Hallo und guten Abend!
Ich hab mal ne frage bezüglich digitale Spiegelreflexkameras und die momentan herschende Kälte.
Möchte gerne auch in den Wintermonaten einige Fotos in der Natur machen, hab da aber momentan Bedenken, wie sich die Kamera mit der Kälte verhält. Dass man mit dem Akku aufpassen muss, wenn man vom Kalten ins Warme kommt ist mir klar, aber wie ist es draussen, wenn es so wie bei uns momentan, minus 10 Grad und mehr hat?

Ist das schlecht fürs Gerät, muss ich da auf etwas Rücksicht nehmen?

Vieleicht könnt ihr mir da bitte einige Tipps geben.

Danke schon mal vorweg.

Lg
Hans

Ich war letztens (und nicht zum ersten mal) nachts auf der Hohen Wand bei -9 Grad. Die EOS 5D war am Stativ und hat 2,5 h lang Fotos mit je 5 Min. Belichtungszeit gemacht. Dabei habe ich 5 Akkus "verschlissen".
Conclusio:
- Die Kamera hält das locker aus.
- Kälte reduziert das Bildrauschen!
- Die Akkus halten nicht lange durch.

Normalerweise trage ich im Winter im Freien die Kamera und die Reserveakkus am Körper unter der Jacke und nehm sie nur zum Fotografieren raus. Das schont die Kamera und vor allem die Akkus.

Bevor ich nach Hause komme, schalte ich die Kamera ab und nehm Akku und Speicherkarte raus. Dann lasse ich die Fototasche ungeöffnet min. 1 Std. im Keller und dann noch ungeöffnet min. 1 Std. im Arbeitszimmer. Dadurch ist eine langsame Aklimatisierung gesichert und es gibt kein Kondenswasser.

hi
Ich war am 30.12. bei ca. -12 grad am berg, hatte die Nikon D200 im rucksack und nahm sie immer für die fotos heraus (125 Fotos gemacht)
Akku war vollgeladen und hatte nach meiner rückkehr gerade einen balken der Anzeige verloren. Unterwegs war etwa 4 1/2 Stunden. Den ersatzakku hatte ich mit und sicherheitshalber in der jacke, hab ich aber nicht gebraucht.
Am gipfel hatte ich den Rucksack offengelassen und es hat mir schnee hineingeweht, das hab ich aber erst später gemerkt, als ich die kamera wieder rausgenommen hab (war voll schnee), aber kein problem für die D200

robert

tiefe temperaturen sind nicht weiter schlimm für digitale spiegelreflex. ich hab meine (D200) schon weit unter -20 erfolgreich benutzt.

das thema akku wurde schon besprochen - immer einen reserveakku nah am körper mitführen.

da thema "wiederaufwärmen" ist auch schon gut beschrieben worden.

prinzipiell ist trockener schnee eher harmlos - gefährlicher ist gefrierender regen und so zeugs, bei dem nässe an der kamera ausfriert.

das einzige bauelement das bei grosser kälte probleme macht ist das display an der rückwand - eine konstruktionbedingte eigenheit. die farben stimmen nicht mehr, und das display reagiert nur noch sehr träge - schalte es wen du es nicht unbedingt brauchst einfach ab - es spart dir wertvollen saft im akku.

für outdoor-aktivitäten dieser art lohnt sich das investment in ein stabiles, gut abgedichtetes profi- oder semiprofigehäuse.
lg, wolfgang

wie ist das mit den objektiven?
soll man das objektiv abwischen wenn es im warmen anläuft, oder einfach in ruhe lassen und wie beschrieben langsam "aufwärmen" lassen?

wenn Du auf Schlieren stehst, dann wisch es ab. Besser ist auf jeden Fall geduldiges Warten. Es kann trotzdem noch immer sein, dass man dann irgendwelche Tröpfchenränder sieht und das Objektiv eben abwischen muss, aber generell gilt: Je weniger Handling desto weniger kann passieren.

LG Patricia

Original von amicelli
wie ist das mit den objektiven?
soll man das objektiv abwischen wenn es im warmen anläuft, oder einfach in ruhe lassen und wie beschrieben langsam "aufwärmen" lassen?

es schadet zwar dem objektiv nicht, aber wenn die kamera grad dabei ist sich zu akklimatisieren, dann machts nicht viel sinn, gross herumzuwischen. vor allem wuerd ich die linse nicht runternehmen...

Original von amicelli
wie ist das mit den objektiven?
soll man das objektiv abwischen wenn es im warmen anläuft, oder einfach in ruhe lassen und wie beschrieben langsam "aufwärmen" lassen?

erste regel ist, das anlaufen zu verhindern. lass die kamera und linsen einfach eine stunde im fotorucksack, das genügt meist.
falls dir die linse anläuft: zunächst nicht abwischen - sie läuft gleich wieder an. warte mal bis sie warm ist, und nur wenn du dann tröpfchenränder siehst, reinigen (mein tip: brillenputztücher von clin - gibts beim merkur).

und der tip von STO ist ganz wichtig: soanst hast du die feuchte nämlich im body drinnen, am spiegel, verschluss und wenns saublöd kommt am chip.

also, oberste regel lautet: geduld haben

okay, danke
dann hab ich ja bisher alles richtig gemacht

DANKE an euch alle für die Antworten. War mir eine große Hilfe!
Lg Hans

Und keinesfalls vom Kalten ins Warme gehen und dann gleich wieder raus.
Beim Reingehen läuft das Objektiv nämlich an und beim rausgehen gefriert die kondensierte Feuchtigkeit an der Frontlinse. Hatte ich neulich bei minus 14 Grad beim Skispringen. Und den Eiskratzer wollte ich dann doch nicht auspacken

Ich war unlängst mit meiner Pentax K20D für 2,5 Stunden bei durchgehend -20° bis -25° C unterwegs, die Kamera machte überhaupt keine Probleme und funktionierte gewohnt schnell und ordentlich. Auf eine Akklimatisation habe ich allerdings nicht gedacht, das werde ich künftig machen, danke für die diesbezüglichen Tipps!

LG - Markus