ES denkt und denkt und denkt
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Kommentare 9
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Zuerst einmal hat mir das Bild ganz allgemein betrachtet spontan gefallen: Bildaufbau, grafische Wirkung, Farbnuancierungen. Unter Berücksichtigung des Titels und im Wissen um das Projekt, gelang es mir dann aber auch, Elemente der Angststörung zu finden: Die Intensität der Gedanken, die sich zwingend und zugleich den Patienten vernunftmäßig blendend über das Gesicht mit seinen Sinnesorganen legt, ist hervorragend dargestellt. Wären da nicht auch vereinzelte, dunkler gefärbte Bahnen in den Kreisen, dann hätte man keine Information über die Richtung des "Gedankenvektors". So aber geht aus dem Bild eindeutig hervor, daß da etwas auf diesen Menschen einstürzt, ja ihn extrem bedrängt. Sehr treffend ist weiters, daß diese dunkleren Kreisbahnstücke nicht nur auf das Gesicht allgemein, sondern klar erkennbar auch auf die Kehle abzielen, die bei derartigen Patienten in der akuten Attacke oft als "wie zugeschnürt" empfunden wird. Dazu paßt weiters der konturlose Mund, als Symbol dafür, daß eine geordnete Artikulation oft momentan nicht mehr möglich ist.
Der Begriff Angststörung umfaßt ein breiteres Feld, von der "normalen" Überängstlichkeit bis zur schweren Angstneurose mit Projektionen in den Körper, was z.B. bedeuten kann, daß die Betroffenen in der Attacke einen Herzinfarkt voll durchleben.
Darum ist die folgende Kritik auch mit Vorbehalt zu verstehen, da ich ja nicht wissen kann, welchen Schweregrad du hier zeigen wolltest.
Für eine definitv krankhafte Angststörung ist mir das Bild etwas zu harmonisch geraten. Die konzentrischen Kreise hätten eine kleine Verzerrung vertragen, der Gesichtsausdruck mit den zwar offenen, aber nicht panisch aufgerissenen Augen erscheint mir fast zu stoisch ruhig.
Man könnte natürlich auch sagen, daß sich dieser Patient erst kurz VOR einer Attacke befindet...
Gut geworden -
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emilia 20.7.2005 - 15:38
hallo anna! diese grafik ist genial umgesetzt und das thema kommt sehr stark zum ausdruck. auch wenn du keinen titel dazu geschrieben hättest - nach längerer betrachtung - wäre mir auch genau das dazu eingafallen. deine frage betreffend titel: also von profi bin ich ja weit entfernt, doch aus der sicht des künstlers betrachtet, finde ich - ein titel gehört zum gesamtwerk dazu. er soll nicht zu stark beeinflussen -aber er soll das werk unterstreichen, hervorheben und die phantasie aller betrachter noch anregen. lg.emilia -
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ernst01 17.7.2005 - 22:34
ich finde, dass man bei projektarbeiten nur den namen des themas dazuschreiben soll, aber keinen titel, damit der betrachter nicht beeinflusst wird. tolles foto. lg. Ernst -
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anna 17.7.2005 - 18:30
ursprünglich wars ein dia einer tonbüste in einer ausstellung,- selbst geschossen vor vielen jahren. in der dunkelkammer sandwich mit den kreisen, dann auf papier, dann eingescannt, auf sw umgebaut und jetzt hab ich mit ps noch ein wenig rumgespielt, um es fürs thema noch passender zu machen. -
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alf 17.7.2005 - 18:15
@anna: definiere profi. klassisch? jemand der damit geld verdient? ps: das bild find ich klasse. könnte auch zu anderen themen passen. hast du das bild selber geschossen oder nur bearbeitet? -
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ianus 17.7.2005 - 16:59
love it and ps -
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anna 17.7.2005 - 15:55
ist für mich eine interessante frage: soll ein gutes foto ohne titel auskommen? oder gehört der zum gesamtkunstwerk? was sagen die profis dazu? -
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Niji 17.7.2005 - 13:52
Hallo Anna! Ich weiß nicht ob ich ohne Titel wissen würde, was mir dieses Foto sagen soll. Zusammen mit dem Titel finde ich auf jeden Fall, dass dem Bild das gelingt: ES denkt und denkt und denkt... vor allem die Kreislinien unterstützen das... ein Gedankenstrudel, dem man schwer entfliehen kann! Lg
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ich stelle nicht einen krankheitsgrad dar, sondern das grundmuster, das zugrundeliegt: es wird eng innen und außen unklar, sehen, sprechen, hören,- sich ausdrücken wird unklar bis unmöglich. im kopf ewig kreisende gedanken,- die kreise sind deswegen exakt, weil es eine immer und immerwiederholung der gleichen gedanken wird. wie ein handymast im gehirn, ein ununterbrochen arbeitender sender und empfänger zugleich.
das halszentrum getroffen,- dort ist der sitz des ausdrucks der individuellen wahrheit. dort sitzt aber auch der ausgangspunkt zur heilung: sagen lernen, was ist und was die seele braucht um zurückzukehren in die welt.