Blitzen schädlich für die Augen ?

    • Blitzen schädlich für die Augen ?

      Hallo zusammen,

      ich hab da mal eine (möglicherweise dumme) Frage: Ist blitzen schädlich für die Augen ?

      Man weiss ja, dass direktes anblitzen von kleinen Kindern und Tieren schädlich für deren Augen ist -> aber wie sieht es aus mit Studioblitzgeräten (350Ws & mehr) bei Erwachsenen ?

      Muss da irgendwas beachtet werden ? Es ist schon klar, dass ich den Blitzkopf nicht 50cm vor dem Model positioniere und volle Leistung blitze - aber dennoch sind die Blitzsalven ja ausgesprochen hell und im Studio ist es meist dunkler . . .

      Denk ich zuviel nach oder sollte man damit "vorsichtig" umgehen ?

      Danke für Eure Meinung, Philipp
    • Prinzipiell gilt auch für die Augen Erwachsener, daß ein Fotoblitz für sie ein unnatürlich starker Reiz ist, der außerhalb der "Spezifikationen" des menschlichen Auges liegt. Daher ist biologisch gesehen jeder Blitz als Extrembelastung für das Auge einzustufen. Bei Erwachsenen ist immerhin eine der Schichten des Auges bereits soweit pigmentiert, daß ein gewisser Schutz besteht, den Kleinkinder noch nicht aufbringen können.
      Wichtig für die Schwere der Belastung ist -abgesehen von der Leistungsfähigkeit und Leuchtdauer des Blitzgeräts- einmal die Einstrahlrichtung (direkt ins Auge?) und andererseits die Helligkeit des vor dem Blitzeinsatz herrschenden Umgebungslichts: Je dünkler es ist, desto größer muß die Adaptationsleistung durch Pupillenverengung beim Blitzen werden. Das Auge reagiert dabei mit einer gewissen Trägheit.
      Besonders sollte man darauf achten, daß Modelle nicht am Tag der Blitzsession beim Augenarzt waren, und für gewisse Untersuchungen ein Medikament zur Weitstellung der Pupillen verabreicht bekommen haben: Der Schutzmechanismus des Auges wäre dadurch für diesen Tag komplett lahmgelegt, schon normales Sonnenlicht bereitet den Patienten in dieser Situation Schmerzen. Das selbe gilt für die Einnahme bestimmter Medikamente oder gar Drogenmißbrauch.
      Diese Überlegungen führen zu dem Schluß, daß auch mit dem Fotoblitz verantwortungsvoll und überlegt umgegangen werden muß.
      Allerdings ist mir derzeit kein dokumentierter Fall bekannt, bei dem es durch sachgemäß angewandte(!) Fotoblitze zu einem Augenleiden gekommen wäre. (Ganz anders sieht das zB beim "Verblitzen" durch Schweißen ohne Schutzbrille aus: Diese Verletzung ist leider immer noch häufig und kann schwerste Augenschäden bis zur Erblindung auslösen. Allerdings ist der Verletzungmechanismus hier nicht nur durch das zu starke Licht bedingt...nur so nebenbei.)

      Eines ist noch zu ergänzen:
      Nicht nur das Auge, sondern auch das zentrale Nervensystem wird mit der Verarbeitung von Lichtreizen gefordert.
      Einzelblitze sind da nicht so kritisch, aber es ist zigfach dokumentiert, daß BlitzSALVEN (hierbei kommt es scheinbar eher auf Impulsdauer und -frequenz als auf die Lichtleistung an) bei entsprechend disponierten Menschen den ersten epileptischen Anfall ihres Lebens auslösen können...oder natürlich auch Folgeanfälle bei bereits bekannter Epilepsie. Man hat das schon vor einigen Jahren durch systematische Untersuchungen von Fällen Jugendlicher herausgefunden, die nach Diskothekenbesuch zu Epileptikern "geworden" waren.

      Daher nochmal: Es besteht kein Grund zur Panik, wenn man seine Blitzanlage verantwortungsvoll und zweckentsprechend einsetzt. Allerdings kann es auch nicht schaden, wenn der Fotograf die genannten Zusammenhänge ein wenig im Hinterkopf parat hält......

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