Low key eines Anfängers

    • Low key eines Anfängers

      Hallo liebe Community,

      ich beschäftige mich zur Zeit viel mit künstlicher Belichtung und habe das Interesse im low key Bereich in meinem Mini Heimstudio Fotos anzufertigen. Da ich in diesem Bereich relativ am Anfang stehe würde ich gerne eure Meinung und/oder Kritik und eventuelle Verbesserungsvorschläge hören. Ich habe hierzu noch nicht all zuviel Ausrüstung und bei dieser auch im low budget Bereich unterwegs.

      Verwendetes Equipment:
      Kamera: Canon 6D
      Objektiv: Canon 85mm f1.8 USM
      Lichtquelle: Neewer NW-670 Aufsteckblitz
      Blitzsteuerung: Neewer fc-16
      Softbox: Neewer 90cm Octabox (mit zusätzlichem Innendiffusor)
      Hintergrund: Falthintergrund 2m x 1,5m



      Kameraeinstellung:
      Brennweite: 85mm
      Blende: 8
      Verschlusszeit: 1/200s
      ISO: 100
      Weißabgleich: Manuell auf 5400k
      Fokus: mit Backbutton Fokus auf Augen

      Lichtquelle:
      Speedlight an Softbox
      Leistung: 1/32
      Brennweite: auf 24mm eingestellt um Softbox breitflächig auszuleuchten
      Positionierung der Softbox: gerade Position im ca. 45° Winkel links hinter dem Model auf Schulterhöhe Unterkante

      Nachbearbeitung mit Luminar 4:
      Softbox war auf dem RAW noch zu sehen und wurde in der Nachbearbeitung entfernt.
      Bild wurde entsättigt und die Schatten runtergedreht um den low key Effekt zu erzeugen.
      Auf eine Bearbeitung der Hautunreinheiten wurde verzichtet.

      Ziel des Bildes war es eine Silhouette des Gesichts im dunklen Hintergrund zu schaffen, doch das Gesicht nicht vollständig zu offenbaren um eine Art Mysterium zu schaffen.

      Ich bin wie schon erwähnt sehr neu in diesem Bereich und würde gerne eure Meinungen und Kritiken dazu hören um mich in diesem Bereich Weiterbilden zu können. ich hoffe ihr geht nicht zu hart mit mir ins Gericht, dies ist meine erste Aufnahme. :woot:

      Liebe Grüße
    • Servus,
      also wenn Du nicht zufrieden bist, dann versuch mal die Lichtquelle weiter weg zu stellen, die Blitzleistung zu erhöhen und vorne, in dem Fall rechts neben der Kamera einen weißen Reflektor (Styroporplatte, Leintuch, ect.) anzubringen, welcher das Model auch von vorne ein wenig ausleuchtet.
      Begründung:
      Du hast 1/32tel der Lichtquelle ausgenutzt, somit war die rel. nahe am Motiv. Durch das Abstandsgesetz (nicht Covid, sondern lichttechnisch) nimmt die Lichtstärke quadratisch ab, mit der Entfernung. Wenn Du von der einen Lichtquelle Licht über den Reflektor auf's Gesicht zurückbringen willst, dann musst Du die Lichtstrecken 'innerhalb des Motives' verkleinern, relativ zum Abstand von der Quelle. Bei einem Meter Abstand zwischen Quelle und Motiv ist bei einem weiteren Meter nur mehr 1/4 des Lichtes (doppelter Abstand = 1/4tel der Lichtmenge). Wenn die Quelle z.b. 4m weg wäre, dann wäre nach einem weiteren Meter noch immer 64% der Lichtmenge (25% mehr Abstand = 1/(1.25^2) weniger Licht, wenn's wahr ist) zu erwarten.
      Warum: Für meinen Geschmack ist das halbe Gesicht "zu viel des Guten", ein bischen mehr darf man schon sehen. Wenn das Model (die Dame) die Haare aufstecken kann (nicht glattes, hängendes Haar), dann wär auch ein schönes Spitzlicht in den Haaren möglich, ansonsten würde ich auch mit Licht von der Seite oder auch von schräg vorne experimentieren.

      J
    • Stelle deine Lichtquelle im 45Grad Winkel vor dem Model auf. Der Blitzkopf sollte auch 45Grad nach unten auf dein Model scheinen. (Rembrandtlicht) Spiele dich damit, indem du den Blitzkopf immer wieder im Aufstellwinkel änderst. Sie dir das Ergebnis an - was gefällt dir davon am Besten?
      Auch mit dem Abstand des Blitzkopfes spiele dich. Je kleiner die Lichtquelle, desto härter die Schatten.
      Innendiffusor macht das Licht noch weicher.
      Eine schwache Lichtquelle von hinten auf die Haare gerichtet geben dem Portrait mehr Fülle.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wikei ()

    • Hallo Zusammen,

      erstmals vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge und nützlichen Tipps, als jemand der sich zwar intensiv damit beschäftigt aber dennoch keine Ausbildung und keinerlei Workshop Erfahrungen hat sind diese Gold wert.

      Dennoch war ich bei der Beschreibung des Zieles des Bildes glaube ich ein bisschen ungenau: Low key ist ja immer noch eine Stilrichtung die doch viel Interpretationsspielraum für den Künstler offen lässt. Die Richtung in die ich hier bei diesem Bild gehen will ist das die Silhouette des Gesichtes auf einer Seite angeschnitten wird, doch so das nicht das ganze Gesicht gezeigt wird und der "fade to black" Effekt entsteht, aber noch so viel abzubilden das Eigenheiten der Person auf dem noch sichtbaren Bereich des Gesichtes zu erkennen sind. "Das verschwinden in die Dunkelheit". Klar dies ist denke ich sehr viel mit Geschmack auszulegen.

      Dazu muss ich sagen das es sich bei dem abgebildeten Model um eine Kollegin von mir handelt die keinerlei Model Erfahrung hat und auch noch nie ein Shooting gemacht hat. (aber sie ist sehr geduldig und verzeiht mir viel da sie ihre Angst von der Kameralinse damit bessern will :woot: Veröffentlichung des Bildes war natürlich nur mit ihrer klaren Zustimmung)

      je.at schrieb:

      Servus,
      also wenn Du nicht zufrieden bist, dann versuch mal die Lichtquelle weiter weg zu stellen, die Blitzleistung zu erhöhen und vorne, in dem Fall rechts neben der Kamera einen weißen Reflektor (Styroporplatte, Leintuch, ect.) anzubringen, welcher das Model auch von vorne ein wenig ausleuchtet.
      Werde ich sicherlich bei einem der nächsten Shootings mal ausprobieren. Muss hier noch ein bisschen rumprobieren. Doch hier würde es den gewünschten Effekt zunichte machen. Dennoch noch eine theoretische Frage: Wenn links hinter dem Model die Octabox steht, könnte ich rechts hinter dem Model mit einem Reflektor einen minimalen Kopfumriss erzeugen ohne ausleuchtendes Licht auf das Gesicht zu bekommen, oder würde hier sich eine zusätzliche Lichtquelle dafür besser anbieten? :hmm:


      wikei schrieb:

      Stelle deine Lichtquelle im 45Grad Winkel vor dem Model auf. Der Blitzkopf sollte auch 45Grad nach unten auf dein Model scheinen. (Rembrandtlicht)
      Die 45° 45° Grad Positionierung der Lichtquelle um Rembrandtbilder zu erzeugen ist eigentlich die meine persönliche "Standard" Position für meine Portraits. In diesem Fall würde hier allerdings "zu viel" Licht auf ungewollte Stellen fallen. ;)


      M_Martin_M schrieb:

      kauf dir in einem Friseurzubehörladen einen Styroporkopf, kost fast nix und ist geduldig^^
      Auf diese Idee wäre ich niemals gekommen, vielen dank für den Tipp :D

      Liebe Grüße
    • Low Key lege ich so aus, dass gerne sehr viel im schwarz "absaufen" darf. Doch es bedeutet für mich nicht, dass die belichteten Stellen nicht korrekt ausgeleuchtet sind. Wenn du nun - wie bei deinem Beispielbild - das Licht von hinten kommt, erzeugt es halt kein so schönes Licht/ Schatten Spektrum.

      Du kannst mit einem Grid (Gitter) in die Softbox einbauen, dann bekommst du gerichtetes Licht, welches nicht von überall reflektiert wird. Kannst auch gerne mit Abschatter (z.B. schwarz angemalte Styroporplatte) herumexperimentieren.

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