mal eine frage die mich eben beschäftigt:

wie wirkt sich ein telekonverter (zb 2x) auf die schärfentiefe aus?!

Annahme: 200mm, blende 8, scharfstellung auf ein distanz von 5m

entspricht dann einem nahpunkt von 4,86 m und einem fernpunkt von 5,15 m (gem. online schärfentieferechner)

jetzt die frage:
wie ändert es sich mit Telekonverter/ändert es sich überhaupt?
rechne ich jetzt dann mit brennweite 400?
welchen Schärfenbereich hab ich jetzt?

steh mir da beim denken grad irgendwo selbst im weg glaub ich

danke für infos!

LG Rainer

Wenn du nach hinten läufst, damit die Magnification die gleiche ist, dann gibts keinen Unterschied (Schärfentiefeweise). Wenn du an demselben Stelle bleibst, ist die Magnification (der Vergrößungsfaktor) größer und die Schärfentiefe weniger.

Abstand bleibt gleich in der Annahme.

also hab ich damit nicht nur eine vergrößerung des ausschnitt aus dem ersten bild mit dessen Eigenschaften in Bezug auf die Schärfentiefe?

nein. wenn der Vergrößerungsfaktor steigt, wird die schärfentiefe weniger. Jetzt vorbereite ich mich geprügelt zu werden von den Optik-Physikern. Wenn man ein BIld mit einem 50mm Objektiv, bei f5,6 macht und dann noch eins mit einem 500er bei 5,6 und er stellt sich viel weiter weg mit dem 500er, damit der Vergrößerungsfaktor der gleiche ist, ist die Schärfentiefe die gleiche. Wenn man ein Bild mit einem 50mm Objektiv macht, und noch eins mit einem 500er macht vom selben Platz, ist die Schärfentiefe weniger, weil der Vergrößerungsfaktor viel mehr ist.

klingt schlüssig

mich hat eben verwirrt, dass ich ja eigentlich 2x die gleiche optik drauf hab, und nicht ganz wusste wie sich der konverter dann auswirkt..

es wird dir nichts ausmachen, wenn du einfach so weiter fotografierst wie du schon tust. Mit oder ohne Telekonverter wirst du deine Aufnahmen richtig einrahmen wie vorher. und dann ist Schärfentiefe kein Thema, wie es schon nicht ist.

deshalb mag ich Xerxes. Er kommt immer zur Rettung

Und wenn die Frage um Schärfentiefe bei f8 geht? hmm..... Jetzt wirds noch dunkler und tiefer.

Ein 200mm 2,8 mit einem Filter vorne drauf, mit 4x Belichtungsfaktor , liefert genau so viel Licht zum Sensor bei 2,8 wie mit einem 2x Telekonverter ohne Filter. Kriegt man die Schärfentiefe mit dem Filter wie man ohne und bei Blende 5,6 bekommt?

hmm...

ja, das mit der verschiebung der blende war mir noch klar, drum hab ich eben auch nicht die anfangsblende zum vergleich genommen.

frage war eben bei gleichem aufnahmeabstand und gleicher blende was dann passiert...

Korrekt, Tiefenschärfe hängt vom Abildungsmaßstab und der Blende ab,
was man als scharf empfindet hängt von den Circles of Confusion ab, die je nach Format anders angenommen werden, je größer das Format desto größer die CoCs

aber das format ändert sich ja nicht?! (hab auch eine GF u MF daheim - weiß also schon um das unterschiedliche verhalten beim unterschiedlichen aufnahmeformaten)

und die zerstreuungskreise bleiben doch gleich?!?

genau da liegt ja mein denk-knopf

Gedankensexperiment....

du fotografierst eine Armbanduhr mit einer Großformat Kamera und füllst die Frame mit der Armbanduhr.
Dann machst du eine zweite Aufnahme mit einer 35mm Kamera und füllst wieder die Frame mit der Armbanduhr.

Beide werden bei f8 aufgenommen. Welche hat die größere Schärfentiefe? Oder sind beide gleich?

Ich glaube, der Begriff "circle of confusion" kriegt gerade eine neue Bedeutung....

Also der Reihe nach:
Ein Konverter verändert tatsächlich Brennweite und Blende. Ein auf Blende 8 eingestelltes 200mm Objektiv verhält sich mit 2x Konverter wie ein auf Blende 16 eingestelltes 400mm Objektiv.

Der Bildwinkel eines Objektivs hängt von der Brennweite UND dem Aufnahmeformat ab, vorausgesetzt, daß das Aufnahmeformat noch in den Bildkreis des Objektivs paßt. Die Brennweite ist eine Eigenschaft des Objektivs, egal, an welche Kamera man es setzt.

Der Abblildungsmaßstab ist eine Verhältniszahl, die NICHTS mit dem Aufnahmeformat zu tun hat. 1:100 bedeutet, daß ein 100cm großes Objekt auf der Filmebene 1cm groß abgebildet wird, egal, auf welchem Filmformat. Ein formatfüllendes Porträt ergibt auf verschiedenen Aufnahmeformaten also unterschiedliche Abbildungsmaßstäbe.

Und zu diesen Schärfentiefe-Rechnern sag ich erst mal garnix...

Xerxes, ich meinte aber nicht mit demselben Objektiv sondern mit einem entsprechenden - sagen wir 60mm KB Objektiv und z.B. 210 für die Großformat.

sorry, 210mm.

Also nochmal in konkreten Zahlen:

Ein formatfüllendes Porträt ergibt bei einer KB-Kamera einen Abbildungsmaßstab von 1:10.

Ein formatfüllendes Porträt ergibt bei einer 4x5" Großformat-Kamera einen Abbildungsmaßstab von 1:3
also: bei gleicher Blendenzahl eine geringere Schärfentiefe.

Die Brennweite spielt zumindest theoretisch keine Rolle.

ja, so sehe ich es auch. Nur die Mathe fehlt mir manchmal. Die Brennweite ändert die Perspektive aber nicht die Schärfentiefe. Das tut der Vergrößerungsfaktor. Lakota kennt sich sicher aus!