... ein neuer Weg in eine neue Ästhetik

    Die Anmeldung zum Wiener Fotomarathon am 14.09.2025 ist online Infos & Anmeldung

    Gewinne Einkaufs-Gutscheine beim Fotowettbewerb "Wiener Traditionen" Jetzt mitmachen

    • ich halte wenig von solchen diskussionen - denn, ganz ehrlich, es müssen auch die analog-verfechter zur kenntnis nehmen, dass es das reale bild nicht gibt. kein einziger chemischer film ist in der lage, die realität zu 100% festzuhalten. es kann immer nur eine mehr oder minder gute kopie der realität, ein abbild desselben sein. denn schon bei der entwicklung des filmes beginnt der erste prozess der veränderung dieses abbildes. ein oder zwei zehntel grad unterschied bei den entwicklungsbädern kann einen eklatanten farbstich verursachen. eine nuance kürzer oder länger im bad, und das bild ändert sich in unerwünschter weise.

      und: so lange es die fotografie gibt, so lange hat man an bildern herumgepfuscht, um sie noch 'besser' zu machen. heute macht man das eben am heimischen pc - aber wo liegt da der qualitative unterschied?
    • RE: ... ein neuer Weg in eine neue Ästhetik

      Original von Tainacher


      ... so wie seinerzeit die Fotografie der klassischen Malerei die realistische Darstellung "Abgegraben" hat, stehen wir wohl vor der Tatsache, dass es ebenso die Fotografie sein wird, die uns abseits jeder abgestumpften Realität in eine kreative, von Fantasie beflügelte Welt, führen wird.


      Realität ist nicht abgestumpft und kommt in der fotografie nur insoferne vor, als das vor uns liegende foto real ist. Das was es zeigt ist keine realität, sondern eine mehr oder weniger genaue abbildung einer konstellation an einem bestimmten ort zu einem bestimmten zeitpunkt.

      Fotoshop und Co sind nur ein werkzeug und führt nirgendwohin, wohin uns bereits die maler und zeichner noch nicht hingeführt haben. Die haben eine neue option und durch die erlernung der technik, die auch von fotografen verwendet wird, werden fotografen zur malerei am pc verführt. Die welche uns eine von fantasie beflügelte utopische welt zeigen wollen, haben eine weitere option der realisierung ihrer ideen. Dem jubel um die neuen möglichkeiten steht die besorgnis gegenüber, daß durch rechner produziertes zur kälte führt. Bilder entstehen immer zuerst im kopf und ob durch EBV im kopf mehr, bessere und fantasievollere bilder entstehen, bezweifle ich. Ich kenne einige, welche einfach so lange, ohne vorher einen plan zu haben, am schirm herumspielen, bis etwas ihnen schön erscheinendes entsteht. Eigentlich gleich wie die knipser welche herummarschieren, bis sie was "Schönes" sehen, gerät hochreißen und abdrücken. Ohne plan und besonderem zugang zum motiv.

      Durch die leichtere realisierung entsteht eine immer größere bilderflut, wodurch wir dem einzelnen bild immer weniger beachtung schenken. Deswegen bleibe ich bei meinem klassischem SW, daß sich auf einem bestimmten volumen eingependelt hat und abstand zur flut hält.


      Sei es, dass "Reell Gesehenes" in eine neue Wirklichkeit verwandelt wird. Sei es, dass die sogenannte "Alltägliche Vielfalt" nahezu gegen Null reduziert wird. Es werden Fotografen sein, die eine Realität bereits erschaffen haben werden, ehe der plastische Chirurg sie als Vorlage verwenden wird.


      Es gibt kein reell gesehenes, sondern nur subjektiv erfasstes, daher gibt es die wirklichkeit im bild nicht. Die alltägliche vielfalt kann man nur auf fast null reduzieren, wenn man die alltäglichkeit abschafft. Das sind sicher keine fotografen, welche mittels software ein neues gesicht als vorlage schaffen. Das wird ja bereits gemacht, von den chirurgen welche sich entsprechender software und datenbanken bedienen. Fotografen? Wirklich nicht!


      Gruß
    • Original von Tainacher


      Ja! Aber außerhalb der Regiefotografie ist es für mich schon auch vertretbar, seine Kamera als Sammelbüchse bei sich zu haben, um Augenblicke einzusammeln, an denen ein nicht fotografisches Auge erst gar nicht hängen bleibt.[/quote]

      Vertretbar ist alles.

      Aber sammeln um des sammeln willens, oder weil ein fotograf zu einem bestimmten thema einen besonderen zugang hat? Sammeln ja, aber gezielt. Und möglichst so, daß eine besondere sichtweise sichtbar wird. Alles was schön erscheint nach immer gleichen vorlieben und gestaltungskriterien ablichten, führt unweigerlich zu der frage: Worum geht es denn den fotografen. Ums sammeln an sich? Wozu weitersammeln, wenn man eh schon mehr als 10000 wahllos geknippste bilder hat?
      Ein nichtfotografisches auge hat nur jemand, der nicht gezielt fotografiert.
      Oft meinen fotografen damit einen rein formalästhetischen zugang. Da wird rein formalästhetisch ohne bestimmte motiveigenschaften herauszustellen, fotografiert. Sieht man bei wettbewerbsfotografen, welche gelernt haben, daß eine diagonale weil sie eine diagonale bildet gut ist und sich über die wirkung der diagonale nie gedanken gemacht haben, wissend, daß sie für die diagonale von den juroren viele punkte bekommen. Diese haben meist nie gelernt formales an den inhalt zu verknüpfen. Sowas kenne ich gut aus meiner zeit als verbandsfunktionär und der zeit als ich bei wettbewerben sehr erfolgreich war.
      Verzeihung, daß ich vom thema abgekommen bin.

      Gruß
    • Es sollte halt ein Konses gefunden werden zwischen dem ursprünglichen Foto und der Nachbearbeitung.
      Ich habe im Moment das Gefühl das alles wieder in die puristische Richtung überschwenkt.
      Die Phase in der sich ein Großteil mit den Möglichekeiten des Photoshops und ähnlichem ausseinandergesetzt hat sind mehr oder minder vorüber.

      Was man nicht vergessen darf. Das ganze Thema ist natürlich subjetiv wie fast alles andere.

      @Erich Kuss: Ich glaube das jeder seiner Interpretation der Fotografie nachgehen sollte, wenn es ihm halt Spass macht. Nebensächlich ob er für sich selbst, zum profilieren oder für sonst irgendwas fotografiert.
      Solange er Spass dabei hat ist es legitim...
    • Original von Udo Kassel
      Meiner Meinung nach, ist es sehr viel höher zu bewerten, wenn jemand noch rein handwerklich fotografiert hat. Ohne die ganzen digitalen Hilfsmittel.

      Wer bestimmt, was "handwerklich" ist?
      Verfahrensweisen die heute für HiTec gelten sind übermorgen handwerklicher Alltag und warum sollten Kenntnisse der Technologie von Gestern "sehr viel höher zu bewerten" sein als Kenntnisse der Möglichkeiten von Heute?
      Original von Udo Kassel
      Ganz einfach ein Motiv sehen und auf FILM bannen.

      Worin sollte der fundamentale Unterschied bestehen?

      Ganz einfach ein Motiv sehen und auf FILM bannen.

      Ganz einfach ein Motiv sehen und auf CHIP bannen.
    • Original von pneumothorax
      Die Phase in der sich ein Großteil mit den Möglichekeiten des Photoshops und ähnlichem ausseinandergesetzt hat sind mehr oder minder vorüber.


      Ungenauigkeit!
      Richtig wäre, glaube ich:

      Die Phase(n) in der sich ein Großteil der Dunkelkammerleute darin fanden die gleichen oder bessere Ergebnisse "mitm' Computer" zu erreichen ohne sich ebenso mühsam mit dem Erlernen der notwendigen Technik der EBV zu befassen wie sie das einst mit der chemischen Seite der Fotografie tun mussten, sind mehr oder minder vorüber.

    Registrieren oder Anmelden

    Du musst auf fotografie.at angemeldet sein, um hier antworten zu können.

    Registrieren

    Hier kannst Du Dich neu registrieren - einfach und schnell!


    Neu registrieren

    Annmelden

    Du bist schon Mitglied? Hier kannst Du Dich anmelden.


    Anmelden