Hallo zusammen
Einleitung: Ich fühle mich keinesfalls qualifiziert, hier irgendwelche Anleitungen, Workshops oder Wahrheiten von mir zu geben. Genauso wie ich mit meinen Leidensgenossen aus dieser schönen Sparte der Fotografie hier ein paar der aus vielen Fehlschlägen und ein paar Erfolgen gelernten Lektionen teilen will, möchte ich auch von anderen Fotografen ein paar Erfahrungen und Ansichten lesen, aus denen ich dann lernen kann.
Bitte verzeiht meinen manchmal recht rauen Tonfall. Ich bin einfach so, aber meine es wirklich nicht böse.
Der Titel sagt alles. Ich hab mal die SuFu bemüht aber außer Threads wie "Hilfe, ich habe seit gestern eine Kamera, aber meine Aquarienfotos werden nicht so toll, wie die von Takashi Amano" findet sich hier nichts.
Ich möchte also die anderen Aquarienverrückten Fotografen hier dazu einladen, gemeinsam mit mir diesen armen Seelen einen Weg in eine bessere Zukunft der Aquarienfotografie zu zeigen.
Und nicht zuletzt möchte ich euch bitten, eure Erfahrungen mit mir zu teilen, auf dass wir nicht nur aus eigenen sondern auch aus fremden Fehlern und Erfolgen lernen können.
Ich konzentriere mich eher auf Pflanzenlastige Aquarien und habe daher mit anderen technischen Problemen zu kämpfen als die Fischportraitisten. Dass mein persönlicher Geschmack dunkle Bilder, aus denen nur ein paar Elemente hervorstechen bevorzugt, spart Blitzkosten.
Also 1.) Allgemeine Fragen und Antworten
F:
Ich kann noch nicht fotografieren, wie mache ich tolle Aquarienfotos
A:
Zusätzlich zu den normalen Widrigkeiten der Fotografie haben wir es noch mit drei unterschiedlichen optischen Medien (Luft, Glas und Wasser) zu tun. Das kann in ziemlichem Frust enden. Also:
Lern fotografieren. Zuerst "normale" Fotos.
Landschaftsaufnahmen helfen, den Persönlichen Geschmack zu erkennen.
Dadurch, dass es nicht nur ein Hauptmotiv und viel Hintergrund gibt, sind sie für Bildkompositionsübungen sehr hilfreich.
Du musst nicht zum zweiten Ansel Adams werden, bevor du auf dein Aquarium loslegen darfst, aber die Grundlagen sollten einigermaßen sitzen. Zur technischen Seite gefällt mir hierzu "Andreas Feininger's neue Fotoschule" sehr gut.
(Liebe Moderatoren - Ich hoffe die Bemerkung geht in Ordnung. Sonst bitte PN an mich und ich lösche sie.)
---
F: Kann ich mit einer 200 € Digicam Fotos machen wie Amano?
A: Nein, sonst hätte er eine ein ebensolche Kamera. Der Mann schleppt nicht zum Spaß eine Großformat - Planfilmkamera und eine Lichtanlage, die so viel kostet wie ein klein - LKW und einen ebensolchen für den Transport nötig macht mit sich herum.
F: Das heißt, ich kann's vergessen?
A: Kopf hoch, Die Bilder werden vielleicht nicht gleich gut genug für einen eigenen Bildband werden, aber nette Fotos vom eigenen Becken (Grins nicht, ich meine das Aquarium, du Kindskopf!) sind schon machbar.
---
F: Reicht die Aquarienbeleuchtung als Lichtquelle aus?
A: Klares, deutliches Jein. Für ein Übersichtsfoto mag sie genügen, aber da wir sowieso mit durch Wasser und Aquarienscheiben bedingten Schärfeproblemen zu kämpfen haben, brauchen wir nicht auch noch Bewegungsunschärfe im Bild. Die Lampe mag uns recht hell und mächtig vorkommen. Aber selbst eine HQL - Lampe von oben wird fotografisch betrachtet zu einer mickrigen Funzel.
F: Meine Kamera hat einen eingebauten Blitz. Reicht der?
A: Wieder jein. Wenn man für Aufnahmen von einzelnen Fischen ganz dicht ans Glas geht, so dass Reflexionen nicht so stark sind, gibt es durchaus schöne Aufnahmen. Die Mehrzahl der Aufnahmen auf die ich in der Hinsicht gestoßen bin, weist aber selbst bei Artikeln zu diesem Thema in einschlägigen Zeitschriften vom jeweiligen Redakteur tapfer ignoriert eine störende Objektivspiegelung und milchigen Glasschimmer auf. Ich möchte Scarlet hier herzlich einladen/anbetteln ihren Senf dazuzugeben, die befasst sich mehr damit und hat diese Problematik glaube ich sehr schön gelöst.
Bei Aufnahmen der gesamten Komposition kann man den integrierten Blitz getrost vergessen. Die Kamera wird zumindest 1m vom Aquarium entfernt stehen und man macht ein wunderschönes Selbstportrait mit einem undeutlich erkennbaren Aquarium überlagert. Ein oder mehrere externe Blitze von oben und oben seitlich geben genug Licht um die Bewegung einzufrieren und spiegeln sich nicht in der Frontscheibe.
Mein derzeit favorisiertes Technik - setup: Abgedunkelter Raum, Aquarienbeleuchtung nach dem manuellen Scharfstellen ausgeschaltet, Verschlusszeit 20sek., Kamera auf dem Stativ bei ISO 50 und Blende 11.
Dann blitze ich freihändig mit einem Metz 32er (Kostet gebraucht ca 50€) auf verminderter Leistung mehrmals aus verschiedenen Winkeln an verschiedenen Stellen hinein. Das funktioniert natürlich nur bei Pflanzenbecken. Fische würden dabei Geisterbilder ergeben und durch die vielen Blitze unnötig gestresst. Ich werde mich demnächst mal umschauen, wie man eine Anzahl schwächerer Blitze am günstigsten gleichzeitig auslöst, ohne die Kamera zu rösten. CO2 Düngung und Filter für die Dauer der Aufnahme ausschalten, um Schwebstoffe und Gasblasen im Wasser zu minimieren.
Zum Schluss folgende Erklärung: Alles erfolgt auf eigene Gefahr. Wie ihr eure Ausrüstung, euer Aquarium und eure Fische behandelt liegt in eurer und nicht in meiner Verantwortung. Auch wenn ich hoffe, dass ihr alles, vor allem die Fische pfleglich und sorgsam behandelt habe ich darauf letztlich keinen Einfluss.
Wer einen Blitz verwendet, dessen Auslösespannung so hoch ist, dass es die Kamera zerstört ist selber schuld.
Wer den Blitz ins Aquarium fallen lässt und seine Fische tasert ist selber schuld.
Wer durch exzessives Blitzen seinen Fischen unnötigen Stress verursacht und seine heißgeliebten Diskus oder sonstige Fische in den Wahnsinn treibt und um die Ecke bringt ist selber schuld und sollte sich überlegen, ob er nicht lieber was anderes fotografiert.
Wer sonstigen Blödsinn macht und dadurch Schaden verursacht ist selber schuld.
Sorry, aber das musste sein.
Liebe Grüße, in Vorfreude auf viele Antworten
Exifoto
Einleitung: Ich fühle mich keinesfalls qualifiziert, hier irgendwelche Anleitungen, Workshops oder Wahrheiten von mir zu geben. Genauso wie ich mit meinen Leidensgenossen aus dieser schönen Sparte der Fotografie hier ein paar der aus vielen Fehlschlägen und ein paar Erfolgen gelernten Lektionen teilen will, möchte ich auch von anderen Fotografen ein paar Erfahrungen und Ansichten lesen, aus denen ich dann lernen kann.
Bitte verzeiht meinen manchmal recht rauen Tonfall. Ich bin einfach so, aber meine es wirklich nicht böse.
Der Titel sagt alles. Ich hab mal die SuFu bemüht aber außer Threads wie "Hilfe, ich habe seit gestern eine Kamera, aber meine Aquarienfotos werden nicht so toll, wie die von Takashi Amano" findet sich hier nichts.
Ich möchte also die anderen Aquarienverrückten Fotografen hier dazu einladen, gemeinsam mit mir diesen armen Seelen einen Weg in eine bessere Zukunft der Aquarienfotografie zu zeigen.

Ich konzentriere mich eher auf Pflanzenlastige Aquarien und habe daher mit anderen technischen Problemen zu kämpfen als die Fischportraitisten. Dass mein persönlicher Geschmack dunkle Bilder, aus denen nur ein paar Elemente hervorstechen bevorzugt, spart Blitzkosten.
Also 1.) Allgemeine Fragen und Antworten
F:
Ich kann noch nicht fotografieren, wie mache ich tolle Aquarienfotos
A:
Zusätzlich zu den normalen Widrigkeiten der Fotografie haben wir es noch mit drei unterschiedlichen optischen Medien (Luft, Glas und Wasser) zu tun. Das kann in ziemlichem Frust enden. Also:
Lern fotografieren. Zuerst "normale" Fotos.
Landschaftsaufnahmen helfen, den Persönlichen Geschmack zu erkennen.
Dadurch, dass es nicht nur ein Hauptmotiv und viel Hintergrund gibt, sind sie für Bildkompositionsübungen sehr hilfreich.
Du musst nicht zum zweiten Ansel Adams werden, bevor du auf dein Aquarium loslegen darfst, aber die Grundlagen sollten einigermaßen sitzen. Zur technischen Seite gefällt mir hierzu "Andreas Feininger's neue Fotoschule" sehr gut.
(Liebe Moderatoren - Ich hoffe die Bemerkung geht in Ordnung. Sonst bitte PN an mich und ich lösche sie.)
---
F: Kann ich mit einer 200 € Digicam Fotos machen wie Amano?
A: Nein, sonst hätte er eine ein ebensolche Kamera. Der Mann schleppt nicht zum Spaß eine Großformat - Planfilmkamera und eine Lichtanlage, die so viel kostet wie ein klein - LKW und einen ebensolchen für den Transport nötig macht mit sich herum.
F: Das heißt, ich kann's vergessen?
A: Kopf hoch, Die Bilder werden vielleicht nicht gleich gut genug für einen eigenen Bildband werden, aber nette Fotos vom eigenen Becken (Grins nicht, ich meine das Aquarium, du Kindskopf!) sind schon machbar.
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F: Reicht die Aquarienbeleuchtung als Lichtquelle aus?
A: Klares, deutliches Jein. Für ein Übersichtsfoto mag sie genügen, aber da wir sowieso mit durch Wasser und Aquarienscheiben bedingten Schärfeproblemen zu kämpfen haben, brauchen wir nicht auch noch Bewegungsunschärfe im Bild. Die Lampe mag uns recht hell und mächtig vorkommen. Aber selbst eine HQL - Lampe von oben wird fotografisch betrachtet zu einer mickrigen Funzel.
F: Meine Kamera hat einen eingebauten Blitz. Reicht der?
A: Wieder jein. Wenn man für Aufnahmen von einzelnen Fischen ganz dicht ans Glas geht, so dass Reflexionen nicht so stark sind, gibt es durchaus schöne Aufnahmen. Die Mehrzahl der Aufnahmen auf die ich in der Hinsicht gestoßen bin, weist aber selbst bei Artikeln zu diesem Thema in einschlägigen Zeitschriften vom jeweiligen Redakteur tapfer ignoriert eine störende Objektivspiegelung und milchigen Glasschimmer auf. Ich möchte Scarlet hier herzlich einladen/anbetteln ihren Senf dazuzugeben, die befasst sich mehr damit und hat diese Problematik glaube ich sehr schön gelöst.
Bei Aufnahmen der gesamten Komposition kann man den integrierten Blitz getrost vergessen. Die Kamera wird zumindest 1m vom Aquarium entfernt stehen und man macht ein wunderschönes Selbstportrait mit einem undeutlich erkennbaren Aquarium überlagert. Ein oder mehrere externe Blitze von oben und oben seitlich geben genug Licht um die Bewegung einzufrieren und spiegeln sich nicht in der Frontscheibe.
Mein derzeit favorisiertes Technik - setup: Abgedunkelter Raum, Aquarienbeleuchtung nach dem manuellen Scharfstellen ausgeschaltet, Verschlusszeit 20sek., Kamera auf dem Stativ bei ISO 50 und Blende 11.
Dann blitze ich freihändig mit einem Metz 32er (Kostet gebraucht ca 50€) auf verminderter Leistung mehrmals aus verschiedenen Winkeln an verschiedenen Stellen hinein. Das funktioniert natürlich nur bei Pflanzenbecken. Fische würden dabei Geisterbilder ergeben und durch die vielen Blitze unnötig gestresst. Ich werde mich demnächst mal umschauen, wie man eine Anzahl schwächerer Blitze am günstigsten gleichzeitig auslöst, ohne die Kamera zu rösten. CO2 Düngung und Filter für die Dauer der Aufnahme ausschalten, um Schwebstoffe und Gasblasen im Wasser zu minimieren.
Zum Schluss folgende Erklärung: Alles erfolgt auf eigene Gefahr. Wie ihr eure Ausrüstung, euer Aquarium und eure Fische behandelt liegt in eurer und nicht in meiner Verantwortung. Auch wenn ich hoffe, dass ihr alles, vor allem die Fische pfleglich und sorgsam behandelt habe ich darauf letztlich keinen Einfluss.
Wer einen Blitz verwendet, dessen Auslösespannung so hoch ist, dass es die Kamera zerstört ist selber schuld.
Wer den Blitz ins Aquarium fallen lässt und seine Fische tasert ist selber schuld.
Wer durch exzessives Blitzen seinen Fischen unnötigen Stress verursacht und seine heißgeliebten Diskus oder sonstige Fische in den Wahnsinn treibt und um die Ecke bringt ist selber schuld und sollte sich überlegen, ob er nicht lieber was anderes fotografiert.
Wer sonstigen Blödsinn macht und dadurch Schaden verursacht ist selber schuld.
Sorry, aber das musste sein.
Liebe Grüße, in Vorfreude auf viele Antworten
Exifoto
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