Fotoakademie graz

    • hallo michi

      ich hab die Akademie für angewandte Photographie besucht und war mehr als begeistert - hab nicht nur viel über Technik gelernt sondern auch von der "Herman Herzele Methode" wirklich profitiert. Ich fotografiere seither in meiner ganz eigenen Bildsprache - sowas hätte ich mir vor der Akademie nie nur annähernd erträumen lassen....

      Dies ist mir nun umso wichtiger, da ich danach die Meisterprüfung gemacht habe und nun nicht nur im künstlerischen sondern auch im kommerziellen Bereich gehörig davon profitieren kann.

      Liebe Grüße
    • RE: Fotoakademie graz

      fotofreak schrieb:

      hallo!

      gibt es erfahrungsberichte mit der fotoakademie graz am geidorfplatz??

      lg michi
      2x durfte ich mit Absolventen/in sprechen, die ein Praktikum bei uns machen wollten.

      Die Erste war eine analog Fotografin und wollte die Fotos mit ihrer Kamera machen, zu Hause ausarbeiten und wir können sie dann einscannen :)))
      Der Grund warum sie das macht war, dass sie mit das Auslösegeräusch begeistert und den Geruch der Chemikalien beim Ausarbeiten mag.....
      Digital fotografieren wollte Sie aus Prinzip nicht.

      Der zweite Kontakt war ein Absolven, der in seiner Fotomappe nur Fotos mit sehr unscharfen Bilder hatte. Auf meine Rückfrage hin, wurde mir das erklärt, dass die Fotos sehr viele Emotionen hervorrufen und durch die Unschärfe viel Spielraum persönliche Interpretationen lassen.

      Selbstverständlich hat keiner der Beiden den Job bekommen.

      Mit dem Zweiten habe ich dann aber ein längeres Gespräch geführt und er hat mir von der Fotoakademie erzählt. Das was mir noch in Erinnerung ist kann ich kurz wiedergeben:

      Im ersten Semester wird über Fotos gesprochen und der Zusammenhang Blende/Zeit erklärt. Dazu muss eine Fotoserie erstellt werden.
      Im zweiten Semester ist dann der Arbeitsauftrag einen Film analog zu Fotografieren und auszuarbeiten. Weiters gibt es noch Filmabende, bei denen Biografien über Fotografen angesehen werden.
      Es gibt einmal eine Einschulung zum Fotografieren mit Studioblitzen und an einem Abend haben sie zugeschaut wie der Vortragende über den Beamer einen RAW-Konverter vorführt.
      Fotografiert werden müssen ein "Gesuchtes Ich" (oder so ähnlich) und ein Traum.
      Es kommen auch Gastvortragende, wobei die Referenten selbst auch als Gäste kommen (hat sich skurril angehört).

      Bei der Fotoschulung sitzen alle im Kreis und reden was jeder auf den Fotos fühlt (Psychotherapiemäßig).

      Soweit mir erzählt wurde, wird die analoge Fotografie hochgelobt und gegen die digitalen gelästert. Die Gespräche sind für die Leute die sich ihrer Fotos schämen und wenig Selbstvertrauen haben.
      Die Fotoakademie ist aus einem kurzen Gespräch mit einer Absolventin und einem längeren mit einem Absolventen eher etwas für analoge Fotografen und solche die in die Fotografie einsteigen wollen.
      Als Berufsausbildung oder Vorbereitung dafür eher weniger geeignet.

      lg

      P.S.: Schau dir das gut an bevor du über 2000 Euro in die Fotoakademie investierst.
    • RE: RE: Fotoakademie graz

      Look-UP schrieb:

      fotofreak schrieb:

      hallo!

      gibt es erfahrungsberichte mit der fotoakademie graz am geidorfplatz??

      lg michi
      2x durfte ich mit Absolventen/in sprechen, die ein Praktikum bei uns machen wollten.

      Die Erste war eine analog Fotografin und wollte die Fotos mit ihrer Kamera machen, zu Hause ausarbeiten und wir können sie dann einscannen :)))
      Der Grund warum sie das macht war, dass sie mit das Auslösegeräusch begeistert und den Geruch der Chemikalien beim Ausarbeiten mag.....
      Digital fotografieren wollte Sie aus Prinzip nicht.

      Der zweite Kontakt war ein Absolven, der in seiner Fotomappe nur Fotos mit sehr unscharfen Bilder hatte. Auf meine Rückfrage hin, wurde mir das erklärt, dass die Fotos sehr viele Emotionen hervorrufen und durch die Unschärfe viel Spielraum persönliche Interpretationen lassen.

      Selbstverständlich hat keiner der Beiden den Job bekommen.

      Mit dem Zweiten habe ich dann aber ein längeres Gespräch geführt und er hat mir von der Fotoakademie erzählt. Das was mir noch in Erinnerung ist kann ich kurz wiedergeben:

      Im ersten Semester wird über Fotos gesprochen und der Zusammenhang Blende/Zeit erklärt. Dazu muss eine Fotoserie erstellt werden.
      Im zweiten Semester ist dann der Arbeitsauftrag einen Film analog zu Fotografieren und auszuarbeiten. Weiters gibt es noch Filmabende, bei denen Biografien über Fotografen angesehen werden.
      Es gibt einmal eine Einschulung zum Fotografieren mit Studioblitzen und an einem Abend haben sie zugeschaut wie der Vortragende über den Beamer einen RAW-Konverter vorführt.
      Fotografiert werden müssen ein "Gesuchtes Ich" (oder so ähnlich) und ein Traum.
      Es kommen auch Gastvortragende, wobei die Referenten selbst auch als Gäste kommen (hat sich skurril angehört).

      Bei der Fotoschulung sitzen alle im Kreis und reden was jeder auf den Fotos fühlt (Psychotherapiemäßig).

      Soweit mir erzählt wurde, wird die analoge Fotografie hochgelobt und gegen die digitalen gelästert. Die Gespräche sind für die Leute die sich ihrer Fotos schämen und wenig Selbstvertrauen haben.
      Die Fotoakademie ist aus einem kurzen Gespräch mit einer Absolventin und einem längeren mit einem Absolventen eher etwas für analoge Fotografen und solche die in die Fotografie einsteigen wollen.
      Als Berufsausbildung oder Vorbereitung dafür eher weniger geeignet.

      lg

      P.S.: Schau dir das gut an bevor du über 2000 Euro in die Fotoakademie investierst.


      Das ist die typische Meinung der modernen Fotografie: Technik egal, Wissen irrelevant. hauptsache, es hat eine "künstlerische Aussage"... Für mich hört sich das so an, als sei diese Akademie genau jene, die ich nicht besuchen möchte.
    • KaiMax schrieb:

      @Look-UP:
      Ist mir rätselhaft wieso Sie sich mit Statements in Stammtisch-Manier über etwas lustig machen daß Sie gar nicht oder nur aus zweiter Hand kennen.

      @Palmon:
      Das stimmt nicht - Technik ist die Grundlage um mit dem Handwerkszeug überhaupt umgehen zu können!


      Da ich am vorjährigen, dem 11. Jahrgang der Fotoakademie teilgenommen habe, möchte ich euch meine Erfahrung schildern:
      Es werden alle Zugänge zur Fotografie gleichwertig und ohne Vorbehalte behandelt. Es ist völlig egal ob man digital, analog, fineart, lomo, polaroid, ... fotografiert! Zum Beispielt hat es kein einziges Mal unter den Studierenden eine Diskussion Analog vs. Digital gegeben!

      Es wird Technik auf dem Niveau der Berufsschule gelehrt! Daraus resultierend wird seit heuer mit einem zusätzlichen Vorbereitungskurs auch der Zugang zur LAP und Meisterprüfung angeboten!

      Eines der großen Ziele der Fotoakademie ist es, wie auch auf der Homepage zu lesen, die "individuelle künstlerische Stilfindung" zu fördern. Und bei den regelmäßigen Vernissagen kann sich jeder Besucher selbst ein Bild davon machen ob das funktioniert oder nicht!


      @all:
      Am 9. Oktober findet ein Infoabend für alle Interessierten statt. Schaut einfach vorbei und macht euch selbst ein Bild! :)


      Trotzdem weis ich nicht, ob mir soviel Geld für das "Entwickeln meiner eigenen Bildsprache" wert ist. Ich besuche eine HBLA mit schwerpunkt künstlerische Gestaltung. Das ist eine Schule, die der Meinung ist, man müsse über die "Ästhetik" springen, und sie hinter sich lassen. Quasi nur noch provozieren. Die Typische Meinung: Egal wies aussieht, hauptsache es ist interpretierbar...
      Wenn ich die Schule fertig habe, werde ich definitiv etwas Fotografisches weiter machen wollen. Sehr gerhe würde ich Fotografie studieren, Muss aber feststellen dass es kaum Angebote dergleichen gibt. Und jene Angebote, die vorhanden sind, lassen sich schlecht objektiv beurteilen.
      Ich denke, man muss zuerst die Technik lernen und sie beherrschen, ehe man sich an etwas "künstlerisches" wagen kann.
    • KaiMax schrieb:

      @Look-UP:
      Ist mir rätselhaft wieso Sie sich mit Statements in Stammtisch-Manier über etwas lustig machen daß Sie gar nicht oder nur aus zweiter Hand kennen.
      Was ich gesehen habe sind die "Produkte" der Fotoakademie die sich stolz mit einem Fotoakademiediplom (ohne Bundesadler, also nicht öffenlich) präsentiert haben und damit waren wir nicht zufrieden.

      KaiMax schrieb:

      Zum Beispielt hat es kein einziges Mal unter den Studierenden eine Diskussion Analog vs. Digital gegeben!
      Nach meinem Verständnis aus dem Gespräch habe ich entnommen, das die Vortragenden die analoge Fotografie propagieren. Über die Diskussionen zwischen den Studierenden kann ich nichts sagen.

      KaiMax schrieb:

      Es wird Technik auf dem Niveau der Berufsschule gelehrt! Daraus resultierend wird seit heuer mit einem zusätzlichen Vorbereitungskurs auch der Zugang zur LAP und Meisterprüfung angeboten!
      Wozu braucht man einen Vorbereitungskurs, wenn bereits auf dem Niveau der Berufsschule gelehrt wird?


      lg
    • Nach mancher im tieferen Niveau befindlichen Eintragungen hier mein genauerer Erfahrungsbericht von der Fotoakademie:

      Unterrichtsaufteilung - 30% Technik - 70% kreative Stilfindung. Technikunterricht wurde von Lehrern der Berufsschule für Fotografie in Graz gehalten (Inhalt ca. erstes und zweites Lehrjahr). Nicht alle die auf der Fotoakademie waren kamen mit dem Ziel Berufsfotografen zu werden. Ca. 1/3 betrachteten es als Zusatzausbildung zu Ihrem eigentlichen Beruf (Grafiker, Architekten, aber auch Fotografen...); ca. 1/3 haben im künstlerischen Sektor weitergemacht und ca.1/3 haben den Weg des Berufsfotografen eingeschlagen. Für diese wird nun wahrscheinlich der Vorbereitungskurs zur LAP abgehalten (?) (gab es zu meiner Zeit noch nicht). Wir hatten pro Semester 2 Technikübungen abzugeben. Es wurden uns insgesamt 5 fotografische Themen gestellt. Wir bekamen weiters noch 4 gesonderte Aufgaben die unmittelbar nichts mit der Fotografie zu tun hatten, die aber für meine kreative Entfaltung enorm wichtig waren. Die digitale Fotografie wurde immer gleich behandelt wie die analoge wobei sich so manche in das Arbeiten in der Dunkelkammer verliebt haben (schlimm?)....

      Ja, es ist auch in der heutigen Zeit noch möglich beim ansehen eines Filmes, lesen eines Buches, hören von Musik und beim Betrachten von Bildern/Fotos etwas zu empfinden. Dies hat nichts mit "Psychotherapie" zu tun sondern sollte Grundvorraussetzung dafür sein wenn man sich kreativ in eines dieser Medien vertieft.
      Also keine oberflächlichen Betrachtungen mehr ....

      Am Ende waren wir oder unsere Fotoarbeiten keine "Produkte" der Fotoakademie sondern jeder hat individuelle Zugänge zu "seiner" Fotografie gefunden - deswegen die unterschiedlichsten Arbeiten und Stilrichtungen jedes einzelnen (Diaclips).

      Ich habe vor einigen Jahren einen anderen Workshop besucht: Der Vortragende hat uns gesagt welchen Film, welche Blende und Verschlusszeit und welches Licht wir verwenden "müssen". Er hat sein Model fotografiert und alle anderen haben nur einen Schritt weiter weg das gleiche getan und sind glücklich mit den gleichen Fotos nach Hause gegangen.

      Dieses "Malen nach Zahlen" macht vielen Workshop Teilnehmern sehr viel Freude. Und ich respektiere das.

      Ich möchte jedoch gerne meine eigenen "Farben" und womöglich noch einen anderen "Pinsel" verwenden um "meine eigene Fotografien" zu machen und das durfte ich in der Fotoakademie (nach erlernen der Grundtechniken).

      Für Look-Up sollte ein gutes Foto "digital" und "scharf" sein. Und ich respektiere das.

      Auch mich sprechen sehr viele scharfe Digitalfotos an, aber für mich wäre die Welt der Fotografie eine viel ärmere würden wir die neuen Arbeiten von Jock Sturges (SW/Grossbild), Stefanie Schneider (Polaroid) oder Rineke Dijkstra (Farbe/Grossbild) die alle nach wie vor analog arbeiten nicht mehr sehen.

      Auch die wunderschönen unscharfen Landschaften von Christina Colombo
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      oder die unscharfen Portraits von Julia Margaret Cameron
      [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar]
      würden mir sehr fehlen. Und ich hätte mich nie in meinem Leben Frank Gärtleins "Unscharfe Welten" verlieren können, die ich unlängst bei einer Ausstellung in München gesehen (und gespürt) habe.

      Die Fotoakademie war für mich eine Ausbildung jenseits aller konventionellen Ausbildungsstätten, wo das "Fotografieren mit allen Sinnen" im Vordergrund stand. Für Aussenstehende schwer vorstellbar - für mich und meine Kommilitonen eine "grenzenlose" Erfahrung....

      lg

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