Richtiger Umgang mit Aufsteckblitz

    • Richtiger Umgang mit Aufsteckblitz

      Mir drängen sich einige Fragen zum Thema Blitzen mit Aufsteckblitzen auf, die da wären:

      - Prinzipiell ist direktes blitzen zu vermeiden, weil das Licht zu hart ist. Ich sehe jedoch immer wieder, dass Leute direkt blitzen. Was sind hierfür die Gründe, dass man zB nicht die Reflektorkarte verwendet.

      - Reflektorkarte vs. "Diffusorkappe": Was ist besser bzw. wo ist der Unterschied? Geht bei der Reflektorkarte vielleicht zu viel Licht verloren?

      Ich danke schon mal jetzt allen, die sich die Mühe machen eine Antwort zu posten.
    • RE: Richtiger Umgang mit Aufsteckblitz

      Original von riot66
      - Prinzipiell ist direktes blitzen zu vermeiden, weil das Licht zu hart ist. Ich sehe jedoch immer wieder, dass Leute direkt blitzen. Was sind hierfür die Gründe, dass man zB nicht die Reflektorkarte verwendet.


      Ich befass mich jetzt mal nur Überschlagsmäßig mit dem direkten Blitz. Direktes Blitzen ist natürlich verpönt, nicht wahr? ;) Nein ist es nicht ... schließlich hast du beim direkten Blitzen auch die höchste Lichtmenge. Kommt immer darauf an, wie man es einsetzt. (Denk nur mal an Gegenlicht)

      Kommt immer auf die Situation an und wie das Bild letztendlich aussehen soll. Wenn dein Hauptmotiv im Freien steht, also nicht irgendwo vor einer Wand, dann ist der direkte Blitz nicht sooo hart. Weiters kannst du damit, selbst wenn genug Licht da ist, das Hauptmotiv vom Hintergrund lösen - Interessant, wenn zwar genug "available light" da iwäre, das Hauptmotiv aber im Hintergrund "untergehen" würde ...
      Schlagschatten sind da auch kein Problem. Bei Motiven wo Schatten im Motiv selbst gefährlich sind (Portrait zb) ist natürlch trotzdem darauf zu achten ...

      Gefährlich ist immer das totblitzen des Hauptmotivs. Wenn die Kamera so eingestellt ist, dass sie die Blitzlichtstärke auf ein Maximum "zwingt" wird das Bild nicht wirklich gut werden. Manuelles Einstellen ist also wichtig - zumindest die Kamera, dass nicht alle Leistung vom Blitz kommen muss.

      Beispiel: Du sitzt beim Wirten und willst einen guten Freund fotografieren - bei Blende 4.0 und ISO 100 hättest du eine Belichtungszeit von 1/20 ... jetzt weißt du, dass du nach 5 Bier die Kamera nicht mehr ruhig halten wirst und entscheidest zu blitzen (hast ja auch einer 50er FB dran). Wenn du durch den Blitz die Zeit von 1/20 auf 1/60 verkürzt, wird der direkte Blitz kaum zu hart werden und du wirst noch genug Restlicht im Hintergrund einfangen, dass der Hintergrund nicht im Nirvana verschwindet - das Hauptmotiv aber leicht freigestellt ist. Vor Schlagschatten wirst du dich dann auch nicht fürchten müssen, weil der Blitz nicht viel Kraft braucht. Hättest du das gleiche mit Blende 8 gemacht und dich von einer Sekunde Belichtungszeit gerettet, wäre das Hauptmotiv totgeblitzt und der Hintergrund schwarz.

      Kleiner Tip am Rande: Bei solchen Bildern regle ich die Helligkeit des Hintergrunds dann immer mit der ISO-Zahl ...

      So ... war jetzt mal ein ganz kurzer Einwurf - da gäbe es noch viele, viele Seite zu schreiben, aber die anderen müssen auch noch ... ;)

      lg
      Wolfgang
    • Original von riot66
      - Prinzipiell ist direktes blitzen zu vermeiden, weil das Licht zu hart ist. Ich sehe jedoch immer wieder, dass Leute direkt blitzen. Was sind hierfür die Gründe, dass man zB nicht die Reflektorkarte verwendet.

      eine hauptsituation für direktes blitzen wurde noch nicht angesprochen: wenn man rundherum einfach keine flächen (decke, wände) hat, über die man indirekt blitzen könnte
      da machts dann nämlich keinen relevanten unterschied, ob du über die reflektorkarte oder diffusorkappe blitzt oder nicht, außer, dass du jede menge licht verlierst

      der unterschied reflektorkarte und diffusorkappe:
      - bei der reflektorkarte geht der großteil vom licht in blitz(kopf)richtung (üblicherweise an die decke) nur ein relativ kleiner teil wird zusätzlich nach vorn auf das motiv gestreut
      - die diffusorkappe streut das licht in alle richtungen, das ist also hauptsächlich in kleineren räumen sinnvoll, wo das licht auch von den wänden reflektieren kann

      wirklich interessant wird ein aufsteckblitz übrigens, wenn man ihn gar nicht aufsteckt ;) sondern über kabel oder funk extern auslöst
      dann kann man auch eine breitere palette an lichtformern verwenden (reflektor- oder durchlichtschirme, waben, snoots ... )
      siehe auch:
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      ich hab zb eine mobile blitzausrüstung aus 4 aufsteckblitzen, wenn die studioanlage zum mitschleppen zu schwer oder unhandlich ist

      Original von wolfgang.christ
      Wenn dein Hauptmotiv im Freien steht, also nicht irgendwo vor einer Wand, dann ist der direkte Blitz nicht sooo hart.

      doch, er ist unter umständen sogar etwas härter (kein zurückreflektieren vom hintergrund) es gibt nur einen auffälligen schlagschatten weniger, aber das ändert nichts an der härte der restlichen schlagschatten und der körperschatten
    • RE: Richtiger Umgang mit Aufsteckblitz

      Original von wolfgang.christ


      Kommt immer auf die Situation an und wie das Bild letztendlich aussehen soll. Wenn dein Hauptmotiv im Freien steht, also nicht irgendwo vor einer Wand, dann ist der direkte Blitz nicht sooo hart.
      l
      Wolfgang


      Ist direkter Blitz imma gleich hart, weil Härte ausschließlich durch Größe von Lichtquelle und winkel der lichtsrahlen dieser Lichtquelle zueinand erzeugt wird. Du verwechselst wohl hart mit kontrastreich obwohl das sind ganz untaschiedliche Dinge.

      SSS
    • RE: Richtiger Umgang mit Aufsteckblitz

      @Panzerwolf:
      Deshalb auch der Einwand mit dem Portrait ... ;)

      Bei Motiven wo Schatten im Motiv selbst gefährlich sind (Portrait zb) ist natürlch trotzdem darauf zu achten ...


      @mücke:
      Ich hab nichts verwechselt, Erich. Aber wenn es um das direkte Blitzen geht, werde ich wohl kaum von Kontrastwirkung von Lichtern sinieren, wenn der Blitz nicht entfesselt bzw. von einer anderen Richtung als vorne kommt. Also geh nicht auf Aussagen ein, die nicht gemacht wurden. ;)

      Dass das Thema weitgehend genug ist um Bücher zu füllen (bzw. wurden zu dem Thema schon unzählige Bücher gefüllt) sollte jedem klar sein ...

      lg
      Wolfgang

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wolfgang.christ ()

    • RE: Richtiger Umgang mit Aufsteckblitz

      Original von wolfgang.christ


      @mücke:
      Ich hab nichts verwechselt, Erich. Aber wenn es um das direkte Blitzen geht, werde ich wohl kaum von Kontrastwirkung von Lichtern sinieren, wenn der Blitz nicht entfesselt bzw. von einer anderen Richtung als vorne kommt. Also geh nicht auf Aussagen ein, die nicht gemacht wurden. ;)

      lg
      Wolfgang


      Hallo Wolfgang! Du hast geschrieben: "Wenn dein Hauptmotiv im Freien steht, also nicht irgendwo vor einer Wand, dann ist der direkte Blitz nicht sooo hart. "

      Was hat die härte des blitzes damit zu tun, wo das hauptmotiv steht? Wo doch die härte nur durch die größe der lichtquelle in der relation zum motivabstand und der streuung der lichtstrahlen bestimmt wird. Daran ändert sich nichts, solange der abstand des direkten blitzes gleich bleibt. So ist der schmale nasenschatten durch den aufsteckblitz immer gleich hart. Egal ob jemand mitten am stephansplatz oder knapp vor der wand des domes steht.

      SSS
    • Original von wolfgang.christ
      Deshalb auch der Einwand mit dem Portrait ... ;)

      und? hat ein ganzkörper keine nase, kinn, arme, beine? =O


      Original von Peter_Ruckensteiner
      Ich habe jetzt die Aufstecksysteme von Gary Fong probiert.

      you got fonged! :D
      hast auch seine [Links sind nur für Registrierte Benutzer sichtbar] ausprobiert? :rofl:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von der wolf ()

    • Original von PANZERWOLF
      Original von wolfgang.christ
      Deshalb auch der Einwand mit dem Portrait ... ;)

      und? hat ein ganzkörper keine nase, kinn, arme, beine? =O


      Sowas nenn ich eh auch Portrait, also zählt das dazu und ist kein Gegenargument, sondern eine Bestätigung. Ich schrieb ja, dass man bei solchen Motiven aufpassen muss - nicht dass das nicht der Fall wäre.

      @muecke:
      Ich weiß schon was du meinst. Natürlich hast du recht, dass die Härte des Blitzes überall gleich ist, egal ob man im Freien, im Studio oder in den unendlichen Weiten des Weltalls fotografiert ( ;) ), aber so wars ja auch nicht gemeint. Es ging mir eigentlicht um die Auswirkungen im Bild bzw. auf den Hintergrund - und das man bei Motiven wie Portraits aufpassen muss hab ich im Ausgangsposting bereits geschrieben ... (und danach mittlerweile mehrfach) ;)

      lg
      Wolfgang

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wolfgang.christ ()

    • Original von Tepes
      Ich hab mit meinem SB600 schon öfter probiert im Makrobereich zu blitzen. Das ergibt aber meisten unschöne helle Reflektionen am Objekt. (zB Insekt)
      Kann man das irgendwie vermeiden??

      du musst die lichtfläche vergrößern, im makrobereich funktionieren kleine lichtformer, zb minisoftboxen ziemlich gut

      Original von wolfgang.christ
      Na bei einer Marienstatue oder ähnlichen hat sich noch niemand über einen Nasenschatten aufgeregt ...

      das halt ich abseits von anspruchslosem touristengeknipse für ein gerücht
      eine statue mit direktem aufsteckblitz niederzubraten ist wohl nicht das wahre, aber da denken wir anscheinend in verschiedenen kriterien, also was solls

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