Ergebnis Podiumsdiskussion "Fotokunst in der digitalen Revolution"

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    • Ergebnis Podiumsdiskussion "Fotokunst in der digitalen Revolution"

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      Artikel der Oberösterreichischen Nachrichten im Kulturteil vom 6.10.2004:

      Veränderte Fotowelten

      Die Fotografie steht am Scheideweg. Tragen die Möglichkeiten der digitalen Technik das analoge Foto zu Grabe? Darüber wurde Montagabend in Linz kontroversiell diskutiert.

      Es ist ein Richtungsstreit. Auf der einen Seite stehen die Puristen, die Maler mit der Kamera, die nach dem richtigen Augenblick Suchenden.

      Auf der anderen Seite agieren die Komponisten am Computerbildschirm, die aus vielen Fotos eines machen und vielfach eine Wirklichkeit ausdrücken, die es so nicht gibt.

      Der Art-Photo-Club hatte ins Linzer Nordico Vertreter beider Seiten geladen, um der Frage nachzugehen, ob es Fotokunst in der digitalen Revolution noch geben kann. Vorweg gesagt: Es gibt keine eindeutige Antwort darauf. Die Zukunft wird zeigen, ob die Befürchtungen von heute begründet waren.

      Befürchtungen wie, dass der analoge Fotograf bald ausgedient hat und es bildliche Zeitdokumente, wie wir sie heute kennen, nicht mehr geben wird. Diskussionsleiter Sepp Friedhuber brachte es so auf den Punkt: "Ich fürchte, dass es in Zukunft keine Bilder mehr geben wird, die sich in meinem Gedächtnis einbrennen, weil sie mir einen Moment des wahren Lebens zeigen, der Seele hat und Emotionen auslöst."

      "Die Kunst des Augenblicks hat nur die Fotografie", pflichtete ihm Berufsfotograf Sepp Schaffler bei. Deshalb aber der digitalen Fotokunst ihre Berechtigung abzusprechen, wäre fatal. Es gebe hervorragende Arbeiten, die von blendenden Ideen und großartiger Umsetzung leben.

      So sieht sich Günter Meindl, Spezialist für digitale Bildbearbeitung und im Vorjahr Staatsmeister für Farbbild, auch nicht als "Compugraf", sondern als Fotograf. "Jedes Foto, dass ich für meine Arbeiten verwende, habe ich selbst gemacht." Wobei er zugab, dass die Möglichkeit, jeden noch so kleinen Fehler digital beheben zu können, übertrieben werden kann.

      Die Qualität eines Fotos an der Frage analog oder digital festzumachen, hält Gabriele Spindler, Kuratorin an der Landesgalerie Linz, nicht für zielführend. "Man darf digitalen Bildern nicht die Emotionalität absprechen." Es komme eben auf Ausdruck und Idee an.

      Eines war aber bei aller Unterschiedlichkeit der Standpunkte unbestritten: Ein impulsives Foto wird immer ein impulsives Foto bleiben - egal, ob analog oder digital.

      Reinhold Gruber
      Oberösterreichische Nachrichten vom 06.10.2004


      P.S.: Der Art-Photo-Club Linz nimmt gerne Interessenten an der
      Fotokunst (analog und digital) in seine Reihen auf, wobei auch
      motivierte
      Einsteiger in die Fotografie Platz finden können.
    • Das klingt ja fast so, als ob mittels digitaler Fotografie nicht auch "bildliche Zeitdokumente" festgehalten werden könnten. Ich bin außerdem der Überzeugung, daß auch der digitale Fotograf sehr wohl auf den richtigen Augenblick achten muß und mit Licht malen kann. Seit einiger Zeit nutze ich selbst die Möglichkeiten der digitalen AUFNAHMEtechnik in Verbindung mit ein wenig EBV, und fühle mich dabei absolut als Fotograf und nicht als "Bildeditor".
      Beim Lesen dieses Artikels entsteht der Eindruck, digitale Fotografie sei mit in der Bildbearbeitung erstellten Collagen, Verfremdungen etc. gleichzusetzen. Das ist zumindest schlecht recherchiert...
      wenn nicht gar voreingenommen.

      Grüße, Robert

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RoTa ()

    • [FONT=comic sans ms]Also ich muß mich da Robert und Sharif anschließen!

      Ich finde, daß es hier 2 Systeme gibt, die sich in einigen Dingen ergänzen, überschneiden und oft auch "befruchten". Eine der beiden Techniken gänzlich hervorzustreichen und die andere dafür zu verteufeln ist einfach nicht gerechtfertigt.
      [/FONT]

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