Das unbearbeitete Bild

    • Das unbearbeitete Bild

      für mich als neueinsteiger stellt sich immer
      öfter die frage: gibt es noch bilder die nicht bearbeitet werden?
      ich wundere mich das sehr sehr viele bilder nicht mehr in natura gelassen werden, ich denke im analogen zeitalter hats ja auch so gehen müssen
      klar ist es digital einfacher und praktischer geworden
      aber ab und an find ich sollte man ein bild so stehen lassen wie es ist.
      für mich gehen bearbeitete bilder eher dann in richtung grafik und design aber nicht mehr fotografie
      wie gesagt dies ist nur meine meinung und ich versuche mich auch im bearbeiten und möchte auch hier keinen "bearbeiter" kritisieren.
      was sagt ih dazu
      zählt das unbearbeitete bild noch oder ist es aus dem rennen
    • RE: Das unbearbeitete Bild

      Polaroids und dias sind/waren annähernd unbearbeitet. Aber auch da drückt das medium dem bild sein materialspezufischen stempel auf und der autor kann/konnte durch filmwahl und belichtung manipulieren. Zusätzlich gibt/gab es verfremdungsmöglichkeiten. Dem am nächsten kommen kontaktkopien von großformatnegativen. Analoge bilder vom negativ unbearbeitet? Nein danke :-)! Die wahlmöglichkeit zwischen grafisch (Steil arbeitendes material, montagen) und "bildhaft" gab es seit anbeginn der fotografie. Fotografie ist ein grafisches medium (Nomen ist omen!) und jede fotografie ist grafik.

      Sss
    • RE: Das unbearbeitete Bild

      Wo ist für dich die Grenze zur Bearbeitung? Unbearbeitet sind lediglich Dias. Sobald du ein Bild zu Papier bringst (egal ob digital oder analog), hast du zumindest Tonwert, Gradation und Farbkorrektur angewendet. Wenn du Bilder selbst ausbelichtest oder ausdruckst kommt normaler Weise noch Schnitt hinzu. Wenn diese Schritte noch nicht zur Bearbeitung zählen, so sind ca. 1/3 meiner Bilder unbearbeitet.
      lg Hannes
    • Ja, es gibt sie noch, die völlig unbearbeiteten Bilder. In der Zeitschrift GEO werde ausschliesslich und völlig unbearbeitete Aufnahmen gedruckt. Die Fotografen müssen das dort sogar schriftlich bestätigen und die Rohdaten zur Verfügung stellen.

      Aber sonst ist es eben in unsem Zeitalter so, dass alles digitalisiert ist bzw. wird. Und damit kommt immer die Software dazu ... ist sehr of (aber nicht immer) auch gut so, finde ich.

      LG,
      Gerhard
    • Original von Augenfutter
      Ja, es gibt sie noch, die völlig unbearbeiteten Bilder. In der Zeitschrift GEO werde ausschliesslich und völlig unbearbeitete Aufnahmen gedruckt. Die Fotografen müssen das dort sogar schriftlich bestätigen und die Rohdaten zur Verfügung stellen.

      Echt? Davon wusst ich gar nix. Muss ich mir mal genauer ansehen.
      Aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die nicht Tonwert, Farbkorrektur usw anwenden. Schon alleine vom Druck her wäre das ein schweres unterfangen. Mal ganz davon abgesehen ... ein RAW Bild ohne gänzliche Bearbeitung entwickeln?! hm naja.

      Ich glaub eher rockin meint wirklich sachen wie beauty retusche, "HDR", usw. und da denk ich doch, dass es sehr viele gibt die nicht bearbeitet sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ghhe ()

    • Hallo!

      Eigentlich sollte es vollkommen egal sein, ob Bilder bearbeitet sind oder nicht. Wenn es zwingende Gründe gibt es nicht zu tun, sollte man sich daran halten. Ansonsten sehe ich die Bearbeitung genauso als kreativen Prozess wie die Auswahl des Motivs oder Wahl der Komposition. Man muss für digitale Kameras bedenken dass diese, vor allem wenn man RAW fotografiert, ein neutrales und meist nicht sehr attraktives Resultat liefern. Die verschiedenen Filme in der Analogfotografie brachten von sich aus schon viel Charakteristik mit - das fehlt uns nun natürlich und muss auf die eine oder andere Art nachjustiert werden. In der Dunkelkammer kam der eine oder andere Trick noch dazu.

      Digitalfotografie und Bildbearbeitung sind im Moment ein Paar, das zusammengehört um das Resultat zu bekommen, welches sich viele vorstellen. Wäre es vor 50 Jahren so gewesen, wäre es auch verwendet worden. Warten wir mal ab, wer in 50 Jahren darüber lacht wenn wir Dinge wie "20 Megapixel" oder "Photoshop" erwähnen.

      Also - einfach kreativ sein und das machen wozu du Lust hast.

      Grüße ... Andreas.
    • Original von Augenfutter
      Ja, es gibt sie noch, die völlig unbearbeiteten Bilder. In der Zeitschrift GEO werde ausschliesslich und völlig unbearbeitete Aufnahmen gedruckt. Die Fotografen müssen das dort sogar schriftlich bestätigen und die Rohdaten zur Verfügung stellen.

      Aber sonst ist es eben in unsem Zeitalter so, dass alles digitalisiert ist bzw. wird. Und damit kommt immer die Software dazu ... ist sehr of (aber nicht immer) auch gut so, finde ich.

      LG,
      Gerhard


      das stimmt so nicht...Das muß man bei den meisten Zeitschriften da die Hauseigenen Grafiker das Bild aufberreiten und für den Druck vorberreiten!

      lg stef
    • Das unbearbeitete ... und letztlich "Unmanipulierte Bild" kann es kaum geben.
      Vielleicht am ehesten in der Absicht des Fotografen,
      der es eben so authentisch wie möglich haben will.

      Die Manipulation fängt schon bei der Motivwahl, dem Ausschnitt
      und dem gewählten Moment an, beim gewählten Licht,
      (zb auch durch die gewählte Tages(licht-)zeit)
      die Perspektive, die Brennweite, der Weißabgleich, die Belichtungszeit,
      die Dynamik (evtl zB durch ein Mitziehen) sind alles Gestaltungsmittel und
      daher "Manipulationsmittel".

      Dabei hat sich bei manchen auch die Einsicht ergeben,
      dass letztlich der Eindruck des Betrachters zählt.

      Natürlich gibt es auch die Schnappschüsse, die einem selber
      viel bedeuten, weil man an bestimmte durchlebte Situationen und
      Gefühle erinnert wird.

      Es stellt sich wirklich die Frage, wo die Grenze zur Manipulation zu sehen ist.
      Vielleicht stellt jemand durch die Nachbearbeitung gerade das dar, was
      er zu dem Zeitpunkt empfunden hat. zB durch Korrektur der Weißabgleiches,
      oder durch eine Korrektur des Ausschnitts/Beschnittes. Wenn Du jemandem
      im Real-Life gegenübersitzt fallen dir wahrscheinlich manche Gesichtsmimiken
      und das Pickel auf dem Kinn gar nicht auf.
      (Da manipuliert man oft allein schon durch die Selektion danach)

      Andererseits spielt für manche, zB in der Naturfotografie sehr wohl eine
      Rolle, dass sie beispielsweise das Tierchen lange, geduldig
      und mit einem "Langen Rohr" belauert haben.
      (Im Gehege wäre zB. ein junges Rehkitz in einer ungeschlagenen
      Schärfe und Mühelosigkeit zu fotografieren. Aber das wäre dann halt
      - insbesondere für den Fotografen- nicht das selbe)

      Manches Pressefoto kann durch die Authentizität des Momentes
      durchaus auch ohne fotografische Ansprüche beeindrucken.

      Andererseits kommen jetzt auch noch die Möglichkeiten der Nachbearbeitung,
      die es in der Form in der analogen Fotografie nur sehr aufwendig
      oder gar unmöglich zu realisieren waren.

      Ich denke es gibt eben alle diese Richtungen und denke es besteht
      kein Grund, dem Einen oder dem Anderen den unbedingten Vorzug zu geben.

      Wenn hier im Forum jemand dazuschreibt "unbearbeitet" wissen
      das viele zu schätzen.

      Andererseits könnte man sich da und dort denken: War es dem
      Fotografen nicht mehr Mühe wert, weder bei der Aufnahme, noch bei der
      Bearbeitung ?!

      Just my 2 cents ...
      lg Andreas
    • Ich finde jedes Bild ist manipuliert, wobei es völlig gkleichgültig ist ob analog oder digital. Bei Letzterem sind die Möglichkeiten grösser, aber auch im Analog-Bereich gabs das immer schon.
      Ich meine sogar, dass unter Umständen durch die Wahl des Aufnahmestandpunktes bereits eine Manipulation vorliegen kann. Man denke nur im Bildjournalismus!
      Ich habe bereits vor einigen Jahren als Juror bei einem renommierten Fotowettbeweb bewerten können und bereits damals waren schon ca. 40 Prozent der Bilder nachbearbeitet. Uns sei es nur durch nachschärfen, Tonwertkorekturen und ähnliches.
      Daher gilt für mich nur eines: Gefällt mir das Bild oder nicht!!!
      LG, Kurt
    • Ursprünglich war meine Ansicht, dass man Fotos möglichst unbearbeitet belassen sollte; heute kann ich mich den meisten Meinungen hier nur anschließen.

      Die Bearbeitung der Fotos stellt eine weiteres Potenzial der Verbesserung der Bilder, der Ausdruckmöglichkeit und der Vermittlung dar.

      Ich glaube, man sollte diesem kreativen Feld diese Chance lassen und die Bearbeitung als Bereicherung verstehen.

      lg gi
    • diese thema wird fast ausschliesslich von leuten aufgeworfen, die sich mit photoshop & co nicht auseinandersetzen wollen/können/dürfen oder RAW nur ihre steaks braten.

      ich glaube, jeder, der sich ernsthaft mit fotografie auseinandersetzt, käme nicht auf die idee nichts, aber rein gar nichts an seinen bildern zu verändern.

      colorkeys, hdr und diesen ganzen schrott mal aussen vor gelassen!
    • was ist denn überhaupt ein unbearbeitetes foto? ein von filmcharakteristik, gradationen und ausarbeitungsverfremdungen verschlimmbessertes analogfoto? oder ein flaches, ungeschärftes digitales negativ, wo noch der ganze sensorschrott zu sehen ist?

      die hälfte aller arbeitsschritte in photoshop besteht eigentlich darin, das ursprünglich "gesehene" bild aus dem wust an verfälschungen und verflachungen von film und chip herauszuarbeiten, und nur ein teil dient der kreativen veränderung...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von newbee ()

    • Grundsätzlich denke ich mir, dass es belanglos ist welcher Weg zum fertigen Produkt beschritten wurde, sofern es nicht in betrügerischer Absicht geschehen ist. Alles was unter dem Begriff Bildbearbeitung zusammengefasst wird, kann ebenso Bildoptimierung oder Bildverbesserung genannt werden.
      Wenn man unbedingt will, kann man eine Trennlinie zwischen Bildbearbeitung und Bildveränderung ziehen, wenn wesentliche Bildbestandteile entfernt oder hinzugefügt werden. Wird aus zwei völlig unterschiedlichen Fotos, also damit meine ich zeitlich oder örtlich getrennt aufgenommen, ein Neues zusammengestoppelt, gibt es dafür keinen eindeutigen Ursprung im Sinne eines Negativs oder einer RAW Datei.
      Ob eine Ausbelichtung davon noch ein Foto ist oder nicht, darüber wird man ergiebig diskutieren können. Meist jedoch disqualifiziert sich ein derartiges Werk aber eh schon beim genaueren Hinschauen.
      Und ob dem Rot des Sonnenunterganges, oder dem Teint der Maid nun etwas nachgeholfen wurde, zeugt eben von der postfotografischen handwerklichen Fertigkeit des Fotografen. Man sollte nicht jedes Unvermögen immer gleich zur Tugend erklären.
      WA!
    • Papier, Temperatur, Maskierung, Dauer, Schenkgeschwindigkeit, Farbfilter, Salze, und vor allem das Gefühl des Laboranten haben früher auf viel schwierigerem durchaus ähnliche Manipulationen ermöglicht. Das war meines Wissens von Anfang an so. Die Ansätze waren aber andere. Am Anfang wollte man eben vorrangig die Natur/Realität darstellen. Als ich meine Reprofotografenausbildung gemacht hab, wars auch grad hipp alles ein wenig glatt zu streichen.

      Die Bildmontage gabs damals ja auch schon. Wie hab ich diese - wie hiess sie - Rötelkreide/Drachenblut gehasst. Und jede Montage ein neuer versuch. Da gabs damals bei der "Bühne" auch ein paar Freaks! Ich glaub die standen keinem Photoshopkünstler weit nach.

      Die Diafotografie ist neben den Polaroids vielleicht die einzige nahezu unverfälschte Art der Fotografie. Aber selbst da meine ich mich an Leute zu erinnern die 2 oder drei Dias übereinander projezierten und dann ein neues Dia schossen.

      Fotografie gehört für mich absolut zu den feinen Künsten und damit zählt, wie Tainacher schon schrieb, das Ergebnis. Aber wie der weg zum Auslösen ist auch der Weg zur Ausbelichtung eine Kunst (im Sinne von Können) die nicht nur mit Wollen begründet sein sollte.

      Liebe Grüße
      shri
    • RE: Das unbearbeitete Bild

      Original von Vorarlbergerin
      Das find ich auch....wenn ich was sehe das ich unbedingt fotografieren möcht...dann will ich es auch so Zeigen....ab und zu spielerein mach ich auch gerne.
      Bin da deiner Meinung!


      ich hasse dieses wort "spielerei" in verbindung mit foto! ein kandidat für mein unwort 2009!
      diese spielereien mit den kreativ-filtern in photoshop haben übrigens nix mit bildBEarbeitung zu tun!

      ein weiser mann hat mal gesagt: "kreativ-filter im photoshop haben mit kreativität soviel zu tun wie kunstschnee mit kunst!"

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