die selbstgebaute Kamera - wie und wozu ?

    • die selbstgebaute Kamera - wie und wozu ?

      Das "wozu" kann ich jetzt nicht so logisch erklären.
      Neue Erfahrung oder Faszination am Erfahren von Neuem triffts wohl am besten.

      Da ich jetzt die Fotochemie doch schon ein bißchen im Griff hab, hab ich mir gedacht,
      jetzt wirds Zeit doch mal über den Bau einer eigenen Kamera nachzudenken.

      Für den Anfang hab ich mir gedacht >> mal Landschaftsbilder oder Bilder von Gebäuden
      mit langer Belichtungszeit<<.

      Zuerst hab ich mich etwas über Lochkameras und "pinhole photography" informiert und dazu
      auch Literatur gefunden. Der Nachteil ist halt mangelnde Lichtstärke und daher muss man
      mindestens Fotopapier oder Vergleichbares verwenden.
      Hinzukommt das Dunkelkammerproblem obwohl dafür gibts Lösungen wie die "Afghan Box Camera"
      (kamra-e-faoree) , die die Dunkelkammer quasi schon integriert hat und jahrzehntelang kommerziell
      genutzt wurde.

      Die andere Option wär halt eine Kamera mit Linse oder selbstgebauten Objekitv mit hoher Lichtstärke
      zu verwenden (also unter f/2 oder besser unter f/1.41) mit der sich auch mit relativ lichtschwachen Mischungen/Lösungen wie zB einer cyanotypischen Mixtur arbeiten lässt. Der Nachteil ist halt Unschärfe oder Bokeh ... (kenn mich da jetzt nicht so aus, sondern hab das nur wo gelesen).

      Überlegt hab ich mir eine Konstruktion aus Styrodur mit einer Plastik-Fresnel-Linse.
      Auch die Möglichkeit erst gar kein lichtempfindliches Material hineinzugeben , sondern erst quasi
      in der Kamera die Platten oder das Papier zu sensibilisieren.
    • "Da sind die Belichtungszeiten gar nicht mal so lange, zumindest bei Tageslicht "

      Nun, hab da mal den Rechner auf der Seite ausprobiert und 200 ASA Film eingegeben und
      0,2 mm Lochgröße, 25mm Brennweite und da kommt der Rechner dann auf unter eine Sekunde.

      Falls die Werte wirklich stimmen, dann ist so eine zündholzschachtelgroße Kamera ziemlich schnell
      und das verwenden einer Linse oder eines Objektivs zahlt sich nicht wirklich aus.

      Lichtstärke ist dasselbe wie Blende? (im Buch von Peter Olpe "die Lochkamera" nennet er das Lichtstärke
      was auf der Seite Blende heißt)
    • die_alm schrieb:

      http://www.winlens.de/
      Danke , für den Link. Macht ganz den Eindurck als gings da ums entwerfen von Linsen.
      Für 20 Euro oder darunter gibts schon laserzugeschnitte "pinholes" und wohl auch gute gebrauchte
      Objektive für weniger.
      Vielleicht ist die Lösung wirklich einfach nur sehr lichtempfindliches Material bzw. Film zu verwenden.

      Wenn dann noch die Lichtstärke vom Lochdurchmesse und der Bildweite abhängt dann tendiert ja
      alles zu extrem kleinformatigen Bildern. Irgendwann ist man dann bei Mikrofilm und Spionagekameras
      und einer Belichtungszeit , die schneller ist als man das Loch auf und zumachen kann.

      Sparsam wär das ganze auch , weil auf einen 35mm Kleinbildfilm für 20 Bilder bekäme man so wahrscheinlich
      16 oder 25 mal mehr Bilder , wenn das Format dementsprechend kleiner ist.
    • Warum nicht gleich eine Bergheil 100-200€ und du kannst auf Film und Papier fotografieren 9x12. Bei Forma kosten 50 Blatt Film ca. 30€. Die Bergheil hat ein Bajonett und du kannst dir verschiedenere Objektive drauf basteln. Das berühmte Heliar-Objektiv -das "Meisterobjektiv" ist original an der Kamera.
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      LG
      Adi
      PS: wenn du dich dafür interessierst schreib ich mehr, auf was man achten muss beim Kauf und was es gibt an Zubehör.
    • @Adi "Nehm mal an , dass ist die ideale Kamera für Platten und Papier. Man könnte jetzt noch über das
      Design reden und den technischen Aufbau um dies zu unterstreichen bzw. hervorzuheben, aber es geht mir
      halt auch irgendwie darum mit möglichst viel improvisieren möglichst viel selber zu machen. Durch selber
      konstruieren lernt man auch und erst dann lernt man auch eine gute Kamera erst wirklich schätzen.

      Die Silberplatten haben den Vorteil gegenüber Papier, dass sie leicht durch Dämpfe photosensitiv gemacht
      werden können, dass das Silber durch Elektrolyse tausendstel Milimeter genau aufgetragen werden kann
      und das man leichter argumentieren kann, dass die Platten ja rein vom Material her schon ziemlich
      wertvoll sind, wohingegen viele Leute Papier als nicht sehr wertvoll erachten, weil es massenweise weggeschmissen wird.

      Wenn ich mich als Fotograf oder professioneller Fotograf fühle , dann fühl ich mich bereit für den Kamerakauf und rein rechtlich muss ich dann wahrscheinlich eh einen Gewerbeschein lösen und spätestens ab dann denk ich nicht über so was wie 200 oder 300 Euro für eine Kamera und Fotopapier oder sonstige Chemikalien, professionelle Beleuchtung usw. nach."
    • Adhoc hab ich dann doch beschlossen Karton zu nehmen und was zu fabrizieren. Man merkt schon
      , dass das Design von der Camara Minutera bzw. der Kamra-e-faoree inspiriert ist.

      Eigentlich ist das aber schon seit mehr als hundert Jahren mit Kassetten/Filmhaltern (dark slides/film holders)
      eleganter gelöst. Ob man die unter der Bettdecke mit Film befüllt ?

      Ich hab halt nicht gewusst , dass auf die Brennweite ankommt und das die Kamera bei kleinerer Brennweite
      weit kompakter sein kann. Die Brennweite beträgt halt bei den gängigen Vergrößerungsgläsern ca. 250 mm.
      Überlegt hab ich auch es mit einem Hohlspiegel oder einer Glaskugel zu probieren.

      Geplant ist ein zweitägige Belichtungszeit im Auto.

      Vielleicht gelingts mir ja unter der Bettdecke noch den restlichen Kleinbildfilm vom gescheiterteten "Lumenprint-experiment" zusammenzuschneiden und irgendwie in lichtdicke Planfilmkassetten zu transferieren.
      Bilder
      • kartonkamera-cut.jpg

        216 mal angesehen
    • Ja ist er.
      Ich brauch 5mm damit der Film dieselbe Höhe hat wie die Mattscheibe.
      Unten habe ich einen 3,5mm dicken Filz geklebt und die Kassette in zwei Teile geteilt. In einen Schieberteil und in einen Filmteil. Ich kann jetzt durch Beilage von Karton die Filmebene fein justieren. Hab aber gleich richtig gelegen.
      Der Aufbau. Denn Karton hab ich an der Kamera befestigt und mit der Nagelkiste hab ich das Bild parallel ausgerichtet zur Film und Objektiv ebene, es wurde natürlich vor der Aufnahme entfernt. Meine Schätzung war richtig und ich musste nichts beilegen gleich beim ersten Versuch ein Treffer.





      LG
      Adi
    • Hali schrieb:

      Ich hab mich auch einmal damit beschäftigt und darüber nachgedacht.
      Im Kopf ist es dann immer mehr geworden, bis das dabei rausgekommen ist:

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      lg hali


      Finde ich witzig, ich habe mich vor kurzem auch mit dem Gedanken gespielt, wie sowas in Eigenbau zu bewerkstelligen ist. Allerdings nicht, um damit wirklich ernsthaft zu fotografieren. Einfach nur aus Neugier.
    • Da werden noch viel schlimmere Gedanken folgen!

      Nach dem Kauf deiner Hasselblad und dem damit einhergehenden beschäftigen mit der analogen Fotografie, fängt die Suche an. Filter, Filme, Entwickler, Dosen, Vergrößerer…..du wirst dabei ständig in Versuchung geführt dir weitere Kameras zu kaufen weil die ja nichts mehr kosten. Eine Optische Bank selbst bauen zahlt sich fast nicht aus weil um 200-300€ bekommt man eine mit Objektiv. Die Entdeckung des Planfilms war für mich das Größte. Endlich keine Kameras mehr mit eingelegten Film wo ich nicht mehr weiß was ich denn da vor ein paar Wochen fotografiert hab.

      LG
      Adi

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