unbearbeitet vs. bearbeitet...

    • unbearbeitet vs. bearbeitet...

      Hallo Zusammen,
      habe eben ein altes Thema herausgekramt, auf das ich leider nicht mehr antworten kann, da es schon 2 Jahre alt ist. Daher mache ich es "neu" auf, vlt. ist bei euch diese Diskussion auch schon durch.

      Ich kram das Thema mal wieder hoch, weil es mich interessiert, und genau daher habe ich mich soeben hier angemeldet.

      Mir geht es vor allem bei dieser Frage nicht um den privaten Gebrauch von Bildern, wenn man sie "schöner" haben möchte für die Wand, warum nicht.

      Aber wenn man diese Bilder bei Wettbewerben einreicht oder in Portalen, Communities veröffentlicht, um was geht es dann? Um das gute oder nicht so gute Umgehen mit der KAMERA oder darum, wie toll jemand mit einem Bearbeitsungsprogramm umgehen kann?
      Ich finde es eher schade, dass das verfremdete Endprodukt als "Foto" dann kommentiert und evtl. bewertet wird.

      Gibt es ein Forum, in dem nur unbearbeitete (Ausnahmen: Ausschnitt, Ausschnittsvergrößerungen, Farbe zu S/w oder Sepia) eingestellt werden dürfen? Das wäre aber wohl kaum überprüfbar, oder?

      Ziemlich weit oben (im alten Thread) wurde geschrieben, dass außer Dias sämtliche Fotos "bearbeitet" sind, das kann ich nicht wirklich nachvollziehen, sicherlich sind Papierabzüge in der Intensität nicht zu vergleichen mit Dias, aber mit "bearbeiten" ist doch hier wohl gemeint, das nachträgliche gewollte Verändern, wie: "Weichzeichnen", Farbveränderungen, also das bewusste "Aufhübschen" des Originals zwecks Einreichung bei Communities und so.

      Wie kann ein Anfänger (als solchen betrachte ich mich) dann noch einem "Foto" dort glauben? Was war im Sucher, wie sah es hernach als Datei original aus?

      Da ich selbst nicht bearbeite, komme ich mir manchmal hinterwäldlerisch vor. Natürlich ist Fotografie Kunst, auch das Bearbeiten der Fotos ist Kunst, aber Beides sind 2 verschiedene Paar Schuhe, denke ich. Ich möchte die Realität so einfangen, wie sie sich darstellt. Wenn ich dabei was falsch mache (Belichtung, Blende usw.), muss ich lernen, es richtig zu machen. Zumindest ist das in der Hinsicht meine Meinung.

      LG
      Zachi :/
    • Ich muss sagen, dass für mich immer das Endergebnis zählt. In meinen Augen gehört eine gewisse Bearbeitung in der digitalen Fotografie dazu. In der analogen (bitte korrigiert mich) ist es ja glaube ich weniger üblich große Korrekturen vorzunehmen.
      Bei mir kommt dazu, dass ich leidenschaftlich gerne Bearbeite und dies auch außerhalt der Fotografie.

      V.a. bei RAW's sehe ich ein großes Problem, wobei jemand der nicht bearbeiten will sowieso in JPEG fotografieren wird. Bei Raw Bildern hab ich immer das Gefühl sie sehen iwie Blass und nicht richtig aus....

      Die Kamera macht ja nichts anderes als automatisch Einstellungen zu wählen (?) die später aber nicht mehr korrigiert werden können. anders bei RAW darfst (!) du diese Einstellungen selbst wählen. Daher sehe ich v.a. bei der RAW Beabreitung kein Problem. Denn so nehme ich der Kamera einfach diese Arbeit ab.

      So bitte ich freu mich schon auf meine vielen Fehler im kurzen Beitrag hingewiesen zu werden :woot:
    • ja, in der analogen Fotografie war das Bearbeiten nicht so einfach, da musste man gut fotografieren können. Ich will nicht zu analog zurück, ich mag meine digi-bilder, aber wieso wird lang und schlapp bea, nur weils möglich ist? Da sieht doch dann nichts mehr so aus, wie es aussah, als man es real sah, irgendwie.
      Bin ich da zu konservsativ?
    • [font='Arial, Helvetica, sans-serif']Hallo, [/font]

      ich bin neu hier und mache mir zu diesem Thema auch meine Gedanken......die Bildbearbeitung hat sicher einen gewissen Reiz und ist sehr interessant -keine Frage - doch für mich ist ein Foto (bezieht sich auf von mir fotografierte Bilder) dann ein gutes Foto wenn möglichst wenig bis gar nichts daran bearbeitet wurde. Wenn ich rein hobbymäßig mit meiner Kamera unterwegs bin und bevorzugt die Natur fotografiere, dann möchte ich die Farben und meinen momentanen Eindruck so auf dem Foto haben und da habe ich nicht das Bedürfnis "herumzubessern". Ebenso bei unscharfen Fotos, entweder haben sie trotzdem ihren Reiz oder sie werden vernichtet. Aber das liegt sicher im Auge des Betrachters.... ich werde mich jetzt auf diversen Kursen und Workshops intensiv mit dem Thema Fotografie und auch Bildbearbeitung auseinandersetzen, vielleicht werde ich ja noch eine ganz "fanatische" Bildbearbeiterin....momentan tendiere ich nicht dazu. Ich hoffe vieles zu lernen, viel auszuprobieren und auch Vergleiche anzustellen und es wird hoffentlich immer meine Entscheidung bleiben, ob ich ein Foto bearbeite oder nicht.
    • Zachi schrieb:

      Da sieht doch dann nichts mehr so aus, wie es aussah, als man es real sah, irgendwie.
      Bin ich da zu konservsativ?



      naja, das "reine" foto entspricht auch nicht der realen abbildung deines auges (kontrastumfang). um das foto so zu gestalten wie du die szene mit deinen augen wahrnimmst, sind große eingriffe im foto notwendig (HDR). fotografie hat immer mit der verfälschten abbildung der wirklichkeit zu tun, ob analog (auch Dia) oder digital.
    • Zachi schrieb:

      Das wäre aber wohl kaum überprüfbar, oder?
      Nein - weil man kann die EXIF-Infos bei normalen Kameras fälschen und es wird wohl kaum einer mit einer "Spurensicherungskamera a la CSI" irgendwo zur persönlichen Freude fotografieren.

      Nur wo ist für dich denn der Unterschied zu FRÜHER - sprich analog. Als ich selbst noch S/W analog entwickelt habe, wurde doch auch abgewedelt, nachbelichtet und mit Schablonen oder Montagen gearbeitet. Die Möglichkeiten waren halt geringer als heute.

      Auch wird ja wohl in keiner einzigen Zeitung oder Zeitschrift noch irgendein Foto OHNE Nachbearbeitung drin sein.

      Und eigentlich fängt die Nachbearbeitung ja schon eine Mikrosekunde nach dem Abdrücken in der Kamera an, wenn du nicht im RAW-Format fotografierst und deine Kamera-Software ein JPEG-Bild aus den Sensordaten rausrechnet.

      Fotografierst du aber im RAW-Format, wird ebenfalls deine jeweilige Kamera-Software (dann halt am PC) mit deinen eigenen Einstellungen wiederum ein betrachtbares Bild daraus machen - also ebenfalls de facto bereits nachbearbeitet.

      Und was ist dann "ehrliche Fotografie" ???

      Wenn Fotografie eine KUNST ist und kein HANDWERK, dann ist "ehrlich" eindeutig genau DAS, was der Fotograf damit ausdrücken will, mit welchen Nachbearbeitungen auch immer.

      Ist Fotografie aber ein HANDWERK, dann brauch ich auch nicht mehr über "ehrlich" oder "unehrlich" nachzudenken, weil ein Handwerker wird immer versuchen, die jeweils einfachste und kostenoptimierteste Technik einzusetzen, um ein für seinen Kunden und ihn selbst optimales Ergebnis zu erzielen - und das wär dann heutzutage garantiert digital nachbearbeitet.
    • Jetzt hört's dich mit dem Mist auf von wegen Nachbearbeitung beginnt mit dem drücken des Auslösers und Analog ist genau das selbe. Nachbelichten,Abwedeln oder von mir auch Kamerainterne Bildverarbeitung hat rein garnichts mit dem Photoshopgewichse zu tun was heutzutage fabriziert wird. Dieses ganze stundenlange vorm PC Gesetze und Regler herumschubsen ist einfach nur mehr Mist. Hat doch mit fotografieren nichts mehr zu tun. Das ist wie sich ein Malen nach Zahlen Buch zu kaufen, es auszumalen und dann zu sagen wie toll man doch zeichnen kann .. Regt mich langsam richtig auf das Leute rumprollen wie toll sie fotografieren können und dann verbringen sie das Zehnfache an Zeit irgendwelche Regler im
      PS rumzuschieben als sich mal darum zu kümmern das sie gleich halbwegs anständige Bilder zu produzieren.

      Manipulation ist nicht gleich Manipulation. Ein HDR oder ähnliche bastardisierung mit zb Burn/Dodge zu vergleiche ist schon Wild ..
    • Corvi schrieb:

      Photoshopgewichse zu tun was heutzutage fabriziert wird. Dieses ganze stundenlange vorm PC Gesetze und Regler herumschubsen ist einfach nur mehr Mist. Hat doch mit fotografieren nichts mehr zu tun. Das ist wie sich ein Malen nach Zahlen Buch zu kaufen, es auszumalen und dann zu sagen wie toll man doch zeichnen kann
      Und warum wird dann auf der "Angewandten" im Studium Fotografie wohl auch Technik der Nachbearbeitung gelehrt ?
      (...wahrscheinlich, um die Studenten abzuschrecken und zu Puristen zu erziehen 8) )


      Warum hat Michelangelo seine Farben selbst so ausgetüftelt und gemischt, dass sie heute noch leuchten, wogegen ein Botticelli oder Leonardo schon ziemlich mit "Farbverlust" behaftet ist.
      Und warum hat so mancher Maler etwas in seinem Werk nachträglich übermalt und wird trotzdem als ein großer Künstler angesehen ?

      Nachbearbeitung ist ein seit jeher vorhandener Bestandteil der Kunst - obwohl ich dir voll zustimme, daß ein wirklich gutes Ausgangs-Bild sicher nicht schadet. :D
    • Mir ist es eigentlich ziemlich egal ob jemand nachbearbeitet oder nicht! Es ist eine rein persönliche Entscheidung!

      Was mir aber nicht egal ist, ist die Art und Weise, wie damit umgegangen wird!!

      "Das Bild ist völlig unberarbeitet!" "Das Bild ist out-of-cam!" --- Diesen Schwachsinn hab ich hier schon sooooo oft gelesen, obwohl man die schlampige gearbeitete Weichzeichnerhalo als halbblinder erkennt oder extrem schlampige Freistellungen oder ........ oder ......


      Als ob es so schwer zuzugeben wäre, aber anscheinend gehört es in diesem Land in einigen Sparten zum guten Ton, sich in den Sack zu lügen!

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