Kodak stellt Produktion des Kodakchrome Film ein

    • na sowas..... war lange jahre mein treuer begleiter beim bergsteigen. kodachrome 64 und für ganz hohe berge auch der 25-er, mit dem herrlich blauen himmel und den endlosen wartezeiten, wenn der film zum entwickeln in die schweiz geschickt wurde. die ersten dias ein monat nach dem urlaub in händen zu halten .... wer kann sich das heute noch vorstellen?
    • Ja, eine Ära geht zu Ende! Viele Kodachrome-Dias dokumentieren meine Kindheit und meine ersten fotografischen Gehversuche. Obwohl ich seinerzeit auch mit Kodak Ektachrome und Agfachrome CT18 'fremdgegangen' und inzwischen längst auf digital umgestiegen bin, werde ich eine Trauerminute für Leo Godowsky und Leopold Mannes* einlegen ...

      (*Erfinder des Kodachrome Farbfilms)
    • Corvi schrieb:

      Weil er im Grunde ein S/W Film mit 3 Schichten ist. Die drei Grundfarben kommen erst beim Entwickeln und dadurch entsteht das farbige Bild.


      Jeder Diafilm ist ein SW-Film mit 3 farbempfindlichen Schichten (Blau, Grün, Rot). Wenn man einen Diafilm nach dem Erstentwickler fixiert erhält man ein SW-Negativ!
      Beim E6-Prozeß werden im Erstentwickler also die belichteten Silberhalogenide zu einem Schwarzweißnegativ (=Silber) entwickelt (reduziert).
      Im Umkehrbad werden die verbleibenden Silberhalogenide (also das latente Positiv) chemisch "belichtet" und anschließend werden die in den Schichten eingebetteten Farbkuppler im Farbentwickler in komplexe (wasserunlösliche) Farbstoffe umgewandelt. Dabei entstehen die Farben Gelb, Magenta, und Cyan.
      Im Bleich- und Fixierbad wird dann noch das Schwarzweißbild der Erstentwicklung ausgewaschen und übrig bleibt das Farbpositiv.

      Kodak war damals (1935) im Wettlauf mit Agfa um den ersten brauchbaren Farbfilm, es gelang ihnen allerdings nicht, Farbkuppler in die Schichten einzubauen, die auch darin blieben, sie diffundierten also in die anderen Schichten. 2 Musiker (!) und Hobbyfotografen fanden schließlich die Lösung:

      Nach der Erstentwicklung kommt beim Kodachromeprozeß eine Zwischenbelichtung mit blauem Licht und anschließende Farbentwicklung mit Gelb-Kupplern (die im Entwickler und nicht in der Schicht sind), dann Zwischenbelichtung Grün und Magentaentwicklung und anschließend Zwischenbelichtung Rot und Cyanentwicklung.

      Das Ganze ist jetzt ziemlich vereinfacht dargestellt, bei Jost J. Marchesi - Farbfotografie (Verlag Photografie) kann man's genauer nachlesen.

      lg, Andreas
    • Ich hab mir genanntes Werk seinerzeit auf der Graphischen kaufen müssen. Den Teil über Kodachrome hab ich mir gerade eben, wegen dieses threads durchgelesen. Manchmal macht Geschichte sogar Spaß:
      Als die Amis den Krieg gewannen, eigneten sie sich die Agfa-Unterlagen an (die waren schon viel weiter bzgl Farbkuppler in der Schicht) und so entstand schließlich der Ektachrome :D

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