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Es geht mir bei diesem sehr gelungenen Bild nicht darum, Verböserungsvorschläge einzufordern.
Vielmehr sollte sich der Bildautor ein Herz fassen und dem geneigten Publikum
a) Das Ursprungsbild in Farbe zeigen
b) Erklären, wie er es nach SW konvertiert hat
c) Andere SW-Experten ihre Meinung kundtun und Alternativen in der Umsetzung diskutieren.
Vielmehr sollte sich der Bildautor ein Herz fassen und dem geneigten Publikum
a) Das Ursprungsbild in Farbe zeigen
b) Erklären, wie er es nach SW konvertiert hat
c) Andere SW-Experten ihre Meinung kundtun und Alternativen in der Umsetzung diskutieren.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RoTa ()
Hier mal die ausgangslage: das jpeg, so wie es die kamera ausgerechnet hat, nur verkleinert, und komprimiert, nicht nachgeschärft.
Das bild wurde am 18.8. zu mittag aufgenommen, die wolken sind die überreste eines massiven schlechtwetters das am vortag über den dachstein gezogen ist.
mich hats gewundert dass noch niemand gemeckert hat der den platz kennt: im geposteten bild wurden die stahlseile, die das kreuz den winter überstehen lassen, mit photoshop (version 5.0) weggestempelt (übrigens als letzter bearbeitungsschritt). mit den seilen sieht es einfach zu grausam aus, daher hab ich mich zu dem schritt entschlossen. ansonsten bin ich mit stempeln eher sparsam.
kamera: Nikon D200
Objektiv: Nikkor 12-24 mm, auf 12 mm gesetzt.
ISO 100; 1/350 s, f10 aus der hand.
JPEG-optimierung für das original.bild: schrfzeichnung: mittelschwach: tonwertkorrektur, sättigung, belichtung, weissabgleich: automatisch
die konvertierung ins SW wurde mit capture NX aus dem RAW heraus gemacht (siehe nächstes posting)
Das bild wurde am 18.8. zu mittag aufgenommen, die wolken sind die überreste eines massiven schlechtwetters das am vortag über den dachstein gezogen ist.
mich hats gewundert dass noch niemand gemeckert hat der den platz kennt: im geposteten bild wurden die stahlseile, die das kreuz den winter überstehen lassen, mit photoshop (version 5.0) weggestempelt (übrigens als letzter bearbeitungsschritt). mit den seilen sieht es einfach zu grausam aus, daher hab ich mich zu dem schritt entschlossen. ansonsten bin ich mit stempeln eher sparsam.
kamera: Nikon D200
Objektiv: Nikkor 12-24 mm, auf 12 mm gesetzt.
ISO 100; 1/350 s, f10 aus der hand.
JPEG-optimierung für das original.bild: schrfzeichnung: mittelschwach: tonwertkorrektur, sättigung, belichtung, weissabgleich: automatisch
die konvertierung ins SW wurde mit capture NX aus dem RAW heraus gemacht (siehe nächstes posting)
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von wdsgow ()
erster schritt ist SW-konvertierung: wird das bild einfach nur auf graustufen reduziert, ist es total langweilig. daher verwende ich ein sehr enges gelbes farbfilter, dass den himmel sehr dunkel und dramatisch macht (ein gelbes und rotes filter hat früher mit der analogkamera zu meiner standard-sw-ausrüstung für die berge gehört).
das resultat und die filter settings im screenshot unten.
das resultat und die filter settings im screenshot unten.
der kontrast im himmel ist schon ganz ordentlich, aber könnte toller sein. leider gibt der himmel um die mittagszeit aber nun mal nicht soviel kontrast her.
die gradation des bildes zu verstellen hilft mir nicht weiter, da der vordergrund dann extrem hart wird, und die schöne zeichnung verliet. daher setze ich drei farbkontrollpunkte (ein feature von capture, das mit weichem verlauf in einem bestimmten umkreis um den kontrollpunkt alle bildteile die eine ähnliche farbe wie der kontrollpunkt haben gezielt verändert. tolles werkzeug). damit stelle ich den himmel noch dramatischer, und auch die felsen vorne, ohne die zeichung der latschen und der berge im hintergrund zu ruinieren.
die position der punkte und die settings sind unten zu sehen. aufpassen muss man dass man es nicht übertreibt und die wolken durch das kontrasterhähen überbelichtet. das sieht grausam aus.
die gradation des bildes zu verstellen hilft mir nicht weiter, da der vordergrund dann extrem hart wird, und die schöne zeichnung verliet. daher setze ich drei farbkontrollpunkte (ein feature von capture, das mit weichem verlauf in einem bestimmten umkreis um den kontrollpunkt alle bildteile die eine ähnliche farbe wie der kontrollpunkt haben gezielt verändert. tolles werkzeug). damit stelle ich den himmel noch dramatischer, und auch die felsen vorne, ohne die zeichung der latschen und der berge im hintergrund zu ruinieren.
die position der punkte und die settings sind unten zu sehen. aufpassen muss man dass man es nicht übertreibt und die wolken durch das kontrasterhähen überbelichtet. das sieht grausam aus.
das bild ist jetzt fast fertig und wird mal verkleinert.
dann folgt ein trick, der im capture NXsuper funktioniert: ich konvertiere das bild nochmal schwarzweiss, mit settings wie oben. keine ahnung warum das geht, aber zweimal SW konvertieren hat einen wunderbaren effekt auf die gradation des bildes. hab ich mal per zufall entdeckt, und es ist mir bisher nicht gelungen, das durch einen einzigen schritt zu ersetzen. das resultat ist unten zu sehen.
jetzt sieht der himmel schon toll aus, nur der dunkle sockel des kreuzes haut das bild in meinen augen total zusammen.
dann folgt ein trick, der im capture NXsuper funktioniert: ich konvertiere das bild nochmal schwarzweiss, mit settings wie oben. keine ahnung warum das geht, aber zweimal SW konvertieren hat einen wunderbaren effekt auf die gradation des bildes. hab ich mal per zufall entdeckt, und es ist mir bisher nicht gelungen, das durch einen einzigen schritt zu ersetzen. das resultat ist unten zu sehen.
jetzt sieht der himmel schon toll aus, nur der dunkle sockel des kreuzes haut das bild in meinen augen total zusammen.
letzter schritt: der vordergrund muss wieder heller werden, und das geht wieder mit den farbkontrollpunkten. ein simples aufhellen oder kontrast verringern in der unterne hälfte tuts jedoch nicht, das bilsd wird total flau.
daher ein übler trick: ich verstelle den farbton im bild unten. das bild in farbe würde nun grausam aussehen, aber die völlig verdrehte farbe läuft natürlich ganz anders duch die SW-filter und gibt einen viel helleren ton, so als hätte ich einen reflektor hingestellt und mildert den zu kontrastreichen vordergrund.
siehe unten.
daher ein übler trick: ich verstelle den farbton im bild unten. das bild in farbe würde nun grausam aussehen, aber die völlig verdrehte farbe läuft natürlich ganz anders duch die SW-filter und gibt einen viel helleren ton, so als hätte ich einen reflektor hingestellt und mildert den zu kontrastreichen vordergrund.
siehe unten.
so wie unten sieht das bild übrigens mit den farbkontrollpunkten aber ohne sw-konvertierung aus: der vordergrund ist stark grünstichig, und wird bei der SW-konvertierung im gelbfilter viel heller als im original (siehe ganz oben).
ja, der letzte schritt fehlt noch: das bild wird in hoher qualität las jpeg gespeichert (das tiff spare ich mir, ich muss es eh später komprimieren um es posten zu können), wandert in den photoshop in dem ich die seile wegstemple und moderat nachschärfe (radius 1.1 pixel, stärke etwa 40%). das resultat wird mit einer kompression die es unter das 200 kb limit des servers hier bringt gespeichert, und fertig ist das ding.
ja, das war's!
und nun hoffe ich, ihr könnt mit der story was anfangen. wer selbst spielen will: originales RAW oder jpeg gibts gerne auf PN hin als mail.
lg, wolfgang
ja, das war's!
und nun hoffe ich, ihr könnt mit der story was anfangen. wer selbst spielen will: originales RAW oder jpeg gibts gerne auf PN hin als mail.
lg, wolfgang
RESPEKT!
Selten so eine lässige Beschreibung/Anleitung zu so einem coolen Bild gelesen.
Gruß
Steph
Selten so eine lässige Beschreibung/Anleitung zu so einem coolen Bild gelesen.
Gruß
Steph
Tosender Applaus für wdsgow!!!
So eine ausgezeichnete Dokumentation des Workflows hätte ich gar nicht erwartet, aber: Es geschehen hier noch Zeichen von Wunder.
Respekt.
Endlich wieder was dazu gelernt.
Ich werde versuchen, dieses Wissen mangels capturenx in Photoshop-only umzusetzen.
Vielen Dank jedenfalls.
So eine ausgezeichnete Dokumentation des Workflows hätte ich gar nicht erwartet, aber: Es geschehen hier noch Zeichen von Wunder.
Respekt.
Endlich wieder was dazu gelernt.
Ich werde versuchen, dieses Wissen mangels capturenx in Photoshop-only umzusetzen.
Vielen Dank jedenfalls.
Mehrere Beiträge dieser Art würden der F.at eine Imagepolitur verpassen, dass es eine wahre Freude wäre. Ich kann da leider nicht mit gutem Beispiel vorangehen, weil ich immer noch einer von jenen bin, deren technisches Fortkommen von solchen Forumsbeiträgen abhängt. LIGRÜWA!!!
Gutes bearbeitungsknowkow eindrucksvoll geschildert. Bin (Frosch = alter sw-haase) von dem bild nicht so beeindruckt, weil mir das zu effekthaft auf kosten der stimmung, wie sie vor ort war, gemacht wurde. Ist ähnlich wie mit übersättigten farben. Der fast schwarze himmel ist so unnatürlich und drückt aufs bild. kontrastiert mit den wolken, wie wir es in freier natur niemals erleben und knüppelt dadurch die stimmung, wie sie vor ort war, nieder. Hohe kontraste über alles, ist geschmacksache und wirkt weil ungewohnt. Bin halt mehr ein fan sensibler darstellungen, der bei landschaftsaufnahmen die stimmung vor ort im bild MÖGLICHST nahe am original haben will. Identisch geht es im bild ja nicht.
Dann was zur bildgestaltung. Hochformat, das kreuz so gut wie mittig im bild. Was erleben wir aber, wenn wir auf der spitze eines berges stehen? Die weite des himmels und ein gefühl des entrücktseins. Das käme durch ein breitformat mit dem kreuz im goldenem schnitt wesentlich besser wieder. In dem punkt bin ich der zustimmung vom Tainacher gewiss. Bin halt ein sensibler frosch und habe deshalb speziell bei vielen landschaftsbildern eine andere meinung, als viele von effekten begeisterte user. Hoffentlich gibt es auch einige, die das erhaltene, mir wohlbekannte knowhow, nicht benützen um an bildern wild herumzudoktern, bis sie tot sind.
Quack
Dann was zur bildgestaltung. Hochformat, das kreuz so gut wie mittig im bild. Was erleben wir aber, wenn wir auf der spitze eines berges stehen? Die weite des himmels und ein gefühl des entrücktseins. Das käme durch ein breitformat mit dem kreuz im goldenem schnitt wesentlich besser wieder. In dem punkt bin ich der zustimmung vom Tainacher gewiss. Bin halt ein sensibler frosch und habe deshalb speziell bei vielen landschaftsbildern eine andere meinung, als viele von effekten begeisterte user. Hoffentlich gibt es auch einige, die das erhaltene, mir wohlbekannte knowhow, nicht benützen um an bildern wild herumzudoktern, bis sie tot sind.
Quack
Vieles ist Geschmackssache, klar. Aber die prinzipielle Ablehnung des Hochformats verstehe ich nicht. In diesem Bild erscheint es mir als sehr passend, da es den Blick nach oben lenkt und freigibt, damit meiner vermutlichen Empfindung vor Ort entspricht. Auch die Positionierung des Kreuzes halte ich für gelungen, sein waagrechter Balken zieht den Blick wie ein Leitstrahl durchs Bild, bis er -durchs Hochformat bedingt- wieder nach oben streben muss. Gekonnt eingesetzt wurde hierbei auch die kleine Brennweite, wodurch eine sehr attraktive Perspektive entsteht.
Frosch hat eine interssante idee aufgebracht, querformat zu verwenden. ich muss gestehen, dass ich auf die idee bei der aufnahme garnicht gekommen bin, und das mag an den besonderheiten des ortes liegen. das kreuz steht nicht auf einem gipfel, sondern mitten in der hochebene (es erinnert an die tragödie von ostern 1954, als an dieser stelle insgesamt 13 menschen opfer unfassbaren leichtsinns wurden und in einem schlechtwettereinbruch umkamen), und ich wollte es so fotografieren, dass es möglichst einsam in den himmel ragt.
ich glaube das hauptproblem ist der standort: für querformat müsste man weiter vom kreuz weg stehen als ich es getan habe, und hinter mir geht es sanft aber doch abwärts, sprich: das gebirge im hintergrund ginge schnell verloren. ist aber eine interessante anregung die ja mal jemand der dort vorbeikommt umsetzen versuchen kann!
lg, wolfgang
ich glaube das hauptproblem ist der standort: für querformat müsste man weiter vom kreuz weg stehen als ich es getan habe, und hinter mir geht es sanft aber doch abwärts, sprich: das gebirge im hintergrund ginge schnell verloren. ist aber eine interessante anregung die ja mal jemand der dort vorbeikommt umsetzen versuchen kann!
lg, wolfgang
Original von Tainacher
Mehrere Beiträge dieser Art würden der F.at eine Imagepolitur verpassen, dass es eine wahre Freude wäre....
Dein Wort in Gottes Ohr .....
schön wärs aber nachdem ich bereits 2 von mir gestartete Threads betreffend EBV-Wissens-Austausch wieder geschlossen habe da KEINERLEI Reaktion drauf kam .....
@frosch: Deine fotografischen Dogmen in Ehren, aber ich glaube nicht das wdsgow hier ein "klassisches" (0815) Landschaftsfoto abliefern wollte, sondern das Gefühl in Erinnerung an die Geschehnisse in das Foto packen wollte - daher sehe ich eine "unnatürliche" Überzeichung hier als nicht unangebracht.
p.s.. auch meinerseits herzlichen Dank für Ausführungen.
p.s.. auch meinerseits herzlichen Dank für Ausführungen.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von kaper ()
Original von kaper
@frosch: Deine fotografischen Dogmen in Ehren, aber ich glaube nicht das wdsgow hier ein "klassisches" (0815) Landschaftsfoto abliefern wollte, sondern das Gefühl in Erinnerung an die Geschehnisse in das Foto packen wollte - daher sehe ich eine "unnatürliche" Überzeichung hier als nicht unangebracht.
p.s.. auch meinerseits herzlichen Dank für Ausführungen.
Ich fotografiere nicht nach dogmen, sondern bezogen auf eine wirkung, die ich erreichen will. Was der fotograf wollte, ist für meinen vorschlag unwesentlich. Die gefühlserinnerung kommt dann besser rüber, wenn man so fotografiert, wie man es vor ort sieht. Wir sehen und darauf basierend fühlen vor ort im breitformat. Das hochformat ist eine abstraktion, die das originale fühlen beschneidet und ein wesentlich anderes beim betrachten des bildes hervorruft. Ich würde auch kaum wie bei dem bild eine schräge linie genau in die ecke laufen lassen oder eine waagrechte bzw. senkrechte bildteilend anwenden. Weil das konstruiert wirkt und dadurch wieder dem gefühl vor ort entgegensteht. Das hochformat ist gut geeignet um ein motivdetail aus der umgebung herauszulösen und es dynamisch zu zeigen. Vor ort steht man immer vor der entscheidung: Entweder ein objekt aus dem umfeld herauslösen. Oder es ins umfeld einbinden um die wirkung des objektes in seinem umfeld zu zeigen. Das zweitere entspricht mehr dem, was wir vor ort erleben.
Quack
Quack
Original von Frosch
Das hochformat ist gut geeignet um ein motivdetail aus der umgebung herauszulösen und es dynamisch zu zeigen.
Quack
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