"intensivere" Farben durch längere Belichtung?

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    • "intensivere" Farben durch längere Belichtung?

      Vielleicht oute ich mich jetzt als Volltrottel, aber mich interressiert eure Meinung:

      Ich habe letztens in einer Kirche (also dunkle Umgebung) ohne Blitz und an einer Säule aufgestützt eine schöne Lichtstimmung durch eine Seitentür aufgenommen. Mir ist schon klar, dass es zum Gelingen dieser Aufnahme mehrere Zeit-Blenden-Kombinationen gibt - aber trotzdem: werden die Farben intensiver, wenn ich eine längere Belichtungszeit wähle und dafür vielleicht verwackle, oder hätte es ebenfalls die kürzere Belichtungszeit bei offener Blende getan.

      Kurz und gut: besteht die Möglichkeit, über die längere Belichtungszeit "intensivere" farben in dieser Lichtsituation zu bekommen?
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      • Erleuchtung.jpg

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    • wenn du mit 'intensiver' heller meinst dann ja, nur bedenke das auch alles andere heller wird und dann die stimmung nicht mehr so gut kommt (schau mal in meiner gallerie, die nachtaufnahmen sind zum teil mit bis zu 30 sec belichtung und kleiner blende (mehr als 15) gemacht), bzw die lichter dann viel zu hell werden.. aber wie eigentlich immer: try and erroor ist angesagt um die beste kombination zu finden ;)
    • trial & error

      Danke für den Verweis auf deine Galerie. Ich weiß, was du meinst - und du hast natürlich auch mit dem Trial & Error Recht. Aber: Analog wird dieses Verfahren etwas teuer ;)

      Außerdem ist ja nicht gewährleistet, dass ich eine Woche später nach der Entwicklung die selbe Lichtstimmung vorfinde.

      Allerdings: was wäre das Leben ohne Risiken. Wahrscheinlich muss ich nur mehr versuchen!
    • dass unterschiedliche zeit/blenden-kombinationen unterschiedliche farbeindrücke hinterlassen, wäre mir neu.

      für den sensor macht es keinen unterschied, ob ich eine situation mit blende 8 und 1/1000 sekunde fotografiere oder mit blende 11 und 1/500 sekunde oder gar mit blende 16 und 1/250 sekunde. in allen fällen gelangt die exakt gleiche menge an licht auf den sensor. vorausgesetzt natürlich, dass die vorhandene lichtmenge exakt gleich ist und die blende exakt gesteuert wird und auch der verschluss exakt arbeitet.

      wäre es nicht so, würde die offenblend-messung der modernen kameras nicht funktionieren. denn die messen ja immer das licht bei offener blende und "berechnen" daraus eine (beliebige, aber) korrekte zeit/blenden-kombination.

      für intensivere farben empfehle ich persönlich den "alten" trick von dia-fotografen: etwa 1/3 bis 1/2 blende knapper belichten, als der belichtungsmesser anzeigt. der geringe helligkeitsunterschied fällt in der regel kaum auf, aber die deutlich satteren farben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von HerbyS ()

    • für intensivere farben empfehle ich persönlich den "alten" trick von dia-fotografen: etwa 1/3 bis 1/2 blende knapper belichten, als der belichtungsmesser anzeigt. der geringe helligkeitsunterschied fällt in der regel kaum auf, aber die deutlich satteren farben.[/quote]

      Könnte ich vielleicht über ie Blendenkorrektur "tricksen"? Wäre das dann im Minus- oder Plusbereich, wenn ich die offene Tür zum Seitenraum mehr hervorheben und das Umfeld darum etwas "mysthischer" machen wollte?
    • eben kein Photoshop

      Ja, ich meine einen etwas stärkeren Farbton vom umgebenden Raum - in diesem Fall das Orange. Aber eben ohne Photoshop. Nicht umsonst schreibe ich das in der Analog-Spalte, weil ich es von selbst auf den Film bannen will - ohne weitere Nachbearbeitung.

      Aber vielen Danl für die Inputs. Ist mir schon klar, dass ich da einiges mehr probieren muss. Und das Ergebniss dann von einigen anderen Faktoren abhängt.
    • Grundsätzlich ist es so das bei Negativfilm eine leichte Überbelichtung zu satteren Farben u. feinerem Korn führt, Bei Diafilm eine knappere. Verschiedene Zeit/Blendenkobinationen können sich bei Film sehr wohl auswirken da ab gewissen Zeiten der Schwarzschildeffekt zuschlägt. Ausserdem sind die Verschlußzeiten bei älteren Kameras auch nicht immer ganz genau.

      Dann spielt natürlich noch die Ausarbeitung eine wichtige Rolle. Wirkliche Unterschiede kannst du eigentlich nur bei Dia beurteilen.

      Wenn du sattere Farben anstrebst verwende am besten einen FIlm der für satte Farben bekannt ist.

      lG. Peter
    • RE: eben kein Photoshop

      Original von golfiwang
      Ja, ich meine einen etwas stärkeren Farbton vom umgebenden Raum - in diesem Fall das Orange. Aber eben ohne Photoshop. Nicht umsonst schreibe ich das in der Analog-Spalte, weil ich es von selbst auf den Film bannen will - ohne weitere Nachbearbeitung.

      Aber vielen Danl für die Inputs. Ist mir schon klar, dass ich da einiges mehr probier.


      Was meinst du mit stärkerem farbton? Dunkler, heller, leuchtender, röterer oder blauerer :-)? Farbe besteht aus der sätttigung (Leuchtkraft), bzw pigmentdichte bei körperlichen farben, helligkeit und dem farbton (Wellenlänge des vom objekt reflektierten lichtes, bzw. pigmentfarbe).
      Sättigung, helligkeit und wellenlänge sind digital bei der bildbearbeitung beliebig manipulierbar. Um da einen großen spielraum zu haben, sollte mit RAW oder bei JPG mit geringstmöglichem kontrast so aufgenommen werden, dass möglich nichts absäuft oder ausfrisst. Das ist bei hohem motivkontrast nicht immer möglich. Cams mit höherer farbtiefe oder dem fujisensor schaffen da mehr. Man sollte den darstellbaren kontrast (Dynamik) seiner cam kennen. Dann kann man entscheiden, ob man je nach bildwichtigkeit, entweder absaufen oder ausfressen lässt. Jedenfalls erfordern hohe kontraste eine genaue belichtung, die mit automatik auf die schnelle nicht erreichbar ist und manuelle spotmessung auf die lichter und tiefen erforderlich macht. Belichtungskorrekturen nach plus oder minus sind da sinnlos und schränken nur die bearbeitungsmöglichkeiten ein. Belichtungskorrekturen braucht man nur bei integral oder mehrfeldmessungen( Automatik), weil das messsystem der cam da bei hohen kontrasten überfordert ist und deshalb eingeriffen merden muss. Da handelt es sich nicht um eine unterbelichtung, sondern nur um eine korrektur der messung. Unter- und überbelichten hat nur bei dia aus gestalterischen gründen sinn. Bei digital und negativ wird die helligkeit beim entwickeln (Bearbeitung) gemacht.

      Die farbe mittels unterschiedlichen blenden/zeitenkombinationen beeinflussen zu wollen, ist nicht möglich. Lediglich beim film wird durch den sogenannten schwarzschildeffekt bei sehr kurzen oder langen belichtungszeiten die farbe und belichtung beeinflusst. Ist hauptsächlich beim dia zu beachten weil beim negativ die farbe und helligkeit beim printen gemacht wird.

      Belichte also möglichst genau, dann haste spielraum beim bearbeiten. Weissabgleich lass auf tageslicht, hüte dich da vor automatiken, die alles in gleiche farben tauchen und dir die information über die originale farbstimmung am aufnahmeort nehmen. Genaue leute wie ich arbeiten mit einer weisskarte und bekommen dadurch die information, um wieviel sich das licht zum aufnahmezeitpunkt vom normlicht bzw. tageslicht unterscheidet. Da sieht unser auge durch die farbadaption anders als die cam. Durch die information kann man festlegen, zu welchem prozentsatz man beim bearbeiten korrigiert, um nach persönlichem geschmack die farbstimmung vor ort darzustellen.

      Ich hoffe dich nicht zu sehr verwirrt zu haben. Ein gewichtiger mann hat einmal gesagt: "Es ist alles nicht so einfach".

      Noch eine möglichkeit gibt es. Die cam auf automatik stellen, abdrücken und hinnehmen was entsteht. Diese methode nennt man knipsen. Macht auch spass und es ist keine schande sich dazu zu bekennen oder als knipser bezeichnet zu werden.

      Quack
    • Original von golfiwang
      für intensivere farben empfehle ich persönlich den "alten" trick von dia-fotografen: etwa 1/3 bis 1/2 blende knapper belichten, als der belichtungsmesser anzeigt. der geringe helligkeitsunterschied fällt in der regel kaum auf, aber die deutlich satteren farben.


      Könnte ich vielleicht über ie Blendenkorrektur "tricksen"? Wäre das dann im Minus- oder Plusbereich, wenn ich die offene Tür zum Seitenraum mehr hervorheben und das Umfeld darum etwas "mysthischer" machen wollte?


      was immer du unter "blendenkorrektur" verstehst. der allgemein gültige begriff dafür ist die belichtungskorrektur; hier würde ich eben eine korrektur von -1/3 bis -1/2 blende probieren. ob sich das jetzt auf die zeit oder auf die blende auswirkt, kommt auf die kamera und dem gewählten belichtungsprogramm an.

      einen weiteren trick gäbe es noch, um hier einen noch kräftigeren orange-ton herauszuholen: den weißabgleich bewusst "falsch" einstellen. beispielsweise auf schatten oder (wahrscheinlich besser) auf leuchtstoffröhren (wenn es die kamera anbietet). nur hat dieser trick den nachteil, dass alle bildteile diesen verfälschten farbton bekommen.

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