Fragen zum Blitzen

    • Fragen zum Blitzen

      Hallo!
      Ich habe folgende Fragen das Blitzen betreffend:
      Habe mir einen zweiten Blitz (neben meinem SB700) gekauft, und zwar von Yongnuo. Dazu auf den Funk Transeiver. Funktioniert alles wunderbar. Nur, da ich ein absoluter Blitzlaie bin und bis dato nur mit dem SB700 auf meiner Nikon mit TTL geblitzt habe (also plug-and-play-mäßig), habe ich eine grundsätzliche Frage: Kann ich (egal ob auf der Kamera oder entfesselt mittels Funk) den Blitz nur mit meiner maximalsen (also kürzesten) Kameraverschlusszeit verwenden? Wenn ich den SB700 auf der Nikon drauf hab und im Menü die Blitzsynchronzeit auf 1/250 sec FP stelle, dann kann ich auch eine kürzere Zeit vorwählen. Das geht mit einem nicht TTL-Gerät nicht, oder?
      Im Manual des Yongnuo steht, dass er eine "Flash Time" von 1/200s ~ 1/2000s (und zwar genau so) hat. Wenn ich aber auf der Kamera z.B. 1/500s vorwähle und den Blitz auf irgendeine Blitzleistung einstelle, dann ist ein Teil des Bildes dunkle. Und zwar etwa das untere Drittel.
      Ersuche um Aufklärung.
      Danke
      Max
    • toni100 schrieb:

      wenn ein teil des Bildes dunkel ist fährt der Verschluss schneller als der Blitz durchs Foto


      eine etwas futuristische erklärung, bedeutet sie doch, dass sich der verschluss schneller
      als das licht des blitzes bewegt (also schneller als lichtgeschwindigkeit) 8)

      die kameras lösen im normalfall den blitz erst aus, wenn der erste vorhang VOLLSTÄNDIG geöffnet ist
      (also im prinzip mit einer kleinen zeitverzögerung)
      bei schnellen belichtungszeiten beginnt sich aber der 2 vorhang bereits zu schliessen,
      BEVOR der erste vollständig geöffnet ist und somit bekommt ein teil des bildes kein licht ab

      bei HS-blitzen wird entweder diese zeitverzögerung verkürzt oder es wird mehrfach geblitzt
      in beiden fällen steht jedoch nur mehr ein (bruch)teil der blitzleistung für das foto zur verfügung
    • apehanger schrieb:

      welchen Yongnuo hast du genau ?
      Den YN560 III. Der ist, so scheint mir, vom Preis-Leistung-Verhältnis ziemlich in Ordnung.
      Und danke euch für die Hilfe. Also bei nicht TTL-Blitzen, die eine FP-Funktion haben, keinesfalls als die maximale Verschlusszeit der Kamera-Sync-Zeit voreinstellen.
      Was ich bei der Stroboskopfunktion noch nicht verstanden habe, ist Folgendes aus der (englisch-chinesischen) Bedienungsanleitung:

      "Das Speedlite wird entsprechend der Belichtungsstärke, Blitzzeit und Blitzfrequenz eingestellt. Verwenden

      Sie die Tasten [LINKS] [RECHTS] und [OK] um die Belichtungsstufen 1/128-1/64-1/32-1/16-
      1/8-1/4 anzupassen. Der Bereich der Blitzzeiten liegt zwischen 1 und 100 (wenn die Blitzzeit
      als – eingestellt wird, blitzt er entsprechend der Standardeinstellungen), der
      Blitzfrequenzbereich liegt ebenfalls zwischen 1 und 100."

      Jetzt ist mir die Stärke des Blitzes klar, auch die Frequenz glaube ich verstanden zu haben (5 Hz scheint 5 Blitze pro Sekunde zu bedeuten). Aber was ist die Blitzzeit? Sind das Sekundenangaben? Was soll ich da einstellen? Bei längeren oder Langzeitbelichtungen analog zur Kamera? Wenn ich ein Motiv 2 Sekunden belichte und die Kamera auf 2" stelle und ich Stroboskopblitzeffekte haben möchte, so muss ich das Blitzgerät auf irgendeine Leistung stellen, die Anzahl der Blitze pro Sekunde wählen (also z.B. 4 Hz) und dann eine 2 für 2 Sekunden??? Kennt jemand den Blitz bzw. dessen Vorgänger, den Mark II (ohne eingebautem RF-Empfänger)?

      Sorry ob der vielen Fragen, aber ich möchte hier etwas Licht ins Dunkel blitzen können
      ;)

      Max
    • hallo max,

      zum thema FP-Synchronisation kann ich dir den folgenden Wiki Beitrag empfehlen:
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Ob dein yongnuo blitz einen HSS/FP modus unterstützt hängt nicht direkt mit der i-TTL zusammen aber wenn du dieses feature funk-entfesselt nützen möchtest brauchst du in jedem fall einen entsprechenden HSS fähigen funkempfänger (YN622N statt YN603).
      auch manche studioblitze können dann mit synchronzeiten unterhalb der blitzsynchronzeit verwendet werden - bei anderen funktioniert das wiederum nicht.

      LG, Tom

      p.s: abhängig vom anwesenden moderator erscheinen meine beiträge ein wenig zeitverzögert bis gar nicht ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von myLens ()

    • zur intensität und frequenz fehlt noch die anzahl der abzugebenden blitze.
      die maximal mögliche anzahl ist natürlich auch von der intenistät abhängig, da der blitz die aufgebaute ladung auf die blitze verteilen muss. ich glaube die maximal mögliche anzahl ist auch bei kleinster blitzleistung 40. die einstellung "-" scheint wie MAX zu wirken.
    • Hi Tom!
      Danke für den Wiki-Link. Den hab ich schon mal durchgarbeitet. Wie gesagt, bin noch sehr unerfahren mit der Blitzerei und gerade dabei mich weiterzubilden :)
      Jedenfalls ist mir jetzt einiges klarer geworden. Nur das mit der Strobo-Funktion hab ich noch nicht wirklich durch. Da hoff ich noch auf Kenner des Blitzes.
      LG
      Max
    • Also noche einmal:

      Deine Kamera hat zwei Verschlussvorhänge.

      Wenn deine Kamera ein Bild belichtet, öffnet sich zunächst der erste Vorhang nach oben und wenn die Belichtungszeit vorbei ist schließt der zweite von unten, wobei die Kamera die Zeit einrechnet, wo der Sensor durch den teilweise schon geöffneten bzw. teilweise noch geöffneten Vorhang frei liegt. Ab einer gewissen Belichtungszeit ist die Mechanik nicht mehr schnell genug, darum beginnt der zweite Vorhang schon mit dem Schließen, wenn der erste gar noch nicht ganz offen ist. Bei sehr kurzen Belichtungszeiten wandert dann nur mehr ein schmaler offener Schlitz über den Sensor.

      Jene Belichtungszeit, wo der Vorhang noch gerade ganz offen ist, ist für das Blitzen sehr wichtig, man nennt sie auch Synchronzeit, Blitzsynchronzeit oder X-Sync. Sie liegt bei Nikons je nach Modell meist bei 1/200 oder 1/250.

      Normalerweise löst der Blitz aus, wenn der erste Vorhang ganz offen ist, oder wenn du es so eingestellt hat bevor der zweite beginnt sich zu schließen (Belichtung auf den 2. Vorhang, besonders bei bewegten Objekten wichtig).

      Die Dauer des Blitzes selbst ist nur extrem kurz, deshalb friert er auch bei längeren Verschlusszeiten Bewegung ein.

      Wenn nun die Verschlusszeit kürzer ist als sie Synchronzeit, ist der Vorhang nie ganz offen, das Licht des Blitzes kann nie den ganzen Sensor treffen. Daher kommen die dunklen Balken, denn ein Teil des Sensors ist bereits wieder vom Vorhang verdeckt, wenn ihn das Licht trifft, dieser Teil bleibt daher dunkel.

      Dein Nikon Blitz macht nun folgendes: Statt einmal zu blitzen, sendet er mehrere kleine Blitze aus, während der Lichttschlitz über den Sensor wandert, und so kann das ganze Bild belichtet werden. Da sich das alles in einer Zeit kürzer als 1/250 Sekunde abspielt, bemerkst du das nicht und nimmst nur einen Blitz wahr. Diese Funktion nennt Nikon FP-Kurzzeit.

      Wenn dein Yongnuo das nicht kann, dann ist die kleinste Belichtungszeit, mit der du arbeiten kannst eben 1/250 oder 1/200. Außer in sehr wenigen Ausnahmefällen kann man damit aber sehr gut arbeiten. Schwierig wird es vor allem dann, wenn du mit deinem Blitz gegen helles Sonnenlicht arbeiten willst.

      Die Kurzzeit-Funktion des Blitzes hat auch einen Nachteil, sie kostet Leistung. Der Blitz kann mit einer Ladung nur eine bestimmte Menge an Energie ausschicken, dann braucht er wieder Zeit zum Nachladen. (Recycle-Time).

      Man kann sich das vorstellen wie einen Kübel voll Licht, den der Blitz entweder auf einmal oder in kleinen Mengen über die Szene schütten kann. Mehr Licht, als in den Kübel reinpasst ist eben nicht drin und wenn er leer ist, muss er nachgefüllt werden.

      edit: MyLens war mit dem Link schneller
    • Hi,

      Ich habe zwei Stück von den 560 II, das sind dieselben wie du hast nur ohne den eingebauten Funksender - dazu die Yongnuo 603N und damit schaffe ich maximal bis 1/160 zu belichten - alles darüber ist dann ein schwarzer Balken sichtbar. Die Blitze sind bei entfesselt blitzen nicht i-TTL fähig, da bräuchtest du den 468, 565 oder 568 glaub ich.

      Für kürzere Belichtungszeiten hab ich mir die Funkauslöser Yongnuo 622N angeschafft, mit denen kann ich mit den 560ern bis 1/8000 blitzen, allerdings muss ich die Blitze dabei auf volle Leistung (1/1) einstellen, bei jeder anderen Einstellung werden die Blitze nicht ausgelöst! falls jemand eine andere Lösung kennt wäre ich sehr dankbar ;)


      lg
    • @apehanger

      die Verlängerung der tatsächlichen Synchronzeit auf 1/160 bei Fremdprodukten ist ein relativ bekanntes Phänomen, besonders bei Canon (wo die "offizielle" Zeit bei 1/200 liegt) -ich weiß ja nicht, welches Sytem du hast.

      Die Geschichte mit den Funkauslösern, die nur in Kombination mit 1/1 auf kurze Belichtungszeiten funktionieren, ist zumindest erklärbar, sie nutzen (neben anderen "Tricks") die Abbrenndauer, und die ist halt bei 1/1 am längsten. Kann also sein, dass es deswegen nur so geht.
    • apehanger schrieb:

      Hi,

      Ich habe zwei Stück von den 560 II, das sind dieselben wie du hast nur ohne den eingebauten Funksender - dazu die Yongnuo 603N und damit schaffe ich maximal bis 1/160 zu belichten - alles darüber ist dann ein schwarzer Balken sichtbar. Die Blitze sind bei entfesselt blitzen nicht i-TTL fähig, da bräuchtest du den 468, 565 oder 568 glaub ich.
      lg


      Die Erfahrung habe ich auch gemacht - Das hängt an den Funkauslösern. Der schwarze Balken bei kürzeren Verschlusszeiten (bei mir 1/200 Synchronzeit) wird sichtbar mit dem Nikon SB-900, Metz45-CT4, YN 460II und YN560III - Kann also eigentlich nur mehr an den YongNuo RF-603ern liegen.

      LG
      Martin
    • @apehanger
      das scheint beim 560er nun wirklich so zu sein
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      aber in den meisten fällen ist 1/1 bei diesen verschlusszeiten ohnehin keine menge licht. ich habe mir um je 120€ zwei YN568 gegönnt, die eigentlich alle stückerln spielen (mittlerweile gäbe es ja auch eine masterfähige version die ich aber nicht benötige). Einzig die 'entfesselte' manuelle Leistungsregulierung ist mit den YN622N sehr mühsam und für meine Begriffe unpraktikabel bis wertlos - iTTL nütze ich fast nie.
      LG

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von myLens ()

    • Das Thema ist doch eigentlich ganz einfach..

      Es gibt eine Synchronzeit, die beläuft sich je nach Gerätschaft auf 1/160-1/250.
      damit lässt sich ein Blitz auslösen. Große studioblitze haben in der regel eine "abbrennzeit" von 1/800-1/10.000 (je nach Leistung)
      Aufsteckblitze sind deutlich schneller, sie haben eine abbrennzeit (theorie) von 1/1600-1/16.000 (wieder, je nach gewählter Leistung)

      Wenn du mit den oben genannten daten Fotografierst, ist es egal wie lang der Verschluss der Kamera geöffnet ist. In einem Lichtleeren raum kannst du auch mit einem Verschluss von 1/1 fotografieren. Das bild sollte das selbe sein wie mit 1/250 (wenn du mit Studioblitz oder aufsteckblit [nicht im TTL modus]) blitzt. Du belichtest bei dieser art also mit der Blitzleistung, nicht mit dem Verschluss. Unpraktisch bei Tageslicht, weil du abgesehen vom Blitzlicht viel Umgebungslicht hast welches die ganze zeit auf den sensor trifft.

      Dann gibts noch HSS/FP (HSS bei Canon, FP bei Nikon).. Das geht nur bei Aufsteckblitzen, wobei es "angeblich" auch bei einigen Mobilen Studioblitzen funktioniert. Bei HSS/FP benötigt man sehr wohl die TTL funktion. Die Kamera übermittelt dem Blitz die info wie lang der Verschluss geöffnet ist. Der Blitz verfällt in diesem Modus in eine art Dauerleuchten. Somit kannst du Kameraverschlusszeiten von 1/8000 haben. Du belichtest bei HSS/FP quasi mit dem Verschluss. Gut für Tageslicht, weil neben dem Blitz nur so viel auf den Sensor trifft wie du mit dem Verschluss zulässt. Aber Achtung, das daherleuchten frisst extrem viel Leistung.

      wenn du mit gleichen Settings bei einem Aufsteckblitz im HSS/FP-Modus mit 1/200 blitzt sollte das bild dunkler sein als bei 1/200 ohne HSS/FP.... in der Theorie :)

      Weisst du was ich meine?
      Ich hoffe das war irgendwie verständlich :D

      verständlicher Lesestoff dazu: [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von gust ()

    • apehanger schrieb:

      it den 560ern bis 1/8000 blitzen, allerdings muss ich die Blitze dabei auf volle Leistung (1/1) einstellen, bei jeder anderen Einstellung werden die Blitze nicht ausgelöst! falls jemand eine andere Lösung kennt wäre ich sehr dankbar


      Ich glaub das du dann nur das Restlicht der blitze fotografierst. Sie sind nicht HSS-Fähig und können sicher auch nicht so schnell ausgelöst werden..

      edit: scheint tatsächlich aus irgend einem grund zu gehen :D

      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
    • gust schrieb:

      Das geht nur bei Aufsteckblitzen, wobei es "angeblich" auch bei einigen Mobilen Studioblitzen funktioniert.


      ich glaube es gibt zwei arten von blitzen/methoden bei denen hss/fp funktionieren kann.
      1) blitze die langsam abbrennen (egal ob systemblitz oder studioblitz) und absichtlich etwas zu früh gezündet werden (SuperSync)
      also der blitz quasi als dauerlicht für die circa 1/250" des vorhangspiels

      2) blitze die ihre leistung dosiert abgeben können (meist keine thyristor sondern IGBT steuerung) und während der verschlussbewegung ein quasi dauerflimmern erzeugen. ein feature, dass sie auch benötigen um xTTL zu können (da ja hier sanft vorgeblitzt wird).
      zu diesen blitzen zählen altbewährte teure blitzanlagen oft nicht, da diese ihre leistung immer noch über die ELKO ladung einmalig abliefern (denkt ans abblitzen bei leistungsreduktion). moderne blitzsteuerungen können eben auch nur teilladungen über die blitzlampe entladen was leistung spart (mobile blitzanlagen) und xTTL bzw. HSS erst grundsätzlich möglich macht.

      z.B:
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      priolite hotsync
      ...

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