter im Waldviertel, Schneelandschaft mit Haus, das Foto war um 2/3 Blenden überbelichtet.
      Vor einigen Tagen hab ich einen grauen Stoffhund mit weissem und gelben Fell aufgenommen und das weiß war sehr Grenzwertig.(obwohl bewölkt, Regen und Südl. Fenster)
      Eigentlich sind Olympus Kameras eh ziemlich vorsichtig mit dem Belichten aus Angst das ihnen die Lichter ausfressen.
      Ca. 0,3 - 0,7 Unterbelichten sie fast schon von Haus aus.(um Ausfressen der Lichter zu verhindern).
      Also eigentlich kann ich mich auf die Graukarte nicht wirklich verlassen, oder?
      Ich habe eine von Fotowand und eine von Novoflex.
      Die Novoflex nimm ich zur Zeit häufiger.
      Da bin ich ohne Graukarte mit der Histogramm Methode besser dran.
      Messen auf die relevantesten hellsten Stellen und ca. 1,3 - 1,7 EV dazu geben.(bei weissen Stellen, Schnee oder Kleidung)
      Histogramm ansehen und schauen wie weit die Kurve in die rechte Ecke kommt.
      Dann habe ich meine *relevantesten*hellsten Stellen und die anderen Tonwerte fügen sich danach, inkl. Hauttöne.
      Der Nachteil ist aber man muß zwei, drei Fotos machen und schauen wie sich das Histogramm verändert.
      Ich habe mir gedacht, das mit der Graukarte sei eine relativ sichere Sache.
      Naja.
      Vielleicht habt ihr noch einen Tipp?
      grts
      olympus
    • Graukarte funktioniert nur, wenn alles auf das Motiv fallende Licht die Graukarte erreicht und Du diese so "beleuchtete" Graukarte dann anmessen kannst.

      Das wird zB bei Landschaftsfotos schwierig werden.

      Weiters geht man mit der Graukarte davon aus, dass die Gesamthelligkeit des Bildausschnittes eben dieses 18%ige Grau ergibt, was in einer Schneelandschaft sicher nicht stimmt. Also ist hier wieder händische Überbelichtung gefragt, da der Schnee sonst auch grau wird.

      Für die allermeisten Motivsituationen würde m.E. aber Belichtung mittels Graukarte funktionieren, sofern man halt auch das auf das Motiv fallende Licht auf die Graukarte fallen lassen kann.

      Falls ich mit der Erklärung daneben liege bitte sorry, habs so ausm Gedächtnis geschrieben.

      LG, Jürgen
    • Jürgen Wiedner schrieb:

      Weiters geht man mit der Graukarte davon aus, dass die Gesamthelligkeit des Bildausschnittes eben dieses 18%ige Grau ergibt, was in einer Schneelandschaft sicher nicht stimmt.
      häh? der sinn der graukarte ist doch gerade , dass man eben nicht den echten bildausschnitt messen muss ...

      die graukarte sollte man aber in einen mittleren winkel zum hauptlicht stellen, damit du die hellst mögliche reflexion misst,
      vielleicht ist das dein hauptfehler
      und wenn du die graukarte nahe und bildfüllend im sucher hast (statt zb spotbelichtung verwendest) kann auch sein, dass du selber einen schatten drauf wirfst

      (von der 18% vs. 12% und standardkompensation mal ganz zu schweigen ... mehr davon zb hier [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] )
    • hallo,

      @panzerwolf
      das mit den 18 und 12% habe ich im netz auch schon gelesen.
      ich halte die karte immer parallel zum sensor.
      ebenfalls schaue ich natürlich das ich keinen schatten drauf bekomme.
      aber ich werde mal versuchen die karte schräg zu halten damit sie "heller" wird.
      ich dachte man muß sie parallel halten, aber ich werde es ausprobieren.

      @jürgen:
      "Also ist hier wieder händische Überbelichtung gefragt, da der Schnee sonst auch grau wird."
      Da ich in M Modus fotografiere sollte sich der Wert der Überbelichtung doch ergeben.
      Ich null meine Anzeige und verstelle dann nichts mehr.
      Somit sollte eigentlich schwarz bis weiß passen.(sprich belichtung ok)
      Das dachte ich zumindest immer, aber es stimmt nicht ganz darum die frage hier im forum.

      grts
      olympus
    • die Karte sollte bei der Messung, den Winkel zw. hauptlicht (bei Landschaft die Sonne) und Kamera ca halbieren, parallel zum chip also nur wenn du die Sonne exakt im Rücken hättest.

      Somit sollte eigentlich schwarz bis weiß passen.(sprich belichtung ok)
      Das dachte ich zumindest immer, aber es stimmt nicht ganz darum die frage hier im forum.
      stimmt auch, die Belichtung ist dann auf eine mittlere Objektivhelligkeit (mittleres Grau) eingestellt und alles mit dieser Beleuchtung wird im verhältnis korrekt abgelichtet, heisst aber nicht, dass der Chip den Motivkontrast auch schafft - da musst du dann entscheiden welche bildteile dir wichtiger sind.

      Wenn du bei Landschaftsaufnahmen exakt arbeiten willst, würd ich eher zu einer Detaill und Kontrastmessung tendieren, bedeuted nur viel rumrennen, wenn du keine Spotmessung hast

      lg news...
    • Also den Weißabgleich mittels Graukarte mache ich auch.

      Die Belichtung damit einzustellen wird aber wohl kaum funktionieren. Dafür müsste die Graukarte direkt beim Motiv sein und mittels Spotmessung ausgemessen werden.

      Aber wie newschaser schon schrieb, sagt das dann noch gar nichts darüber aus, ob der Sensor auch den Kontrastumfang aufnehmen kann. Mach doch einfach ein Bild, analysiere das Histogramm und stelle entsprechend nach. Das ist IMHO doch einer der größten Vorteile beim digital fotografieren.

      lg Thomas
    • PANZERWOLF schrieb:



      Jürgen Wiedner schrieb:

      Weiters geht man mit der Graukarte davon aus, dass die Gesamthelligkeit des Bildausschnittes eben dieses 18%ige Grau ergibt, was in einer Schneelandschaft sicher nicht stimmt.
      häh? der sinn der graukarte ist doch gerade , dass man eben nicht den echten bildausschnitt messen muss ...
      Damit meine ich, dass die Belichtungsmessung einer Kamera (keine Ahnung ob es da inzwischen neues gibt) immer davon ausgeht, dass der DURCHSCHNITT aller Helligkeiten 18%iges Grau ergibt da dies anscheinend für den größten Teil der typischen Aufnahmesituationen zutrifft.

      Wenn ich also in einer Schneelandschaft eine Graukarte anmesse, gaukle ich ja der Kamera vor dass die durchschnittliche Helligkeit meines gleich zu fotografierenden Motives 18%iges Grau ergibt -> was hier allerdings ja nicht stimmt da die Schneelandschaft sicher NICHT in Summe 18%iges Grau ergibt sondern erheblich mehr. Somit: händische Überbelichtung erforderlich. Das hat jetzt nichts damit zu tun, wie hell der Schnee an sich ist (egal ob bei Sonne oder in der Dämmerung) sondern damit, welchen Durchschnitt alle Helligkeiten, die auf meinen Sensor fallen, ergeben.

      So, jetzt lass ich mal meine Erklärungen aus längst verstaubtem Gedächtnis aber ich denke, so in etwa dürfte ich richtig liegen ;)

      LG, Jürgen
    • Jürgen Wiedner schrieb:

      Wenn ich also in einer Schneelandschaft eine Graukarte anmesse, gaukle ich ja der Kamera vor dass die durchschnittliche Helligkeit meines gleich zu fotografierenden Motives 18%iges Grau ergibt -> was hier allerdings ja nicht stimmt da die Schneelandschaft sicher NICHT in Summe 18%iges Grau ergibt sondern erheblich mehr.


      Nöööööö, dein Beli/Cam passt die Belichtung so an, dass die Objekthelligkeit als mittleres Grau dargestellt wird. Wenn du also im Schnee direkt messen würdest, würd er die Belichtung so berechnen, dass der Schnee schön grau wird (du müsstes händisch unter ähhm ÜBERbelichten). Wenn du allerdings die Graukarte misst, ist ein nachjustieren nicht notwendig, da der Schnee ja eine größere Objekthelligkeit bei selber Beleuchtung hat...
      verständlich?

      lg news......

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von newschaser ()

    • newschaser schrieb:


      Nöööööö, dein Beli/Cam passt die Belichtung so an, dass die Objekthelligkeit als mittleres Grau dargestellt wird. Wenn du also im Schnee direkt messen würdest, würd er die Belichtung so berechnen, dass der Schnee schön grau wird (du müsstes händisch unterbelichten). Wenn du allerdings die Graukarte misst, ist ein nachjustieren nicht notwendig, da der Schnee ja eine größere Objekthelligkeit bei selber Beleuchtung hat...
      verständlich?
      Ok, hört sich bei (längerem) Nachdenken plausibel an. Da war ich wohl auf dem Holzweg - sorry an die durch mich Verwirrten ;)

      Obwohl ich (bei Kamera-Belichtungsmessung) bei Schnee schon händisch überbelichten muss, nicht unterbelichten, oder?

      LG, Jürgen
    • newschaser schrieb:

      Jürgen Wiedner schrieb:

      Wenn ich also in einer Schneelandschaft eine Graukarte anmesse, gaukle ich ja der Kamera vor dass die durchschnittliche Helligkeit meines gleich zu fotografierenden Motives 18%iges Grau ergibt -> was hier allerdings ja nicht stimmt da die Schneelandschaft sicher NICHT in Summe 18%iges Grau ergibt sondern erheblich mehr.


      Nöööööö, dein Beli/Cam passt die Belichtung so an, dass die Objekthelligkeit als mittleres Grau dargestellt wird. Wenn du also im Schnee direkt messen würdest, würd er die Belichtung so berechnen, dass der Schnee schön grau wird (du müsstes händisch unterbelichten). Wenn du allerdings die Graukarte misst, ist ein nachjustieren nicht notwendig, da der Schnee ja eine größere Objekthelligkeit bei selber Beleuchtung hat...
      verständlich?

      lg news......


      Bis auf den Tippfehler: Nur "Schnee direkt messen" - muss mann dann händisch ÜBER nicht Unterbelichten - ist es so richtig.

      lg Hali
    • Zum Schluss wurde es richtig wiedergegeben - aber ich möchte noch darauf hinweisen, dass sich Graukarten nur bedingt zum Weißabgleich eignen, weil diese nicht immer ein wirklich neutrales Grau beinhalten sondern nur für die Belichtung korrekt auf 18% Helligkeit justiert sind.

      Für den Weißabgleich gibts spezielle Tools - wie z.B. den WhiBal - der ist wirklich neutral. . . .

      F4F
    • vielen dank für das interesse und die damit verbunde hilfsbereitschaft.
      habe durch die suchfunktion auch interessantes vom "frosch" gelesen:

      zitat:


      Die graukarte braucht man zum eichen eines gerätes oder entwicklungsprozesses. Für eine spotbelichtungsmessung ergibt sie ebensowenig wie eine weißkarte sinn. Bei spotmessung wird der motivkontrast gemessen. Da misst man, mit welcher blendeneinstellung die hochlichter oder tiefen ohne zeichnungsabriss dargestellt werden. Dazu misst man auf die hellste stelle des motives und belichtet dann um den wert darüber, von dem einem bekannt ist, dass da die zeichnung gerade noch nicht abreisst. Das ist bei den meisten digis 2, 5 blenden. Dabei ist bei meiner cam 2/3 blenden toleranz gegenüber fehlmessungen vorhanden. Es sollte eigentlich jeder, der spot misst, ausprobieren ab welcher überbelichtung die zeichnung abreisst. Ein weisses papier messen, dass später im bild unsichtbar ist, ergibt wenig sinn. Die graukartenmessung oder eine weisskarte von der bekannt ist, wie hell sie ist, bringt ebenso wie eine lichtmessung die information fürs tonwertrichtige darstellen. Tonwertrichtiges fotografieren bringt aber in der bildmässigen fotografie wenig. Die bildhelligkeit ist da ermessenssache. Wichtig ist die möglichst hohe information in allen helligkeitsbereichen. Was hilft einem das tonwertrichtige abfotografieren eines negers im tunell, wenn man durch diese methode am schwarzem blatt nichts erkennen kann?


      zitat ende

      grts
      olympus
    • RE: Warum funktionier Belichtung mit Graukarte nicht(immer)?

      olympus_fotograph schrieb:

      Grüss Gott
      Ich frage mich öfter, warum die Belichtung mit einer Graukarte nicht funktioniert.
      Oft ließt man das es für schwierige Lichtverhältnisse ideal sei, auf eine Graukarte zu belichten jedoch funktioniert dies meist nichtmal bei normalen oder einfachen Lichtbedingungen.

      olympus


      Wenn man eine cam mit spotmessung hat, dann ist die graukartenmessung bei schwierigen lichtverhältnissen eine fotografische dummheit. Die belichtung mit einer graukarte funktioniert nicht, wenn fotografisches knowhow fehlt. :(

      Ssss

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