Schluss mit Nikon

    • ralph42 schrieb:

      Vielleicht folgender Vergleich: Auf den Berggipfel zu Fuß oder mit der Seilbahn? In beiden Fällen bin ich am Ende oben. Im ersten Fall kann ich den Weg dorthin gestalten und erleben, wie ich das gerne möchte. Und ja, bin dann auch noch stolz auf die von mir erbrachte Leistung.
      muß mich leider nocheinmal melden, wollte eigentlich schluß machen.
      als derzeit mit einigem erstaunen anwendender handy-fotograf mit einem huawei p20, welches auch eine "intelligente" cam hat, kann ich nur nocheinmal wiederholend sagen: man KANN sie anwenden (ich sehr, selten) man MUSS sie nicht anwenden. die ganzen nikon kastln, die hier immer wieder breitgetreten werden, haben bis auf ein paar profigeräte, die groß wie kleiderschränke sind, alle auch vollautomatik modi (war für mich ja mit ein grund auf fuji umzusteigen, die haben das eben nicht). und nocheinmal: man kann auch automatik modi bewußt und kreativ einsetzen, wenn man weiss, wie sie sich verhalten und zuletzt: das huawei p20 zb hat eine wesentlich bessere belichtungsmessung als jede von den digi - nikons, die ich kenne (das war immer ein schwachpunkt dieser marke, vielleicht habens das ja jetzt besser drauf).

      lieber ralph: automatik ist in keinem fall ein gegenargument gegen ein system, solange man sie abschalten kann und wenn sie gut ist und einem in situationen, wo man keinen bock auf ich bin der überdrüberrädchenschraubfotograf hat, sehr gut hilft: what shells? hat man noch ein goodie drauf. ;) 8)

      und: die blendenautomatik verwenden wir doch alle ganz gern, oder? oder ist die auch pfui?
      auch eine vollautomatik ist nicht immer schlecht, wenn ich mit spotmessung den messpunkt verschieben kann, so wie ich es haben will (ja das geht bei der pro20).

      was ist unkreativ, wenn ich denn schärfemesspunkt vom belichtungsmesspunkt ganz nach meinem belieben entkoppeln kann? das gibt wunderbare gestaltungsmöglichkeiten. kann das jede der digisuperwundergroßziegeln?

      provokante aussage: kreativer fotografiere ich im moment mit dem handy: klein, immer dabei, "entfesselt", viel mehr spaß, mehr möglichkeiten, unauffälliger, leise.

      ich bin mir abslolut sicher, ein helmut newton zb (den ich sehr mag) wäre von den dingern begeistert gewesen und diesem herrn kann man sicher kreativität nicht absprechen.

      mir ist jedes foto, das ich machen kann, lieber als eines, das ich verpasse, weil ich irgendwelchen grundsätzen treu bleibe. solange ich entscheide was, wann, wie, automatisch, halbautomatisch oder gänzlich "zu fuss" gemacht wird, paßt es.
      das handy ist inzwischen der perfekte immerdabei aufnahmewuzzi. bei klassentreffen, geburtstagen und ja, auch manchesmal bei ausflügen. und wunder, oh wunder, die fotos werden was. wenn ich mit freunden sitze, trinke und plaudere und interessante fotos machen möchte, dann will ich nicht am heurigentisch mit einer nikon d iregndwas mit 3 m langem und 20kg schwerem objektiv denen ständig vor der nase rumfuchteln (meistens dann noch mit einem blitzgerät das wie eine kanone ständig droht).
      die monochrom - profieinstellung mit blendenverschiebung des p20 gibt eine herrliche möglichkeit wirklich gute spontan - porträts (ja auch mit bokeh) zu machen , weils kaum einer merkt und wesentlich angenehmer ist, als vorbeschriebener technik irrsinn.
      endlich kommt die fotografie wieder dorthin (spiegellose, handys), wo sie vor jahrzehnten war, bevor die digitaltechnik die cams statt noch handlicher zu machen zu unförmigen klumpen verballhornt hat. wenn einer sagt, dass das arbeiten damit spaß gemacht hat, dann lügt er sich meiner meinung nach selbst an. nischenfotografie immer aussen vor.

      in diesem sinn lg.
    • blow_up schrieb:

      lieber ralph
      Ich habe auf Rolands Posting geantwortet, in genau diesem Kontext möchte ich es auch verstanden wissen. Ich verweise auch auf Post #129, wo ich Dir schon einmal geantwortet habe.


      blow_up schrieb:

      bevor die digitaltechnik die cams statt noch handlicher zu machen zu unförmigen klumpen verballhornt hat
      Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Es gab/gibt zT noch immer, ein riesiges Angebot an Digi-Knipsen, die sich vom Volumen her am ehesten mit den früheren Pocket-Kameras vergleichen lassen. Das war auch die längste Zeit der Massenmarkt. Der wurde, berechtigterweise, von den Handys aufgefressen.
      Groß wurde genau ein Segment: Die DSLR als Angebot an den Profi und sonstige Enthusiasten. Die waren aber früher sowieso eher mit MF zugange, und wenn ich heute meine RB67 auf die Waage lege, ist man heute dagegen mit der 1-stelligen Nikon immer noch ganz gut bedient.
      Zusätzlich gewachsen sind die Objektive, vor allem lichtstarke Zooms. Nur fehlt da der Vergleich, weil da EIniges auf dem Markt ist, was es in früheren Zeiten schlicht nicht gab.

      blow_up schrieb:

      nikon d iregndwas mit 3 m langem und 20kg schwerem objektiv denen ständig vor der nase rumfuchteln

      Auch heute noch bleibt es einem unbenommen, sich mit einem handlichen 50er an den Tisch zu setzen, genau wie man das früher auch gemacht hat.
      Manchmal denke ich mir, die Digitaltechnik ist vielleicht gar nicht der entscheidende Unterschied, sondern das Geld, das man heutzutage in seine Ausrüstung zu stecken bereit ist.
    • Also mir geht es um Folgendes:
      Bei jeder technischen Neuerung, egal in welchem Bereich, schreien Horden von Leuten auf, die den Untergang der Zivilisation und guter Traditionen usw. sehen.
      Das nervt einfach.

      Wenn jmd. gern das Bild analog macht und es selber entwickelt finde ich das ganz super, ich habe Respekt davor, ich bewundere Leute wie Ralph, Gruford und viele andere.

      Auf der anderen Seite: ich will es nicht und ich mag es einfach haben, auch wenn ich gern versuche vieles zu verstehen, zu ergründen.... schon deshalb beschäftige ich mich auch mit Automatiken,...weil ich interessant finde was sie wann wie interpretieren ...

      Und zu guter Letzt: wenn mir ein Bekannter 100 Urlaubsbilder zeigt und die 100 sind brauchbar, weil die Automatik das gut gelöst hat, ist mir das lieber als wenn er wirr etwas zusammengeknippst hat und ich das über mich ergehen lassen muss.

      LG Roland

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von rolgal_ ()

    • ralph42 schrieb:

      rolgal_ schrieb:

      Und zu guter Letzt: wenn mir ein Bekannter 100 Urlaubsbilder zeigt und die 100 sind brauchbar, weil die Automatik das gut gelöst hat, ist mir das lieber als wenn er wirr etwas zusammengeknippst hat und ich das über mich ergehen lassen muss.
      Da kann wohl jeder zustimmen. Geht ja schließlich um ziemlich viel persönliches Leid, das sonst entsteht.
      LG Ralph
      So schlimm ist es auch nicht, aber mir wird manchmal schwindlig bei dem was ich alles zu sehen bekomme. :rofl:
    • also ich steh auf Automatiken, wenn sie mir stupide Arbeit abnehmen. 8)

      meine Nikons und Panasonics dürfen schon seit Jahren herumbelichten wie sie wollen, Blendenvorwahl vonmir, ISO und Zeit macht die Kamera. manchmal sogar herrliche Vollautomatik. olé.

      den Panas geb ich zwar eine -2/3 EV Korrektur weil sie oft eine grosse Menge an Lichtern "übersehen" - wobei das ein Feature für den Normalbenutzer ist, der seine Bilder nicht nachbearbeitet. so kriegt er out-of-the-box einfach schöne freundliche Bilder.

      die paar mal, wo die modernen bilderkennenden Belichtungsautomatiken danebenliegen hab ich im RAW immer noch meine +/- 2 Blenden Korrektufreiheit ohne dass das gewöhnliche Bild darunter leidet. Diafilm haben wir ja zum Glück schon lange hinter uns lassen können.

      klar verwende ich für passende Dinge rein manuelle Einstellungen, zB wenn mit Blitzlicht gearbeitet wird, oder wenn man weiss, dass die nächsten 50 Bilder sich nichts am Licht ändern wird.

      aber sonst habe ich genau wie Rolgal das Gefühl, dass da gerade in Fotoforen wahnsinnig viele Helden herumrennen, die glauben ihre Belichtung immer selbst machen zu müssen, sonst ist das keine echte Fotografie.

      ich frage mich wieviele von denen nur in einem Taxi mit Schaltgetriebe mitfahren, weil das beweist, dass der Taxler auch wirklich autofahren kann. :hmm: :rolleyes:

      in einer modernen Zivilisation - also seit ein paar tausend Jahren - bauen wir Maschinen, damit sie uns bei der Arbeit helfen. dazu gehört auch einfach mal loslassen.

      ich hoffe ich krieg bald mal eine von den neuen Sonys oder Fujis mit ihrem Super-Motiv-AF in die Finger. meine Nikon D500 ist schon ziemlich MAGIC was die da alles verfolgen kann, aber die sollen jetzt endlich noch besser sein.
    • M_Martin_M schrieb:

      zum Thema Fuji, die bauen als längste Festbrennweite 90mm, da kann ich mir viele Gründe vorstellen warum sich jemand eine aufgeblähte, technisch minderwertige und überhaupt Nikon kauft.
      einspruch euer ehren: XF200mmF2 ist etwa nix?
      und: ich habe immer gesagt nischenfotografie außen vor. hier geht es ursprünglich aber immer um anfragen von ganz "normalen" hobbyfotografen,die einfach mit möglichst wenig aufwand gute fotos machen wollen und dann hier rausgeschulmeistert werden. und ehrlich, ich habe schon lange keine brennweite von 200 oder 300 mm gebraucht, weil das eben bereits eine nische für ganz, ganz wenige bereiche ist (sport, tier, dedektive, spanner etc.). wenn man mit brennweite 300 fotografiert, ist man eh meistens mit dem lastwagen unterwegs. ;)
      rumschleppen möchte ich so ein ding weder für fuji spiegellos, noch für nikon spiegelkasten und schon gar nicht für vollformat. ich bin fotograf und kein maultier. :)
    • GRUBERND schrieb:

      ich hoffe ich krieg bald mal eine von den neuen Sonys oder Fujis mit ihrem Super-Motiv-AF in die Finger. meine Nikon D500 ist schon ziemlich MAGIC was die da alles verfolgen kann, aber die sollen jetzt endlich noch besser sein.
      fuji x-30, gerade rausgekommen und die kleine schwester der t3. die wird spannend. gehäuse € 900.--, bildleistung wie t3 und somit superb und ein gehäuse kleiner als die t2. da werde ich wahrscheinlich wieder schwach . :)

      GRUBERND schrieb:

      ich frage mich wieviele von denen nur in einem Taxi mit Schaltgetriebe mitfahren, weil das beweist, dass der Taxler auch wirklich autofahren kann
      das wollte ich auch noch als argument beisteuern, du hast es mir vorweggenommen. ich bin mein leben lang ein "schaltgetriebefahrer" und habe alle, die automatik fahren als "unsportlich" und naja nicht gerade die besten autofahrer belächelt (mein frau, meinen vater früher etc.). mein nächster wagen wird aber sicher einer mit automatik, weil die inzwischen besser und ökonomischer schalten und aus dem alter, mir und anderen beweisen zu müssen, was für ein toller getriebemeister ich bin, bin ich raus. ich genieße lieber die fahrt.
    • M_Martin_M schrieb:

      Tuts "KI"s nicht unterschätzen, ...

      Auf die Kameras bezogen: Eine KI ist nicht wie NIK Filter etc. sondern denkt und analysiert selbstständig, und wenn sie entsprechend trainiert ist kann sie sicher zB Bildausschnitte gut vorschlagen, nicht einfach irgendwie schematisch sondern dem inneren Wesen der Szene entsprechend.
      Ich bin neugierig.^^
      Ich auch.
      Aber genau so, wie Seilbahnen das Bergsteigen nicht ausgerottet haben und Musikkonserven nicht das selber-Musik-machen, wird KI auch nicht das selber-Bilder-machen ausrotten.

      Und zur Bildqualitöt: Wer sich mit seinen viel besseren Bildern nicht hier neben Stümpern präsentieren will, soll halt versuchen, in der Albertina auszustellen. So What.
    • Mir fehlt hier in dieser Diskussion die Unterscheidung, welcher Aspekt automatisiert wird: Ein „technischer“, oder ein kreativer Aspekt.

      Ich stelle gerne die Blende vorab ein, und lasse die Belichtungsautomatik den Rest machen (wenn nötig wird die Belichtungskorrektur bedient, in Ausnahmefällen manuell). Dies ist primär ein „technischer“ Aspekt, den lasse ich mir recht gerne abnehmen (jaja, Belichtung kann auch ein kreatives Mittel sein, aber primär hier mal technisch betrachtet).
      Dasselbe beim Automatikgetriebe im Auto. Etc etc - das ist alles sinnvoll.

      Die Diskussion hat aber - soweit ich mich erinnere - damit begonnen, dass das Smartphone bzw dessen AI mittlerweile die Komposition in die Hand nehmen will; dies ist aber ein kreativer Aspekt, und ich sehe da einen ganz grossen Unterschied.

      Was macht uns Menschen denn ganz wesentlich aus, wenn nicht Kreativität?

      Beispiel Textverarbeitung: Die Rechtschreibprüfung ist ein sinnvolles Hilfsmittel (für den einen mehr, den anderen weniger) ... jedenfalls ein „technischer“ Aspekt, der bei einem potentiell lästigen Detail behilflich ist.

      Aber: Will ich mit Texten zugemüllt werden, die von Bots erstellt wurden?
      Also ich nicht.

      Es gibt hier also diese Grenze, die man beachten muss, wo Automatisierung hilfreich ist und das Leben leichter macht, und wo sie beginnt uns Menschen unsere Identität zu stehlen; diese Grenze mag vielleicht bei jedem ein bisschen woanders liegen, aber man kann das sicher nicht alles in einen Topf werfen.
    • blow_up schrieb:

      ... hier geht es ursprünglich aber immer um anfragen von ganz "normalen" hobbyfotografen,die einfach mit möglichst wenig aufwand gute fotos machen wollen ...

      ... rumschleppen möchte ich so ein ding weder für fuji spiegellos, noch für nikon spiegelkasten und schon gar nicht für vollformat. ich bin fotograf und kein maultier. :)
      Ich bin auch kein Liebhaber von als Trainingsgeräte verwendbare Fotoausrüstung, aber trotzdem der Meinung, dass hier eben meistens keine "ganz normale hobbyfotografen" unterwegs sind. Die findet man nicht in einem spezizlen Fotografie-forum, sondern eher auf facebook etc..

      Also ich reagiere eher genervt, wenn jemand von einer Reihe mittelmäßiger Bilder alle hier einstellt, weil er zu faul ist, das beste auszuwählen. Das ist Geschwätzigkeit und unhöflich.
    • lichtschrift schrieb:

      hier eben meistens keine "ganz normale hobbyfotografen" unterwegs sind. Die findet man nicht in einem spezizlen Fotografie-forum, sondern eher auf facebook etc..
      Warum nicht ?
      Weil ich weder Facebook noch Instagram etc.. Mitglied bin, bin ich als ganz normaler Hobbyfotograf eben hier unterwegs.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von morgenrot ()

    • Off-topic schrieb:

      Die Diskussion hat aber - soweit ich mich erinnere - damit begonnen, dass das Smartphone bzw dessen AI mittlerweile die Komposition in die Hand nehmen will; dies ist aber ein kreativer Aspekt, und ich sehe da einen ganz grossen Unterschied.
      lieber off-topic,
      entweder habe ich oder du etwas falsch verstanden. mir ging es immer nur um den "technischen" aspekt. komponieren tu ich natürlich selber und zwar immer. das macht aber die ki zb im p20 (derzeit) auch nicht. da geht es um das technische.lg.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von blow_up ()

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