Hallo,

Meine Kamera hat eine Funktion, um eine Belichtungsserie zu machen. Da werden dann drei Bilder in Folge erstellt, die ich mittels Software in ein HDR Bild umwandeln kann.

Meine Frage wäre, ob es auch reichen würde, eine ganz normale Aufnahme im RAW Modus zu machen, und dann drei Bilder mit unterschiedlicher Blende zu exportieren? Oder muss man da noch auf anderes Sachen achten?

Vielen Dank!

HDR macht primär Sinn, wenn der Kontrastumfang des Objekts den der Kamera übersteigt, das bedingt jedenfalls mehrere "echte" Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungswerten. Wenn auf dem RAW nichts mehr da ist (helle Stellen ausgefressen oder dunkle nur mehr einheitlich schwarz) dann hilft auch das generieren unterschiedlicher Stufen aus einem RAW nicht mehr viel. Wo keine Bildinformation vorhanden ist, kann auch der Rawkonverter keine herbeizaubern.

Zuerst solltest Du nie bei den Einzelaufnahmen für ein HDR die Blende ändern. Damit bekommst Du unterschidliche Tiefenschärfe und das bring Probleme beim Zusammenstellen des HDR. Immer nur mit der Belichtungszeit arbeiten.

und bedenke, dass Du mit einer Digitalkamera nur max. +/- 2 Blendenstufen belichten kannst. Alles was drüber ist wird nur noch Weiß, und drunter beginnt es stark zu rauschen.

Es hängt also primär von den Lichtverhältnissen ab ob Du mit einer RAW-Datei auch schon brauchbare HDR-Ergebnisse erzielen kannst. Vorrangig aber eher nein.

LG,
Gerhard

Wenn Du "nur" die Belichtungsreihen-Funktion der Cam nutzen willst (meist max. 2 Blendenwerte +/- möglich) solltest Du diese am besten in RAW machen.

Bei einer Annahme, dass (bei nicht katastrophalen Kontrastunterschieden) im RAW mindestens 2 Blendenwerte +/- korrigiert werden können hast Du dann somit eine stufenlose Belichtungsreihe von -4 Blenden bis +4 Blenden zur Verfügung.

Das sollte für die allermeisten Nachtaufnahmen ausreichen.

Bei verdammt viel mehr Dynamikumfang muss man eben in M das Ganze selbst extrem unter-/überbelichten (Ich glaube, eine D200 kann bis zu 9 Belichtungsreihen-Fotos machen, ist aber Ausnahme)

LG

+/- 4 Blendenwerte kannst Du mit RAW nicht machen. Das wären 9 Blendenstufen, also ein Dynamikbereich von 2 hoch 9. Das ist dann schon der gesamte Dynamikbereich den modenre Sensoren haben. Somit würdest Du in diesem Fall alle Reserven aufbrauchen.

Das gelingt natürlich nur dann, wenn Du die +4 bzw. -4 exakt an die Limits Deines Sensors legst. Das ist aber eine mehr als nur knifflige Aufgabe. Mach lieber stets eine Serie, alles in RAW und ohne Belichtungskorrekturen einlesen. Ist einfacher und sicherer.

LG,
Gerhard

Danke für die Antworten.